DE3640382A1 - Neues restriktionsenzym und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Neues restriktionsenzym und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein neues Restriktionsenzym sowie
ein Verfahren zur Herstellung desselben. Insbesondere
befaßt sich die Erfindung mit einem neuen Restriktionsenzym,
das durch ein Bakterium erzeugt wird, das zu dem Genus
Acinetobacter gehört, sowie mit einem Verfahren zur
Herstellung desselben.
Restriktionsenzyme sind Endonukleasen, die dazu in der
Lage sind, spezifische Grundsequenzen an einem Desoxyribronukleinsäure
(DNA)-Molekül zu erkennen und die doppelstrangige
DNA-Kette an spezifischen Stellen zu spalten. Als
Ergebnis der neueren Fortschritte in der Molekulargenetik,
der Biochemie sowie verwandter Wissenschaften ist es
nunmehr klar, daß DNA der Träger für genetische Informationen
ist, wobei Restriktionsendonukleasen in breitem Umfange
für verschiedene Zwecke verwendet wurden, beispielsweise
für die Klärung von genetischen Krankheiten, für die
Massenproduktion von genetischen Materialien auf der
Grundlage von genetischem Engineering etc. Umgefähr 100 Arten
von Endonukleasen wurden bisher aus vielen Mikroorganismen
isoliert, wobei jede durch das Erkennungsvermögen
einer spezifischen Grundsequenz und durch das Spaltungsmuster
identifiziert worden ist. Eine große Anzahl von
Restriktionsenzymen mit verschiedenen enzymatischen
Eigenschaften ist jedoch noch für eine erfolgreiche
Genmanipulation erforderlich.
Sowie bekannt, wurde bisher noch kein Restriktionsenzym
festgestellt, welches dazu in der Lage ist, die
Grundsequenz in einem doppelstrangigen DNA-Molekül, wie
nachstehend gezeigt, zu erkennen und an den mit Pfeil
markierten Stellen zu spalten
worin A, G, T und C für Adenosin, Guanosin, Thymidin bzw.
Cyctidin stehen.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines neuen
Restriktionsenzyms, das dazu in der Lage ist, die Grundsequenz
in einem doppelstrangigen DNA-Molekül, wie
vorstehend gezeigt, zu erkennen und sie an den mit Pfeil
markierten Stellen zu spalten.
Diese Aufgabe wird durch das neue Restriktionsenzym des
Anspruchs 1 gelöst.
Demgemäß besteht ein Merkmal der Erfindung in einem
neuen Restriktionsenzym aus folgenden Eigenschaften:
(a) Wirkung und Substratspezifität.
Erkennt die Grundsequenz in einem doppelstrangigen DNA-Molekül, wie nachstehend gezeigt, und spaltet es an den mit Pfeil markierten Stellen worin A, G, T und C für Adenosin, Guanosin, Thymidin bzw. Cytidin stehen.
(b) Optimaler pH: ungefähr 8,5
(c) stabiler pH-Bereich: 6,0 bis 9,5
(d) optimale Arbeitstemperatur: 60 bis 65°C.
(a) Wirkung und Substratspezifität.
Erkennt die Grundsequenz in einem doppelstrangigen DNA-Molekül, wie nachstehend gezeigt, und spaltet es an den mit Pfeil markierten Stellen worin A, G, T und C für Adenosin, Guanosin, Thymidin bzw. Cytidin stehen.
(b) Optimaler pH: ungefähr 8,5
(c) stabiler pH-Bereich: 6,0 bis 9,5
(d) optimale Arbeitstemperatur: 60 bis 65°C.
Das neue Restriktionsenzym gemäß vorliegender Erfindung
spaltet doppelstrangige λ-DNA an 24 Stellen, pBR322-DNA an
einer Stelle und Adenovirus-Typ 2-DNA an 8 Stellen, zeigt
jedoch keine Spaltwirkung auf ⌀X174 RF-DNA und SV40-DNA.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
des neuen Restriktionsenzyms, welches darin besteht, einen
Mikroorganismus, der zu dem Genus Acinetobacter gehört und
dazu in der Lage ist, dieses Restriktionsenzym in einem
Kulturmedium zu erzeugen, zu züchten und das dabei gebildete
Enzym aus der Kulturflüssigkeit zu sammeln.
