DE19533260A1 - Verfahren zur Dynamikregelung niederfrequenter, von Umweltgeräuschen beeinflußter Signale - Google Patents
Verfahren zur Dynamikregelung niederfrequenter, von Umweltgeräuschen beeinflußter SignaleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Dynamikrege
lung der niederfrequenten Signale (NF) bei Einrichtungen zur
akustischen Signalübertragung in einem von Umweltgeräuschen be
einflußten Bereich in Abhängigkeit der Umweltgeräusche.
Ein Kennzeichen menschlicher Sprache besteht u. a. darin, daß
während des Sprechens NF-Pegel unterschiedlicher Amplitude auf
treten. Dies ist die natürliche Dynamik der menschlichen Spra
che. In ruhiger Umgebung, d. h. bei niedrigem Grundgeräuschpe
gel, können nahezu 100% der akustischen Informationen einem
Zuhörer übermittelt werden. In lauter Umgebung hingegen, d. h.
bei hohem Grundgeräuschpegel, werden die akustischen Informati
onsanteile mit geringer Amplitude überdeckt und fehlen somit.
Bis zu einem gewissen Grad ist das menschliche Gehirn in der
Lage, fehlende Teile zu ergänzen und so dennoch den Inhalt der
Informationen zu verstehen. Werden zuviele Informationsanteile
überdeckt, reicht die Rekonstruktionsfähigkeit des Gehirns
nicht mehr aus und es gehen Informationen verloren.
Freisprechbetrieb und auch Telefonieren mit einem Hörer im Au
tobetrieb funktioniert bei stehendem oder langsam fahrendem
Fahrzeug recht gut. Bei zunehmender Geschwindigkeit nimmt der
Grundgeräuschpegel, nämlich das Betriebsgeräusch des Fahrzeugs
kontinuierlich zu. Es gehen dann immer mehr akustische Informa
tionen verloren bis hin zur Unverständlichkeit bei sehr hoher
Fahrzeuggeschwindigkeit. Das gleiche Problem besteht aber auch
beim Einsatz entsprechender Einrichtungen zur akustischen Si
gnalübertragung in anderen Bereichen, beispielsweise in Stadi
en, Kaufhäusern und Supermärkten und überall dort, wo akusti
sche Informationen bei unterschiedlich großen Umweltgeräuschen
übermittelt werden sollen.
Fig. 1 zeigt in einer grafischen Darstellung ein Beispiel der
akustischen Verhältnisse eines Fahrzeugs. Das Nutzsignal stammt
hier von einem Mobiltelefon, das sich im Freisprechbetrieb be
findet. In einem Diagramm sind der Lautstärkeverlauf des Nutz
signals mit konstanter Dynamik und Amplitude (helles Feld) und
das Betriebsgeräusch des Fahrzeugs (schraffiertes Feld) über
der Geschwindigkeit aufgetragen. Der Lautstärkeverlauf des
Nutzsignals ist konstant zwischen ca. 40 und 80 dBa über die
gesamte Geschwindigkeit, das Betriebsgeräusch steigt beispiels
weise linear an von ca. 43 dBa im Leerlauf auf ca. 95 dBa bei
220 km/h. Für eine mögliche Lösung des Problems könnte nun die
Lautstärke des Mobiltelefons im gleichen Maße erhöht werden wie
der Grundgeräuschpegel zunimmt. Dann müßten jedoch bei sehr ho
hen Grundgeräuschpegeln große Maximallautstärken erzeugt wer
den, da der Dynamikumfang des akustischen Signals, sofern die
Linearität des Systems gewährleistet ist, erhalten bleibt.
Nachteilig sind hierbei erhöhte Anforderungen an den NF-Ver
stärker und das Lautsprechersystem. Außerdem werden die dann
auftretenden Maximallautstärken oft als sehr störend empfunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung anzugeben
für eine gute akustische Signalübertragung in einem von Umwelt
geräuschen beeinflußten Bereich der Informationsübertragung.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs beschriebe
nen Art gemäß der Erfindung gelöst durch eine Regelung des Dy
namikbereichs in der Signalübertragungseinrichtung mittels ei
ner rechnergesteuerten Einrichtung, der die NF-Signale und zu
sätzlich Informationen über den aktuellen Grundgeräuschpegel
des Bereichs der Übermittlung der NF-Signale zugeführt werden.
