DE3635805A1

DE3635805A1 - In fester form handhabbarer duengerkoerper

Info

Publication number: DE3635805A1
Application number: DE19863635805
Authority: DE
Inventors: Theodor Dr Weichelt
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1986-10-22
Filing date: 1986-10-22
Publication date: 1988-04-28

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen in fester Form handhabbaren Düngerkörper, der ein Düngemittel oder eine Kombination von Düngemitteln enthält. Die Erfindung betrifft gleichzeitig ein Verfahren zur Herstellung eines solchen , in fester Form handhabbaren Düngerkörpers. Ein solcher Düngerkörper kann vorwiegend im Gartenbau und im Zierpflanzenbereich, aber auch bei Kleingärtnern zur Düngung von Gemüsebeeten, in Saatzuchtanstalten oder sogar auch im häuslichen Bereich zur Düngung im Erdreich von Blumentöpfen Verwendung finden.

Insbesondere mineralische Dünger werden bisher in festem oder auch in flüssigem Zustand der Handhabung unterworfen. Feste Düngerkörper, z. B. in rieselfähiger Form, werden mit Streuwagen und Streumaschinen ausgebracht. Flüssiger Düngerkörper kann durch Sprüh- bzw. Spritzmaschinen flächig verteilt werden. In beiden Fällen ist die Dosierung von einer Reihe von Faktoren abhängig, insbesondere auch von der Arbeitsgeschwindigkeit und dem Ausbringquerschnitt. Vielfach wird die angestrebte Dosierung dabei erheblich verfehlt.

Insbesondere bei der Düngung von Blumentöpfen sind sogenannte Düngerstäbchen bekannt, also in fester Form handhabbare Düngerkörper ähnlich der eingangs beschriebenen Art, die in Stabform gepreßt bzw. verfestigt sind. Diese Düngerstäbchen werden in den Boden eingesteckt. Sie wirken naturgemäß nur lokal, also im wesentlichen in und unter dem Einsteckbereich, weil die Düngerbestandteile lediglich durch die Schwerkraft des Sickerwassers vertikal mitgenommen werden. Seitliche horizontale Wirkungen und Verteilungszonen dürfen durch solche Düngerstäbchen nicht erreicht werden. Solche Düngerkörper wirken somit nur lokal, es sei denn, daß sie selbst in einer Vielzahl flächenmäßig deckend eingesteckt werden. Dies ist in der Regel unpraktisch und allenfalls in kleinerem Maßstab möglich. Schon bei der Düngung von Beeten im Kleingartenbereich stellt die Verwendung von Düngerstäbchen einen unzumutbar großen Aufwand dar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen in fester Form handhabbaren Düngerkörper und ein Verfahren zu seiner Herstellung aufzuzeigen, mit dem es möglich ist, eine gezielt linienförmige bzw. flächenförmige Düngung zu erreichen, bei dem die Einhaltung der Dosierung des Düngemittels keinerlei Schwierigkeiten bereitet. Der Düngerkörper soll sich einfach handhaben lassen.

Erfindungsgemäß wird dies bei dem eingangs beschriebenen Düngerkörper dadurch erreicht, daß der Düngerkörper einen verrottbaren Trägerkörper aus organischem Material aufweist, der mit dem Düngemittel oder der Kombination von Düngemitteln in flüssiger Form behandelt ist. Ein solcher langgestreckter Düngerkörper läßt sich in sehr einfacher Weise auf dem Erdreich auslegen und durch teilweises oder ganzes Bedecken mit Boden fixieren. Er besitzt eine linienförmige bzw. bandförmige Gestalt, so däß er sich beispielsweise neben einer Pflanzenreihe ohne Weiteres unterbringen läßt. Die flächenmäßige Dosierung ist damit von vornherein genau eingehalten, da diese nur von der Behandlung des Trägerkörpers abhängig ist. Die Düngemittel können an dem Trägerkörper, der in der Regel saugfähig ausgebildet ist, haften oder ggf. sogar chemisch daran gebunden sein. Auch durch die Dicke und Breite des Trägerkörpers sowie dessen Porosität kann Einfluß auf die Düngerdosierung genommen werden. Schließlich ist noch die Art der Zusammensetzung des Düngemittels und die Konzentration der verwendeten Düngerlösung bei der Herstellung wesentlich. Im Bereich eines Blumentopfes kann es beispielsweise möglich sein, den Düngerkörper in Form eines Kreisrings aufzulegen, so daß damit der wesentliche Wurzelbereich der Pflanze in etwa flächendeckend erreichbar ist.

Der Trägerkörper kann aus elastischem Material in Faden-, Band- oder Streifenform bestehen, der durch Eintauchen, Durchziehen, wie Besprühen o. dgl. mit anschließender Trocknung mit dem Düngemittel oder der Kombination von Düngemitteln präpariert ist. An sich wäre auch eine feste Gestaltung des Trägerkörpers aus unelastischen Einzelteilen, etwa nach Art einer Kette, möglich. Einfacher ist es jedoch, den Trägerkörper aus elastischem Material in Streifen- oder Bandform herzustellen, der sich leicht aufwickeln, auf Länge schneiden und anwenden läßt.

Der Trägerkörper kann aus Zellulosen, Hemizellulosen, Ligninen oder aus Naturfasern bestehen oder solche aufweisen. Als Naturfasern könnten insbesondere Wolle, Baumwolle oder Leinen infrage kommen.

Der Trägerkörper kann neben dem oder den Düngemitteln noch Beistoffe wie Zuckerarten, Stärke, Gelatine, Aminosäuren, Fette, Tone, Huminsäuren o. dgl. aufweisen. Auch die Anreicherung mit Enzymen und anderen Wirkstoffen ist auf diese Weise möglich.

Der Trägerkörper kann mit einer Kombination von Düngemitteln in folgender Zusammensetzung und etwa den angegebenen Anteilen präpariert sein:

7,1%N Gesamtstickstoff
0,3% N Nitratstickstoff
1,0% N Ammoniumstickstoff
5,8% N Carbamidstickstoff 6,3%P₂O₂ wasserlösliches Phosphat 5,0%K₂O wasserlösliches Kaliumoxid 0,85%Na Natrium 0,01%MgO Gesamtmagnesiumoxid 0,01%Mn Mangan 0,005%Zn Zink 0,005%Cu Kupfer*) 0,01%B Bor 0,0001%Co Kobalt*) 0,42%Fe Eisen*) 0,0025%Mo Molybdän*)
SO₄ Sulfat

*) = komplexiert.

Mit einem solchen Komplettdünger, der in gelöster Form 429g/l Wasser aufweist, ist gewährleistet, daß die Pflanzen mit sämtlichen Nährstoffen in harmonischem Verhältnis versorgt werden. Die um die Pflanzen oder zwischen sie ausgelegten Düngerfäden oder -bänder erlauben eine günstige Nährstoffverteilung, die mit dem Gieß-Regen-Sickerwasser erfolgt.

Das Verfahren eines zur Herstellung in fester Form handhabbaren Düngerkörpers, der ein Düngemittel oder eine Kombination von Düngemitteln enthält, kennzeichnet sich erfindungsgemäß dadurch, daß ein verrottbarer Trägerkörper aus organischem Material mit einem Düngemittel oder einer Kombination von Düngemitteln in flüssiger oder breiiger Form in Berührung gebracht und damit das Düngemittel in oder auf den Trägerkörper eingebracht wird. Da die Dosierung herstellerseits durchgeführt wird, ist eine Überdüngung nahezu ausgeschlossen. Selbstverständlich sollte das Auslegen der Bänder oder Fäden ordnungsgemäß erfolgen. Der Trägerkörper kann in dem flüssigen Düngemittel getaucht, mit diesem berieselt, besprüht oder bestrichen und anschließend getrocknet werden. Auch ein Durchziehen durch solch eine flüssige Dünger-Lösung ist möglich. Je nach der Zusammensetzung des flüssigen Düngers können auch für bestimmte Pflanzensorten besonders geeignete Düngerkörper hergestellt werden, die auf den Nährstoffbedarf der entsprechenden Pflanzenart oder gar -sorte abgestimmt sind.

