DE3638937A1 - Kathode fuer eine schmelzflusselektrolysezelle - Google Patents
Kathode fuer eine schmelzflusselektrolysezelleInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine benetzbare Kathode
für eine Zelle zur schmelzflußelektrolytischen Gewinnung
von Aluminium, bestehend aus mehreren miteinander
verbundenen Kohlenstoffblöcken, deren der Anode
zugewandte Fläche wenigstens zu einem Teil mit
Titandiborid beschichtet ist.
Zur Gewinnung von Aluminium verwendete Schmelzfluß
elektrolysezellen enthalten eine den Zellenboden bildende
Kathode aus Kohlenstoffblöcken, die miteinander durch
temperatur- und korrosionsfeste Kleb- oder Stampfmassen
verbunden und von einer Metallwanne oder einem Behälter
umschlossen sind. Der elektrische Strom wird über
Stromschienen oder -barren zugeführt, die in Ausnehmungen
der Kohlenstoffblöcke eingelassen und mit diesen
verbunden sind. Ein wesentlicher Nachteil der aus
Kohlenstoff bestehenden Kathode ist ihre schlechte
Benetzbarkeit durch das beim Betrieb der Elektrolysezelle
gebildete schmelzflüssige Aluminium. Aus diesem Grund
ist für den Betrieb der Zelle eine vergleichsweise
dicke, die Kohlenstoffblöcke bedeckende Aluminiumschicht
nötig. Da dicke Schichten erheblich durch elektro
magnetische Kräfte und Konvektionsströmungen verformt
werden, muß ein vergleichsweise großer Abstand zwischen
den Kohlenstoffblöcken und den oberhalb der Blöcke
angeordneten Kohlenstoffanoden eingehalten werden.
Zur Verringerung des daraus folgenden größeren
Spannungsabfalls und des Energiebedarfs ist deshalb
vorgeschlagen worden, Kathoden zu verwenden, die durch
Aluminium benetzt werden und kleinere Interpolardistanzen
zulassen.
Ein benetzbarer, gegen schmelzflüssiges Aluminium
beständiger und den elektrischen Strom leitender
Werkstoff ist Titandiborid. Eine Elektrolysezelle mit
geneigten Platten aus Titandiborid als Kathode ist durch
die GB-PS 9 81 962 bekannt. Die Titandiboridplatten
tauchen in den geschmolzenen Elektrolyten und erstrecken
sich in einen Sumpf aus Aluminiumschmelze, in den das
abgeschiedene Aluminium fließt. Die geringe Dicke und
gleichmäßige Ausbildung des Aluminiumfilms auf den
Platten ermöglicht sehr kleine Interpolardistanzen und
entsprechend eine Senkung des Energiebedarfs. Nachteile
dieser Elektrolysezelle sind vor allem die hohen Kosten
von Titandiboridplatten, die Sprödigkeit dieses
Werkstoffs und die nur bei sehr hoher Reinheit ausreichende
Korrosionsbeständigkeit. Es ist deshalb vorgeschlagen
worden, Titandiborid mit calciniertem Anthrazit oder
anderen Kohlenstoffarten und einem carbonisierbaren
Binder zu mischen, das Gemisch auf den Kohlenstoffboden
der Elektrolysezelle aufzutragen und dort zur
Carbonisierung des Binders auf wenigstens 900°C zu
erhitzen (DE-AS 12 51 962). Derartige Beschichtungen mit
einem TiB2-Gehalt von etwa 50% und mehr werden von
schmelzflüssigem Aluminium gut benetzt, sie sind
mechanisch vergleichsweise stabil und werden von der
Aluminiumschmelze kaum angegriffen. Nicht immer
befriedigend ist die Haftfestigkeit der titandiborid
haltigen Schicht auf der Kohlenstoffbasis, die u.a. von
der Differenz der thermischen Ausdehnungskoeffizienten
von Schicht und Basis abhängt. Zur Angleichung der
Ausdehnungskoeffzienten ist es bekannt, den Kohlenstoff
anteil des Gemischs vor dem Auftragen der Schicht,
einer besonderen Wärmebehandlung zu unterziehen oder
aber auf die Kohlenstoffbasis mehrere Schichten
aufzutragen, deren Titandiboridanteil von der Basis zur
Kathodenoberfläche zunimmt (DE-OS 15 33 439). Derartige
"Gradienten"-Schichten sind vergleichsweise aufwendig,
da jeweils mehrere Massen mit unterschiedlicher, aufeinander
abgestimmter Zusammensetzung bereitgehalten werden müssen.