Überlegungen und Untersuchungen im Rahmen der Erfindung haben
gezeigt, daß die Verständlichkeit nicht sehr stark abnimmt,
wenn die Dynamik des akustischen Signals reduziert wird. Nimmt
der Grundgeräuschpegel zu, so können die Informationsanteile
mit geringer Amplitude so weit angehoben werden, daß sie den
Grundgeräuschpegel übersteigen. Die Maximalwerte des NF-Signals
bleiben dabei in ihrer Amplitude unverändert. Erst wenn ein mi
nimaler Dynamikbereich unterschritten wird, wird der Gesamtpe
gel - mit reduziertem Dynamikbereich - angehoben. Von Vorteil
ist hierbei, daß über große Bereiche von Grundstörpegeländerun
gen keine Lautstärkeerhöhung erfolgen muß. Zudem wird eine Dy
namikreduzierung sicher als wesentlich angenehmer empfunden als
eine hohe Lautstärke mit vollem Dynamikumfang.
Fig. 2 zeigt in einer zu Fig. 1 analogen Darstellung einen möglichen
Verlauf von Dynamik und Amplitude des Nutzsignals. Hier
bei wird angenommen, daß der Dynamikbereich nicht kleiner als
10 dB sein soll. Nach Erreichen des vorgegebenen Wertes wird
die Amplitude des Nutzsignals erhöht, ohne den Dynamikumfang
weiter zu reduzieren. Dynamik- und Lautstärkeverlauf des Nutz
signals als Funktion des Fahrzeugbetriebsgeräusches sind im
Diagramm als dunkle Flächen eingezeichnet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfin
dungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen angegeben.
Nachfolgend wird die Erfindung in weiteren Details anhand eines
in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Dabei sind ein Mikrofon 1 und ein Lautsprecher 2 in einem Be
reich 3 angeordnet, in dem akustische Informationen übermittelt
werden, z. B. ein Fahrzeuginnenraum. Ein in den Bereich 3 ein
tauchender Pfeil zeigt die Umweltsignale an, die in diesen Be
reich zur Übermittlung akustischer Informationen eindringen
oder dort erzeugt werden. Das Mikrofon 1 bildet den Wandler zur
Umformung akustischer Informationen in elektrische Signale, der
Lautsprecher 2 den Wandler zur Umformung elektrischer Signale
in akustische Informationen. Das Mikrofon 1 ist an eine einen
digitalen Signalprozessor (DSP) 5 enthaltende rechnergesteuerte
Einrichtung 4 angeschlossen, die ausgangsseitig mit dem Laut
sprecher 2 verbunden ist.
Die Dynamikreduzierung läßt sich mit Hilfe des in Mobiltelefo
nen für die NF-Verarbeitung ohnehin verwendeten DSP′s in einfa
cher Weise und ohne Hardwareaufwand erzielen, wozu der DSP in
geeigneter Weise programmiert wird. Die Bereitstellung der vom
DSP hierfür erforderlichen Informationen über den aktuellen
Grundgeräuschpegel des Fahrzeugs kann in verschiedener Weise
erfolgen. Zum einen werden mit Hilfe eines vorhandenen Frei
sprechmikrofons die Innengeräusche des Fahrzeugs bzw. des Be
reichs, in dem akustische Informationen übermittelt werden, ge
messen. Die Aufbereitung der aufgenommenen Informationen kann
im DSP vorgenommen werden. Aus den so gewonnenen Daten errech
net der DSP den erforderlichen Dynamikumfang bzw. ggf. die er
forderliche Lautstärkeerhöhung bei reduziertem Dynamikumfang.
