DE3625891A1

DE3625891A1 - Hoerschalluebertragungssystem

Info

Publication number: DE3625891A1
Application number: DE19863625891
Authority: DE
Inventors: Rainer Dipl Ing Maas; Gert Schmidt-Tychsen
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1986-07-31
Filing date: 1986-07-31
Publication date: 1988-02-04

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht von einem Hörschallübertragungssystem nach der Gattung des Hauptanspruchs aus.

Es ist ein Hörschallübertragungssystem für eine lärmerfüllte Umgebung bekannt (VDI-Nachrichten, 11. Mai 1985, Nr. 20, Seite 29), bei dem ein mittels eines Kunststoffteils am Ohr eines Benutzers zu tragender elektroakustischer Schallwandler die Funktion von Hörer und Mikrofon übernimmt. Der Schallwandler ist über eine Leitung und eine Anpassungsschaltung mit einem handelsüblichen Funkgerät verbunden. Auf diese Weise ist eine wechselseitige Kommunikation zwischen zwei Benutzern bzw. zwei gleichartigen Sende- und Empfangsstationen möglich. Die Übertragung läßt sich in bekannter Weise verbessern, indem eine das Ohr einschließlich des Schallwandlers umschließende Schallschutzkappe verwendet wird. Die Unterbringung des Schallwandlers in einem Schutzhelm führt ebenfalls zu einer Verbesserung der Schallübertragung.

Ein Nachteil der bekannten, aus Schallwandler, Anpaßschaltung und Funkgerät bestehenden Vorrichtung besteht darin, daß die Anpaßschaltung und das Funkgerät verhältnismäßig große Teile sind, die über längere Leitungen miteinander und mit dem Schallwandler verbunden werden müssen. Ein weiterer Nachteil ergibt sich aus der dem Ohr nicht individuell angepaßten Anbringung des Schallwandlers.

Vorteile der Erfindung

Ein Hörschallübertragungssystem mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß alle zur Kommunikation erforderlichen Teile einer Sende- und Empfangsstation am Ohr bzw. im Ohr getragen werden können, so daß keine störenden Leitungsverbindungen erforderlich sind und die komplette Sende- und Empfangsstation am Ohr des Benutzers getragen werden kann. Darüber hinaus bietet die individuell angepaßte Otoplastik eine verbesserte akustische Ankopplung an den inneren Teil des Gehörganges sowie die knöchernen Teile des Kopfes.

Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Hörschallübertragungssystems möglich. Besonders vorteilhaft ist ein erfindungsgemäßes Hörschallübertragungssystem, bei dem das Funksende- und -empfangsgerät eine Steuerungsschaltung aufweist, die den Schallwandler und das Funkgerät bei nichtbesprochenem Schallwandler auf den Empfangsbetrieb und bei besprochendem Schallwandler auf den Sendebetrieb umschaltet. Auf diese Weise braucht der Benutzer keinen Schalter bzw. keine Taste zu betätigen, um das Funksende- und -empfangsgerät vom Empfangsbetrieb auf den Sendebetrieb umzuschalten.

Zeichnung

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung an Hand zweier Figuren dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in

Fig. 1 den mechanischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Funksende- und -empfangsstation,

Fig. 2 ein Blockschaltbild der Funksende- und -empfangsstation und

Fig. 3 eine Funksende- und -empfangsstation in Gebrauchslage.

Beschreibung der Erfindung

In Fig. 1 bezeichnet 10 eine Otoplastik, die individuell an das Ohr des Benutzers angepaßt ist. Die Otoplastik enthält einen Schallkanal 11, der mit einem Schallausgang 12 eines elektroakustischen Schallwandlers 13 verbunden ist. Der Schallwandler wirkt gleichzeitig als Hörer und Mikrofon. Seine Anschlußleitung 14 führt durch einen Hörbügel 15 in ein damit verbundenes Gehäuse 16, das normalerweise die Teile eines hinter dem Ohr zu tragenden Hörgerätes aufnimmt. Im vorliegenden Fall enthält das Gehäuse 16 ein Funksende- und -empfangsgerät 17 mit einer in dem Gehäuse untergebrachten Sende- und Empfangsantenne 18 und einer ebenfalls in dem Gehäuse untergebrachten Stromquelle 19. Bei Verwendung kleinerer Bauteile ist ein analoger Aufbau in einem Gehäuse eines im Ohr zu tragenden Hörgerätes möglich, wobei kein Hörbügel erforderlich ist.

Der Schaltungsaufbau des Funksende- und -empfangsgerätes 17 ist in Fig. 2 gezeigt. In dieser Figur bezeichnet 13 den Schallwandler, der mit einem elektronischen Umschalter 20 verbunden ist. In der in Fig. 2 gezeigten Schaltstellung E (= Empfangen) des Umschalters verbindet dieser den Schallwandler 13, der im Empfangsfall als Hörer wirkt, mit dem Ausgang eines NF-Verstärkers 21, der über ein Empfangsteil 22 mit der Sende- und Empfangsantenne 18 verbunden ist. In der anderen Schaltstellung S (= Senden) des Umschalters 20 wird eine Verbindung zwischen dem Schallwandler 13, der im Sendefall als Mikrofon wirkt, und einem Eingang eines Mikrofonverstärkers 24 hergestellt, der über ein Sendeteil 25 mit der Sende- und Empfangsantenne 18 verbunden ist. Die Steuerung des elektronischen Umschalters 20 übernimmt eine elektronische Steuerungsschaltung 26, die über eine Leitung 27 mit dem Anschluß des Schallwandlers 13 verbunden ist.

Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Schaltung ist folgende.

Im Ruhezustand befindet sich der Umschalter 20 in der in Fig. 2 gezeigten Schaltstellung E (= Empfangen). Wird mit der Sende- und Empfangsantenne 18 ein von einer gleichartigen Sende- und Empfangsstation ausgesendetes moduliertes Hochfrequenzsignal empfangen, so wird dieses mit dem Empfangsteil 22 vorverstärkt und demoduliert und das durch die Demodulation erhaltene NF-Signal in dem NF-Verstärker 21 verstärkt. Das verstärkte Signal gelangt über den Umschalter 20 an den elektroakustischen Schallwandler 13, der die elektrischen Schallschwingungen in akustische Schallschwingungen umwandelt, die durch den Schallkanal 11 (Fig. 1) der Otoplastik 10 hindurch an den Ohrkanal des Benutzers weitergeleitet werden. Die Otoplastik schirmt das Ohr gegen Außengeräusche ab und verbessert die akustische Ankopplung an das innere Teil des Gehörganges sowie die knöchernen Teile des Kopfes, die auch den Schall besonders beim Sprechen fortleiten. Die Anwendung des Hörschallübertragungssystems ist nicht auf lärmerfüllte Räume oder dergl. beschränkt; sie empfiehlt sich vielmehr allgemein dann, wenn Funkgeräte möglichst klein sein und ohne Zuhilfenahme der Hand bedient werden sollen.

Die elektronische Steuerungsschaltung 26 kann in einer ersten Ausführungsform so beschaffen sein, daß sie den Umschalter 20 in schneller Folge automatisch von der Schaltstellung "Empfangen" in die Schaltstellung "Senden" umschaltet. Befindet sich der Umschalter 20 in der Schaltstellung "Senden", so werden, falls der Benutzer spricht, die Schallwellen durch das Innere des Kopfes auf die Otoplastik 10 und den Schallwandler 13 übertragen, der sie in elektrische Schwingungen umwandelt. Diese Schwingungen gelangen erst über die mit dem Schallwandler verbundene Leitung 27 an die elektronische Steuerungsschaltung 26, die die Schallschwingungen erkennt und den Umschalter 20 solange in der Schaltstellung "Senden" hält, wie der Benutzer spricht. Die elektrischen Schallschwingungen gelangen gleichzeitig über den Umschalter 20 und den Mikrofonverstärker 24 auf das Sendeteil 25, in welchem die Schallschwingungen einen Hochfrequenzträger modulieren. Der modulierte Hochfrequenzträger wird dann mittels der Sende- und Empfangsantenne 18 ausgestrahlt.

In einer zweiten Ausführungsform der elektronischen Steuerungsschaltung 26 entfällt die Leitung 27, und das Umschalten erfolgt willkürlich durch den Benutzer. In diesem Fall gehört zu der Steuerungsschaltung ein vorzugsweise lageabhängig betätigter Schalter 28, der, wenn der Benutzer senden will, dadurch auf "Senden" schaltet, daß der Benutzer beispielsweise den Kopf schräg hält, senkt, hebt oder etwas schüttelt.

In Fig. 3 ist noch gezeigt, wie das Gehäuse 16 einschließlich des Hörbügels 15 hinter dem Ohr 30 getragen wird. Mit dem gestrichelten Kreis 31 wird eine Ohrschutzkappe angedeutet, die das Ohr schalldicht umgibt. Analoges gilt für eine Funksende- und -empfangsstation mit einem Gehäuse eines im Ohr zu tragenden Hörgerätes.

Claims

1. Hörschallübertragungssystem mit einem am Ohr zu tragenden elektroakustischen Schallwandler, der für die Schallaufnahme und Schallwiedergabe geeignet ist und mit einem separaten Funksende und -empfangsgerät verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der elektroakustische Schallwandler (13) in oder an einer an das Ohr des Benutzers individuell angepaßten Otoplastik (10) angeordnet ist und daß das Funksende- und -empfangsgerät (17) einschließlich Sende- und Empfangsantenne (18) und Stromquelle (19) in einem Gehäuse (16) für ein hinter dem Ohr oder im Ohr zu tragendes Hörgerät untergebracht ist.

2. Hörschallübertragungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Funksende- und -empfangsgerät eine elektronische Steuerungsschaltung (26) aufweist, die den Schallwandler (13) und das Funksende- und -empfangsgerät (17) bei nichtbesprochenem Schallwandler auf den Empfangsbetrieb und bei besprochenem Schallwandler auf den Sendebetrieb schaltet.

3. Hörschallübertragungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Funksende- und -empfangsgerät (17) eine Schaltung zur automatischen Lautstärkeregelung aufweist.

4. Hörschallübertragungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Steuerungsschaltung (26) das Funksende- und -empfangsgerät (17) abwechselnd von "Senden" auf "Empfangen" solange umschaltet, bis die mit dem Anschluß des Schallwandlers (13) verbundene Steuerungsschaltung feststellt, daß der Benutzer spricht.

5. Hörschallübertragungssystem nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Ohr des Benutzers einschließlich des Gehäuses (16) und der Otoplastik (10) von einer Ohrschutzkappe (31) umgeben ist.