Zur Herstellung eines Komplett-Düngerkörpers wird der Trägerkörper mit einer Kombination von Düngemitteln in folgender Zusammensetzung und etwa den angegebenen Anteilen präpariert:

7,1%N Stickstoff, davon
0,3% N Nitratstickstoff
1,0% N Ammoniumstickstoff
5,8% N Carbamidstickstoff 6,3%P₂O₂ wasserlösliches Phosphat 5,0%K₂O wasserlösliches Kaliumoxid 0,85%Na Natrium 0,01%MgO Gesamtmagnesiumoxid 0,01%Mn Mangan 0,005%Zn Zink 0,005%Cu Kupfer*) 0,01%B Bor 0,0001%Co Kobalt*) 0,42%Fe Eisen*) 0,0025%Mo Molybdän*)
SO₄ Sulfat

*) = komplexiert.

Claims

1. In fester Form handhabbarer Düngerkörper, der ein Düngemittel oder eine Kombination von Düngemitteln enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der Düngerkörper einen verrottbaren Trägerkörper aus organischem Material aufweist, der mit dem Düngemittel oder der Kombination von Düngemitteln in flüssiger breiiger Form behandelt ist.

2. Düngemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper aus elastischem Material in Faden-, Band- oder Streifenform besteht, der durch Eintauchen, Durchziehen, Besprühen oder dergleichen mit anschließender Trocknung mit dem Düngemittel oder der Kombination von Düngemitteln präpariert ist.

3. Düngerkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper aus Zellulosen, Hemizellulosen, Ligninen, oder aus Naturfasern besteht oder solche aufweist.

4. Düngerkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper neben dem oder den Düngemitteln noch Beistoffe, wie Zuckerarten, Stärke, Gelatine, Aminosäuren, Fette, Tone, Huminsäuren u. dgl. aufweist.

5. Düngerkörper nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper mit einer Kombination von Düngemitteln in folgender Zusammensetzung und etwa den angegebenen Anteilen präpariert ist: 7,1%N Gesamtstickstoff
0,3% N Nitratstickstoff
1,0% N Ammoniumstickstoff
5,8% N Carbamidstickstoff 6,3%P₂O₂ wasserlösliches Phosphat 5,0%K₂O wasserlösliches Kaliumoxid 0,85%Na Natrium 0,01%MgO Gesamtmagnesiumoxid 0,01%Mn Mangan 0,005%Zn Zink 0,005%Cu Kupfer*) 0,01%B Bor 0,0001%Co Kobalt*) 0,42%Fe Eisen*) 0,0025%Mo Molybdän*)
SO₄ Sulfat*) = komplexiert.

6. Verfahren zur Herstellung eines in fester Form handhabbaren Düngerkörpers, der ein Düngemittel oder eine Kombination von Düngemitteln enthält, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein verrottbarer Trägerkörper aus organischem Material mit einem Düngemittel oder einer Kombination von Düngemitteln in flüssiger Form in Berührung gebracht und damit das Düngemittel in oder auf den Trägerkörper eingebracht wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper in dem flüssigen Düngemittel getaucht, mit diesem berieselt oder besprüht und anschließend getrocknet wird.

8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper mit einer Kombination von Düngemitteln in folgender Zusammensetzung und etwa den angegebenen Anteilen präpariert wird: 7,1%N Gesamtstickstoff
0,3% N Nitratstickstoff
1,0% N Ammoniumstickstoff
5,8% N Carbamidstickstoff 6,3%P₂O₂ wasserlösliches Phosphat 5,0%K₂O wasserlösliches Kaliumoxid 0,85%Na Natrium 0,01%MgO Gesamtmagnesiumoxid 0,01%Mn Mangan 0,005%Zn Zink 0,005%Cu Kupfer*) 0,01%B Bor 0,0001%Co Kobalt*) 0,42%Fe Eisen*) 0,0025%Mo Molybdän*)
SO₄ Sulfat*) = komplexiert.