Es ist schließlich vorgeschlagen worden, zur Verbesserung
der Haftung und der beschränkten Beständigkeit gegen
thermische Belastungen als Binder der Beschichtungsmassen
thermisch härtbare Harze zu verwenden, deren
Koksrückstand wenigstens 50% beträgt, und dem Gemisch
Kohlenstoffasern zuzusetzen (US-PS 45 20 911). Die
titandiboridhaltigen Schichten sollen beim Betrieb der
Elektrolysezelle auf den Kohlenstoffblöcken haften,
wenn die Differenz der thermischen Ausdehnungs
koeffizienten von Beschichtung und Basis weniger als
0,2% beträgt (US-PS 44 66 996). Es ist auch bekannt,
Titandiborid, Graphitpulver und härtbares Harz
enthaltende Gemische zu dünnen Platten zu verpressen,
die Platten zum Härten und Carbonisieren des Harzes
unter Luftabschluß zu erhitzen und dann mit einem
besonderen Kitt auf die Oberfläche der Kohlenstoffblöcke
zu kleben (US-PS 44 81 052).
Den bekanntgewordenen Verfahren gemeinsam ist die
stoffschlüssige Verbindung einer Titandiborid
enthaltenden, durch Aluminium benetzbaren Schicht, mit
einer aus Kohlenstoffblöcken gebildeten Basis. Die
Funktionsfähigkeit dieser Lösungen hängt wesentlich
von den stofflichen Eigenschaften beider Komponenten
der Kathode ab, die von ihrer stofflichen Zusammensetzung
und den Herstellungsbedingungen, z.B. ihrer
Temperaturbehandlung, bestimmt sind. Überschreitet
z.B. die Differenz der thermischen Ausdehnungs
koeffizienten von Basis und Beschichtung einen
kritischen Wert, entstehen beim Erhitzen der
Elektrolysezelle auf Betriebstemperatur in der Beschichtung
Risse, die eine vollständige Zerrüttung der Schicht
einleiten, oder die Schicht löst sich von der Basis.
Unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten von Schicht
und Basis sind eine Folge herstellungsbedingter
Streuungen der Stoffeigenschaften und vor allem der
Anisotropie der Kohlenstoffkörper. Die Folge ist eine
im allgemeinen unbefriedigende Standzeit der
titandiboridhaltigen Schicht. Der Erfindung liegt
deshalb die Aufgabe zugrunde, die Haltbarkeit der
benetzbaren Schicht zu verbessern und insbesondere die
Wirkung unterschiedlicher Ausdehungskoeffizienten von
Schicht und Kohlenstoffblock auf die Beständigkeit der
Verbindung zwischen Beschichtung und Kohlenstoffblock
zu verringern.
Die Aufgabe wird mit einer benetzbaren Kathode der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die
Beschichtung der Kohlenstoffblöcke aus Titandiboridplatten
besteht, die mit den Kohlenstoffblöcken formschlüssig
verbunden sind.
