DE3630311A1 - Verfahren zur herstellung von ammoniak und kohlendioxid - Google Patents
Verfahren zur herstellung von ammoniak und kohlendioxidInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Ammoniak und Kohlendioxid, bei dem ein an leichten
Kohlenwasserstoffen reiches Einsatzgas durch
Dampfreformierung zu einem Spaltgas umgesetzt, das Spaltgas
einer Kohlenmonoxid-Konvertierung unterzogen und in
Wasserstoff, Kohlendioxid und Restgas zerlegt wird, wobei
der Wasserstoff gemeinsam mit Stickstoff in eine
Ammoniaksynthese geführt wird.
Bei der Erzeugung von Ammoniaksynthesegas aus leichten
Einsatzgasen wie beispielsweise Erdgas wird zunächst durch
Dampfreformierung ein Wasserstoff und Oxide des Kohlenstoffs
enthaltendes Spaltgas erzeugt, das dann weiter zu einem für
die Ammoniaksynthese geeigneten Einsatzgas aufbereitet wird.
Dabei wird gemäß einem seit langem üblichen Verfahren das
aus der Dampfreformierung austretende Gas zunächst in einem
Sekundärreformer mit Luft weiter zur Reaktion gebracht,
wodurch einerseits noch im Gas enthaltene Kohlenwasserstoffe
zu weiterem Spaltgas umgesetzt und andererseits für die
Ammoniaksynthese benötigter Stickstoff ins Spaltgas
eingebracht wird. Im Spaltgas enthaltenes Kohlenmonoxid wird
danach durch Konvertierung mit Wasserdampf zu weiterem
Wasserstoff und Kohlendioxid umgewandelt und danach das
Kohlendioxid aus dem Spaltgas ausgewaschen, bevor das
verbleibende Gas in einer Methanisierung von restlichen
Kohlenoxidverunreinigungen befreit und der Ammoniaksynthese
zugeführt wird. Im Rahmen einer solchen Spaltgasaufbereitung
fällt bei der Kohlendioxidwäsche als Nebenprodukt
Kohlendioxid an, das beispielsweise bei einer nachfolgenden
Harnstoffsynthese mit Ammoniak umgesetzt werden kann.
In einem weiteren, aus den Linde-Berichten aus Technik und
Wissenschaft Heft 57, Seiten 40-43, 1985 bekannten Verfahren
wird das Ammoniaksynthesegas auf eine einfache Weise
erzeugt, wobei das aus dem Dampfreformer austretende
Spaltgas direkt einer Kohlenmonoxid-Konvertierung zugeführt
wird, ohne daß ein Sekundärreformer zwischengeschaltet ist.
Aus dem konvertierten Spaltgas wird dann mittels einer
Druckwechseladsorption ein reiner Wasserstoffstrom gebildet,
der mit dem für die Ammoniaksynthese benötigten, aus einem
Luftzerleger herangeführten Stickstoff vermischt und der
Ammoniaksynthese zugeführt wird. Sofern bei dieser
Verfahrensweise ebenfalls eine Kohlendioxidfraktion gewonnen
werden soll, kann vor die Druckwechseladsorption wieder eine
Kohlendioxidwäsche geschaltet werden.