Hierfür ist nur eine geeignete Software erforderlich.
Die zweite Variante basiert darauf, daß die meisten Fahrzeuge
proportional zur Geschwindigkeit digitale Tacho-Impulse erzeu
gen. Dabei kann man davon ausgehen, daß proportional mit der
Geschwindigkeit des Fahrzeugs die Innengeräusche zunehmen. So
mit lassen sich diese Impulse zur Realisierung der oben be
schriebenen Dynamikeinstellung verwenden. Es ist dann ein zu
sätzliches Port für die Tacho-Impulse erforderlich.
Claims (14)
1. Verfahren zur Dynamikregelung der niederfrequenten Signale
(NF) bei Einrichtungen zur akustischen Signalübertragung in ei
nem von Umweltgeräuschen beeinflußten Bereich in Abhängigkeit
der Umweltgeräusche, gekennzeichnet durch eine Regelung des Dy
namikbereichs in der Signalübertragungseinrichtung mittels ei
ner rechnergesteuerten Einrichtung, der die NF-Signale und zu
sätzlich Informationen über den aktuellen Grundgeräuschpegel
des Bereichs der Übermittlung der NF-Signale zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
rechnergesteuerte Einrichtung umweltbeeinflußte Signale von den
zur Signalübertragung erzeugten akustischen Signalen trennt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Informationen über den aktuellen Grundgeräuschpegel mit
Hilfe einer Meßeinrichtung ermittelt und in der rechnergesteu
erten Einrichtung für die Dynamikregelung aufbereitet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Messung des Grundgeräuschpegels mit Hilfe eines Freisprech
mikrofons vorgenommen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der von Umweltgeräuschen beeinflußte Bereich in
einem geschlossenen Raum liegt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
von Umweltgeräuschen beeinflußte Bereich der Innenraum eines
Fahrzeugs ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Informationen über den aktuellen Grundgeräuschpegel aus vom
Fahrzeug proportional zur Fahrzeuggeschwindigkeit erzeugten
digitalen Tacho-Impulsen abgeleitet werden, die in der rechner
gesteuerten Einrichtung für die Dynamikregelung aufbereitet
werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die rechnergesteuerte Einrichtung ein in der
NF-Verarbeitung verwendeter digitaler Signalprozessor (DSP) ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei Erreichen eines bestimmten, durch einen be
stimmten Grundgeräuschpegel verursachten minimalen Dynamikbe
reichs eine weitere Reduzierung des Dynamikbereichs nicht mehr
erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei Erreichen des minimal zulässigen, durch
einen bestimmten Grundgeräuschpegel verursachten Dynamikbe
reichs und einer fortschreitenden Erhöhung des Grundgeräuschpe
gels die Amplitude des NF-Signals erhöht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Erhöhung der Amplitude bei Erreichen des minimal zulässigen,
durch die fortschreitende Erhöhung des Grundgeräuschpegels ver
ursachten Dynamikbereichs mit einem konstanten minimalen Dyna
mikbereich erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeich
net durch eine geschwindigkeitsabhängige Dynamikeinstellung.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeich
net durch eine fahrzeuginnengeräuschabhängige Dynamikeinstel
lung.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, gekennzeichnet durch
eine Kombination von geschwindigkeitsabhängiger bzw. fahrzeug
innengeräuschabhängiger Dynamikeinstellung mit einer Lautstär
keanhebung oberhalb eines bestimmten Geschwindigkeitsbereichs.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995133260 DE19533260A1 (de) | 1995-09-08 | 1995-09-08 | Verfahren zur Dynamikregelung niederfrequenter, von Umweltgeräuschen beeinflußter Signale |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=7771636
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DE1995133260 Withdrawn DE19533260A1 (de) | 1995-09-08 | 1995-09-08 | Verfahren zur Dynamikregelung niederfrequenter, von Umweltgeräuschen beeinflußter Signale |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19533260A1 (de) |
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- 1995-09-08 DE DE1995133260 patent/DE19533260A1/de not_active Withdrawn
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