Die Basis für die Titandiboridplatten sind Kohlenstoff
blöcke, die in mehreren Reihen in einer Metallwanne
oder einem Behälter angeordnet sind. Unter dem Begriff
"Kohlenstoffblöcke" sind auch Blöcke aus Graphit zu
verstehen und Blöcke, die durch Carbonisieren eines
Pechbinders gebildeten Binderkoks und Graphit enthalten
(Semigraphit). Sie sind in Zusammensetzung und
Eigenschaften keiner Beschränkung durch die aufliegenden
Titandiboridplatten unterworfen, so daß andere
Eigenschaften, wie etwa ihr elektrischer Widerstand
oder ihre chemische Beständigkeit frei wählbare
Kriterien sind. Die zur Beschichtung der Kohlenstoffblöcke
verwendeten Platten enthalten Titandiborid wenigstens
in einer Menge, die ihre vollständige Benetzung durch
geschmolzenes Aluminium sicherstellt. Daneben enthalten
die Platten Stoffe, die im Kontakt mit schmelzflüssigem
Aluminium beständig sind und den elektrischen Strom
leiten. Beispiele sind Carbide, wie Titan- oder
Siliciumcarbid und vor allem Kohlenstoff, auch in der
Form von Graphit. Ausschließlich Titandiborid enthaltende
Platten erhält man durch Sintern von handelsüblichem
Titandiboridpulver bei Temperaturen oberhalb etwa 2300°C,
bevorzugt durch Drucksintern. Kohlenstoffhaltige
Platten werden zweckmäßig durch Verpressen von Mischungen
hergestellt, die Titandiboridpulver, einen
carbonisierbaren Binder und gegebenenfalls Graphit-,
Kohlenstoff- oder Carbidpulver enthalten. Der Gehalt
an Titandiborid sollte wenigstens etwa 50% betragen.
Das Gemisch wird mit Gesenkpressen zu Platten verpreßt
oder bei größerer Fluidität der Mischung auch extrudiert.
Die Platten werden dann zur Carbonisierung des Binders
auf eine Temperatur oberhalb der Anwendungstemperatur
der Platte erhitzt, zweckmäßig auf wenigstens 1000°C.
Durch Änderung der Korngröße des Preßpulvers und des
Bindergehalts kann man die Struktur der Platten
in bekannter Weise verändern. Die Carbonisierung
erfolgt in einer inerten oder reduzierenden Atmosphäre,
wobei die Aufheizgeschwindigkeit nicht größer als
20 K/h sein sollte. Übliche Binder sind Steinkohlen
teerpeche mit einem möglichst hohen Koksrückstand oder
härtbare Kunstharze, wie Phenolformaldehyd-Harze. Bei
der Verwendung von Kunstharzen als Binder werden die
Preßmassen zweckmäßig bei Temperaturen zwischen
100 und 200°C gepreßt und das Harz unter Druck
gehärtet.
Nach einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung haben
die bis etwa 10 mm dicken Titandiboridplatten
einen trapezförmigen Querschnitt. Die den Zellenboden
bildenden Kohlenstoffblöcke sind mit Nuten versehen,
in die die Platten eingreifen. Die mit Nuten versehenen
Kohlenstoffblöcke werden durch Strangpressen mit
entsprechend ausgebildeten Mundstücken oder durch
Gesenk- oder Vibrationspressen mit speziellen
Formwerkzeugen hergestellt. Man kann die Nuten auch
durch Fräsen oder Räumen aus den Blöcken herausarbeiten.
Zur Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung
zwischen Kohlenstoffblock und Titandiboridplatten
werden die Kontaktflächen von Titandioxidplatten und
Kohlenstoffblöcken mit einem Kitt bestrichen, der bei
hohen Temperaturen eine Verbindung mit niedrigen
Kontaktwiderständen ergibt. Geeignete Kitte enthalten
einen Pech- oder Teerbinder und feinkörnigen Kohlenstoff
oder Graphit als Füller. Besonders zweckmäßig sind kalt
verarbeitbare Kittmassen, die als Binder etwa zu gleichen
Teilen Teer und Epoxidharz enthalten. Auch andere
thermisch oder katalytisch härtbare Harze eignen sich
für diesen Zweck, z.B. Phenolformaldehyd- oder Furanharze.
Die beim Erhitzen der Elektrolysezelle auf Betriebs
temperatur verkokende Masse hat einen sehr kleinen
Kontaktwiderstand und einen kleinen Eigenwiderstand
so daß eine übermäßige Erwärmung der Kontaktflächen
ausgeschlossen ist.
