DE3627692A1 - Biege- und ausbalanciervorrichtung fuer axial verschiebbare arbeitswalzen eines quartowalzgeruestes - Google Patents
Biege- und ausbalanciervorrichtung fuer axial verschiebbare arbeitswalzen eines quartowalzgeruestesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Biege- und Ausbalanciervorrichtung
für axial verschiebbare Arbeitswalzen eines Quartowalzge
rüstes, bei welcher beidseitig im Fenster jedes Walzen
ständers je ein ortsfester Block befestigt ist, in dem
Biegezylinder für jede der beiden Arbeitswalzen angeordnet
sind, wobei die Kraft der hydraulisch beaufschlagten Kolben
auf die in Achsrichtung und vertikal verschiebbar geführten
Arbeitswalzeneinbaustücke übertragen wird.
Biegevorrichtungen dieser Art sind z.B. durch die DE-OS
33 31 055, EP-A 1 26 903 und EP-A 2 67 040 bereits bekannt.
Hierbei sind die Biegevorrichtungen zwischen ständerseitigen
Blöcken und den Einbaustücken der Arbeitswalzen so angeord
net, daß sie gemeinsam mit den Arbeitswalzeneinbaustücken
axial verschoben werden, um in jeder möglichen Axialstellung
der Arbeitswalzen eine gleichbleibende Krafteinwirkung auf
die Einbaustücke zu gewährleisten.
Bei diesen konstruktiv aufwendigen Biegevorrichtungen kann
es insbesondere beim Zusammenwirken mit den Walzenverschiebe
vorrichtungen zu Funktionsstörungen kommen. Ein weiterer
Nachteil dieser bekannten Vorrichtung ist es, daß aus Platz
gründen die zur Aufnahme der Biegekräfte vorhandenen Pratzen
an der oberen bzw. unteren Kante der Arbeitswalzeneinbau
stücke angeordnet sind, wodurch beim Axialverschieben der
Arbeitswalzeneinbaustücke Kippmomente entstehen, die die
Lager zusätzlich stark beanspruchen. Die bis über Kolben
stangen reichenden langen Pratzen sind stark auf Biegung
beansprucht. Die vorhandenen Führungen sind nicht gegen
Verschmutzung geschützt.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer robusten, be
triebssicheren Biege- und Ausbalanciervorrichtung der ein
gangs beschriebenen Gattung mit von der momentanen Arbeits
walzenlage unabhängiger kippmomentfreier Übertragung der
Biege -und Verschiebekräfte auf die Einbaustücke der Ar
beitswalze.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeder
Block walzenseitig als Vertikalführung gestaltet ist, an der
ein unteres Hubgehäuse und ein oberes Hubgehäuse geführt
sind, die Hubgehäuse eine bis über bzw. unter die Kolben
stangen der Biegezylinder reichende horizontale Wandung
und walzenseitig je einen horizontalen Führungsabsatz für
eine im mittleren Bereich des zugeordneten Einbaustücks
befindliche Gleitfläche aufweisen und gegebenenfalls eine
Axialverschiebevorrichtung für die Arbeitswalzeneinbau
stücke seitlich an je einem Hubgehäuse befestigt ist.
Auf diese Weise wird eine robuste und betriebssichere Biege-
und Ausbalanciervorrichtung mit folgenden besonderen Vor
teilen geschaffen. Durch den Fortfall der direkten Kraft
übertragung von den Biegezylindern auf die Einbaustücke
kann die Kraftübertragung in der Ebene der Lagerachse er
folgen, so daß beim Axialverschieben keine Kippmomente im
Lager auftreten. Anstelle der langen, auf Biegung bean
spruchten Pratzen treten schmale Gleitflächen an den Einbau
stücken. Durch das erfindungsgemäße Zusammenwirken des
Führungsabsatzes und der Gleitfläche wird in jeder möglichen
Lage der Arbeitswalzen eine gleiche Kraftwirkung erzielt.
Die Vertikalführung und die Kolbenstangenführungen sind von
den Hubgehäusen abgedeckt und dadurch von Sinter und Staub
geschützt. Aus den genannten Vorteilen ergibt sich eine
besondere Eignung der erfindungsgemäßen Vorrichtung für
Warmblechwalzwerke.
