DE3632609C2 - - Google Patents
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Description
Es ist bekannt, z. B. aus der US-PS 40 77 810, Aluminiumlegierungen
mit 8 bis 15 Gew.-% Silizium, 1 bis 4,5 Gew.-%
Kupfer, 0,05 bis 0,7 Gew.-% Magnesium, bis 0,7 Gew.-% Eisen,
bis 0,15 Gew.-% Titan sowie gegebenenfalls geringen Mengen
Strontium zur Herstellung von Gußerzeugnissen zu verwenden.
Aus der DE-OS 24 18 389 ist es ferner bekannt, Aluminiumsiliziumlegierungen,
die gegebenenfalls geringere Mengen an
Magnesium, Eisen, Strontium und Natrium oder Magnesium, Kupfer,
Eisen Strontium und Natrium enthalten können, zur Herstellung
der Arbeitsfläche von Zylinderblöcken von Verbrennungskraftmaschinen
zu verwenden.
Aus D. Altenpohl, "Aluminium und Aluminiumlegierungen", Springer-
Verlag 1965, S. 31, ist es schließlich auch bekanant, Gußlegierungen
zur Kornverfeinerung mehr als 0,03 Gew.-% Bor zuzusetzen.
Werden Legierungsteile aus Al-Si-Cu-Mg-Legierungen mit 5 bis
13 Gew.-% Silizium, 1 bis 5 Gew.-% Kupfer und 0,1 bis 0,5 Gew.-%
Magnesium durch Preßguß hergestellt und danach nach dem
T6-Verfahren weiter verarbeitet, so wird eine Zugfestigkeit von
ungefähr 392,3 mPa und eine Dehnung von 5 bis 10% erreicht.
Derartige Formteile eignen sich infolgedessen als Motor- oder
Maschinenteile für Automobile, Flugzeugzellen und für den
Schiffsbau sowie als Sicherheitsteile und die verschiedensten
mechanischen Konstruktionselemente.
Bei dem T6-Behandlungsverfahren werden die Legierungsteile
einer Lösungswärmebehandlung unterworfen, wobei sie 4 bis 10
Stunden lang auf eine Temperatur von 480 bis 540°C erhitzt
werden, danach abgeschreckt unddann 3 bis 8 Stunden lang einer
Warmauslagerung bei einer Temperatur von 150 bis 200°C
unterworfen werden. Diese Behandlungsdauer ist somit vergleichsweise
lang und daher unwirtschaftlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Aluminiumlegierung vom
Al-Si-Cu-Mg-Typ anzugeben, die einer Wärmebehandlung unterworfen
werden kann und sich für die Herstellung von Preßgußteilen
verwenden läßt. Dabei sollten insbesondere die mechanischen
Eigenschaften, wie speziell die Zähigkeit, d. h. die
Zugfestigkeit und die Dehnung von Formteilen aus Al-Si-Cu-Mg-
Legierungen verbessert werden, die durch Preßformvergießen
hergestellt und einer T6-Behandlung unterworfen wurden. Insbesondere
sollte die Zeitdauer der Lösungswärmebehandlung
beim T6-Verfahren verkürzt werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch Verwendung einer
Aluminiumlegierung aus 5 bis 13 Gew.-% Silizium, 1 bis 5 Gew.-%
Kupfer, 0,1 bis 0,5 Gew.-% Magnesium, 0,005 bis 0,3 Gew.-%
Strontium und zum Rest Aluminium sowie unvermeidlichen Verunreinigungen
für die Herstellung von Preßgußteilen, die nach
dem Lösungsglühen und Warmauslagern eine verbesserte Zugfestigkeit
und Dehnung aufweisen.
