DE3627556C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Kanalsanierung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine derartige Vorrichtung ist aus der US-PS 27 58 352 bekannt. In dieser Druckschrift ist eine bestimmte Materialzuführeinrichtung beschrieben, und zwar in Form eines Schlauches, der druckabhängig hinsichtlich seines Querschnittes verändert werden kann, um die Materialzufuhr zu regeln. Wenn bei dieser Vorrichtung der Arbeitskopf mit Beschichtungsmaterial versorgt und diese Versorgung unterbrochen wird, so steht das System nach wie vor unter Druck, mit der nachteiligen Folge, daß beim Wiederanfahren des Systems zunächst einmal unkontrolliert Beschichtungsmaterial die Austrittsdüse verläßt. Dies hat zur Folge, daß zu diesem Zeitpunkt eine ungleichförmige, unkontrollierte Beschichtung erfolgt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der bekannten Art so auszubilden, daß sie auch beim Anfahren zu Beginn des Auftragens oder nach Unterbrechungen des Betriebes einen gleichmäßigen Materialauftrag gewährleistet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Anspruch 1 gelöst.

Durch die erfindungsgemäße Lösung kann beim Anfahren oder Wiederanfahren zunächst einmal der auf die Austrittsstellen in diesem Bereich wirkende Materialdruck in gewünschtem Maße reduziert werden, so daß auch beim Anfahren das Material mit dem Druck austritt, mit dem es während des normalen Betriebes austreten kann. Dies ermöglicht für den gesamten Bearbeitungsvorgang einen gleichmäßigen Materialauftrag.

Vorzugsweise ist die Materialzufuhr-Druckentlastungseinrichtung eine Mischschnecke, die in einer Mischkammer der Mischeinrichtung untergebracht ist. Die Mischschnecke ist mit ihrer Drehachse in Förderrichtung des Materials zum Auslaß der Mischkammer ausgerichtet und zur genannten Druckentlastung im Bearbeitungskopf in Umkehrrichtung antreibbar. Die Mischschnecke übt also eine Mehrfachfunktion aus: Sie unterstützt das Vermischen des Materials in der Mischkammer, übernimmt beim Anfahren die Druckentlastung und sorgt für den Materialtransport.

Vorzugsweise ist die Mischeinrichtung als getrenntes Nebengerät an das Hauptgerät angekoppelt, wobei beide Geräte als fahrbare Wagen ausgebildet sein können.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung rein schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht eines Kanalsanierungssystems,

Fig. 2 eine schematische Ansicht des im Kanal befindlichen Teils des Sanierungssystems und

Fig. 3 eine schematische perspektivische Ansicht einer als fahrbarer Wagen ausgebildeten Mischkammer mit Mischschnecke.

Ein in Fig. 1 dargestellte Sanierungssystem besteht im wesentlichen aus einem auf dem Erdboden (10) stehenden Bedienungs- und Gerätefahrzeug, das als oberirdische Materialzuführeinrichtung (12) dient, zwei Materialzuführschläuchen (14 und 16), einem als getrenntes Nebengerät ausgebildeten Mischwagen (18), der an ein Hauptgerät in Form eines Bearbeitungswagens (20) angekoppelt ist, auf dem eine Fernsehkamera (22) befestigt ist, und einem mit Werkzeugen (24) bestückten Bearbeitungskopf (26).

Im Bedienungs- und Gerätewagen (12) befinden sich eine Steuer- und Überwachungseinheit (28), ein Tank (30) für Chemikalien, eine Dosier- und Fördereinrichtung (32) und eine Haspel (34) für die Überwachungs- und Versorgungsleitungen.

Die Materialzuführschläuche (14) und (16) laufen am Einlaß eines Kanalschachtes (36) über eine Schachtumlenkrolle (38) und am unteren Ende, d.h. im Übergangsbereich zwischen dem Kanalschacht (36) und dem Kanal (39), um eine Schachtumlenkrolle (40).

Der Mischwagen (18) und der Bearbeitungswagen (20) sind jeweils auf Rädern (42; 44) auf der Kanalsohle verfahrbar.

Insbesondere aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß der Mischwagen (18) hinten am Bearbeitungswagen (20) angekoppelt ist, wobei über diese Ankopplung (46) die Materialzufuhr erfolgt. Der mischwagenseitige Anschluß- und Austrittsstutzen (48) verläuft, wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist, in das Innere des Mischwagens (18), d.h. in eine darin befindliche Mischkammer (50). Innerhalb dieser Mischkammer befindet sich eine angetriebene Mischschnecke (52), die, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, in den Anschlußstutzen (48) ragt. Der Mischwagen (18) ist als mitverfahrbarer eigener Wagen angehängt und dient als Mischkammer, in der eine Druckentlastung der Materialzufuhr dadurch erfolgen kann, daß die Mischschnecke rückwärts angetrieben wird. Dadurch bewirkt man beim Anfahren des Bearbeitungsvorgangs eine Druckentlastung an der Materialaustrittsstelle des Bearbeitungskopfes bzw. der Bearbeitungswerkzeuge, so daß nicht die Gefahr besteht, daß durch einen überhöhten Anfangsdruck beim Anfahren ein zu heftiger Materialaustritt erfolgt.

Im Normalfall erfolgt durch den Schlauch (16) die Zufuhr von Mörtel und über die Leitung (14) die Zufuhr anderer Materialien, beispielsweise Epoxid.

Das Vermischen erfolgt unmittelbar vor der Verarbeitungsstelle in der kühlen Atmosphäre des Kanals, wodurch sich ein kurzer Weg zwischen der Mischstelle und der Verarbeitungsstelle ergibt.

Claims (6)

1. Vorrichtung zur Kanalsanierung mit einem innerhalb des Kanals fahrbaren Hauptgerät, an dem ein mit beweglichen Werkzeugen zum Auftragen eines Materialgemisches bestückter Bearbeitungskopf angeordnet ist, der mit einem Materialanschluß versehen ist und mit dem über eine Verbindungsleitung eine mitfahrbare Mischeinrichtung zum Mischen der verschiedenen, das Materialgemisch bildenden Materialkomponenten verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beweglichen Werkzeugen (24) und der oberirdischen Materialzuführeinrichtung (12) eine Materialzufuhr-Druckentlastungseinrichtung (52) angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialzufuhr-Druckentlastungseinrichtung eine Mischschnecke (52) ist, die in einer Mischkammer (50) der Mischeinrichtung untergebracht ist, daß die Mischschnecke mit ihrer Drehachse in Förderrichtung des Materials zum Auslaß (48) der Mischkammer (50) ausgerichtet ist und zur Druckentlastung im Bearbeitungskopf (26) in Umkehrrichtung antreibbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischeinrichtung innerhalb des Kanals angeordnet ist und an die Mischeinrichtung mindestens zwei Zulaufleitungen angeschlossen sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischeinrichtung (50; 52) als getrenntes Nebengerät (18) an das Hauptgerät (20) angekoppelt ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Hauptgerät (20) und das Nebengerät (18) als fahrbare Wagen ausgebildet sind.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischschnecke (52) in einen von der Mischeinrichtung ausgehenden länglichen Austrittsstutzen (48) ragt, der an die Zufuhrleitung (46) zum Hauptgerät (20) angekoppelt ist.