DE3637405C1 - Vorrichtung zum Umschalten von Einrichtungen in Kraftfahrzeugen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Um­ schalten von Einrichtungen in Kraftfahrzeugen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Verschiedene Regelsysteme in Kraftfahrzeugen, wie Anti­ blockiersystem bzw. Antriebsschlupfregelung sind von der Beschaffenheit der angetriebenen bzw. zu bremsenden Räder abhhängig. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn die Räder mit Gleitschutzmitteln wie z. B. Schneeketten bestückt sind.

Antiblockiersysteme (ABS) beispielsweise hätten eine bessere Bremswirkung, wenn bei aufgelegten Schneeketten die Schlupfschwellwerte der Räder erhöht würden.

Bei Antriebsschlupfregelungen (ASR) ist am Armaturenbrett des Fahrzeuges ein manuell betätigbarer Schalter vorge­ sehen, durch dessen Einschalten die Schwellwerte für die Brems- und Motorregelung veränderbar sind.

Auch bei Verwendung einer Allrad- bzw. Hinterradlenkung ist eine Umschaltung bei aufgelegten Schneeketten vor­ teilhaft anwendbar. Dort besteht ein Problem bei der Bemessung des Radlaufs, der vom Radlenkwinkel abhängig ist. Bei leistungsfähigen Hinterradlenkungen muß der Rad­ lauf vergrößert werden, was sich auf die Gestaltung der hinteren Sitzbank und des Gepäckraumes des Fahrzeuges aufwirkt.

Unter Berücksichtigung der Möglichkeit, daß auch Schnee­ ketten aufgezogen werden, müßte der Radlauf unzumutbar vergrößert werden. Hier könnte mittels eines Signals der Funktionsbereich der Hinterradlenkung bei aufgelegten Schneeketten begrenzt werden und dadurch ein normal dimensionierter Radlauf beibehalten werden. Dieses Signal kann mittels des bekannte Schalters erzeugt werden. Wenn jedoch vergessen wird, nach dem Auflegen der Ketten den Schalter zu betätigen bzw. nach dem Abnehmen der Ketten den Schalter wieder zu öffnen, kann sich das durch schlechteres Brems- oder Anfahrverhalten bzw. durch Scheuern der Ketten am Radlauf auswirken.

Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, die bekannte Vorrichtung zum Umschalten der Schwell- oder Grenzwerte so zu verbessern, daß ein unbeabsichtigte Fahrein­ stellung dieser Größen sicher vermieden werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kenn­ zeichen des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst.

Weitere Ausbildungen der Erfindung sind den Unteran­ sprüchen zu entnehmen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

In der Zeichnung ist ein Schnitt durch ein Fahrzeug­ rad 1 dargestellt wobei die nicht näher bezeichneten Radelemente Felge und Reifen zu erkennen sind sowie die Antriebsachse, Lagerung usw. An diesem Fahrzeug­ rad ist eine Schneekette 2 aufgezogen. An geeigneter Stelle, hier an einem Dämpferbein der angedeuteten Rad­ aufhängung, ist ein induktiver Sensor 3 angeordnet, dem ein Signalverstärker 4 mit integrierter Auswerte­ schaltung und ein Schwellwertschalter 5 nachgeschaltet sind. Der Ausgang des Schwellwertschalters ist mit ent­ sprechenden Eingängen eines Antiblockiersystems ABS und/oder einer Antriebsschlupfregelung ASR bzw. einer Hinterachslenkung HAL oder anderer, gestrichelt ange­ deuteter Aggregate verbunden.

Im Falle, daß auf das Rad 1 eine - meistens aus Stahl bestehende - Schneekette 2, wie dargestellt aufgezogen ist, wird dies vom Sensor 3 erfaßt. Das ausgewertete und verstärkte Signal bildet am Ausgang des Schwellwert­ schalters 5 ein Dauersignal, zumindest dann, wenn sich das Rad dreht. Dieses Signal kann in den nachfolgenden Elektronikschaltungen ausgewertet und zur Umschaltung von Schwellwerten bzw. zur Begrenzung eines Lenkbereiches usw. herangezogen werden.

Bei Verwendung von sogenannten Anfahrhilfen, die im wesentlichen aus Kunststoffgreifmitteln bestehen, ist es denkbar, in diese Greifmittel Stahleinlagen einzu­ arbeiten oder Stahlringe um die Stege oder Bänder in der Weise zu legen, daß diese vom Sensor eindeutig erfaßt werden können.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Umschalten von Einrichtungen in Kraft­ fahrzeugen, insbesondere von Antriebs-, Brems- oder Lenk­ regelsystemen, abhängig von mit oder ohne Gleitschutzmittel (2) versehenen Fahrzeugrädern, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein einem angetriebenem Rad (1) zugeordneter, dessen Radreifen auf das Vorhandensein von Gleitschutzmitteln abtastender Sensor (3) vorgesehen ist, welcher an einem Element der Radaufhängung, vorzugsweise an einem Feder- oder Dämpferbein angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor ( 3) ein induktiver Sensor ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (3) ein magnetfeldempfindlicher Sensor ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (3) ein Ultraschallsensor ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (3) einen Signalverstärker (4) und eine Auswerteschaltung mit einem Schwellwertschalter (5) um­ faßt und bei sich drehendem Rad (1) mit aufgelegter Schneekette (2) ein Signal abgibt.