Bei den bekannten Verfahren ist in einigen Einzelfällen als
ungünstig anzusehen, daß nur eine relativ geringe Menge an
Kohlendioxid erzeugt wird. Dies ist beispielsweise dann der
Fall, wenn das Ammoniak zu Harnstoff weiterverarbeitet
werden soll. Dann reicht nämlich die gleichzeitig mit dem
Synthesegas produzierte Kohlendioxidmenge nur aus, um etwa
85-95% des Ammoniaks zu Harnstoff umzusetzen. Daher ist es
bei derartigen Anwendungsfällen üblich, entweder
überschüssigen Wasserstoff vor der Ammoniaksynthese
abzuziehen, d.h. die Ammoniakerzeugung zu reduzieren, oder
überschüssiges Ammoniak zu anderen Produkten wie
beispielsweise Ammoniumnitrat oder Ammoniumphosphat zu
verarbeiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art so auszugestalten, daß gegenüber
bekannten Verfahren ein erhöhter Anteil an Kohlendioxid
gewonnen werden kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zumindest ein
Teilstrom des Einsatzgases mit Sauerstoff oder
sauerstoffreichem Gas gegebenenfalls in Anwesenheit von
Wasserdampf, zur Reaktion gebracht und das dabei erzeugte
Gasgemisch mit dem restlichen Einsatzgas und dem restlichen
für die Dampfreformierung benötigten Wasserdampf vereint der
Dampfreformierung zugeführt wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird durch die Reaktion
zumindest eines Teilstroms des Einsatzgases mit Sauerstoff
zusätzliches Kohlendioxid erzeugt. Dies kann auf direktem
Weg dadurch erfolgen, daß die Verbrennung
quasi-stöchiometrisch erfolgt, wobei sich ein im
wesentlichen aus Kohlendioxid und Wasserdampf bestehendes
Rauchgas bildet. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die
höhere Kohlendioxidausbeute auf indirektem Weg zu erzielen,
wozu in einer Ausführungsform an der Erfindung vorgesehen
ist, die Reaktion unter einem Überschuß an Einsatzgas
durchzuführen, wobei sie im Sinne einer partiellen Oxidation
abläuft und zu einem kohlenmonoxidreichen Rauchgas führt.
Das dabei gebildete Kohlenmonoxid wird dann bei späterem
Durchlaufen der Konvertierungsstufe zu Kohlendioxid
umgewandelt. Diese Verfahrensführung hat den Vorteil, daß
weniger Unterfeuerungsleistung im Dampfreformer benötigt
wird.
Die Verbrennung eines Teilstroms des Einsatzgases mit
Sauerstoff würde ohne zusätzliche Maßnahmen zu sehr hohen
Flamm- und Rauchgastemperaturen von über 3000°C führen.
Erfindungsgemäß ist deshalb vorgesehen, diese Temperaturen
durch Zugabe von Wasserdampf oder Wasser, das dann
verdampft, zu begrenzen. Dabei ist ein wesentlicher Gedanke,
daß für diesen Zweck ein Teil des Wassers bzw. Wasserdampfs
verwendet wird, der für die Reformierung des anderen
Teilstroms des Einsatzgases ohnehin als Prozeßdampf benötigt
wird.
Die Temperaturbegrenzung kann auf verschiedene Weise
erfolgen. ln einer Ausführungsform der Erfindung wird die
Temperatur direkt bei der Verbrennung durch Zugabe von
Wasser und/oder Wasserdampf moderiert, so daß schon die
Flammentemperatur herabgesetzt wird. ln einer anderen
Ausführungsform der Erfindung wird der gleiche Effekt
dadurch erreicht, daß dem Teilstrom des Einsatzgases
und/oder dem sauerstoffreichen Gas vor der Verbrennung
Wasserdampf zugeführt wird. In einer weiteren
Ausführungsform ist es aber auch möglich, im Anschluß an die
Verbrennung Wasser und/oder Wasserdampf ins Rauchgas
einzuführen, also erst nach Einstellung der hohen
Flammtemperatur zu kühlen, um nachfolgende Bauteile zu
schützen.
Bei der Zugabe von Wasser und/oder Wasserdampf vor der oder
in die Verbrennung ist darauf zu achten, daß die Temperatur
noch hinreichend hoch bleibt, um die Zünd- und
Brennfähigkeit des Gemisches zu gewährleisten. Bei der
Verbrennung von Erdgas ist es günstig, dabei Temperaturen
zwischen etwa 1500 und 1800°C, insbesondere zwischen etwa
1600 und 1700°C in der Flamme anzustreben.