Alle Stämme von Acinetobacter, die dazu in der Lage sind,
das neue Restriktionsenzym zu erzeugen, können für die
erfindungsgemäßen Zwecke verwendet werden. Ein typisches
Beispiel ist Acinetobacter calcoaceticus, der beim
Fermentation Research Institute, Agency of Industrial
Science and Technology, unter der Hinterlegungsnummer
FERM BP-935 hinterlegt worden ist. Die bakteriologischen
Eigenschaften dieses Stammes werden auf Seite 437 von
"Bergey′s Mannual of Determinative Bacteriology" (8.
Auflage), beschrieben.
Alle Nährmittel, die durch die Stämme assimiliert werden
können, welche dazu in der Lage sind, das neue Restriktionsenzym
zu erzeugen, können dem Kulturmedium zugesetzt
werden. Glucose und andere Substanzen können als
Kohlenstoffquelle eingesetzt werden, während Hefeextrakt,
Pepton, Brainheart-Infusion sowie andere Materialien als
Stickstoffquelle geeignet sind.
Die Ausbeute an dem Restriktionsenzym schwankt in erheblichem
Ausmaße von den Züchtungsbedingungen. Gute Ergebnisse
werden im allgemeinen bei einer Temperatur im Bereich
von 25 bis 40°C und bei einem pH im Bereich von 4 bis 8
erhalten. Der höchste Ausstoß wird nach einem 1- oder
2-tätigen Züchten unter Lüften und Rühren erzielt. Es ist
überflüssig darauf hinzuweisen, daß optimale Züchtungsbedingungen
von Fall zu Fall in Abhängigkeit von dem
verwendeten Stamm und der Zusammensetzung des Kuturmediums
ausgewählt werden sollen. Das nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erzeugte Restriktionsenzym wird hauptsächlich
innerhalb der Mikrobenzellen angereichert.
Die Mikrobenzellen, welche das Restriktionsenzym enthalten,
können von der Kulturflüssigkeit beispielsweise durch
Zentrifugieren abgetrennt werden.
Dieses Enzym kann unter Anwendung bekannter Methoden,
wie sie in herkömmlicher Weise für die Reinigung von
Restriktionsendonukleasen eingesetzt werden, extrahiert
und gereinigt werden. Beispielsweise werden die gesammelten
Mikrobenzellen in einem geeigneten Puffer verteilt
und dann durch Ultraschallbehandlung zerbrochen, um eine
Extraktion des Enzyms durch die Pufferlösung zu ermöglichen.
Nach einer Entfernung der Zellreste durch
Ultrazentrifugieren wird Ammoniumsulfat der überstehenden
Flüssigkeit zum Aussalzen zugesetzt und der Niederschlag,
der sich abscheidet wird in einem Kaliumphosphatpuffer
(pH 7,5) gelöst und gegen einen Puffer der gleichen
Zusammensetzung dialysiert. Das Dialysat wird durch
Ionenaustauscherchromatographie, Molekularsiebchromatographie
sowie Affinitätschromatographie gereinigt, wobei das
erfindungsgemäße Restriktionsenzym erhalten wird. Gemäß
einer Ausführungsform wird das Dialysat an Phosphorzellulose
P11 (Whatman) eingepackt in eine Säule, adsorbiert
und der adsorbierte Teil mit 0 bis 1,0 M Kaliumchloridlösungen
eluiert. Die aktiven Fraktionen werden wiederum
an einer DEAE-Zellulose DE52 Säulen (Whatman) adsorbiert,
worauf sich eine Eluierung mit 0 bis 1,0 M Kaliumchloridlösungen
anschließt. Die gesammelten aktiven Fraktionen
werden dann an Heparin/Sepharose CL-6B (Pharmacia Fine
Chemicals) adsorbiert, worauf sich ein Auswaschen mit
0,7 M Kaliumchloridlösung und eine Eluierung mit 1,0 M
Kaliumchloridlösung anschließt. Die aktive Fraktion wird
weiter durch Adsorption an einer Aminohexylagarose-Säule
(Bethesda Research Laboratories) und Eluierung mit 0 bis
1,5 M Kaliumchloridlösung gereinigt, wobei eine Standardprobe
des erfindungsgemäßen Restriktionsenzyms erhalten
wird.
Die Aktivität dieses Enzyms wird nach der nachfolgend
beschriebenen Methode bestimmt.
Eine Substratlösung mit der in Tabelle 1 angegebenen
Zusammensetzung wird hergestellt:
10 mMTris-HCl, pH: 7.5 7 mMMgCl2 7 mM2-Mercaptoethanol 60 mMNaCl 0.01%Rinderserumalbumin 1.0 µgλ-DNA
10 mMTris-HCl, pH: 7.5 7 mMMgCl2 7 mM2-Mercaptoethanol 60 mMNaCl 0.01%Rinderserumalbumin 1.0 µgλ-DNA
Die Substratlösung (50 µl) wird auf 37°C vorerhitzt. Eine
Probe des zu testenden Restriktionsenzym wird zugesetzt,
damit die enzymatische Reaktion bei dieser Temperatur
abläuft, und die Reaktion wird 10 Minuten später durch
Zugabe von 5 µl einer Abstopplösung (1% SDS, 50% Glycerin,
0,02% Bromphenolblau) abgestoppt. Die Reaktionsmischung
wird dann auf ein 1% Agaroseplattengel aufgebracht und
eine Elektrophorese mit einer konstanten Spannung von
10 V/cm während 1 bis 2 Stunden durchgeführt. Die Pufferlösung,
die für die Elektrophorese verwendet wird, ist
ein 90 mM Trisboratpuffer, der 2,5 mM EDTA (pH: 8,3)
enthält.
DNA-Banden können durch UV-Bestrahlung festgestellt
werden, wenn 0,5 µg/ml Ethidiumbromid zuvor dem Gel
zugesetzt werden. Die Elektrophorese wird als beendet
angesehen, wenn die Anzahl und die Intensität der Banden für
die DNA-Fragmente sich nicht mehr verändern.
Die Enzymaktivität, die eine vollständige Zersetzung von
1 µg/λ-DNA nach einstündiger Reaktion nach 37°C
gewährleisten, wird als 1 Einheit bezeichnet.
Das neue Restriktionsenzym, das nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhalten wird, besitzt die nachfolgend
beschriebenen Eigenschaften:
(1) Wirkung und Substratspezifität:
Dieses Enzym ist dazu in der Lage, die Grundsequenz an einem doppelstrangigen DNA-Molekül, wie nachstehend gezeigt, zu erkennen und es an den mit Pfeil markierten Stellen aufzuspalten worin A, T, C und G die vorstehend angegebenen Bedeutungen besitzen.
Dieses Enzym ist dazu in der Lage, die Grundsequenz an einem doppelstrangigen DNA-Molekül, wie nachstehend gezeigt, zu erkennen und es an den mit Pfeil markierten Stellen aufzuspalten worin A, T, C und G die vorstehend angegebenen Bedeutungen besitzen.
Die Erkennungsgrundsequenz dieses Enzyms wurde wie
nachfolgend beschrieben ermittelt.
Das Enzym spaltete Adenovirus-Typ 2 DNA an 8 Stellen,
verochte jedoch nicht ⌀X174 RF-DNA und SV40-DNA zu spalten.
Ferner spaltet es Dam⁺ λ-DNA und Dam-λ-DNA an mehr
als 20 Stellen, wobei die Anzahl der erhaltenen Fragmente
im ersteren um 3 geringer war als im letzteren.
Ferner spaltet das Enzym Dam-pBR322-DNA an einer
Stelle, zeigt jedoch keine Wirkung an Dam⁺pBR322-DNA.
