DE3626971A1 - Geraet zum halten der einem spenderauge entnommenen hornhaut - Google Patents
Geraet zum halten der einem spenderauge entnommenen hornhautInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Halten der einem
Spenderauge entnommenen Hornhaut zum Zweck der
Bearbeitung derselben, bei dem die Hornhaut auf eine
mit einer mittigen Öffnung versehene runde Unterlage
aufgelegt und mit einer ringförmigen Halterung
randseitig an die Unterlage andrückbar ist, wobei ein
zwischen der Unterlage und der angedrückten Hornhaut
befindlicher Hohlraum mit einem Druckmittel ausfüllbar
ist, das durch eine zentrale Bohrung der Unterlage
eingeführt wird.
Ein derartiges Gerät ist aus der US-PS 40 77 411 bekannt,
das dazu dient, der Hornhaut eines Spenderauges
durchbohrende Hornhauttransplantate zu entnehmen. Zu
diesem Zweck wird eine Apparatur benutzt, die aus einem
Kunststoffkörper mit einer konvex ausgebildeten
Oberfläche besteht, auf den die Spenderhornhaut aufgelegt
und mittels einer Ringscheibe unter Verwendung von
Zugfedern angedrückt wird. Dabei ist zwischen der
aufgelegten Hornhaut und der konvexen Oberfläche des
Stützkörpers ein Flüssigkeitspolster vorgesehen, um
Beschädigungen des Endothels zu vermeiden. Die
Flüssigkeit wird über eine zentrale Bohrung eingeführt.
Das bekannte Gerät ist ausschließlich für perforierende
Keratoplastiken konzipiert und für die Entfernung
lamellärer Transplantate, die zur Durchführung
refraktiver, d.h. die Brechkraft ändernder chirurgischer
Eingriff an der Hornhaut benötigt werden, nicht geeignet.
Es ist bekannt Hornhautverpflanzungen mit einem
Hornhautgewebe durchzuführen, das von einem Spenderauge
stammt. Man unterscheidet perforierende und lamelläre
Keratoplastiken. Im erstgenannten Fall wird die zu
verpflanzende Hornhautscheibe durch vertikales Ausstanzen
gewonnen und hat die Gesamtstärke oder -dicke der
Hornhaut, während zur Durchführung lamellärer und
brechkraftändernder Keratoplastiken horizontal
geschnittene Schichttransplantate benutzt werden.
Zur Gewinnung einer runden Hornhautscheibe aus dem
Spendergewebe wird die Spenderscheibe üblicherweise so
in eine konkav ausgehöhlte Unterlage gelegt, daß die
Oberseite, d.h. das Epithel unten und die Innenschicht
der Hornhaut, das Endothel oben liegt. Unter Verwendung
eines Trepans, bei dem es sich um ein rundes Messer
handelt, wird die zu transplantierende Hornhautscheibe
ausgestochen oder ausgestanzt. Auf der Seite des
Empfängers, d.h. des Patienten wird eine identische
Scheibe ebenfalls durch Trepanation entfernt. Ein
Nachteil der bekannten Arbeitsweisen, die benutzt werden,
um perforierende Hornhautscheiben zu erhalten, besteht
darin, daß die Spenderhornhaut während der Trepanation
auf einer harten oder in ihrer Nachgiebigkeit nicht
veränderbaren Unterlage aufliegt, so daß zwangsläufig
völlig andere Bedingungen wie bei der Trepanation am
Auge des Patienten vorliegen. Es ist daher nicht
möglich, identische Trepanate, die Voraussetzung
für die optimale Durchführung perforierender
Keratoplastiken sind, zu erhalten. Ein Grund hierfür ist
der, daß der Druck des Patientenauges von Patient zu
Patient unterschiedlich ist und weil jede schräg
angesetzte Trepanation zu einem ovalen Schnitt und
damit zu einer ovalen Ausnehmung der Hornhaut führt.
Jeder Wechsel des Druckes innerhalb des trepanierenden
Prozesses führt notwendigerweise zu einer Abweichung
des Durchmessers der entnommenen Hornhautscheibe. Beim
Trepanieren des Patientenauges führen unterschiedliche
Drucke zu einer mehr oder weniger starken Verwölbung
der Hornhautscheibe in die innere Aushöhlung des
Trepans.
