DE3627413A1 - Verfahren zur wiederherstellung der bebauungsfaehigkeit von gelaendeoberflaechen nach erfolgtem tagesnahem abbau von kohle und mineralien - Google Patents
Verfahren zur wiederherstellung der bebauungsfaehigkeit von gelaendeoberflaechen nach erfolgtem tagesnahem abbau von kohle und mineralienInfo
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Classifications
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- E02D3/00—Improving or preserving soil or rock, e.g. preserving permafrost soil
- E02D3/12—Consolidating by placing solidifying or pore-filling substances in the soil
-
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- E02D27/26—Compacting soil locally before forming foundations; Construction of foundation structures by forcing binding substances into gravel fillings
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederherstellung
der Bebauungsfähigkeit von Geländeoberflächen nach erfolg
tem tagesnahmem Abbau von Kohle und Mineralien sowie zur
Anwendung dieses Verfahrens bei der Sicherung von aufste
henden Gebäuden und Geländeoberflächen im Bereich bereits
früher erfolgter bergmännischer Tätigkeit.
Die Erfindung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet,
daß an Streckenkreuzungen und/oder Hochbrüchen Bohrungen
in die zu verfüllenden Hohlräume hergestellt werden und
daß diese Hohlräume anschließend mit einer Suspension aus
Wasser und hydraulischem Abbinder verfüllt werden, insbe
sondere unter Nutzung des natürlichen Gefälles der zu ver
füllenden Hohlräume.
Als Füllmaterial werden vorzugsweise Kohlekraftwerksrück
stände verwendet, wie insbesondere Flugasche, Rehagips,
Sulfidschwemme und dgl. Das erfindungsgemäße Verfahren
löst daher gleichzeitig das Problem der Beseitigung von
Kraftwerksrückständen.
In vorteilhafter Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfah
rens ist weiterhin vorgesehen, daß vor Verfüllen der Hohl
räume einzelne Strecken gegeneinander, insbesondere tief
liegende Sohlen gegenüber höherliegenden Hohlräumen abge
sperrt werden. Dieses Absperren erfolgt zweckmäßigerweise
durch Einbringen von Betonplomben, welche vorzugsweise
über Bohrlöcher insbesondere im höchsten Punkt der Strec
kenkreuzung eingebracht werden. Weitere vorteilhafte Merk
male der Erfindung sind den übrigen Ansprüchen sowie der
Beschreibung zu entnehmen.
Die Möglichkeit späterer Bebauung im tagesnahen Abbaube
reich war bisher nicht gegeben, bzw. kaum möglich. Dank
des erfindungsgemäßen Verfahrens sollte nunmehr auch eine
Gefährdung der Tagesoberfläche durch plötzlich auftretende
Tagesbrüche, bei denen es in der Vergangenheit schon viele
Todesfälle gab, nicht mehr möglich sein.
Was die Ausführung des Verfahrens anbetrifft, wird auf die
Besonderheiten der Lagerung (wie Einfallen, Art und Ver
halten des Nebengesteins der Lagerstätten) schnell und
wirksam reagiert.
Bei den anstehenden alten Grubenbauten wird durch Augen
schein oder Überprüfung der Grubenbilder festgestellt, daß
und in welchem Umfang die einzelnen Strecken oder Abbau
felder miteinander in Verbindung stehen.
Dann wird das Gefälle der Hohlräume überprüft, um die
größtmögliche Nutzung des natürlichen Gefälles zu errei
chen.
Nach Überprüfung dieser Kriterien werden durch Übertragung
des Verlaufs der unterirdischen Anlagen auf die Tagesober
fläche mit Hilfe einer Polygonmessung die einzelnen Bohr
punkte an Streckenkreuzungen oder Hochbrüchen markiert.
