DE3635769A1 - Vorrichtung zur befreiung eines eingesunkenen kraftfahrzeugs aus weichem untergrund - Google Patents
Vorrichtung zur befreiung eines eingesunkenen kraftfahrzeugs aus weichem untergrundInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befreiung
eines Kraftfahrzeugs aus weichem Untergrund gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In unbefestigtem Gelände und ggf. im Schnee, in der Wüste
usw., können die Fahrzeugräder einsinken bzw. sich ein
graben, so daß die weitere Fahrt unmöglich ist, und das
Fahrzeug befreit werden muß. Zur Befreiung des Fahr
zeugs mit eigener Kraft werden Seilwinden verwendet oder
die Reifen werden geringfügig entlüftet. Seilwinden be
nötigen einen festen Gegenhalt oder ein anderes Fahr
zeug für die Verankerung des Seils, der in einem weichen
Terrain, z.B. in der Wüste oder Tundra, gewöhnlich nicht
zur Verfügung steht.
Zur Befreiung eines eingesunkenen Kraftfahrzeugs sind
auch sog. Ausfahrbleche bekannt, vor deren Einsatz jedoch
der Boden vor den Rädern abgegraben werden muß, damit
die Bleche bis zum unteren Teil der Räder eingeschoben
werden können, was angesichts der Eigenschaften des
Terrains oft schwierig und zeitraubend ist. Die sperrigen
Auffahrbleche müssen am Fahrzeug ständig mitgeführt werden.
Zur Befreiung eines Kraftfahrzeugs aus schwierigem
Terrain ist aus der GS-PS 64 060 eine Vorrichtung be
kannt, die einen runden Träger aufweist, der über ein
Anschlußteil an den Radschrauben befestigt wird. Auf
seinem Tragteil sind Schaufeln angeschraubt, die gegen
über der Radscheibe verschieden gekippt und gedreht
werden und verschiedene Form mit Rücksicht auf die
Eigenart des Terrains haben können. Der Träger muß
ständig am Fahrzeugrad angebracht sein, damit die Schau
feln beim Versinken des Fahrzeugs anmontiert werden
können. Die Schaufeln können auch direkt an der Rad
scheibe angebracht werden, die dazu angepaßt sein muß.
Die Montage der Schaufeln ist langwierig und mühsam,
weil sie immer an zwei Räder montiert werden müssen.
Die Zurichtung der Scheibe für die Montage der Schau
feln und die Träger erhöhen die ungefederte Masse des
Fahrzeugs. Durch die Schaufeln können nicht die spezi
fischen Drücke auf das wenig tragfähige Terrain genügend
herabgesetzt werden, wodurch die Befreiungswirksamkeit
dieser Vorrichtung begrenzt ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Be
freiung eines eingesunkenen Fahrzeugs zu schaffen, die
bei jedem Gelände wirksam ist und bei geringem Eigen
gewicht auch unter widrigsten Bedingungen einfach und
schnell montiert werden kann.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einem
Träger, der aus einem Anschluß- und einem Tragteil ge
bildet ist, auf dem die Mittel für Berührung mit dem
wenig tragfähigen Terrain gelagert sind. Am Tragteil
des Trägers ist drehbar eine Stützplatte gelagert.
Zu der Stützplatte gehört wenigstens ein weiterer
Träger. Am Tragteil des Trägers ist ein Lager drehbar
gelagert, das an ein Abstützelement fest anschließbar
ist. Am Tragteil eines weiteren Trägers ist ein Lager
drehbar gelagert, das auf dem Abstützelement längs
verschiebbar festgelegt ist. Auf dem Tragteil des wei
teren Trägers kann ein Rädchen gelagert sein. Der An
schlußteil des Trägers ist aus einem Flansch mit Öffnungen
gebildet und der an ihm befestigte Tragteil ist ein Arm
mit einem Zapfen. Die Zapfen können Kugelzapfen, die
Lager geteilt sein.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist an ein angetriebenes
Rad eines Kraftfahrzeugs befestigbar und besteht aus
einem Träger, der aus einem Anschluß und einem Tragteil
gebildet ist, an dem ein Abstützelement drehbar gelagert
ist. Das Abstützelement kann über eine Mitnehmerstange
gelenkig am Fahrzeug befestigt sein.