Die Hubgehäuse umschließen vorteilhaft die Vertikalführung.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung weist das untere
Hubgehäuse einen oberen Verlängerungsteil auf, der zwischen
der Vertikalführung und dem oberen Hubgehäuse geführt ist.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Ansprüche 4 bis 7.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine axiale Seitenansicht des Walzeneinbaus eines
Quartowalzgerüstes
Fig. 2 einen vertikalen Teilschnitt durch die Biege- und
Führungsvorrichtung für die Arbeitswalzen
und
Fig. 3 einen horizontalen Teilschnitt gemäß der Linie III-III
in Fig. 2 mit einer Axialverschiebevor
richtung für eine Arbeitswalze.
Gemäß Fig. 1 sind im Fenster eines Walzenständers 1 eine obere
Arbeitswalze 2 und eine untere Arbeitswalze 3 in ihren Ein
baustücken 4, 5 gelagert. Jeder Arbeitswalze 2, 3 ist eine
Stützwalze 6 bzw. 7 zugeordnet deren Einbaustücke 8, 9 un
mittelbar zwischen vertikalen Führungsflächen 10, 11 der
Ständerfenster gelagert sind. Die Einbaustücke 4, 5 der
Arbeitswalzen 2, 3 sind zwischen im Ständerfenster befestigten
Blöcken 12, 13 geführt.
Wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, sind in jedem Block 12, 13
zwei obere Biegezylinder 14 und zwei untere Biegezylinder
15 angeordnet, wobei Kolbenstangen 16 der oberen Biegezy
linder 14 an der Oberseite und Kolbenstangen 17 der unteren
Biegezylinder 15 an der Unterseite der Blöcke 12 bzw. 13
ausfahren. Die Blöcke 12, 13 sind walzenseitig mit einer
T-förmigen Vertikalführung 18 versehen, auf der ein unteres
Hubgehäuse 19 und ein oberes Hubgehäuse 20 geführt sind.
Die Hubgehäuse 19, 20 umgreifen den T-förmigen Querschnitt
der Vertikalführung 18 klauenartig, so daß in horizontaler
Ebene eine allseitige Abstützung gewährleistet ist.
Das untere Hubgehäuse 19 ist mit einem unteren Führungs
absatz 21 versehen, an dem eine am Einbaustück 5 befind
liche Gleitfläche 22 zur Anlage kommt. An der Unterseite
des unteren Hubgehäuses 19 ist eine horizontale Wandung 23
angeordnet, die sich bis über die Kolbenstangen 17 der Biege
zylinder 15 erstreckt. Das untere Hubgehäuse 19 weist einen
oberen Verlängerungsteil 24 auf, der zwischen der vorderen
Fläche 25 der Vertikalführung und der gegenüberliegenden
Innenfläche 26 des oberen Hubgehäuses 20 geführt ist.
An dem oberen Hubgehäuse 20 befindet sich in der Ebene der
Achse der oberen Arbeitswalze 2 ein Führungsabsatz 27, auf
dem das Einbaustück 4 mit einer Gleitfläche 28 in Achs
richtung verschiebbar ist.
Das obere Hubgehäuse 20 weist eine obere Wandung 29 auf,
die sich bis über den Ausfahrbereich der Kolbenstangen
16 der Biegezylinder 14 erstreckt.
Den Arbeitswalzen 2, 3 sind auf einer Seite Axialverschiebe
vorrichtungen zugeordnet, deren Aufbau nachstehend anhand
von Fig. 3 beschrieben wird. Ein Hydraulikzylinder 30 ist
mit einer Bodenplatte 31 seitlich am Hubgehäuse 19, 20
angebracht. Die Kolbenstange 32 des Hydraulikzylinders
30 ist mit einer auf dem Hydraulikzylinder 30 verschieb
bar geführten Mitnehmergehäuse 33 verbunden, auf der ein
Verriegelungshaken 34 drehbar gelagert ist, der über
einen am Einbaustück 4, 5 angeordneten Mitnehmerbügel 35
greift. Jeweils einem Einbaustück 4, 5 sind jeweils zwei
Axialverschiebevorrichtungen zugeordnet, deren Hydrau
likzylinder 30 zur Axialverschiebung gemeinsam beauf
schlagt werden, wobei die Kraft vom Einbaustück 4, 5
über dessen Lager 36 auf die Arbeitswalze 2, 3 über
tragen wird.