In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das bei der Verbrennung des Teilstroms
gebildete Gas durch indirekten Wärmetausch weiter gekühlt.
Diese Kühlung des Gases ist in der Regel erforderlich, da
eine unmittelbare Mischung mit dem dem Dampfreformer
zuzuführenden Teilstrom des Einsatzgases zu unzulässig hohen
Temperaturen und unerwünschten Nebenreaktionen führen würde.
Dies trifft insbesondere dann zu, wenn ein schwefelhaltiger
Einsatzstrom wie beispielsweise Erdgas verwendet wird, der
vor der Reformierung eine Entschwefelungsstufe durchläuft
und aus ihr bei erhöhten Temperaturen, die beispielsweise um
400°C liegen, abgezogen wird. Da Eintrittstemperaturen in
einen Dampfreformer typischerweise im Bereich von 500 bis
550°C liegen, ist eine Kühlung des Rauchgases vor der
Vermischung auf Temperaturen zwischen 500 und 1100°C,
vorzugsweise zwischen 600 und 1000°C günstig. Die indirekte
Kühlung wird vorzugsweise gegen verdampfendes Wasser
durchgeführt, wobei ein Teil des für die Dampfreformierung
benötigten Wasserdampfs erzeugt wird. Dabei kann in einer
ersten Ausführungsform Mitteldruckdampf erzeugt werden, der
im wesentlichen beim Verfahrensdruck der Dampfreformierung
anfällt und direkt, wie oben beschrieben, zugemischt werden
kann, oder es kann in einer anderen Ausführungsform auch
Hochdruckdampf erzeugt werden. Dieser kann beispielsweise
nach Überhitzung in eine mit der Anlage verbundene
Hochdruck-Dampfschiene eingespeist und arbeitsleistend
entspannt werden. Üblicherweise wird dabei zunächst eine
Entspannung auf einen Mitteldruck, wie er auch für die
Dampfreformierung üblich ist, vorgenommen, bevor eine
weitere arbeitsleistende Entspannung erfolgt. Ein Teil des
dabei anfallenden Mitteldruckdampfs kann wiederum wie
beschrieben zugemischt werden.
ln einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird
die Reaktion von Einsatzgas mit Sauerstoff unter Druck
durchgeführt, wobei der Druck zweckmäßigerweise so gewählt
wird, daß das erzeugte Gasgemisch ohne zusätzliche
Verdichtung mit den übrigen Strömen vermischt und dem
Dampfreformer zugeführt werden kann. Die Reaktion erfolgt
daher vorzugsweise bei den üblichen Reformierdrücken, d.h.
bei Drücken zwischen 10 und 35 bar, vorzugsweise zwischen 15
und 30 bar.
Die Reaktion kann in üblichen Brennern durchgeführt werden,
beispielsweise in Brennern, deren Brennraum mit einer
feuerfesten Ausmauerung oder mit keramischen Auskleidungen
versehen. ist. ln einer speziellen Ausführungsform der
Erfindung ist vorgesehen, die Verbrennung in einem
Tauchbrenner durchzuführen. Dabei wird das heiße Rauchgas
direkt durch ein Wasserbad geleitet, so daß sich durch
direkten Wärmetausch Wasserdampf bildet, der als Prozeßdampf
genutzt werden kann. Bei einer derartigen Ausführungsform
der Erfindung ist es weiterhin günstig, einen Teil des
erzeugten Gasgemisches zur Begrenzung der Flammtemperatur
in den Brenner zurückzuführen.