Bei der bekannten Methode, bei der die Spenderhornhaut
mit dem Epithel nach unten auf der Unterlage aufliegt,
ergibt sich wegen der unterschiedlichen Verformbarkeit,
eine, verglichen mit dem dem Patientenauge entnommenen
Trepanat, geometrisch unterschiedliche Form.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zum
Halten der einem Spenderauge entnommenen Hornhaut so
auszubilden, daß es möglich ist, mittels eines bekannten
Schneidgerätes, z.B. eines Trepans oder mittels eines
Mikrokeratoms ein perforierendes Hornhauttransplantat
bzw. eine lamelläre Hornhautscheibe unter den gleichen
Bedingungen zu erhalten, wie sie bei der Entnahme
entsprechend ausgebildeter Hornhautscheiben aus dem
Auge des Patienten vorliegen.
Ausgehend von einem Gerät der eingangs beschriebenen
Art besteht die Erfindung darin, daß das obere mit einem
Außengewinde versehene Ende eines Unterteils mit einer
zentralen Ausnehmung versehen ist, in die ein
zylindrischer, eine mittlere Bohrung enthaltender
stempelartiger Stützkörper einsetzbar ist, gegen dessen
abgeschrägten oberen Rand die zu bearbeitende Hornhaut
mit Hilfe eines Klemmringes gedrückt wird, dessen innere
Öffnung den Rand der Hornhaut am oberen Rand des
Stützkörpers dicht einspannt, wobei der erforderliche
Anpressdruck durch Aufschrauben eines auf die Oberseite
des Klemmringes einwirkenden Spannringes auf das
Außengewinde des Unterteils erzeugt wird und die
mittlere Öffnung des Unterteils an eine Druckmittelquelle
anschließbar ist, deren Druck regulierbar ist.
Zweckmäßigerweise ist die obere Fläche des Stützkörpers
so ausgebildet, daß sie ausgehend von dem abgeschrägten
Rand in Richtung der mittleren Bohrung geneigt verläuft.
Ferner sieht die Erfindung vor, daß der Klemmring in der
Nähe des Randes mit gleichmäßig über den Umfang verteilt
angeordneten nach unten vorstehenden Zapfen,
vorzugsweise zwei sich diametral gegenüberliegenden
Zapfen versehen ist, die beim Auflegen des Klemmringes
auf den Rand des Stützkörpers in Bohrungen eingreifen,
die in der Oberfläche des Unterteils vorgesehen sind.
Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Rand
der inneren Öffnung des Klemmringes, der die Hornhaut
gegenüber dem abgeschrägten Rand des Stützkörpers
einspannt, als scharfes Profil oder gezahnt auszubilden,
so daß die Hornhaut beim Aufschrauben des Spannringes
festgehalten wird, wobei Verdrehungen oder Verschiebungen
des Klemmringes durch die in das Unterteil eingreifenden
Zapfen vermieden werden.
Erfindungsgemäß ist der als Überwurfmutter ausgebildete
Spannring im Randbereich mit zwei sich diametral
gegenüberliegenden durchgehenden Gewindebohrungen zum
Einschrauben von Gewindeschrauben versehen, deren
gegenüber dem Rand des Spannringes nach unten vorstehende
Enden gegen einen Ringflansch zur Anlage gebracht werden
können, der an dem Unterteil vorgesehen ist. Die
Gewindeschrauben haben insbesondere die Aufgabe, den
aufgeschraubten Spannring in seiner Lage zu fixieren,
um Verschiebungen während der Bearbeitung der
eingespannten Hornhaut zu verhindern. Für die Entnahme
lamellärer Hornhautscheiben sieht die Erfindung eine
oder mehrere Ringscheiben vor, die in die zentrale
Ausnehmung des Unterteils passen und auf deren Boden
auflegbar sind. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit,
die Höhenlage des darüber angeordneten Stützkörpers
zu verändern und dadurch lamelläre Hornhautscheiben
mit unterschiedlichem Durchmesser zu erhalten.
Zweckmäßigerweise enthält der Spannring eine
Führungsbahn für ein Mikrokeratom. Als Druckmittelquelle
kann erfindungsgemäß eine Spritze benutzt werden, die
dicht mit dem an dem Unterteil vorgesehenen
Anschlußstutzen verbunden ist. Als Druckmittel kann
sowohl Luft als auch eine hydraulische Flüssigkeit
benutzt werden.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch das Gerät
gemäß vorliegender Erfindung mit darüber
angeordneten Draufsichten auf Einzelteile,
Fig. 2 eine Seitenansicht des auf Fig. 1
dargestellten Gerätes, bei der die einzelnen
Teile auseinandergezogen und teilweise
geschnitten dargestellt sind,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Spannschraube und
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung des Gerätes
mit einer darin befestigten Hornhautscheibe.