Durch die gelenkige Mitnehmerstange wird das Abstütz
element auch am Fahrzeugrahmen befestigt, was ihre waag
rechte Ausrichtung und ihr Aufsetzen mit der ganzen
Fläche auf das Terrain gewährleistet. Auf diese Weise
werden Verspreizungen des Abstützelements gegen das
Terrain vermieden und die Wirksamkeit der Vorrichtung
bei Anwendung an einer Treibachse des Fahrzeugs gestei
gert.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine leichte
Manipulation bei der Montage und Demontage am Rad des
Fahrzeugs bei geringem Arbeitsaufwand. Es wird die Be
freiung des Fahrzeugs mit eigener Kraft gesichert. Die
spezifischen Drücke auf das Terrain und die Durchfahr
barkeit durch weiches Terrain sind etwa mit Ketten
fahrzeugen vergleichbar.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele anhand der
Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine am angetriebenen Rad eines
Zweiachsenfahrzeugs montierte Vorrichtung;
Fig. 2 Vorrichtungen an den angetriebenen Rädern
eines Dreiachsenfahrzeugs;
Fig. 3 eine Alternative zu Fig. 2;
Fig. 4 die Lagerung des Abstützelements an einem
zylindrischen Zapfen;
Fig. 5 die Lagerung des Abstützelements auf einem
Kugelzapfen;
Fig. 6 eine Ausführung eines geteilten Lagers;
Fig. 7 ein Kugelzapfen-Lager;
Fig. 8 schematisch die Vorrichtung in perspektivischer
Darstellung;
Fig. 9 eine andere am angetriebenen Rad eines Zwei
achsenfahrzeugs angeordnete Vorrichtung in
Draufsicht;
Fig. 10 die Vorrichtung nach Fig. 9 in Vorderansicht;
Fig. 11 eine schwenkbare Lagerung der Mitnehmerstange
auf dem Abstützelement.
Die Vorrichtung enthält einen Träger 4, der einen Anschluß
und einen Tragteil hat. Der Anschlußteil wird durch einen
kreissegmentförmigen Flansch 41 gebildet und der an die
sem mittig befestigte Tragteil ist ein schräger Arm 45
mit einem Zapfen 43. Im Flansch 41 befinden sich mehrere
Bohrungen 44 zur Aufnahme der Radschrauben 9. Am Zapfen
43 ist ein plattenförmiges Abstützelement 6 mittels
eines Lagers 5 drehbar gelagert, das etwa mittig auf dem
Abstützelement 6 starr befestigt ist. Die Abmessungen
des schrägen Arms 42 und des Lagerbocks 5 sind so ge
wählt, daß der radiale Abstand der Unterfläche des Ab
stützelements 6 zur Radachse größer ist als der radiale
Abstand der Lauffläche des Rades zur Radachse.
Bei der an einer Treibachse 3 angebrachten Vorrichtung
sind an der Außenseite der Radscheiben 1 der beiden
Räder 2 die Träger 4 auf den Radschrauben 9 durch Muttern
10 exzentrisch befestigt, deren Zapfen 43 im Lagerbock 5
je eines Abstützelementes 6 gehaltert sind. Die Axiallage
des Lagers 5 mit dem Abstützelement 6 wird auf dem zylind
rischen Zapfen 43 durch einen Vorstecker 23 gesichert
(Fig. 4). Der Abstand der horizontalen Zapfenachse von
der Treibachse 3 ist so gewählt, daß sich das Abstütz
element 6 in der unteren Lage ungefähr im Niveau des Rad
umfangs befindet. Der Abstand des Stützelements 6 zur
horizontalen Treibachse 3 wird kleiner gewählt, wenn das
weiche Terrain in tragfähigen Untergrund übergeht, damit
auf dem festen Terrain Beschädigungen des Abstützelementes
6 vermieden werden. Durch die Lage des Abstützelementes 6
unter dem Umfang des Rades 2 wird eine schnellere Befrei
ung erreicht.
