DE362529C - Verfahren zur Herstellung einer stampfasphaltartigen Masse zu Strassenbauzwecken - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer stampfasphaltartigen Masse zu Strassenbauzwecken

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DE362529C
DE362529C DED39546D DED0039546D DE362529C DE 362529 C DE362529 C DE 362529C DE D39546 D DED39546 D DE D39546D DE D0039546 D DED0039546 D DE D0039546D DE 362529 C DE362529 C DE 362529C
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E01CONSTRUCTION OF ROADS, RAILWAYS, OR BRIDGES
    • E01CCONSTRUCTION OF, OR SURFACES FOR, ROADS, SPORTS GROUNDS, OR THE LIKE; MACHINES OR AUXILIARY TOOLS FOR CONSTRUCTION OR REPAIR
    • E01C7/00Coherent pavings made in situ
    • E01C7/08Coherent pavings made in situ made of road-metal and binders
    • E01C7/18Coherent pavings made in situ made of road-metal and binders of road-metal and bituminous binders

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Architecture (AREA)
  • Civil Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Road Paving Structures (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung einer stampfasphaltartigen Nasse zu Straßenbauzwecken. Stampfasphaltartige Beläge verdanken ihre Festigkeit bekanntlich der Klebkraft des Bindemittels (Asphalts oder sonstigen Bitumens) und der Komprimierung. Bisher hat man sein Augenmerk hauptsächlich auf die erstere Bedingung gerichtet, indem man entweder ein hochwertiges Bitumen mit hohem Tropfpunkte (nicht unter 5o° nach den Grundsätzen für Herstellung von Stampfasphalt) verwendete, oder aber die Erweichung eines minderwertigen Bitumens bei Sonnenhitze durch Zuschläge allerfeinsten Pulvers (Kieselgur, Kalk, Sägespäne) zu verhindern suchte..
  • Einfacher und zweckmäßiger führt aber der umgekehrte Weg zum Ziele, indem man unter gänzlicher Vernachlässigung der Klebkraft des Bitumens nur danach trachtet, eine möglichst vollständige Komprimierung der Masse zu erzielen. Die theoretische Möglichkeit, auf diese Weise die erforderliche Festigkeit gegen Verkehrseindrücke zu erreichen, beweist jeder festgetretene Fußweg in irgendeiner Bodenart, in welchem ein eigentlich klebkräftiges Bindemittel offenbar überhaupt nicht vorhanden- ist. Es frag( sich nur, ob und auf welchem Wege eine derartige Komprimierung auch bei Bitumenstraßen zu erzielen ist.
  • Die erste und Hauptschwierigkeit liegt nun darin, daß ein klebkräftiges Bitumen die Zusammendrückbarkeit der Masse größtenteils verhindert. Es bleibt daher nichts anderes übrig, als die Klebkraft des Bitumens durch Erhitzen bis zu einem gewissen Grade auf-. zuheben und das Einstampfen des Belages bei der sogenannten günstigsten Klebhitze oder, wie es richtiger heißen müßte, bei der günstigsten Preß- oder Schmierhitze vorzunehmen, die mindestens 2o° über dem Tropfpunkt des Bitumens liegt. Die Erfahrung hat nämlich gelehrt, daß es eine bestimmte Temperatur gibt, bei der die Komprimierung am besten erfolgt. Bei dieser Temperatur ist die Klebkraft des Bitumens so weit aufgehoben, daß es gewissermaßen als Schmiermittel wirkt und die Reibung der einzelnen Mineralteilchen aneinander erleichtert, anderseits aber eben noch so viel Bindekraft hat, um die Teilchen in der durch äußeren Druck einmal erreichten Lage festzuhalten. Beim Einbau läßt sich aber trotz aller Sorgfalt bei größeren Arbeiten praktisch nur eine ziemlich unvollkommene Komprimierung erzielen, die weitere Festigung müß der Verkehr bringen, was aber beim Stampfasphalt nur bei warmer Witterung möglich ist und bei Teerstraßen (da Teer beim Sinken der Temperatur viel schneller erstarrt) erfahrungsgemäß überhaupt kaum noch geschieht. Daraus folgt, daß man, um eine möglichst vollständige Komprimierung unter dem Verkehr bei jeder Witterung zu ermöglichen, ein Bitumen wählen muß, dessen Tropfpunkt unter o° oder doch ganz wenig darüber liegt.