In einer anderen Ausbildungsform sind die Titandiborid
platten mit Zapfen oder bevorzugt federartigen Stegen
versehen, die in nutenförmige Ausnehmungen der
Kohlenstoffblöcke eingreifen und mit diesen eine
formschlüssige Verbindung bilden. Besonders günstig
sind Ausnehmungen in den vertikalen Flächen der
Kohlenstoffblöcke, in denen im wesentlichen senkrechte
Zapfen geführt sind.
Nach einer anderen Ausführungsform ist die formschlüssige
Verbindung dadurch gebildet, daß die auf einem
Kohlenstoffblock aufliegende trapezförmige Titandiborid
platte von Stampfmassen überlappt wird, mit der die
Fugen zwischen benachbarten Kohlenstoffblöcken ausgefüllt
sind. Stampfmassen enthalten einen Kohlenstoff- oder
Graphitfüller und einen Pech- oder Kunstharzbinder, der
beim Erhitzen der Elektrolysezelle auf die Betriebs
temperatur verkokt. Die dabei gebildeten Kohlenstoffkörper
umschließen die Titandiboridplatten formschlüssig.
Falls auch die ausgestampfte Fuge durch Aluminium
benetzt werden soll, setzt man der Stampfmasse wenigstens
in einem oberen Abschnitt der Fuge Titandiboridpulver
zu. Für thermisch und mechanisch stark beanspruchte
Böden von Aluminiumelektrolysen kann es von Vorteil
sein, die formschlüssige Verbindung zwischen
Titandiboridplatte und Kohlenstoffblock zu verstärken.
Zweckmäßig verwendet man dazu Bolzen, Stifte oder
Schrauben aus Kohlenstoff, Titandiborid oder einem
anderen korrosions- und temperaturbeständigen Werkstoff,
z.B. Titancarbid oder Siliciumcarbid, die durch Bohrungen
in den Platten geführt in Bohrungen der Blöcke eingelassen
sind. Bolzen und Stifte werden mit einem carbonisierbaren
Kitt mit den Kohlenstoffblöcken verklebt. Es ist auch
möglich, allein mit diesen Elementen eine stoffschlüssige
Verbindung herzustellen. Bolzen oder Schrauben sind bei
dieser Ausführungsform in der Stampffuge zwischen
benachbarten Kohlenstoffblöcken verankert und überlappen
die anliegenden Titandiboridplatten.
Eine Verbindung von Kohlenstoffblöcken und Titandiborid
platten hat verglichen mit den bekannten Verbindungen
den Vorteil, daß Haltbarkeit und Standzeit der Verbindung
von der Zusammensetzung und der Herstellung der
Titandiboridplatten unabhängig ist. Herstellungsbedingte
Streuungen der Platteneigenschaften , insbesondere des
thermischen Ausdehnungskoeffizienten haben keinen
Einfluß auf die Lebensdauer der Verbindung. Man kann
vielmehr die Zusammensetzung der Platten in einem weiten
Bereich ändern, beispielsweise um ihre Korrosions
beständigkeit zu verbessern, ohne die Verbindungs
festigkeit zu beeinträchtigen. Durch diese Flexibilität
wird der Anwendungsbereich benetzbarer Kathoden
wesentlich erweitert. Ein anderer Vorteil der
formschlüssigen Verbindung ist die Herstellung der
Verbindung außerhalb der Elektrolysezelle. Die einzelnen
Kohlenstoffblöcke werden mit Titandiboridplatten belegt,
dann in die Zelle eingebaut und wie üblich durch
Stampf- oder Kittmassen miteinander verbunden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen
beispielhaft beschrieben. Es zeigen
Fig. 1- einen Querschnitt durch den Boden
einer Elektrolysezelle mit
Kohlenstoffblöcken und Titandiborid
platten, die in Nuten der Blöcke
eingelegt sind,
Fig. 2- einen Querschnitt durch den Boden einer
Elektrolysezelle mit Kohlenstoffblöcken,
Titandiboridplatten und die Platten
überlappende Fugenstampfmasse,
Fig. 3- einen Querschnitt durch einen
Kohlenstoffblock und eine Titan
diboridplatte mit zwei Stegen,
Fig. 4- einen Querschnitt durch einen Kohlenstoff
block mit einer Nut in einer vertikalen
Fläche und eine Titandiboridplatte,
Fig. 5- Befestigung einer Titandiboridplatte
mit einem Bolzen, der mit einem
Kohlenstoffblock verklebt ist,
Fig. 6- Befestigung einer Titandiboridplatte
mit einem Schraubbolzen,
Fig. 7 - Befestigung von Titandiboridplatten
mit Bolzen, die in die Stampffuge
eingelassen sind.