Diese Tatsachen legen die Vermutung nahe, daß dieses
Enzym dazu in der Lage ist, ein Teil von 5′-GATC-3′-
zu erkennen, eine Sequenz, die von E. coli dam Gen
erkannt werden kann, und eine Methylierung bei A
erfährt. Doppelte Diggerierungstests von Dam-pBR322
unter Verwendung des Restriktionsenzyms gemäß
vorliegender Erfindung zusammen mit Hind III, Sal I,
Hinc II und Pst I ergaben jeweils, daß das
erfindungsgemäße Enzym eine Stelle nach 1700 bp an dem
pBR322-DNA-Molekül erkennt. Die Sequenz GATC in der
Nähe von 1700 bp wurde untersucht, wobei die Sequenz
TCCGGATC in der Gegend von 1664 bis 1671 bp gefunden
wurde. Dies zeigt, daß das erfingungsgemäße Enzym
die Sequenz TCCGGA erkennt. Die Anzahl der Sequenzen
TCCGGA in Adenovirus-Typ 2 DNA, ≃X174 RF-DNA, SV40-
DNA und λ-DNA wurde zu 8, 0, 0 bzw. 24 ermittelt.
Dies steht in guter Übereinstimmung mit den vorstehend
erhaltenen experimentellen Daten.
Die Spaltungsstellen durch das erfindungsgemäße
Restriktionsenzym wurden wie nachstehend beschrieben, ermittelt.
Rückfall-Oligonukleotid d (GTTCCGGAAC), das die
Erkennungsstelle durch das erfindungsgemäße Enzym
in der Mitte aufweist, wurde nach dem Festphasenverfahren
synthetisiert und einem 5′-endständigen
Ende mit Polynukleotidkinase und [γ-32p]-Adenosintriphosphat
phosphoryliert. Das auf diese Weise erhaltene
32P-markierte Molekül wurde dann zur Gewinnung
einer doppelstrangigen DNA verschmolzen, die dann
mit dem erfindungsgemäßen Enzym deggeriert wurde.
Die Reaktionsmischung wurde an einer DEAE-Zellulosedünnschichtplatte
(Mashery & Nagel Co.) analysiert,
wobei ein markierter Flecken des Trinukleotids
(5′-pGTT) festgestellt wurde. Es wurde daher
geschlossen, daß dieses Enzym dazu in der Lage ist,
die nachfolgend gezeigte Grundsequenz zu erkennen
und sie an den mit Pfeil markierten Stellen
zu spalten
(2) Optimale Bedingungen für die enzymatische Aktivität:
(a) Optimale Arbeitstemperatur:
Die optimale Arbeitstemperatur dieses Restriktionsenzyms beträgt 60 bis 65°C.
(b) Optimaler pH:
Der optimale pH dieses Restriktionsenzyms beträgt ungefähr 8,5.
(c) KCl- und NaCl-Konzentration:
Die optimale Salzkonzentration für dieses Restriktionsenzym beträgt 150 mM für sowohl KCl als auch NaCl.
(d) Stabilder pH-Bereich:
Der stabile pH-Bereich für dieses Restriktionsenzym beträgt 6,0 bis 9,5.
(a) Optimale Arbeitstemperatur:
Die optimale Arbeitstemperatur dieses Restriktionsenzyms beträgt 60 bis 65°C.
(b) Optimaler pH:
Der optimale pH dieses Restriktionsenzyms beträgt ungefähr 8,5.
(c) KCl- und NaCl-Konzentration:
Die optimale Salzkonzentration für dieses Restriktionsenzym beträgt 150 mM für sowohl KCl als auch NaCl.
(d) Stabilder pH-Bereich:
Der stabile pH-Bereich für dieses Restriktionsenzym beträgt 6,0 bis 9,5.
(3) Molekulargewicht:
300 000 ± 150 000 (durch die Gelfiltrationsmethode mit Sephadex G-200).
300 000 ± 150 000 (durch die Gelfiltrationsmethode mit Sephadex G-200).
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung, ohne sie
zu beschränken.