  • Die zweite Bedingung ist, daß die Kornzusammensetzung des Minerals die Komprimierung der Masse möglichst begünstigt. Die dabei zu beobachtenden Regeln sind aus der Herstellung von Stampfasphalt zur Genüge bekannt und unschwer zu befolgen. Am besten wird sich demnach zermahlenes Gestein eignen, das man entweder selbst herstellen oder als nahezu wertloses Abfallprodukt aus Steinbruchbetrieben billig erhalten kann, während alle Sandarten nach den bisherigen Versuchen weniger brauchbar sind.
  • Mischt man nun ein derartiges Steinpulver mit der bisher üblichen Menge von i i bis 12 Prozent Bitumen mit einem Tropfpunkt von o°, so wird man zwar beim Einbau zunächst eine gewisse Zusammenkittung erzielen, die weitere Erhärtung durch den Verkehr tritt aber keineswegs ein, der Belag fängt vielmehr, zumal bei wärmerer Witterung, an zu arbeiten, er wird immer weicher, bekommt Risse und wird schließlich zerstört. Der Grund liegt offenbar in dem zu großen Bitumengehalt der Masse. Verringert man aber den Bitumenzusatz erheblich, verliert das Material erfahrungsgemäß alle Bindekraft.
  • Geht man aber trotzdem im Bitumenzusatz auf etwa 6 bis 7 Prozent herunter, so erhält man nach sehr gründlichem Mischen in einem besonders intensiv arbeitenden Mischwerke (z. B. einem Betonflügelmischer) ein mattschwarzes Pulver, das sich. in der Hand eigentümlich weich und etwas fettig anfühlt. Dieses Pulver hat, wie zu erwarten war, keine eigentliche Bindekraft, es ballt unter starken Druck zwar etwas zusammen, läßt sich aber mit Leichtigkeit wieder zu Pulver zerreiben.
  • Stellt man aber einen Straßenbelag daraus her, so läßt sich dieser auf etwa die Hälfte der ursprünglichen Schütthöhe bei jeder Temperatur - sogar im Winter - zusammenpressen und erlangt dadurch trotz der mangelnden Klebkraft eine Fahrfestigkeit, die der des besten Stampfasphaltbelages mindestens gleichkommt. Je lebhafter der Verkehr ist, desto vollkommener wird die Dichtung.
  • Die Untersuchung kleinerer Flickstellen, die versuchsweise in Straßen mit stärkstem Fuhrverkehr eingebaut waren, ergab, daß die Hohlräume der Masse, die beim ungeteerten Mineral im ungerüttelten Zustande 43 Prozent betragen hatten, auf 3 bis 4 Prozent zurückgegangen waren. Diese hochgradige Komprimierung erklärt einerseits die auffallende Festigkeit der Masse und anderseits auch die Ursache, Zearum derartige Beläge mit dem bisher üblichen höheren Bitumenzusatze nicht-gelingen können.
  • Damit ist die eingangs gestellte Aufgabe, brauchbare Straßenbeläge unter Verzicht auf die Klebkraft des Bitumens nur durch möglichste Begünstigung der Komprimierung herzustellen, vollkommen gelöst. Die technischen Vorzüge derartiger Straßen sind hauptsächlich folgende: r. Die Decken bleiben selbst im Winter vollkommen elastisch, ein Brechen ist selbst auf nachgiebigem Unterbau ausgeschlossen und der Verschleiß ist auch im Winter der denkbar geringste.
  • 2. Da die Beläge ihre Festigkeit gar nicht der Klebkraft des Bitumens, sondern lediglich der festen Komprimierung - verdanken, werden sie, einmal festgefahren, selbst durch die größte Sonnenhitze nicht beeinflußt.
  • Ebenso bedeutend sind die wirtschaftlichen Vorzüge: i. Der Bitumenzusatz ist nicht viel größer als bei Teerschotterstraßen, ein Unterbau aus Teerschotter ist darum weder aus technischen noch aus Sparsamkeitsrücksichten erforderlich.
  • z. Bei Verwendung eines Bitumens mit so niedrigem Tropfpunkt kann nicht nur der Einbau der Masse ohne vorherige Erwärmung, sondern selbst die Mischung von Pulver und Teer auf kaltem Wege in gewöhnlichen Betonmischern erfolgen, jede Feuerung selbst zum Erwärmen des Bitumens fällt fort, was abgesehen von der großen Kostenersparnis gerade" bei der 'heutigen Brennstoffknappheit außerordentlich ins Gewicht fällt.
  • 3. Die Masse ist, da sie selbst unter Druck weder ballt noch schmutzt, beliebig und bequem versendbar und ohne weitere Verarbeitung einzubauen.