In einer anderen günstigen Ausführungsform der Erfindung
wird die Reaktion von Einsatzgases mit Sauerstoff
katalytisch bewirkt. Diese Verfahrensweise, bei der den
reagierenden Strömen eine Dampfmenge zugemischt werden kann,
die bis zu derjenigen für die Dampfreformierung geht, bietet
den Vorteil, daß die hohen Temperaturen, die bei einer
nichtkatalytischen Verbrennung beherrscht werden müssen, gar
nicht erst auftreten. Stattdessen liegen viel tiefere
Reaktionstemperaturen, beispielsweise im Bereich zwischen
700 und 900°C, insbesondere zwischen 750 und 800°C, vor.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere in
Verbindung mit einem eingangs erwähnten
Ammoniaksyntheseverfahren, bei dem die Synthesegaserzeugung
ohne einen Sekundärreformer und unter Einsatz einer
Druckwechseladsorptionsanlage erfolgt. Bei einem derartigen
Verfahren ist ein Luftzerleger zur Bereitstellung der für
die Ammoniaksynthese benötigten Stickstofffraktion
vorgesehen. Die im Luftzerleger anfallende
Sauerstofffraktion, die bisher lediglich der für den
Dampfreformer benötigten Verbrennungsluft zugemischt wird,
kann beim erfindungsgemäßen Verfahren wenigstens teilweise
für die Reaktion mit Einsatzgas genutzt werden, ohne daß
hierfür aufwendige Maßnahmen erforderlich wären.
Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
nachfolgend anhand der in den Figuren schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipsskizze des erfindungsgemäßen
Verfahrens und
Fig. 2 eine spezielle Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Bei dem in Fig. 1 dargestellen Ausführungsbeispiel der
Erfindung wird über Leitung 1 Einsatzgas, beispielsweise
Erdgas, herangeführt und über Leitung 2 in einen
Dampfreformer 3 geleitet. Ein Teilstrom des Einsatzgases
wird über Leitung 4 abgezweigt und einem Brenner 5
zugeführt, in dem er mit der über Leitung 6 herangeführtem
Sauerstofffraktion verbrannt wird. Die Temperatur bei oder
nach der Verbrennung wird durch Zugabe von Wasser und/oder
Dampf geregelt. Hierzu wird über Leitung 7 Wasser und/oder
Dampf herangeführt und über Leitung 8 dem Brenner 5
zugeführt. Weiterer Dampf für die Reformierung kann über die
gestrichelt dargestellten Leitungen 9 oder 10 in das über
Leitung 11 aus dem Brenner 5 austretende Rauchgas und
schließlich in das dem Dampfreformer zuströmende Einsatzgas
in Leitung 2 eingespeist werden. Das über Leitung 11 aus dem
Brenner 5 abgezogene Rauchgas wird vor Vermischung mit dem
über Leitung 2 herangeführten Teilstrom des Einsatzgases in
einem Wärmetauscher 12 durch indirekten Wärmetausch gekühlt,
wobei beispielsweise Prozeßdampf erzeugt werden kann.
Aus dem Dampfreformer 3 tritt ein Spaltgas aus, das nach
einer nicht dargestellten Abkühlung über Leitung 13 einer
Kohlenmonoxid-Konvertierungsstufe 14 zugeleitet wird, um im
Spaltgas enthaltenes Kohlenmonoxid zu Kohlendioxid und
Wasserstoff umzusetzen. Das dabei gebildete Gasgemisch wird
über Leitung 15 einer Kohlendioxid-Wäsche 16 zugeleitet. Aus
der Wäsche wird über Leitung 17 abgetrenntes Kohlendioxid
abgezogen, während der restliche Gasstrom über Leitung 18 in
eine Druckwechseladsorptionsanlage 19 geleitet wird. Hier
wird aus dem Spaltgas ein reiner Wasserstoffstrom gewonnen,
der über Leitung 20 abgezogen wird, während als Restgas ein
über Leitung 21 abgezogenes Gas anfällt, das bei der
Dampfreformierung 3 nicht umgesetzte Methan enthält und das
als Heizgas für die Unterfeuerung des Dampfreformers 3
verwendet werden kann. Der über Leitung 20 aus der
Druckwechseladsorptionsanlage 19 abgezogene Wasserstoffstrom
wird mit Stickstoff, der über Leitung 22 herangeführt wird,
zu Ammoniak-Synthesegas vermischt und nach einer nicht
dargestellten Verdichtung und Anwärmung auf
Synthesetemperatur in einer Ammoniaksyntheseanlage 23
umgesetzt. Über Leitung 24 wird dabei gebildetes Ammoniak
als Verfahrensprodukt abgeführt.