Bei der dargestellten Ausführungsform besteht das
Unterteil (1) aus einem zylindrischen Körper mit einer
mittleren Bohrung (6), die seitlich aus dem Unterteil
herausgeführt und mit einem Anschlußstutzen (7) zur
Verbindung mit einer Druckmittelquelle versehen ist. Das
obere Ende des Unterteils, das einen kleineren
Durchmesser hat als der Sockel, ist mit einem
Außengewinde (8) und einer mittleren Ausnehmung (9)
versehen, in den ein zylindrischer Stützkörper (3)
einsetzbar ist, der wie sich aus Fig. 2 ergibt, eine
mittlere Bohrung enthält und dessen oberer Rand (10)
abgeschrägt ist. Die obere Fläche des Stützkörpers (3)
verläuft ausgehend von dem oberen Rand leicht geneigt
zu der mittleren Bohrung. Mit (4) ist ein Klemmring
bezeichnet, dessen mittlere kreisförmige Öffnung an
ihrem unteren Rand eine umlaufende Ausnehmung (11)
aufweist, während der obere Rand gezahnt ausgebildet ist.
Der Klemmring (4) dient dazu, die dem Spenderauge
entnommene Hornhaut am oberen Rand des stempelartigen
Stützkörpers (3) dicht einzuspannen. Der Durchmesser
der Öffnung des Klemmringes entspricht daher etwa dem
Außendurchmesser des stempelartigen Stützkörpers (3).
Der Klemmring ist ferner mit zwei sich diametral
gegenüberliegenden nach unten vorstehenden Zapfen (12)
versehen, die, wie sich aus Fig. 1 ergibt, in
entsprechend ausgebildete Bohrungen (13) passen, die in
der oberen Fläche des Unterteils vorgesehen sind. Die
Zapfen haben die Aufgabe Verschiebungen und Verdrehungen
des aufgesetzten Klemmringes und damit der
festzuhaltenden Hornhaut zu verhindern. Mit (5) ist ein
als Überwurfmutter ausgebildeter Spannring bezeichnet,
der mit einem Innengewinde versehen ist und eine mittlere
Öffnung enthält, deren Durchmesser etwa dem der Öffnung
des Klemmringes (4) entspricht. In dem Rand des
Spannringes sind zwei durchgehende Gewindebohrungen (14)
angebracht, die sich diametral gegenüberliegen. In die
Bohrungen können Fixier- oder Justierschrauben (15)
eingeschraubt werden, deren gegenüber der Unterseite
der Mutter (5) vorstehendes Ende gegen einen Ringflansch
(16) geschraubt werden kann, der im Bereich des
verjüngten oberen Endes des Unterteils (1) unterhalb
des Gewindes (8) vorgesehen ist. Wie sich aus den
Fig. 2 und 3 ergibt, enthält die Oberseite des
Spannringes (5) eine mittlere
durchgehende Ausnehmung (17), die als Führung für ein
aufsetzbares Mikrokeratom dienen kann.
Fig. 4 zeigt schematisch wie die in das Gerät eingelegte
Hornhaut (18) zwischen dem Klemmring (4), dem
Stützkörper (3) und dem Unterteil verspannt wird. Beim
Anlegen eines Überdruckes an die eingespannte Hornhaut
wölbt sich diese nach oben, wobei sich der Raum zwischen
dem Stützkörper und der Hornhaut mit dem Druckmittel
füllt, das Luft oder eine geeignete hydraulische
Flüssigkeit sein kann und unter einem einstellbaren
Druck steht. Der Druck kann auf der
Hornhautspenderscheibe mit üblichen Mitteln,
beispielsweise einem Applanationstonometer gemessen und
dem an dem Auge des Patienten gemessenen Druck angepaßt
werden. Selbstverständlich ist die Messung auch durch
Zwischenschalten eines Manometers zwischen Hohlraum
der Kammer und Druckquelle kontinuierlich möglich. Als
Druckquelle kann eine Spritze verwendet werden, die
dicht mit dem Stutzen (7) verbunden wird.