Zur Arbeitswalzenbiegung werden die in den Blöcken 12, 13
angeordneten Biegezylinder 14, 15 an der Kolbenaußen
seite beaufschlagt, wodurch von den Kolbenstangen 16, 17
Kräfte auf die Wandungen 23, 29 der Hubgehäuse 19, 20
und von diesen über die Führungsflächen 21, 27 und die
Gleitflächen 22, 28 von beiden Seiten auf die Einbau
stücke 4, 5 übertragen werden. Dabei wird durch die all
seitige Führung der Hubgehäuse 19, 20 an den Blöcken 12,
13 bei aufgrund einer Axialverschiebung außermittiger
Kraftübertragung zwischen Führungsabsatz 21, 27 und Gleit
fläche 22, 28 auftretende Kippmomente von den Seiten
flächen der Vertikalführung 18 abgefangen.
Das Auftreten von Kippmomenten bei außermittiger Kraft
übertragung zwischen Führungsabsätzen 21, 27 und Gleit
flächen 22 bzw. 28 kann dadurch vermieden werden, daß die
jeweils einem Hubgehäuse 19 bzw. 20 zugeordneten Biege
zylinder 14 bzw. 15 als hydraulische Waage geschaltet werden.
Claims (7)
1. Biege- und Ausbalanciervorrichtung für axial verschieb
bare Arbeitswalzen eines Quartowalzgerüstes, bei welcher
beidseitig im Fenster jedes Walzenständers je ein orts
fester Block befestigt ist, in dem Biegezylinder für jede
der beiden Arbeitswalzen angeordnet sind, wobei die Kraft
der hydraulisch beaufschlagten Kolben auf die in Achs
richtung und vertikal verschiebbar geführten Arbeitswalzen
einbaustücke übertragen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Block (12, 13) walzenseitig als Vertikalführung
(18) gestaltet ist, an der ein unteres Hubgehäuse (19) und
ein oberes Hubgehäuse (20) geführt sind, die Hubgehäuse
(19, 20) eine bis über bzw. unter die Kolbenstangen (16,
17) der Biegezylinder (14, 15) reichende horizontale
Wandung (23, 29) und walzenseitig je einen horizontalen
Führungsabsatz (21, 27) für eine im mittleren Bereich des
zugeordneten Arbeitswalzeneinbaustücks (4, 5) befindliche
Gleitfläche (22 bzw. 28) aufweisen und gegebenenfalls
eine Axialverschiebevorrichtung für die Arbeitswalzenein
baustücke (4, 5) seitlich an je einem Hubgehäuse (19, 20)
befestigt ist.
2. Biege- und Ausbalanciervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hubgehäuse (19, 20) die Vertikalführung (18) um
schließen.
3. Biege- und Ausbalanciervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das untere Hubgehäuse (19) einen oberen Verlängerungs
teil (24) aufweist, der zwischen der Vertikalführung (18)
und dem oberen Hubgehäuse (20) geführt ist.
4. Biege- und Ausbalanciervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Führungsabsatz (21, 27) in der horizontalen Achs
ebene des zugeordneten Arbeitswalzenlagers (36) verläuft.
5. Biege- und Ausbalanciervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in jedem Block (12, 13) zwei obere Biegezylinder (14)
und zwei untere Biegezylinder (15) angeordnet sind.
6. Biege- und Ausbalanciervorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die benachbarten beiden Biegezylinder (14) bzw. (15)
als hydraulische Waage geschaltet sind.
7. Biege- und Ausbalanciervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Axialverschiebevorrichtung (30-34) lösbar mit
dem Arbeitswalzeneinbaustück (4, 35) verbunden ist.
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