Bei Anwendung der Vorrichtung an zwei Treibachsen 3, 3′
ist ein gemeinsames Abstützelement 6 für die beiden Räder
2, 2′ der zwei Treibachsen 3, 3′ und ein weiterer Träger
4′ vorgesehen. An der Scheibe 1′ des Rads 2′ der zweiten
Treibachse 3′ ist der Träger 4′ befestigt, auf dessen
Kugelzapfen 43′ ein Lager 11 drehbar gelagert ist, das in
einer Führung 8 auf dem Abstützelement 6 verschiebbar ge
haltert ist (vgl. Fig. 7), so daß die verschiedenen Längs
und Querabmessungen der Räder 2, 2′ ausgeglichen werden
können. Durch die verschiebbare Halterung des Lagers 11
auf dem Abstützelement 6 werden Änderungen der Achs
abstände der Zapfen 42, 43′ durch die Wirkung der Federung
der Räder 2, 2′ sowie ungleiche Winkellagen der Zapfen
42,43′ ausgeglichen. Zur leichteren Montage können die
Lager 5 bzw. 11 zur Lagerung der Kugelzapfen 43′ in einen
unteren Teil 12 und einen oberen Teil 13 geteilt sein,
die durch zwei Zapfen 14 schwenkbar verbunden sind,
welche durch Vorstecker 15 gesichert werden.
Gemäß Fig. 3 kann alternativ an der zweiten Treibachse 3′
auf dem Zapfen 43′ des Trägers 4′ ein Rad 7 gelagert
werden, welches in Berührung mit dem Abstützelement 6
kommt. Durch Abwälzen des Rades 7 werden Änderungen der
Achsabstände der Zapfen 43, 43′ und der Quer- und Längs
teilumdrehung der Räder 2, 2′ kompensiert.
Wenn das Fahrzeug in einem weichen Untergrund versinkt,
werden die Träger 4 an den oberen Teil der Radschüssel 1
angeschraubt. Auf die Zapfen 43 werden die Lager 5 mit
dem Abstützelement 6 aufgesetzt und gesichert. Die Räder 2
drehen beim Anfahren durch, bis die Abstützelemente 6 an
den Seiten der Räder 2 auf dem Terrain aufsetzen. Das
Fahrzeug hebt sich auf den Abstützelementen und bewegt
sich um einen "Schritt" vorwärts, woraufhin die Räder
wieder in den weichen Untergrund einsinken können. Wenn
der Untergrund auch weiter zum Tragen der Räder 2 zu weich
ist, drehen die Räder 2 wieder durch und der Zyklus wieder
holt sich so oft, bis ein ausreichend tragfähiger Unter
grund erreicht wird. Dann werden die Abstützelemente 6
abgenommen. Wenn die Gefahr eines erneuten Einsinkens
des Fahrzeugs andauert, kann die Fahrt mit langsamer Ge
schwindigkeit auch mit montierten Trägern 4 fortgesetzt
werden.
Bei Anwendung der Vorrichtung an einer Treibachse 3 ist
der Zapfen 43 zylindrisch, wodurch die Führung der Ab
stützelemente 6 parallel mit der Ebene des Rades 2 ge
sichert wird. Zum stoßfreien Aufsetzen des Abstütz
elements 6 auf dem Untergrund kann das Lager 5 in Fahrt
richtung vor dem Schwerpunkt der Abstützelemente 6 an
gebracht werden.
Bei Anwendung der Vorrichtung an mehreren Treibachsen
3, 3′ sollten die Träger 4, 4′ an die Radscheiben 2, 2′
ungefähr im gleichen Winkelabstand montiert werden.
