DE3631476A1 - Vorrichtung zur bestimmung der ionen-stromdichte in elektrolytischen baedern - Google Patents
Vorrichtung zur bestimmung der ionen-stromdichte in elektrolytischen baedernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung
der Ionen-Stromdichte in elektrolytischen Bädern, insbe
sondere Bädern zur elektrolytischen Ätzung von Aluminium-
Folien für Elektrolytkondensatoren.
Bei elektrochemischen Prozessen, z. B. galvanischen Ab
scheidungs- und Auflösungsvorgängen oder Beiz- und Ätz
prozessen spielt die Stromdichte im Elektrolyt eine we
sentliche Rolle. Hierbei können meßtechnisch schwer er
faßbare, störende lokale Abweichungen der Stromdichte vom
Sollwert vorkommen, die beispielsweise durch Kontaktier
probleme, Sperrschichtbildungen auf den Elektroden, durch
die Geometrie der Elektrodenanordnung oder durch lokal
unterschiedliche Gasentwicklung hervorgerufen werden kön
nen.
Bei einer elektrochemischen Ätzung von Aluminium-Folien,
die für den Einsatz in Elektrolytkondensatoren vorgesehen
sind, bereitet die Stromdichtemessung in den elektrolyti
schen Ätzbädern Schwierigkeiten. Bei diesem Ätzprozeß
durchlaufen ca. 100 µm dicke und 500 mm breite Folien
bänder ein- oder mehrschleifige Ätzanlagen, in denen un
ter Einwirkung einer vorgegebenen Stromdichte die Oberflä
che der Aluminium-Folie aufgerauht wird. Die Kontrolle des
zugeführten Stromes und der Spannung außerhalb des Elek
trolyten gibt erfahrungsgemäß keine Gewähr für die Einhal
tung der vorgegebenen Stromdichte an beliebigen Stellen
innerhalb der Ätzanlagen. Auch die Messung des stromdich
teproportionalen Spannungsabfalles längs der Stromlinien
im Elektrolyt bereitet z. B. wegen Gasbelegung der Meß
elektroden oder durch das Vorhandensein elektrochemischer
Potentialspannungen oder durch unterschiedliche Gasdichte
im Elektrolyt Schwierigkeiten.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung anzugeben,
die unkompliziert aufgebaut ist und die Bestimmung der
Ionen-Stromdichte in elektrolytischen Bädern in einfacher
Weise gestattet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Vorrichtung aus einer ringförmigen magnetischen Sonde
besteht, deren Ebene im wesentlichen senkrecht zu den zu
messenden Stromlinien angeordnet ist, daß die Sonde einen
Luftspalt aufweist, und daß im Luftspalt ein magnetfeld
abhängiger Sensor angeordnet ist.
Der magnetfeldabhängige Sensor ist vorteilhaft als Halb
leiter, vorzugsweise als Hallgenerator oder Feldplatte
ausgebildet.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die
Sonde aus einem hochpermeablen Werkstoff mit ausreichen
der Sättigungsinduktion, vorzugsweise aus einem ferroma
gnetischen Ring besteht.
Weiterhin ist es zweckmäßig, die Sonde ein- oder mehrfach
von einem mit einem Kompensationsstrom beaufschlagten
elektrischen Leiter zu umschlingen, wobei der Betrag des
Kompensationsstromes bei einer Windung der Kompensations
wicklung gleich dem zu messenden Ionenstrom ist.
Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden anhand
des folgenden Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In der dazugehörenden Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Meßvorrichtung und
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1.
In den Figuren ist eine ringförmige magnetische Sonde 1
dargestellt, die vorzugsweise aus einem hochpermeablen
Werkstoff (µr< 10 000) mit ausreichender Sättigungsin
duktion besteht. Der Werkstoff der Sonde 1 ist bevorzugt
aus einem ferromagnetischen Material, das eine Weichei
sencharakteristik aufweist, um den Einfluß der Hysteresis
kleinzuhalten. Außerdem muß der magnetische Widerstand
der Sonde 1 so dimensioniert sein, daß außerhalb der Sät
tigung gemessen wird.
Die Sonde 1 wird bei der Messung derart angeordnet, daß
ihre Ebene im wesentlichen senkrecht zum Ionenstrom 2 ist.
Die Sonde 1 besitzt einen Luftspalt, in dem ein magnetfeld
abhängiger Sensor 3, beispielsweise ein Halbleiter (Hall
generator oder Feldplatte) angeordnet ist.
Ferner ist an der Vorrichtung eine Halterung 4 mit Zulei
tungen 5 angeordnet.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung be
steht darin, daß das jedem Strom, also auch Ionenströmen
beliebiger Stromform (Gleich-, Wechsel-, Impulsströme)
begleitende Magnetfeld durch die den zu messenden Strom 2
umschlingende Sonde 1 erfaßt wird, in die ein magnetfeld
abhängiger Sensor 3 zur quantitativen Messung des strom
proportionellen magnetischen Flusses integriert ist. Ne
ben der Messung der Stromstärke bzw. -dichte kann dabei
auch die Stromform (z. B. Oberwellen, Impulsform) erfaßt
werden.