Die Entnahme von lamellären Hornhautscheiben mit
unterschiedlichem Durchmesser ist erfindungsgemäß
dadurch möglich, daß die Höhenlage des Stützkörpers (3)
innerhalb der Ausnehmung (9) veränderbar ist. Dies
erfolgt in zweckmäßiger Weise dadurch, daß zwischen
den Boden der Ausnehmung (9) und den Stützkörper eine
oder mehrere Ringscheiben (2), gegebenenfalls mit
unterschiedlicher Stärke eingelegt werden, wie es in
Fig. 1 dargestellt ist.
Für die Entfernung lamellärer Transplantate ist es
erforderlich, einen modifizierbaren und an den Druck
des Patientenauges anpaßbaren Druck zu erzeugen. Dabei
müssen unterschiedliche Drucke bis zu 70 mm/Hg
aufgebracht werden können, weil ähnliche Drucke im
Auge des Patienten für die Entfernung
oberflächenparalleler lamellärer Scheiben bei Benutzung
eines Mikrokeratoms erforderlich sind. Andererseits ist
es notwendig zur Entnahme perforierender Transplantate
einen Druck zu erzeugen, der dem Druck im Auge des
Patienten entspricht und bis zu 20 mm/Hg betragen kann.
Claims (8)
1. Gerät zum Halten der einem Spenderauge entnommenen
Hornhaut zum Zweck der Bearbeitung derselben, bei dem
die Hornhaut auf eine mit einer mittigen Öffnung
versehene runde Unterlage aufgelegt und mit einer
ringförmigen Halterung randseitig an die Unterlage
andrückbar ist, wobei ein zwischen der Unterlage und
der angedrückten Hornhaut befindlicher Hohlraum mit
einem Druckmittel ausfüllbar ist, das durch eine
zentrale Bohrung der Unterlage eingeführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das obere mit einem Außengewinde (8)
versehene Ende eines Unterteils (1) mit einer zentralen
Ausnehmung (9) versehen ist, in die ein zylindrischer,
eine mittlere Bohrung enthaltender stempelartiger
Stützkörper (3) einsetzbar ist, gegen dessen
abgeschrägten oberen Rand (10) die zu bearbeitende
Hornhaut mit Hilfe eines Klemmringes (4) gedrückt wird,
dessen innere Öffnung den Rand der Hornhaut am oberen
Rand des Stützkörpers dicht einspannt, wobei der
erforderliche Anpressdruck durch Aufschrauben eines
auf die Oberseite des Klemmringes (4) einwirkenden
Spannringes (5) auf das Außengewinde (8) des Unterteils
(1) erzeugt wird und die mittlere Öffnung (6) des
Unterteils an eine Druckmittelquelle anschließbar ist,
deren Druck regulierbar ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die obere Fläche des Stützkörpers ausgehend von dem
abgeschrägten Rand (10) zur mittleren Bohrung leicht
geneigt verläuft.
3. Gerät nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Klemmring (4) in der Nähe des
Randes mit gleichmäßig über den Umfang verteilt
angeordneten nach unten vorstehenden Zapfen,
vorzugsweise zwei sich diametral gegenüberliegenden
Zapfen (12) versehen ist, die beim Auflegen des
Klemmringes auf den Rand des Stützkörpers (3) in
Bohrungen (13) eingreifen, die in der Oberfläche des
Unterteils (1) vorgesehen sind.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rand der inneren Öffnung des
Klemmringes (4), der den Rand der Hornhaut gegen den
abgeschrägten Rand des Stützkörpers drückt, als scharfes
Profil oder gezahnt ausgebildet ist.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der als Überwurfmutter ausgebildete
Spannring (5) im Randbereich mit zwei sich diametral
gegenüberliegenden durchgehenden Gewindebohrungen (14)
zum Einschrauben von Gewindeschrauben (15) versehen ist,
deren gegenüber dem Rand des Spannringes nach unten
vorstehende Enden gegen einen Ringflansch (16) zur
Anlage gebracht werden können, der an dem Unterteil (1)
vorgesehen ist.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch eine oder mehrere Ringscheiben (2),
die in die zentrale Ausnehmung (9) des Unterteils (1)
passen und auf deren Boden auflegbar sind, um die
Höhenlage des darüberliegenden Stützkörpers (3) zu
verändern.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Spannring (5) eine Führungsbahn
(18) für ein Mikrokeratom enthält.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß als Druckmittelquelle eine Spritze,
die dicht mit dem an dem Unterteil vorgesehenen
Anschlußstutzen (7) verbunden ist und als Druckmittel
Luft oder eine Flüssigkeit dient.
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ID=6306993
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