Die folgende Beschreibung soll die Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen und Beispiele näher erläutern. In den
Zeichnungen sind dargestellt in
Fig. 1 ein Diagramm, aus dem sich die Abhängigkeit von der Dauer
der Lösungsbehandlung auf die Dehnung ergibt,
Fig. 2 ein Diagramm, aus dem sich die Beziehung zwischen der
Dauer der Lösungsbehandlung, Zugfestigkeit und Streckgrenze
ergibt,
Fig. 3 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen Gießform-
Spritzdruck und Dehnung veranschaulicht und
Fig. 4 ein Diagramm, aus dem sich die Beziehung zwischen Spritzdruck,
Zugfestigkeit und Streckgrenze ergibt.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß durch
Zusatz von Strontium zu einer Al-Si-Cu-Mg-Legierung die
Lösungswärmebehandlungsdauer vermindert werden kann und die
mechanischen Eigenschaften von Formteilen aus der Legierung
verbessert werden können.
Die Gründe für die Beschränkung der einzelnen Legierungskomponenten
der Al-Si-Cu-Mg-Legierung auf die angegebenen Bereiche ergeben
sich aus der folgenden Betrachtung.
Die Konzentrationsbereiche von 5 bis 13 Gew.-% Silizium, 1 bis
5 Gew.-% Kupfer und 0,1 bis 0,5 Gew.-% Magnesium entsprechen den
Konzentrationsbereichen üblicher Al-Si-Cu-Mg-Legierungen. Silizium
ist eines der Hauptzusätze in den meisten Aluminiumgußlegierungen.
Es festigt die Legierungsmatrix und verbessert die Fluidität des
geschmolzenen Metalls, reduziert den Schrumpf und verhindert
das Auftreten von Gußrissen. Eine Konzentration von weniger als
5% Silizium ist unwirksam, und eine Konzentration von mehr als
13% Silizium führt zu einer merklichen Verminderung der Zähigkeit.
Kupfer kann zu einem merklichen Anstieg der Festigkeit aufgrund
einer Aushärtung führen, wenn die Aluminiumlegierung einer Wärmebehandlung
unterworfen wird. Weniger als 1% Kupfer ist unwirksam,
und bei Konzentrationen von mehr als 5% Kupfer erfolgt eine
Verminderung der Zähigkeit.
Magnesium verstärkt die Legierungsmatrix durch Ausscheidung von
Mg₂Si bei der Wärmebehandlung. Um einen solchen Effekt im Falle
einer Al-Si-Cu-Mg-Legierung zu erreichen, sollten mehr als 0,1%
Magnesium zugesetzt werden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß nicht
mehr als 0,5% Magnesium zugesetzt werden sollten, da sonst die
Zähigkeit vermindert wird.
Der Zusatz von 0,005 bis 0,3% Strontium führt zu einer
beträchtlichen Verminderung der Dauer der Lösungswärmebehandlung,
wenn ein Aluminiumlegierungsteil, das durch Preßguß hergestellt
wurde, dem T6-Behandlungsverfahren zur Verbesserung der Zähigkeit
unterworfen wird. Weniger als 0,005% Strontium reduzieren den
Verkürzungseffekt und mehr als 0,3% Strontium führen zu keiner
weiteren Verkürzung der Behandlungsdauer.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn man das
Strontium in der Legierung gemeinsam mit 0,05 bis 0,5 Gew.-%
Titan verwendet oder gemeinsam mit 0,05 bis 0,5 Gew.-% Titan
und 0,05 bis 0,3 Gew.-% Bor, da dadurch eine weitere Verbesserung
der Zähigkeit von Formteilen vom Al-Si-Cu-Mg-Sr-Typ erreicht werden
kann.
Da Eisen als eine in Aluminiumlegierungen üblicherweise vorhandene
Verunreinigung die Zähigkeit vermindert, hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, den Eisengehalt zu steuern und unterhalb 0,5 Gew.-%
zu halten. Um Magnesium vor einer Oxidation beim Aufschmelzen
der Rohmaterialien zu schützen, ist es möglich, bis zu 0,05 Gew.-%
Beryllium zuzusetzen, wodurch die erfindungsgemäß erzielten
Effekte nicht beeinträchtigt werden.
