DE3639306C2

DE3639306C2 -

Info

Publication number: DE3639306C2
Application number: DE19863639306
Authority: DE
Inventors: Norbert 5960 Olpe De Schloesser
Original assignee: Schloesser 5960 Olpe De GmbH
Current assignee: FA. JUL.NIEDERDRENK, 5620 VELBERT, DE
Priority date: 1986-11-17
Filing date: 1986-11-17
Publication date: 1990-03-01
Also published as: DE3639306A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen abschließbaren Drehgriff für Oberteile von Ventilen entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein solcher Drehgriff ist aus dem DE-GM 19 40 382 bekannt.

Darüber hinaus sind abschließbare Drehgriffe für Ventil-Oberteile bekannt, die aus teuren Metallteilen bestehen und bei denen die Schließzylinderachse mit der Ventilspindelachse zusammenfällt. Diese bekannten abschließbaren Ventil- Oberteile sind so ausgebildet, daß in der Verschlußstellung die Drehbewegung des Drehgriffs blockiert ist, d.h. im abgeschlossenen Zustand des Oberteils kann nichts mehr bewegt werden. Diese Blockierung erfolgt durch einen Schloßeinsatz, der mit einem Schlüssel eingesetzt und nur mit diesem wieder herausgenommen werden kann. Das Blockieren der Ventilspindel bei abgeschlossenem Oberteil ist unvorteilhaft, weil unter Umständen bei einem gewaltsamen Drehversuch das ganze Oberteil vom Ventilkörper gelöst wird. Außerdem ist der Schlüsselansatzkragen, z.B. Sechs- oder Vierkant, des Ventil-Oberteils frei zugänglich, so daß im Falle eines Zapf- oder Auslaufventils eine unbefugte Entnahme möglich wäre, wenn vor diesem ein frei zugängliches und betätigbares Absperrventil installiert ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen kompakten, nur wenige kostengünstig herstellbare Teile aufweisenden, abschließbaren Drehgriff für Ventil- Oberteile zu schaffen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruch 1 gelöst. Weitere Einzelheiten und zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Das erfindungsgemäße Ventil-Oberteil besteht, abgesehen von dem metallischen Schließzylinder mit Schlüssel, praktisch nur aus vier Kunststoff-Spritzteilen, die kostengünstig herstellbar sind und zur Komplettierung des Ventil-Oberteils ohne Werkzeuge schnell und einfach zusammenfügbar sind. Zum kompletten Ventil-Oberteil gehören natürlich auch die üblichen Metallteile, wie die Ventilspindel mit Verschlußteller oder -konus und das zugehörige, auf den Ventilkörper aufschraubbare Spindellager. Diese Teile sind herkömmlicher Bauart und entsprechen den geltenden Normen, soweit festgelegt. Das bedeutet, daß ein herkömmliches Ventil mit den erfindungsgemäßen Teilen für die Abschließbarkeit nachträglich ausgerüstet werden kann.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Dabei zeigt

Fig. 1 eine Sprengdarstellung der Einzelteile des Ventil-Oberteils,

Fig. 2 eine Draufsicht des Drehgriffs,

Fig. 3 eine Draufsicht des Spindel-Mitnehmers und

Fig. 4 in Seitenansicht das Ventil-Oberteil auf einem einfachen Zapfventil.

Fig. 1 zeigt gesprengt die wesentlichen Einzelteile des Ventil-Oberteils, nämlich einen kappenförmigen Drehgriff (1), einen Ventilspindel-Mitnehmer (2), eine ringförmige Bodenplatte (3) und ein Montagesiegel (4). Alle diese Teile sind Kunststoff-Spritzteile und können ohne Werkzeug zusammengesetzt werden. Dies gilt auch für das Einsetzen eines Schließzylinders (5) in eine entsprechende, außermittig angeordnete Bohrung des Drehgriffs (1), wobei der Schließzylinder (5) beim Einstecken in der Bohrung unlösbar einrastet.

Der Spindel-Mitnehmer (2) weist einen Mittelschaft (6) auf, auf dem der eine zentrale Bohrung (7) aufweisende Drehgriff (1) bei abgeschlossenem Ventil-Oberteil frei drehbar gelagert ist. Ferner weist der Spindel-Mitnehmer (2) einen Mitnehmerteller (8) mit am Umfang vorgesehenen teilzylindrischen Ausnehmungen (9) auf, wobei in eine dieser Ausnehmungen (9) ein teilzylindrischer Ansatz (10) des Schließzylinders (5) eingreift, wenn das Ventil-Oberteil bei entsprechender Drehstellung eines Schlüssels (11) betätigungsbereit, d.h. nicht abgeschlossen, ist, so daß eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Spindel-Mitnehmer (2) und dem Drehgriff (1) besteht und das Ventil auf- und zugedreht werden kann.

Die ringförmige Bodenplatte (3), die widerhakenförmige Rasten (12) aufweist, die beim Einstecken der Bodenplatte (3) in das offene Ende des Drehgriffs (1) in entsprechende Rastausnehmungen (13) desselben unlösbar einrasten, hält den Spindel-Mitnehmer (2) im Drehgriff (1) drehbar fest.