Acinetobacter calcoaceticus (FERM BP-935) wird in 160 l
eines Mediums mit der nachfolgend angegebenen Zusammensetzung
bei 32°C während 10 Stunden unter Belüftung und
Rühren gezüchtet und die gewachsenen Bakterienzellen
(ungefähr 1280 g Feuchtbasis) werden aus der Kulturbrühe
(160 l) mit einer gekühlten Zentrifuge gesammelt.
Polypepton10 g Hefeextrakt 5 g Glukose 1 g NaCl 5 g entionisiertes Wasser 1 l pH 7,2
Polypepton10 g Hefeextrakt 5 g Glukose 1 g NaCl 5 g entionisiertes Wasser 1 l pH 7,2
350 g der in der vorstehenden Weise erhaltenen Bakterienzellen
werden in 700 ml einer extraktiven Pufferlösung
(10 mM Kaliumphosphatpuffer, 10 mM 2-Mercaptoethanol,
pH 7,5) suspendiert, die Suspension wird in einem
Ultraschallzerstörungstank zum Aufbrechen der Zellwände
behandelt und die erhaltene Mischung wird zentrifugiert
(100 000 × g, 1 Stunde) um den Rückstand zu entfernen.
Dem auf diese Weise erhaltenen Extrakt wird Ammoniumsulfat
bis zu einer 70%igen Sättigung zugesetzt, der sich
abscheidende Niederschlag wird durch Zentrifugieren
gesammelt und in einer Pufferlösung A (10 mM Kaliumphosphatpuffer,
enthaltend 10 mM 2-Mercaptoethanol und 5% Glycerin,
pH 7,5) aufgelöst, worauf die Lösung über Nacht gegen die
Pufferlösung A dialysiert wird.
Das Dialysat wird an Phosphorzellulose P11 (Whatman) eingepackt
in eine 300 ml-Säule und zuvor mit der Pufferlösung
A ins Gleichgewicht gebracht, adsorbiert. Nach einem
Waschen mit der Pufferlösung A wird der absorbierte Teil
mit 0 bis 1,0 M Kaliumchloridlösung (lineare Konzentrationsgradientmethode)
eluiert. Die Restriktionsenzymaktivität
wird in Fraktionen ermittelt, die 0,65 bis 0,70 KCl-
Konzentrationen entsprechen.
Diese aktiven Fraktionen werden gesammelt und über Nacht
gegen die Pufferlösung A dialysiert, das Dialysat wird
an DEAE-Zellulose DE52 (Whatman), eingepackt in eine
10 ml-Säule und zuvor mit der Pufferlösung A ins Gleichgewicht
gebracht, absorbiert und der absorbierte Teil mit
0 bis 1,0 M Kaliumchloridlösung (lineare Konzentrationsgradientmethode)
eluiert. Die Restriktionsenzymaktivität
wird in Fraktionen ermittelt, die 0,20 bis 0,25 KCl-
Konzentrationen entsprechen.
Diese aktiven Fraktionen werden gesammelt und gegen die
Pufferlösung A dialysiert und das Dialysat wird an
Heparin-Sepharose CL-6B (Pharmacia Fine Chemicals),
eingepackt in eine 4 ml-Säule und zuvor mit der Pufferlösung A
ins Gleichgewicht gebracht, absorbiert. Nach einem Waschen
mit der Pufferlösung A, die 0,7 M Kaliumchlorid enthält,
wird der absorbierte Teil mit der Pufferlösung A eluiert,
die 1,0 M Kaliumchloridlösung enthält.
Die auf diese Weise erhaltene aktive Fraktion wird wiederum
an Aminohexyl-Agarose (Bethesda Research Laboratories),
eingefüllt in eine 4 ml-Säule und zuvor mit der Pufferlösung
A ins Gleichgewicht gebracht, absorbiert. Nach
einem Waschen mit der Pufferlösung A wird der absorbierte
Teil mit 0 bis 1,5 M Kaliumchloridlösungen (lineare
Konzentrationsgradientmethode) eluiert. Die Restriktionsenzymaktivität
wird in Fraktionen ermittelt, die 0,32 bis 0,65 M
Kaliumchloridlösungen entspricht.
Die aktiven Fraktionen werden gesammelt und durch die
Zugabe von Polyethylenglykol konzentriert, worauf eine
gleiche Menge Glycerin dem Konzentrat zugesetzt wird,
um die fertige Standardprobe des erfindungsgemäßen
Restriktionsenzyms zu erhalten.
Diese Standardprobe ist frei von jeder nichtspezifischen
DNase oder Phosphatase.
Die vorstehend beschriebene Reinigungsmethode ergibt
3000 Einheiten des Enzyms aus 350 g feuchter
Mikrobenzellen.
Wie aus den vorstehenden Ausführungen ersichtlich ist,
schafft die Erfindung ein neues Restriktionsenzym mit
einer einzigartigen Substratspezifität, die bisher noch
nicht bekannt war sowie ein Verfahren zur Herstellung
dieses Enzyms auf industrielle Weise.
Claims (3)
1. Neues Restriktionsenzym mit folgenden Eigenschaften:
(a) Wirkung und Substratspezifität.
Erkennt die Grundsequenz in einem doppelstrangigen Deoxyribonukleinsäuremolekül, wie nachfolgend gezeigt und spaltet es an den mit Pfeil markierten Stellen (worin A, G, T und C Adenosin, Guanosin, Thymidin bzw. Cytidin bedeuten).
(b) Optimaler pH: ungefähr 8,5
(c) stabiler pH-Bereich: 6,0 bis 9,5
(d) optimale Arbeitstemperatur: 60 bis 65°C.
(a) Wirkung und Substratspezifität.
Erkennt die Grundsequenz in einem doppelstrangigen Deoxyribonukleinsäuremolekül, wie nachfolgend gezeigt und spaltet es an den mit Pfeil markierten Stellen (worin A, G, T und C Adenosin, Guanosin, Thymidin bzw. Cytidin bedeuten).
(b) Optimaler pH: ungefähr 8,5
(c) stabiler pH-Bereich: 6,0 bis 9,5
(d) optimale Arbeitstemperatur: 60 bis 65°C.
2. Verfahren zur Herstellung des Restriktionsenzyms nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mikroorganismus,
der zu dem Genus Acinetobacter gehört und in der
Lage ist, das neue Restriktionsenzym in einem
Kulturmedium zu erzeugen, gezüchtet und das dabei gebildete
Enzym aus der Kulturbrühe gesammelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mikroorganismus, der zu dem Genus Acinetobacter
gehört, Acinetobacter calcoaceticus ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP60268896A JPS62126972A (ja) | 1985-11-28 | 1985-11-28 | 新規制限酵素及びその製造法 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3640382A1 true DE3640382A1 (de) | 1987-06-04 |
DE3640382C2 DE3640382C2 (de) | 1989-06-22 |
Family
ID=17464770
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863640382 Granted DE3640382A1 (de) | 1985-11-28 | 1986-11-26 | Neues restriktionsenzym und verfahren zu seiner herstellung |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS62126972A (de) |
DE (1) | DE3640382A1 (de) |
GB (1) | GB2183657B (de) |
-
1985
- 1985-11-28 JP JP60268896A patent/JPS62126972A/ja active Granted
-
1986
- 1986-10-27 GB GB8625652A patent/GB2183657B/en not_active Expired
- 1986-11-26 DE DE19863640382 patent/DE3640382A1/de active Granted
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
ATCC-Katalog, 1982, S. 59-62 * |
Nucleic Acids Research, Vol. 12, 1984, Supplement r 167- r 168, r 199 u. r 204 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3640382C2 (de) | 1989-06-22 |
JPS62126972A (ja) | 1987-06-09 |
GB2183657A (en) | 1987-06-10 |
JPS649000B2 (de) | 1989-02-15 |
GB2183657B (en) | 1989-10-04 |
GB8625652D0 (en) | 1986-11-26 |
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