Bei der Wärmebehandlung der
Legierungsteile liegen die Temperaturen bei der Lösungsbehandlung
und bei der Warmauslagerung bei 480 bis 540°C beziehungsweise
140 bis 200°C. Bei diesen Temperaturbereichen handelt es sich
um solche, die üblicherweise im Falle üblicher Al-Si-Cu-Mg-
Legierungen angewandt werden.
Im Falle der vorliegenden Erfindung kann die Dauer der Lösungsbehandlung
bei ungefähr 0,5 bis 2 Stunden liegen. Diese Zeitspanne
liegt somit beträchtlich unter der Zeitspanne von 4 bis 10 Stunden,
die zur Erzielung einer maximalen Zugfestigkeit und Dehnung im
Falle üblicher Al-Si-Cu-Mg-Legierungen erforderlich ist, wobei
im Falle der erfindungsgemäßen zu verwendenden Legierung praktisch die gleichen
Festigkeits- und Dehnungswerte erhalten werden. Die Erhitzungsdauer
bei der Warmauslagerung von erfindungsgemäß zu verwendenden Aluminiumlegierungsformteilen
kann im Vergleich zu den üblichen Erhitzungszeiten
bei der Warmauslagerung von üblichen Al-Si-Cu-Mg-
Legierungsformteilen leicht verkürzt werden. Weiterhin ist es möglich,
eine Auslagerung bei Raum-
oder Umgebungstemperatur durchzuführen
oder eine mehrstündige Vorauslagerung bei Temperaturen von
60 bis 120°C vor der Warmauslagerung. Eine derartige Vorbehandlung
wird bei üblichen Al-Si-Cu-Mg-Legierungen oftmals durch
geführt.
Es wurden verschiedene Aluminiumlegierungen der in der folgenden
Tabelle angegebenen Zusammensetzung durch Aufschmelzen der Metalle
hergestellt.
In jedem Falle wurden die aufgeschmolzenen Metalle in eine Metallform
einer Druckgußmaschine unter einem Spritzdruck von 98,07 MPa
und einer Spritzgeschwindigkeit von 5 cm/Sek. eingespritzt, um
Gußteile zu erhalten. Die verwendete Metallgußform hatte die Form
eines Bechers mit einem Durchmesser von ungefähr 100 mm, einer
Dicke von 10 mm und einer Höhe von 120 mm. Die erhaltenen Legierungsteile
wurden eine vorbestimmte Zeitspanne lang einer
üblichen Lösungsbehandlung bei 500°C unterworfen, dann mit Wasser,
abgeschreckt und danach 2 Stunden lang bei 180°C warm ausgelagert.
Die behandelten Formteile wurden dann mittels eines üblichen
Testgerätes auf ihre Zugspannung untersucht.
Die Beziehung zwischen der Zeitspanne der Lösungsbehandlung und
der Dehnung der Formteile ergibt sich aus Fig. 1. Die Beziehung
zwischen der Zeitspanne der Lösungsbehandlung und der Zugfestigkeit
σ B und der Streckgrenze σ Y (0,2-Grenze)
ist in Fig. 2 dargestellt. Der Buchstabe "F" in den
Fig. 1 und 2 bedeutet "wie hergestellt" (ohne anschließende Wärmebehandlung).
Wie sich aus den Fig. 1 und 2 beispielsweise ergibt, läßt sich
im Falle einer erfindungsgemäß verwendeten Legierung (Prüflinge
Nr. 3, 4 und 2) eine Dehnung von 8% bei einer Lösungsbehandlung
von ungefähr 20 Minuten bis 1 Stunde erreichen, während die
gleiche Dehnung im Falle der Vergleichslegierung (Prüfling Nr. 1)
d. h. im Falle einer üblichen Al-Si-Cu-Mg-Legierung nur durch
eine etwa 10stündige Behandlung erzielbar ist. Wie sich Fig. 1
ferner entnehmen läßt, lassen sich im Falle erfindungsgemäß
verwendeter Legierungen hohe Dehnungen durch kürzere Lösungsbehandlungen
als im Falle üblicher Aluminiumlegierungen erreichen.