Der Boden der Elektrolysezelle besteht aus einer
Stahlwanne 1, die mit thermischen Isoliermaterialien 2
ausgekleidet ist. Auf den Isolierschichten sind
Kohlenstoffblöcke 3 angeordnet, in deren Ausnehmungen 4
zeichnerisch nicht dargestellte Stromschienen oder
Barren eingelegt und mit den Kohlenstoffblöcken leitend
verbunden sind. Die Fugen 5 zwischen den Blöcken sind
mit Stampfmasse 10 ausgestampft oder bei kleinerer
Fugenbreite mit einer Kittmasse gefüllt. Der Spalt 6
zwischen Kohlenstoffblöcken und der seitlichen
Isolierschicht der Elektrolysezelle ist ebenfalls
mit einer kohlenstoffhaltigen Stampfmasse ausgefüllt.
Die Kohlenstoffblöcke 3 in Fig. 1 sind mit Nuten 7
versehen, in die etwa 10 mm dicke Platten 8 aus Titandi
borid mit trapezförmigem Querschnitt eingelegt sind. Die
titandiboridhaltigen Platten wurden aus einer Mischung,
enthaltend 60 Gew.% Titandiboridpulver, 20 Gew.%
Graphitpulver und 20 Gew.% Phenol-Novolak und
als Härter Hexamethylentetraamin durch Heißpressen des
Gemischs bei 120°C und Erhitzen der Formlinge auf 1100°C
in einem Kammerofen hergestellt. Die dünne Kittschicht 9
zwischen Kohlenstoffblock 3 und Titandiboridplatte 8
dient der Herstellung eines guten elektrischen Kontakts
zwischen den Elementen. Der Kitt enthält 80 Gew.%
Graphitpulver, 10 Gew.% Steinkohlenteer, 10 Gew.%
Epoxidharz und Benzolsulfonsäure als Härter. Beim
Erhitzen des Zellenbodens auf die Betriebstemperatur
der Zelle von etwa 950 bis 1000°C verkokt der Binder
der Kittschicht und es wird eine Kohlenstoffschicht mit
einem spezifischen Widerstand von etwa 40 µΩm gebildet.
In der Fig. 2 erstreckt sich die Titandiboridplatte 8′
mit trapezförmigem Querschnitt über die gesamte Breite
der Kohlenstoffblöcke 3. Die Fuge 5 zwischen den
Kohlenstoffblöcken ist mit kohlenstoffhaltiger
Stampfmasse 10 gefüllt, die sich pilzförmig über die
geneigten Flächen 11 der Titandiboridplatten erstreckt.
Die aus Anthrazit- und Kokspulver und Steinkohlenteer
pech als Binder bestehende Stampfmasse bildet beim
Erhitzen des Zellenbodens auf die Betriebstemperatur
einen starren Kohlenstoffkörper, der einen Teil der
Titandiboridplatte formschlüssig umfaßt. Die Fuge 5′
ist nur in ihrem unteren Teil mit der Stampfmasse 10
ausgestampft. Der obere Abschnitt der Fuge ist mit
einer härtbaren Kittmasse 12 gefüllt, die außer Graphit-
auch Titandiboridpulver enthält, sich über die
anliegenden Titandiboridplatten erstreckt und diese
schon nach Härtung des Binders formschlüssig fixiert.