Der Mittelschaft (6) des Spindel-Mitnehmers (2) weist eine innenverzahnte Bohrung (14) auf, mit der er auf eine am Ende außenverzahnte Ventilspindel (15) aufgesteckt und mit einer nicht dargestellten Schraube, die in eine zentrale Gewindebohrung (16) der Ventilspindel (15) eingeschraubt wird, wie bei Drehgriffen von Ventilen allgemein üblich, gesichert wird. Der Schraubenkopf drückt dabei ggf. unter Zwischenschaltung einer Unterlegscheibe auf einen Absatz (17) in der Bohrung (14), die von diesem Absatz (17) bis zum Ende des Mittelschaftes (6) glattzylindrisch ist. Im montierten Zustand des gesamten Drehmechanismus des Ventil-Oberteils liegt die Bodenplatte (3) mit einer Ringfläche (18) am Mitnehmerteller (8) des Spindel-Mitnehmers (2) frei drehbar an, wenn das Ventil-Oberteil abgeschlossen ist, so daß der Drehgriff (1) selbst frei drehbar ist, weil dann keine Kupplungsverbindung zwischen ihm und dem Spindel-Mitnehmer (2) besteht.

Der ganze Bausatz aus Drehgriff (1) mit eingestecktem Schließzylinder (5), Spindel-Mitnehmer (2) und Bodenplatte (3) wird komplett geliefert, wobei allerdings das Montagesiegel (4) separat beigefügt wird, da dieses erst nach dem Festschrauben des Bausatzes auf der Ventilspindel (15) unlösbar in die zentrale Bohrung (7) des Drehgriffs (1) eingerastet wird. Dazu weist das Montagesiegel (4) eine geschlitzte Steckbuchse (19) mit einem widerhakenförmigen Rand (20) auf, der hinter einen entsprechenden Absatz (21) in der zentralen Bohrung (7) des Drehgriffs (1) unlösbar einrastet. Damit ist die Schraube nur noch nach Zerstörung des Montagesiegels (4) zugänglich. Das Montagesiegel (4) ist mit seiner Steckbuchse (19) in der zentralen Bohrung (7) des Drehgriffs (1) schwenkbar gelagert und kann somit bei herausgezogenem Schlüssel (11) mit einem lappenartigen Ansatz (4 a) als Schutzabdeckung für eine Schlüsselöffnung (22) des Schließzylinders (5) dienen. Der Schlüssel (11) ist nur in den Endstellungen einer durch Anschläge auf 180° begrenzten Drehbewegung herausziehbar, d.h. wenn entweder das Ventil-Oberteil ab- oder aufgeschlossen ist.

Fig. 4 zeigt das Ventil-Oberteil in Verbindung mit einem einfachen Zapfventil (23), wobei vom ganzen Ventil-Oberteil in der Seitenansicht praktisch nur der Drehgriff (1) zu sehen und zugänglich ist, so daß auch der Mehrkant für das Einschrauben des Ventil-Oberteils in den Ventilkörper nicht zugänglich ist.

Es ist selbstverständlich, daß das beschriebene abschließbare Ventil-Oberteil für praktisch alle Arten von Ventilen verwendbar ist, auch für Heizungsregulierventile, deren einmal festgelegte Einstellung nicht durch Unbefugte veränderbar sein soll.

Claims

1. Abschließbarer Drehgriff für Oberteile von Ventilen, mit einem auf der Ventilspindel befestigten Spindelmitnehmer, der nur in der die Betätigung des Ventils erlaubenden Stellung eines Schließzylinders mit dem Drehgriff formschlüssig gekuppelt und sonst in dem Drehgriff frei drehbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der aus Kunststoff gespritzte Spindelmitnehmer (2) am Umfang eines Mitnehmertellers (8) eine Vielzahl von achsparallel zur Spindel (15) angeordneten teilzylindrischen Ausnehmungen (9) aufweist, von denen bei betätigungsbereitem Ventil jeweils eine mit einem teilzylindrischen Ansatz (10) des im Drehgriff (1) angeordneten, achsparallel zur Spindel (15) radial versetzten Schließzylinders (5) in Wirkverbindung steht, und daß der Spindelmitnehmer (2) mit einem Mittelschaft (6) in an sich bekannter Weise mit einer innenverzahnten Bohrung (14) auf dem außenverzahnten Ende der Ventilspindel (15) sitzt und durch eine Schraube gesichert ist.

2. Drehgriff nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine den üblichen Metallkörper des Oberteils umgebende ringförmige Bodenplatte (3) aus Kunststoff, die in das offene Ende des kappenförmigen Kunststoff-Drehgriffs (1) unlösbar einzurasten ist und mit einer Ringfläche (18) am Mitnehmerteller (8) des Spindel-Mitnehmers (2) frei drehbar anliegt.

3. Drehgriff nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein in das äußere Ende einer zentralen Bohrung (7) des Drehgriffs (1) unlösbar einsteckbares Montagesiegel (4) aus Kunststoff.

4. Drehgriff nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Montagesiegel (4) aus einer geschlitzten Steckbuchse (19) mit widerhakenförmigem Rand (20) und einem einstückig angeformten lappenartigen Ansatz (4 a) besteht, der als Schutz über die Schlüsselöffnung (22) des Schließzylinders (5) schwenkbar ist.