  • 4. Sie kann aber auch ohne besondere Geräte (erforderlich ist nur ein gewöhnlicher Betonflügelmischer) an jedem Ort zur Vermeidung von Transportkosten hergestellt werden.
  • Im einzelnen sind folgende Regeln zu beachten: i. Die Korngröße des Minerals ist, wenn nur die Zusammensetzung die Möglichkeit der Dichtung zuläßt, innerhalb gewisser Grenzen an sich keinen Beschränkungen unterworfen, namentlich bei Verkehrsstraßen wird man aber mit Rücksicht auf die Abnutzung die Körnung nicht größer nehmen als sie beim Stampfasphaltpulver sich bewährt hat.
  • 2. Als Bitumen eignet sich gewöhnlicher abdestillierter Teer, der etwa die Zähigkeit eines Gemischs aus 4o Teilen Brikettpech und 6o Teilen Anthrazenöl hat, Im Winter wird man den Teer zweckmäßig noch etwas dünnflüssiger, im Sommer dagegen etwas zäher wählen. Vielleicht eignet sich auch gewöhnlicher Rohteer, _ 3. Der Bitumengehalt ist möglichst gering zu bemessen, er wird im allgemeinen 4 bis 8 Prozent, je nach der Beschaffenheit des Minerals, betragen 4.. Da jeder Überschuß von Bitumen die erforderliche Komprimierung verhindert und auf der anderen Seite ein gewisses Mindestmaß als Schmiermittel nötig ist, so ist die vollkommene Mischung bei diesem Verfahren ungleich wichtiger als bei den bisher üblichen. Die Mischung von Bitumen und Mineral ist daher in möglichst vollkommenen Mischmaschinen vorzunehmen und unter allen Umständen so lange fortzusetzen, wie noch die geringste Veränderung der Mischung wahrnehmbar ist.
  • 5. Eine Erwärmung von Teer und Mineral ist, außer vielleicht bei strengem Frostwetter, überflüssig, ebenso eine vorherige Trocknung des Minerals, wenn die Feuchtigkeit nicht mehr als 2 bis 3 Gewichtsprozente beträgt.
  • 6. Die Deckenstärke ist mit Rücksicht auf die erfolgreiche Ausführbarkeit an keine bestimmten Einschränkungen gebunden, aus praktischen Gründen wird man bei Gehwegen nicht unter 2 cm, bei Fahrwegen nicht unter 3 bis q. cm, j e nach dem Verkehr, heruntergehen dürfen.
  • 7. Die Schütthöhe des losen Pulvers muß etwa das Doppelte der gewünschten Deckenstärke betragen.
  • B. Der Einbau kann ohne vorherige Erwärmung bei jeder Witterung, insbesondere auch bei Regenwetter erfolgen.
  • g. Zur Komprimierung genügt das Abwalzen mit ungeheizten Handwalzen, alles weitere kann dem Verkehr überlassen werden.
  • io. Da die Oberfläche unmittelbar nach der Fertigstellung zwar große Festigkeit gegen Eindrücke, aber nur wenig Zusammenhang hat, ist es zu vermeiden, einen Fahrweg bei heißer Witterung erstmalig dem Verkehr zu übergeben.
  • i i. Wo das nicht zu vermeiden ist oder aus irgendwelchen Gründen auf eine schnelle Festigung durch den Verkehr nicht zu rechnen ist, kann man ein größeres Zusammenhaften der Masse dadurch erreichen, daß man der beinahe fertigen Mischung etwa 2 bis q. Prozent fein pulverisiertes Pech zusetzt. Dieses darf sich in dem Teer nicht etwa auflösen, in welchem Falle es die Komprimierbarkeit der Mischung schädlich beeinflussen würde, sondern es übt nur durch die Berührung mit dem feuchten Pulver eine gewisse, sehr augenfällige Klebewirkung aus.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE i. Verfahren zur Herstellung einer stampfasphaltartigen Masse zu Straßenbauzwecken, dadurch gekennzeichnet, daß dem Mineral unter bestmöglichem Mischen ein Bitumen von so niedrigem Tropfpunkt und in so geringer Menge zugesetzt wird, daß es lediglich die günstigste Komprimierung ermöglicht, ohne aber selbst unter einigem Druck ein Zusammenballen der Masse zu bewirken.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Masse in kaltem Zustande fein gepulvertes Pech zugemischt wird.
DED39546D 1921-04-26 1921-04-26 Verfahren zur Herstellung einer stampfasphaltartigen Masse zu Strassenbauzwecken Expired DE362529C (de)

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