Bei einzelnen Grubenbildern, in denen Verbindungen mit
tiefliegenden Sohlen vorhanden sind, ist in der Weiterent
wicklung dieses Verfahrens eine Möglichkeit der Absperrung
dieser Sohlen gegen den zu sichernden tagesnahen Bereich
gegeben, ohne daß man die Grubengebäude - was ja auch in
der Regel nicht mehr möglich ist - betreten muß.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren näher be
schrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Übersicht über das erfindungsge
mäße Verfahren,
Fig. 2 eine weitere schematische Übersicht über das erfin
dungsgemäße Verfahren,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Ausgangssituation
nach erfolgtem Abbau des Minerals,
Fig. 4 eine Querschnittsdarstellung der Ausgangssituation
gemäß Fig. 3,
Fig. 5 eine schematische Übersicht der Verrohrung bei Ver
füllung der tagesnahen Abbaue, und
Fig. 6 eine Querschnittsdarstellung nach erfolgter Verfül
lung.
Die an der Tagesoberfläche markierten Hochpunkte und Strec
kenkreuzungen werden angebohrt mit Bohrlöchern von wenig
stens 150 mm Durchmesser. In diese Bohrlöcher werden Rohr
stützen eingebaut, von denen dann die Rohrleitungen zu dem
Verfülltrichter mit Ablaufrinne eingebaut werden. Die Lei
tungen sollen in natürlichem Gefälle zu den Bohrlöchern
eingebaut sein. Wenn das nicht möglich ist, muß eine Dick
stoffpumpe zwischengeschaltet werden. Bei besonderen An
forderungen an die Verkürzung der Abbindezeit kann man
auch Abbindebeschleuniger, Zement usw. zusammen mit einer
Mischanlage verwenden. Diese Art der Sicherung sollte wegen
der erhöhten Sicherungskosten nur in akuten Bergschadenfäl
len angewandt werden. Das hydraulische Abbindemittel wird
in dem Verfülltrichter (Eigenfeuchte 5-10%) mit Wasser
versetzt und dann in die angeschlossene Bohrleitung ge
spült.
Bei Eigenfeuchte gleich 0 ist die Verwendung eines Zwangs
mischers in geschlossener Form erforderlich, wobei mit
Preßluftdruck gearbeitet wird. Das zugesetzte Wasser dient
als Transportmittel, je nach dem natürlichen Gefälle ist
es möglich, das Füllmaterial bis 200 m Entfernung zu trans
portieren. Dann setzt sich das Material von selbst ab.
Durch den Höhenunterschied zwischen Verfülltrichter und
Stollen stellt sich nach Verfüllen der Hohlräume unter
Tage in dem Bohrloch eine Injektionswirkung ein, die eine
Verfestigung der aufgeblätterten Gebirgsschichten über dem
Hohlraum zur Folge hat, so daß damit ein sehr willkommener
Nebeneffekt für die Standfestigkeit des Deckgebirges er
reicht wird.
Damit ist eine weitere Gewähr für die Sicherheit und Stand
festigkeit der Oberfläche gegeben.
Es wird darauf hingewiesen, daß die Abbaufelder, die vor
allem im 19. Jahrhundert und davor abgebaut wurden, mitt
lerweile zu einer echten Gefahr für Leib und Leben der an
der Oberfläche dieses tagesnahen Abbaues wohnenden Men
schen geworden sind. Die einzige Möglichkeit zur Lösung
dieser Probleme ist das vorstehend skizzierte Verfahren,
zumal es erfindungsgemäß vorzugsweise mit Rückständen aus
Kraftwerken (Kohlekraftwerke) oder sonstigen Stoffen ver
hältnismäßig billig auszuführen ist.
Eine Weiterentwicklung des Verfahrens ermöglicht es, Teile
eines Grubenfeldes von dem gesamten anderen Grubengebäude
abzutrennen, damit ein Abwandern der Verfüllmasse in Räume,
die nicht oder noch nicht verfüllt werden sollen, verhin
dert wird.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dergestalt gelöst, daß
Bohrlöcher im höchsten Punkt der Streckenkreuzung mit ei
nem Durchmesser von mindestens 300 mm angesetzt werden.
Durch diese Bohrlöcher wird dann Beton je nach Sohlengefäl
le in der Konsistenz K 1 oder K 2 angebracht. Dabei ist auch
darauf zu achten, daß eine kontinuierliche Entlüftung des
Bohrloches jederzeit gewährleistet ist. Durch dieses Ver
fahren ist eine Absperrung einzelner Strecken gegeneinan
der möglich, ohne daß eine Gefährdung von Arbeitern damit
verbunden ist.
Nach Einbringung dieser Betonplomben kann man mit dem nor
malen Verfüllmaterial der abzusichernden Flächen oder
Stollen wie vorstehend dargelegt, weiterverfahren. Die
Anwendungsmöglichkeit in dem Bergschadensbereich ist aus
serordentlich groß. Durch Anwendung des Verfahrens ist
eine erhebliche Verminderung von Gebäudeschäden zu erwar
ten.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch im (ebenen) sohli
gen Bereich anwendbar. In diesem Fall sollte jedoch das
Rastermaß der Verfüllbohrungen verringert werden, um eine
vollständige Verfüllung zu erreichen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Wiederherstellung der Bebauungsfähig
keit von Geländeoberflächen nach erfolgtem tagesnahem
Abbau von Kohle und Mineralien, dadurch ge
kennzeichnet, daß an Streckenkreuzungen
und/oder Hochbrüchen Bohrungen in die zu verfüllenden
Hohlräume hergestellt werden, und daß diese Hohlräume
anschließend mit einer Suspension aus Wasser und hydrau
lischem Abbinder verfüllt werden, insbesondere unter Aus
nutzung des natürlichen Gefälles der zu verfüllenden
Hohlräume.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Verfüllmaterial Kohlekraftwerksrückstände ver
wendet werden, wie insbesondere Flugasche, Rehagips,
Sulfidschwemme u. dgl.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Verfüllmaterial Füller, Dämmer, Kalksteinmehl, Sand-
Zement-Gemisch u. dgl. verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Bohrungen mindestens 150 mm
Durchmesser aufweisen.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in die hergestellten Bohrlöcher
Rohrstützen eingebaut werden, von denen dann Rohrleitungen
zu dem Verfülltrichter mit Ablaufrinne eingebaut werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet daß die Bohrungen an den höchsten
Punkten des Abbaus angesetzt werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß vor Verfüllen der Hohlräume ein
zelne Strecken gegeneinander, insbesondere tieferliegende
Sohlen gegenüber höherliegenden Hohlräumen abgesperrt wer
den.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Absperren durch Einbringen von Betonplomben erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Betonplomben über Bohrlöcher insbesondere im höchsten
Punkt der Streckenkreuzung eingebracht werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bohrlöcher einen Durchmesser von mindestens 300 mm auf
weisen.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß je nach Sohlengefällte Beton der Konsistenz K1 oder
K2 eingebracht wird.
Priority Applications (1)
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DE19863627413 DE3627413A1 (de) | 1986-08-13 | 1986-08-13 | Verfahren zur wiederherstellung der bebauungsfaehigkeit von gelaendeoberflaechen nach erfolgtem tagesnahem abbau von kohle und mineralien |
Applications Claiming Priority (1)
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DE3627413A1 true DE3627413A1 (de) | 1988-04-21 |
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ID=6307280
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DE19863627413 Withdrawn DE3627413A1 (de) | 1986-08-13 | 1986-08-13 | Verfahren zur wiederherstellung der bebauungsfaehigkeit von gelaendeoberflaechen nach erfolgtem tagesnahem abbau von kohle und mineralien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3627413A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN110924376A (zh) * | 2019-11-25 | 2020-03-27 | 陕煤集团神木红柳林矿业有限公司 | 一种西部风积沙区采煤沉陷地治理方法 |
-
1986
- 1986-08-13 DE DE19863627413 patent/DE3627413A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN110924376A (zh) * | 2019-11-25 | 2020-03-27 | 陕煤集团神木红柳林矿业有限公司 | 一种西部风积沙区采煤沉陷地治理方法 |
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