In Fig. 3 ist eine Titandiboridplatte 8′′ dargestellt,
die zwei federartige Stege 15 aufweist, die in Nuten 7′
des Kohlenstoffblocks 3′ geführt sind. Die Platte
ist mit dem Kohlenstoffblock durch die verkokte
Kittschicht 9 elektrisch verbunden. Der Kohlenstoff
block 3′′in Fig. 4 ist in der Vertikalfläche 16 mit
einer Nut 7′′ versehen, in die ein Steg 17 der
Titandiboridplatte 8′′′ eingreift. Unterhalb der
Platte ist die Fuge 5 mit Stampfmasse 10 ausgestampft.
Eine andere Befestigung der Titandiboridplatten
auf Kohlenstoffblöcken ist in den Fig. 5 und 6
dargestellt. Die Titandiboridplatten 8′′′′ sind mit
einer Bohrung versehen, die mit einer glatten bzw.
einer Gewindebohrung 18 bzw. 19 in den Kohlenstoff
blöcken 3′′′ und 3′′′′ fluchtet. In die Bohrung 18
ist ein Bolzen 13 eingesetzt und durch eine
carbonisierbare Kittschicht 14 in dem Kohlenstoffblock
verankert. Die Verankerung des mit einem Schraubgewinde
versehenen Bolzens 13′ in der Bohrung 19 ist in Fig. 6
dargestellt. Ein Durchbohren der Titandiboridplatten 8
ist nicht nötig, wenn Bolzen 13 wie in Fig. 7
dargestellt in die Fuge 5 zwischen den Kohlenstoff
blöcken 3 eingelassen und in der Kittmasse 10
verankert sind, mit der die Fuge 5 gefüllt ist.
Claims (7)
1. Benetzbare Kathode für eine Zelle zur
schmelzflußelektrolytischen Gewinnung von Aluminium,
bestehend aus mehreren durch carbonisierte,
kohlenstoffhaltige Massen miteinander verbundenen
Kohlenstoffblöcken, deren der Anode zugewandte
Fläche wenigstens zu einem Teil mit Titandiborid
beschichtet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung der Kohlenstoffblöcke aus
Titandiboridplatten besteht, die mit den Blöcken
formschlüssig verbunden sind.
2. Benetzbare Kathode nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Titandiboridplatten
einen trapezförmigen Querschnitt haben.
3. Benetzbare Kathode nach Anspruch 1 oder 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Titandiboridplatten in Nuten der Kohlenstoffblöcke
eingelegt sind.
4. Benetzbare Kathode nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Titandiboridplatten
mit wenigstens einem federförmigen Steg versehen
sind, die in Nuten der Kohlenstoffblöcke eingreifen.
5. Benetzbare Kathode nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Titandiboridplatten
zu einem Teil von der die Kohlenstoffblöcke
verbindenden carbonisierten Masse umschlossen sind.
6. Benetzbare Kathode nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Titandiboridplatten
durch Bolzen oder Schrauben aus einem korrosions-
und temperaturfesten Werkstoff gehalten sind.
7. Verfahren zur Herstellung einer benetzbaren Kathode
nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kohlenstoffblöcke vor ihrem Einbau in die
Elektrolysezelle mit Titandiboridplatten belegt
und nach ihrem Einbau durch carbonisierbare Massen
miteinander verbunden werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863638937 DE3638937A1 (de) | 1986-11-14 | 1986-11-14 | Kathode fuer eine schmelzflusselektrolysezelle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863638937 DE3638937A1 (de) | 1986-11-14 | 1986-11-14 | Kathode fuer eine schmelzflusselektrolysezelle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3638937A1 true DE3638937A1 (de) | 1988-05-26 |
Family
ID=6313946
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863638937 Withdrawn DE3638937A1 (de) | 1986-11-14 | 1986-11-14 | Kathode fuer eine schmelzflusselektrolysezelle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3638937A1 (de) |
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1986
- 1986-11-14 DE DE19863638937 patent/DE3638937A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |