DE3802903C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Übertragung
von Sprache, insbesondere Hörgerät, mit einem akustischen
Eingangswandler und einem akustischen Ausgangswandler und einer
dazwischengeschalteten Schwellwertschaltung.
Solche Einrichtungen sind. z. B. Funkgeräte, Telefone, etc. und
insbesondere Hörgeräte.
Durch die DE-PS 24 52 998 ist z. B. bereits ein Hörgerät vorbekannt,
bei dem aufgrund der breitbandigen Wirkung eines einzelnen
Schwellwertschalters das Ausgangssignal des Mikrofons (akustischer
Eingangswandler) in Sprachpausen abgedämpft und während
des Vorhandenseins von Sprache breitbandig übertragen
wird. Dies hat den Nachteil, daß überlagerte Störsignale (z. B.
Rauschen), wenn Sprachsignale vorhanden sind, breitbandig in
allen Frequenzbereichen übertragen werden. Dadurch werden
jedoch die Störsignale in den Bereichen hörbar, in denen sie
nicht durch Spektralanteile der Sprache überdeckt werden (d. h.
bei tieffrequenten Vokalen bleiben z. B. weiterhin hochfrequente
Störsignale deutlich hörbar bzw. bei höherfrequenten Zischlauten
bleiben auch die tieferfrequenten Störsignale weiterhin
hörbar).
Weitere Störsignalunterdrückungseinrichtungen (zum Teil auch
mehrkanalig), die ohne Schwellwertschalter arbeiten, sind z. B.
durch die US-PS 41 85 168 und den Aufsatz "Clinical Results of
Hearing Aid with Noise-Level-Controlled Selective Amplification"
von Hiroshi Ono et al., aus der Zeitschrift Audiology
22 : 1983, Seiten 494-515 vorbekannt. Auch die mehrkanalige Hör
geräteschaltung der US-PS 45 08 940 arbeitet nicht mit einer
Schwellwertschaltung gemäß dem vorliegenden Prinzip.
Schießlich ist es aus der DE-OS 32 30 391 bekannt, zur Geräuschreduktion
gestörter Sprachsignale eine adaptive Filterbank zu verwenden.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, eine Einrichtung zur
Übertragung von Sprachsignalen mit Schwellwertschaltern aufzubauen,
bei der auch Störanteile in solchen Bereichen
unterdrückt werden, in denen diese Störsignale nicht durch
Spektralanteile der Sprache verdeckt werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die Aufteilung des breitbandigen Eingangssignals auf eine
Mehrzahl von Frequenzselektierkanälen und Einschaltung eines
Schwellwertschalters in jeden Selektierkanal wird erreicht, daß
jeweils nur diejenigen Frequenzkanäle geöffnet werden, in denen
auch Spektralanteile der Sprache vorhanden sind, während solche
Kanäle, in denen solche Frequenzanteile nicht vorhanden sind,
geschlossen bleiben. Dies hat zur Folge, daß nur in den Frequenz
selektierkanälen Störsignale mit übertragen werden, in denen
die lautere Sprache vorhanden ist. In den Frequenzselektierkanälen,
in denen keine Sprachanteile vorhanden sind, werden
Störsignale völlig unterdrückt. Da also Störsignale nur noch in
solchen Frequenzkanälen übertragen werden, in denen auch gleichzeitig
lautere Sprachsignale vorhanden sind, werden diese Störsignale
jetzt immer durch die lauteren Sprachsignale überdeckt.
Sie sind also nicht mehr hörbar. Damit ist also gegenüber bisher
eine deutliche Verbesserung der Sprachverständlichkeit erreicht.
Die Erfindung ist in
der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung erklärt.
Es zeigt
Fig. 1 das Prinzipschaltbild einer Störunterdrückungsschaltung
gemäß vorliegender Erfindung,
Fig. 2 ein Kennliniendiagramm zur Funktionsweise des breitbandigen
Regelverstärkers im Prinzipschaltbild der Fig. 1,
Fig. 3 ein aus Fig. 2 abgeleitetes Kennliniendiagramm, das die
Verstärkung des Regelverstärkers in Abhängigkeit vom Pegel des
Eingangssignals darstellt,
Fig. 4 ein Kennliniendiagramm zur Funktionsweise der Schwellwertschalter
innerhalb eines jeden Frequenzselektierkanales des
Prinzipschaltbildes der Fig. 1,
Fig. 5 das Prinzipschaltbild eines Schwellwertschalters in den
einzelnen Frequenzselektierkanälen des Prinzipschaltbildes der
Fig. 1,
Fig. 6a) bis d) ein Diagramm der Zeitverläufe der wichtigsten
im Prinzipschaltbild des Schwellwertschalters der Fig. 5 innerhalb
eines einzelnen Frequenzselektierkanals auftretenden
Signale,
Fig. 7 die im Prinzipschaltbild des Schwellwertschalters der
Fig. 5 aufgeführte Komparator- und Impulsformerschaltung in
detaillierter Ausführungsform,
Fig. 8 die Kombination einer Schaltung mit Schwellwertschalter
der Fig. 5 mit einer Kanal-Regelverstärkerschaltung, und
Fig. 9 das Kennliniendiagramm der Prinzipschaltung gemäß Fig.
8.
Das Prinzipschaltbild der Fig. 1 kann für beliebige Übertragungsmittel
von Sprache verwendet werden. Im vorliegenden Fall
wird diese Schaltungsanordnung jedoch vorzugsweise in einem
Hörgerät eingesetzt.
Die Schaltung umfaßt also ein Eingangsmikrofon 1 (als akustischer
Eingangswandler) mit Vorverstärker 2, einen Regelverstärker
3 (Automatic Gain Control (AGC)-Schaltung bestehend aus
Verstärkungsregelteil 4 mit Gleichricht- und Glättungs-Rückkopplung
5), Stellpotentiometer 6, eine Parallelschaltung 7 aus
mehreren Frequenzselektierkanälen 8a. . . n, die ausgangseitig an
einem Summierglied 9 angeschlossen sind, einen Ausgangsverstärker
10 und einen Hörer 11 (akustischer Ausgangswandler).
Jeder Frequenzselektierkanal 8a. . . n umfaßt ein Eingangsfrequenz
filter 12a. . . n, die im Zusammenwirken den Frequenzbereich
der Sprache in verschiedene Frequenzbänder aufteilen. Die Fre
quenzselektierkanäle 8a. . . n umfassen ferner Schwellwertschalter
13a. . . n, die den Frequenzfiltern 12a. . . n nachgeschaltet sind.
Die Ausgangssignale der Schwellwertschalter 13a. . . n werden über
Verstärkungssteller 14a. . . n dem Summierglied 9 mit einstellbarer
Amplitude zugeführt.
Der Regelverstärker 3 hat eine Arbeitskennlinie La 1 (Le 1) (La 1=
Ausgangsspannungspegel in dB und Le 1=Eingangsspannungspegel
Le 1 in dB), wie in der Fig. 2 angedeutet ist. Liegt also der
Eingangsspannungspegel Le 1 unterhalb eines Wertes Le 1k so folgt
der Ausgangsspannungspegel La 1 linear dem Eingangsspannungspegel
entsprechend dem Kennlinienzweig I. Übersteigt der Ein
gangsspannungspegel La 1 den Wert Le 1k (entspricht einem Aus
gangsspannungspegel La 1k) so folgt der Ausgangsspannungspegel
La 1 wiederum linear, aber mit geringerer Steigung dem Eingangsspannungspegel
Le 1 entsprechend dem Kennlinienzweig II.
Aus der Kennlinie des Diagramms der Fig. 2 läßt sich die Kennlinie
des Diagramms der Fig. 3 ableiten, aus dem sich der Verlauf
der Verstärkung V in dB in Abhängigkeit vom Eingangspegel
Le 1 ergibt. Die Einstellung der Arbeitspunkte der Schaltungsanordnung
wird so gewählt, daß das Eingangssignal in Abwesenheit
von Sprache zu einem Arbeitspunkt A1 des Regelverstärkers
3 unterhalb des Knickpunktes Le 1k führt. Die Grundverstärkung
im Zweig I beträgt dann konstant V₀. Bei Anwesenheit von Sprache
steigt der Eingangspegel Le 1 über den Wert Le 1k. Der Arbeitspunkt
des Regelverstärkers 3 rutscht jetzt in den Bereich
II zum Punkt A2, in dem die Verstärkung mit ansteigendem Ein
gangssignal Le 1, wie in der Fig. 3 dargestellt ist, absinkt.
Damit wird das Störgeräusch, das im Pegel konstant
bleibt, abgeschwächt und rutscht damit in Frequenzselektierkanälen
8a. . . n, in denen keine Sprache vorhanden ist, unter die
Schwelle Le 2s des jeweiligen Schwellenwertschalters 13a. . . n (s.
Fig. 4). Es wird damit in diesen Kanälen unterdrückt. Fre
quenzselektierkanäle mit lauten Sprachanteilen enthalten zwar
weiterhin auch Störgeräuschanteile. Diese bleiben jedoch weitgehend
unhörbar wegen der Verdeckungseigenschaften des Gehörs.
Gemäß Fig. 5 umfaßt jeder Schwellwertschalter 13a. . . n einen
Regelverstärker 15, der von einer im Schwellwertschalter gewonnenen
Steuerspannung USTa . . . n gesteuert wird. Die Steuerspannung
wird aus dem Eingangssignal Le 2s . . . n durch Gleichrichtung
in einem Gleichrichter 16 (vorzugsweise Doppelweggleichrichter)
mit anschließender Glättung in einem Tiefpaßfilter 17 und Vergleich
in einem Komparator 18 mit einer einstellbaren Vergleichsspannung
USa . . . n sowie anschließender Flankenverrundung
in einem Impulsformglied 19 gewonnen. Über die Vergleichsspannung
USa . . . n ist die Schaltschwelle Le 2Sa . . . n für jeden einzelnen
Schwellwertschalter 13a. . . n individuell einstellbar. Die
Verrundung der rechteckförmigen Ausgangssignale des jeweiligen
Komparators 18 dient zur Vermeidung von Schaltknacken im Signalpfad
bei der Verstärkungssteuerung im Regelverstärker 15.