Die Vorrichtung nach Fig. 9 bis 11 enthält ebenfalls
einen Träger 4, der aus einem Anschlußflansch 41 und aus
dem Tragarm 42 mit dem Lagerzapfen 43 gebildet ist. Der
Flansch 41 hat Bohrungen 44 zur Befestigung an der Rad
scheibe 1 mittels der Radschrauben 9. Auf dem Zapfen 43
ist ein plattenförmiges Abstützelement 6 mittels des
Lagers 5 drehbar gelagert, das auf dem Abstützelement 6
dauerhaft befestigt ist. Am aufgebogenen Endteil des Ab
stützelements 6 ist ein Lager 17 befestigt, in dem der
verdickte Kopf einer Mitnehmerstange 21 mittels eines
Zylinderzapfens 18 gelagert ist. Der obere Kopf der Mit
nehmerstange 21 ist in einem Lager 17′ mit Bolzen 18′ am
Fahrzeugrahmen 22 angelenkt. Die Bolzen 18, 18′ sind
durch Stifte gesichert.
Die Träger 4 mit dem Abstützelement 6 werden an die
Außenseite der Radscheiben 1 der beiden angetriebenen
Räder 2 angeschraubt und die Mitnehmerstangen 21 werden
mittels der Zapfen 18′ in den Lagern 17′ am Fahrzeug 22
montiert. Das Lager 5 mit dem Abstützelement 6 ist auf
dem Zapfen 43 durch einen Vorstecker 23 gesichert.
Beim Anfahren des Fahrzeugs auf dem weichen Terrain
drehen sich die Räder 2 auf der Stelle, bis die Abstütz
elemente 6 auf dem Terrain aufsitzen. Das Fahrzeug hebt
sich auf den Abstützelementen 6 und bewegt sich auf
ihnen um einen Schritt, solange die Räder 2 nicht auf
dem Untergrund aufsitzen. Dieser Vorgang wiederholt
sich so oft, bis das Fahrzeug auf den Rädern 2 bewegungs
fähig ist. Durch die Mitnehmerstange 21 wird das Abstütz
element 6 in der waagrechten Lage gehalten und sein Ver
spreizen oder Eindrücken in das Terrain wird vermieden.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und be
schriebenen Konstruktionen beschränkt. So können Merk
male und Bauteile der verschiedenen Ausführungsbeispiele,
wie z.B. die unterschiedlichen Lager, miteinander zu
anderen Variationen kombiniert werden. Ferner können
auch die Träger 4 eine andere Gestalt haben, solange
sie ihre Stütz- und Übertragungswirkung erfüllen.
Wesentlich bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
eine ausreichend große Aufstandsfläche der plattenför
migen Abstützelemente 6 und die einfache, schnelle
Montage der verschiedenen Einzelteile 4, 5, 21 am Fahr
zeug 22 bzw. am angetriebenen Rad 2 auch unter erschwer
ten Umständen.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Befreiung eines eingesunkenen Kraftfahr
zeuges aus weichem Untergrund,
gekennzeichnet durch
mindestens ein plattenförmiges Abstützelement (6), das
an der Außenseite eines Rads (2) gelenkig montierbar ist
und dessen Auflagefläche in einem Abstand von der Rad
achse liegt, der kleiner als der Rollhalbmesser des
Rads (2) ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein formsteifer Träger (4) an der Außenseite der
Radscheibe (1) montierbar ist, an dessen freiem Ende
das Abstützelement (6) gelenkig anschließbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abstützelement (6) längsverschiebbar und gelenkig
an der Außenseite eines weiteren Rads (2′) montierbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abstützelement (6) zusätzlich durch eine Mit
nehmerstange (21) mit dem Fahrzeug (22) gelenkig ver
bunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitnehmerstange (21) mit einem Ende am Rahmen
(22) des Fahrzeuges und mit dem anderen Ende am aufge
bogenen Vorderteil des Abstützelements (6) lösbar ange
lenkt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abstützelement (6) an der Scheibe (1) des Treib
rads (2) mittels eines Trägers (4) lösbar montiert ist,
dessen Arm (42) einen Lagerzapfen (43) trägt und über
ein Anschlußelement (41) durch die Radschrauben (9) an
die Radscheibe (1) anschraubbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem plattenförmigen Abstützelement (6) mindestens
ein geschlossener oder mehrteiliger Lagerbock (S) zur
gelenkigen Aufnahme des am Tragarm (42) befestigten Quer
zapfens (43) befestigt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lagerbock (5′) in Längsführungen (8) auf dem
Abstützelement (6) angeordnet ist.
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