Wie sich weiterhin aus Fig. 2 ergibt, sind die Zugfestigkeit
und die Streckgrenze im Falle der erfindungsgemäß verwendeten
Aluminiumlegierungen höher als im Falle üblicher Aluminium
legierungen.
Um die Beziehung zwischen dem Injektions- oder Spritzdruck und
den mechanischen Eigenschaften zu veranschaulichen, wurden Legierungen
der in der vorstehenden Tabelle mit Nr. 1 und 3 angegebenen
Zusammensetzung zu Formteilen verarbeitet. Die aufgeschmolzenen
Metalle wurden in die Metallform unter vorbestimmten
Spritzgußbedingungen unter Gewinnung von Formteilen aus den betreffenden
Legierungen eingespritzt. Die erhaltenen Formkörper
wurden dann einer 4stündigen Lösungsbehandlung bei 500°C unterworfen,
worauf sie mit Wasser abgeschreckt und 2 Stunden lang bei
180°C warm ausgelagert wurden. Von den behandelten Formteilen
wurden dann die Zugfestigkeiten bestimmt.
Die Beziehung zwischen Injektions- oder Spritzdruck beim Preßguß
und der Dehnung ergibt sich aus Fig. 3. Die Beziehung zwischen
Injektions- oder Spritzdruck und Zugfestigkeit sowie Streckgrenze
ist in Fig. 4 dargestellt. Aus Fig. 3 und 4 ergibt sich, daß
Dehnung, Zugfestigkeit und Streckgrenze der erfindungsgemäß verwendeten
Aluminiumlegierung (Prüfling Nr. 3) beträchtlich besser
sind als im Falle der bisher üblichen Vergleichslegierung
(Prüfling Nr. 1).
Aus dem vorstehenden ergibt sich somit, daß die erfindungsgemäß
verwendete Aluminiumlegierung durch Preßgießen oder Preßguß,
kurze Lösungsbehandlung und Warmauslagerung, zu Formteilen
und Formkörpern verarbeitet werden kann, die sich durch eine
hohe Festigkeit und sehr hohe Dehnungen auszeichnen. Infolgedessen
erweist sich eine erfindungsgemäß verwendete Legierung als vorteilhaft
bezüglich An- und Verwendung, Produktivität und Produktions
kosten.
Claims (5)
1. Verwendung einer Aluminiumlegierung aus 5 bis 13 Gew.-%
Silizium, 1 bis 5 Gew.-% Kupfer, 0,1 bis 0,5 Gew.-%
Magnesium, 0,005 bis 0,3 Gew.-% Strontium und zum Rest
Aluminium mit unvermeidlichen Verunreinigungen für
Preßgußteile, die nach dem Lösungsglühen und Warmauslagern
eine verbesserte Zugfestigkeit und Dehnung aufweisen.
2. Verwendung einer Legierung nach Anspruch 1, die zusätzlich
0,05 bis 0,5 Gew.-% Titan enthält, für den Zweck nach
Anspruch 1.
3. Verwendung einer Legierung nach einem der Ansprüche 1 oder
2, die zusätzlich 0,05 bis 0,3 Gew.-% Bor enthält, für den
Zweck nach Anspruch 1.
4. Verwendung einer Legierung nach einem der Ansprüche 1 bis
3, die als unvermeidliche Verunreinigungen Eisen enthält,
das zu weniger als 0,5 Gew.-% vorliegt, für den Zweck nach
Anspruch 1.
5. Verwendung einer Legierung nach einem der Ansprüche
1 bis 4, die zusätzlich bis 0,05 Gew.-% Beryllium
enthält, für den Zweck nach Anspruch 1.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
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