Ein Ausführungsbeispiel für die Kombination 20 aus Komparator
18 und Impulsformglied 19 ergibt sich aus Fig. 7. Der Komparator
18 besteht aus einem Differenzverstärker, dessen Ausgangsrechtecksignale
durch die Beschaltung mit den ohmschen
Widerständen R1 bis R3 und Kapazitäten C1, C2 abgerundet werden.
Die Kapazität C1 bestimmt dabei die Abrundung der abfallenden
Flanke und die Kapazität C2 jene der absteigenden Flanke
(voneinander unabhängige Einstellung der beiden Abrundungen).
Die Fig. 6a bis d zeigen Signalverläufe innerhalb eines ausgewählten
Kanals i (bezogen auf Fig. 5) bei einem Eingangssignalgemisch
des Gesamtsystems von Sprache und Rauschen. Aus dem
Vergleich der Ausgangssignale La 2i mit dem Eingangssignal Le 2i
erkennt man deutlich die Unterdrückung des Störsignals während
der Sprachpausen im Kanal i.
Eine Erweiterung des Systems durch zusätzliche AGC-Schaltungen
21 in jedem oder in ausgewählten Frequenzselektierkanälen
13a. . . n (bestehend aus Regelverstärker 22 und Gleichricht- und
Glättungsrückkopplung 23) ist in Fig. 8 dargestellt. Dadurch
ist zusätzlich zur störunterdrückenden Wirkung aufgrund der
Schwellwertschalter eine frequenzabhängige Recruitment-Kompensation
des geschädigten Gehörs des Anwenders möglich. Das damit
erreichbare Kennlinienfeld innerhalb des jeweiligen Frequenzselektierkanals
zeigt Fig. 9. Diese Kanal-AGC-Schaltungen
21 haben im Prinzip die gleichen Eigenschaften wie die AGC-
Schaltung 3 der Fig. 1. Durch Variation der Einsatzpunkte der
AGC-Schaltungen 21 lassen sich die verschiedenen Kennlinien der
Fig. 9 einstellen.
Claims (5)
1. Einrichtung zur Übertragung von Sprache, insbesondere Hörgerät,
mit einem akustischen Eingangswandler und einem akustischen
Ausgangswandler und einer dazwischengeschalteten Schwellwert
schaltung, dadurch gekennzeichnet,
daß dem akustischen Eingangswandler (1) ein breitbandig wirkender
Regelverstärker (3) und diesem eine Parallelschaltung
(7) aus mehreren Frequenzselektierkanälen (8a. . . n) nachgeschaltet
ist, die das breitbandige Ausgangssignal (La 1) des Regelverstärkers
(3) auf eine vorgebbare Zahl von Frequenzkanälen
aufteilt, und daß in jedem Frequenzselektierkanal (8a. . . n) ein
Schwellwertschalter (13a. . . n) eingeschaltet ist, und daß dem
akustischen Ausgangswandler (11) die Summe (9) der Ausgangssignale
der einzelnen Schwellwertschalter (13a. . . 13n) zugeführt
wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Schwellwertschalter (13a. . . 13n) einen
Regelverstärker (15) und einen Steuersignalerzeuger (16 bis
20) zur Erzeugung eines Steuersignals (USTi) für den Regelverstärker
(15) umfaßt, das durch Ableitung vom Eingangssignal
(Le 2i) durch Gleichrichtung in einem Gleichrichter (16) mit
nachfolgender Glättung in einem Tiefpaßfilter (17) und Vergleich
in einem Komparator (18) mit einer Vergleichsspannung
(Usi) gewonnen wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Komparator (18) des Schwellwertschalters
(13a. . . 13n) ein Impulsformglied (19) nachgeschaltet
ist, das die Rechteckausgangsspannung des Komparators derart
abrundet, daß keine Knackgeräusche entstehen.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein Schwellwertschalter
(13a. . . n) durch eine AGC-Regelverstärkerschaltung (21)
ergänzt ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuersignal (USTi) des Regelverstärkers
(15) des Schwellwertschalters (13i) aus dem Eingangssignal
der AGC-Regelverstärkerschaltung abgeleitet ist und daß
der Regelverstärker (15) der Schwellwertschaltung mit dem Ausgangssignal
der AGC-Regelverstärkerschaltung gespeist wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SIEMENS AUDIOLOGISCHE TECHNIK GMBH, 8520 ERLANGEN, |
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D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8330 | Complete disclaimer |