Die Kationen und Anionen im Elektrolyt verursachen wegen
ihrer entgegengesetzten Ladungsbewegung einen magneti
schen Fluß gleicher Richtung B, wobei zur Messung die
Stromlinien senkrecht durch die von der Sonde 1 gebildete
Ebene treten müssen. Durch die Verwendung hochpermeabler
Werkstoffe mit ausreichender Sättigungsinduktion und spe
zieller magnetfeldabhängiger Halbleiter (z. B. Hallgene
ratoren) kann der Querschnitt der magnetischen Sonde 1
(z. B.< 2×2 mm2) klein gegenüber dem Durchmesser (z. B.
< 50 mm) der Sonde 1 gehalten werden, so daß eine Beein
flussung des elektrischen Feldes im Elektrolyt durch die
Sonde 1 vernachlässigt werden kann.
Um den Luftspalt bzw. den für den Meßfehler wesentlichen
magnetischen Widerstand der Sonde 1 kleinzuhalten, sind
magnetfeldabhängige Sensoren 3 mit möglichst geringer
Dicke zu verwenden. Die effektive Luftspaltbreite soll
bevorzugt ≦ 0,1 mm betragen.
Zur Verbesserung der Empfindlichkeit und Genauigkeit und
zur Vermeidung von Thermospannungen und aufwendigen Tempe
raturkompensationsschaltungen sowie zur Unterdrückung stö
render Remanenzeffekte ist es vorteilhaft, den magnetfeld
abhängigen Sensor 3 als Nulldetektor zu betreiben, indem
durch eine oder mehrere die magnetische Sonde 1 umschlin
gende Windung(en) eines elektrischen Leiters 6 ein Kompen
sationsstrom fließt. Bei einer Windung der Kompensations
wicklung 6 ist der Betrag des Kompensationsstromes gleich
dem zu messenden Ionenstrom. Mit Hilfe einer weiteren Kom
pensationswicklung können auch die halbleiterspezifischen
Leerlaufhallspannungen kompensiert werden.
Bei den im Ausführungsbeispiel angeführten Abmessungen
der Sonde 1 ergibt sich bei Stromdichten von ca. 0,5 A/cm2
eine magnetische Induktion von etwa 5·10-13 T.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Bestimmung der Ionen-Stromdichte in
elektrolytischen Bädern, insbesondere Bädern zur elektro
lytischen Ätzung von Aluminium-Folien für Elektrolytkon
densatoren, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus einer ringförmigen magnetischen Sonde (1) be
steht, deren Ebene im wesentlichen senkrecht zu den zu
messenden Stromlinien (2) angeordnet ist, daß die Sonde
(1) einen Luftspalt aufweist, und daß im Luftspalt ein
magnetfeldabhängiger Sensor (3) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der magnetfeldabhängige
Sensor (3) als Halbleiter, vorzugsweise als Hallgenera
tor oder Feldplatte, ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sonde (1) aus ei
nem hochpermeablen Werkstoff mit ausreichender Sättigungs
induktion besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sonde (1) aus einem
ferromagnetischen Ring besteht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Son
de (1) ein- oder mehrfach von einem mit einem Kompensa
tionsstrom beaufschlagten elektrischen Leiter (6) um
schlungen ist und der magnetfeldabhängige Sensor als
Nulldetektor betrieben wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Betrag des Kompensa
tionsstromes bei einer Windung der Kompensationswicklung
(6) gleich dem zu messenden Ionenstrom ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863631476 DE3631476A1 (de) | 1986-04-18 | 1986-09-16 | Vorrichtung zur bestimmung der ionen-stromdichte in elektrolytischen baedern |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3613193 | 1986-04-18 | ||
DE19863631476 DE3631476A1 (de) | 1986-04-18 | 1986-09-16 | Vorrichtung zur bestimmung der ionen-stromdichte in elektrolytischen baedern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3631476A1 true DE3631476A1 (de) | 1987-10-22 |
Family
ID=25843023
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863631476 Ceased DE3631476A1 (de) | 1986-04-18 | 1986-09-16 | Vorrichtung zur bestimmung der ionen-stromdichte in elektrolytischen baedern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3631476A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10003584A1 (de) * | 2000-01-28 | 2001-08-02 | Volkswagen Ag | Verfahren zur Bestimmung der Stromdichteverteilung in Brennstoffzellenstocks durch Messung des den Stock umgebenen magnetischen Feldes |
DE102005062728B4 (de) * | 2005-12-22 | 2008-11-27 | Mahdjour, Hooshiar, Dr. | Verfahren zur Bestimmung einer dreidimensionalen Stromdichtenverteilung in einem Elektrolytbad |
DE102012009243B3 (de) * | 2012-05-09 | 2013-09-19 | Digalog Gmbh | Anordnung und Verfahren zur berührungslosen Strommessung |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2749509A (en) * | 1951-12-11 | 1956-06-05 | Fox Prod Co | Means for measuring the density of direct current |
DE3130277A1 (de) * | 1981-07-31 | 1983-02-17 | Vacuumschmelze Gmbh, 6450 Hanau | Magnetkern aus weichmagnetischem material fuer einen stromsensor mit einem magnetfeldabhaengigen halbleiterelement zur erfassung von gleich- und wechselstroemen |
-
1986
- 1986-09-16 DE DE19863631476 patent/DE3631476A1/de not_active Ceased
Patent Citations (2)
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US6815117B2 (en) | 2000-01-28 | 2004-11-09 | Volkswagen Ag | Method for determining a current density distribution in a fuel cell stack |
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