Der der Verbrennung 5 zugeführte Teilstrom 4 des
Einsatzgases kann beispielsweise so bemessen sein, daß die
Mengen der über Leitung 17 und 24 abgezogenen Produkte in
einem solchen Verhältnis zueinander stehen, daß sie
gemeinsam und vollständig in einer Harnstoffsynthese
umgesetzt werden können.
Sowohl der über Leitung 6 der Verbrennung 5 zugeführte
Sauerstoff als auch der über Leitung 22 zur Ammoniaksynthese
geführte Stickstoff kommen vorzugsweise aus einer
Luftzerlegungsanlage, insbesondere einer
Tieftemperatur-Zerlegungsanlage.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der
Erfindung wird über Leitung 25 Erdgas als Einsatzgas
herangeführt, das 83,3 mol% Methan, 10,3% Äthan, 4,2 mol%
Propan 0,4 mol% Butan, 1,1 mol% Kohlendioxid und 0,7 mol%
Stickstoff enthält. Es wird bei einem Druck von 30 bar
zunächst einer Entschwefelungsstufe 26 zugeführt, in der im
Erdgas enthaltene Schwefelverunreinigungen abgetrennt
werden. Das entschwefelte Erdgas tritt über Leitung 27 bei
einer Temperatur von 410°C aus und wird in zwei Teilströme
aufgeteilt. Der über Leitung 28 abgezweigte Teilstrom wird
verbrannt. Die Menge des abgezweigten Teilstroms kann in
Abhängigkeit vom Kohlendioxidbedarf des Verfahrens schwanken
und beispielsweise zwischen 5 und 20% des Gesamtstroms
ausmachen. lm vorliegenden Beispiel werden etwa 11% des
Gesamtstroms über Leitung 28 abgezweigt und in einer
Mischstation 29 mit Wasserdampf und einer sauerstoffreichen
Fraktion vermischt. Über Leitung 30 wird dazu eine
sauerstoffreiche Fraktion, die 64,5 mol% Sauerstoff, 32,7
mol% Stickstoff und 2,8 mol% Argon enthält, bei einer
Temperatur von 127°C und einem Druck von 30 bar
herangeführt, während über Leitung 31 bei einem Druck von
56 bar erzeugter Wasserdampf mit einer Temperatur von 270°C
herangeführt und auf den Druck von 30 bar entspannt wird.
Das über Leitung 32 abgezogene Gasgemisch wird bei einer
Temperatur von 214°C in einem Brenner 33 gezündet. Das
Gasgemisch enthält 69,5 mol% Wasserdampf, 15,3 mol%
Sauerstoff, 5,6 mol% Methan, 0,7 mol% Athan, 0,3 mol%
Propan, 7,8 mol% Stickstoff, 0,7 mol% Argon und 0,1 mol%
Kohlendioxid. Aus dem Brenner 33 tritt ein Rauchgas aus, das
83,5 mol% Wasserdampf, 8,0 mol% Kohlendioxid, 0,7 mol% Argon
und 7,8 mol% Stickstoff enthält und bei einer Temperatur von
1600°C anfällt. Es wird über Leitung 34 einem Wärmetauscher
35 zugeführt, in dem durch indirekten Wärmetausch mit
verdampfendem Wasser der Dampf erzeugt wird, der über
Leitung 31 der Mischkammer 29 zugeführt wird. Nach Abkühlung
auf 1188°C im Wärmetauscher 35 gelangt das Rauchgas über
Leitung 36 in einen weiteren Wärmetauscher 37, in dem das im
Wärmetauscher 35 zu verdampfende Wasser auf Siedetemperatur
angewärmt wird. Bei diesem Wärmetausch kühlt sich das
Rauchgas auf eine Temperatur von 991°C ab. Es wird dann
über Leitung 38 einer Mischkammer 39 zugeführt, in der es
mit dem über Leitung 40 von Leitung 27 abgezweigten
Teilstrom des entschwefelten Erdgases sowie mit weiterem
Prozeßdampf und mit Prozeßwasser vermischt wird.
Die gesamte Dampfmenge, die für die in Fig. 2 nicht mehr
dargestellte Dampfreformierung benötigt wird, wird über
Leitung 41 in Form von Wasser zugeführt. Der für die
Vermischung mit dem zu verbrennenden Teilstrom bestimmte
Anteil wird über Leitung 42 abgezweigt, in der Pumpe 43 auf
einen Druck von 56 bar gefördert und danach im Wärmetauscher
37 auf Siedetemperatur angewärmt, bevor im Wärmetauscher 35
die Verdampfung erfolgt. Der restliche, etwa 63% der
Gesamtdampfmenge ausmachende Teil wird über Leitung 44
direkt der Mischkammer 39 zugeführt. Er wird in 2 Teilströme
45 und 46 unterteilt, wobei der über Leitung 45 mit einer
Temperatur von 110°C zur Mischkammer 39 geführte Teilstrom
dort durch indirekten Wärmeaustausch erwärmt und verdampft
und dann flüssig zugemischt wird, während der über
Leitung 46 abgezweigte größere Teilstrom zunächst im
Wärmetauscher 47 auf 383°C erwärmt und verdampft wird. Aus
der Mischkammer 39 tritt das dem Dampfreformierer
zuzuführende Gas bei einem Druck von 29,5 bar und einer
Temperatur von 550°C aus und enthält 74,4 mol% Wasserdampf,
16,3 mol% Methan, 2,0 mol% Athan, 0,8 mol% Propan, 3,2 mol%
Kohlendioxid, 3,0 mol% Stickstoff und 0,3 mol% Argon.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von Ammoniak und Kohlendioxid,
bei dem ein an leichten Kohlenwasserstoffen reiches
Einsatzgas durch Dampfreformierung zu einem Spaltgas
umgesetzt, das Spaltgas einer Kohlenmonoxid-
Konvertierung unterzogen und in Wasserstoff,
Kohlendioxid und Restgas zerlegt wird, wobei der
Wasserstoff gemeinsam mit Stickstoff in eine
Ammoniaksynthese geführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teilstrom des Einsatzgases mit
Sauerstoff oder sauerstoffreichem Gas, gegebenenfalls in
Anwesenheit von Wasserdampf, zur Reaktion gebracht und
das dabei erzeugte Gasgemisch mit dem restlichen
Einsatzgas und dem restlichen für die Dampfreformierung
benötigten Wasserdampf vereint der Dampfreformierung
zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reaktion im wesentlichen unter dem Druck der
Dampfreformierung erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Temperatur bei der Reaktion
durch Zugabe von Wasser und/oder Wasserdampf moderiert
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Einsatzgas und/oder dem
Sauerstoff bzw. sauerstoffreichem Gas vor der Reaktion
Wasserdampf zugemischt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das bei der Reaktion erzeugte
Gasgemisch durch indirekten Wärmetausch gekühlt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest ein Teil des für die Dampfreformierung
benötigten Wasserdampfs durch den indirekten Wärmetausch
erzeugt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß beim indirekten Wärmetausch
Hochdruckdampf erzeugt wird, der nach Überhitzung und
arbeitsleistender Entspannung mindestens teilweise zur
Deckung des Bedarfs für die Dampfreformierung verwendet
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktion in einem Tauchbrenner
durchgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Teil des im Tauchbrenner gebildeten Gasgemischs in
den Brenner zurückgeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktion an einem Katalysator
stattfindet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktion als quasi
stöchiometrische Verbrennung durchgeführt wird.
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