DE3625047C2 - Ventilanordnung zur lastangepaßten Bremskraftverteilung - Google Patents
Ventilanordnung zur lastangepaßten BremskraftverteilungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ventilanordnung zur
lastangepaßten Bremskraftverteilung auf die Hinter- und
Vorderradbremsen eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Eine solche Ventilanordnung ist aus dem Aufsatz "Steuerung und Regelung der Bremskräfte am
Pkw, heute und in Zukunft" von Hans-Christof Klein, abge
druckt in SAE The Engineering Resource For Advancing
Mobility, Reprint (reprinted from P.143, FISITA CONGRESS
PROCEEDINGS) bekannt. Dort ist geregt worden, Druckminderventile mit
abgeknickter Kennlinie, sei es mit fest eingestelltem
Umschaltpunkt oder hinterachslast- oder verzögerungsab
hängig veränderbarem Umschaltpunkt zu kombinieren, um die
Bremskraftverteilung auf die Hinter- und Vorderachsen eines
Kraftfahrzeugs möglichst optimal an den Verlauf der idealen
Bremskraftverteilungskennlinie anzupassen.
In der DE 34 40 541 A1 wurde vorgeschlagen, in die Brems
leitung zu den Hinterradbremsen ein elektromagnetisch be
tätigtes, in stromlosen Zustand gesperrtes 2/2-Wegeventil
einzufügen. Dieses Elektromagnetventil soll in veränder
lichen Zeitintervallen derart angesteuert werden, daß die
Öffnungszeiten des Ventils gerade einen Druckmittelstrom zu
den Radbremsen erlauben, welcher einen Druckaufbau ent
sprechend der idealen Bremskraftaufteilung bewirkt. Aus
Sicherheitsgründen soll diesem elektromagnetisch betätigten
Ventil ein konventioneller Bremskraftverteiler parallelge
schaltet sein, welcher den Hinterradbremsen auch bei ge
schlossenem Elektromagnetventil einen Mindestbremsdruck zu
führt, damit die Hinterachse auch bei Stromausfall bremsbar
bleibt. Eine getaktete Ansteuerung des Elektromagnetventils
erfordert aber eine aufwendige Sensorik, die an elektro
nischem Aufwand kaum hinter der einer kompletten blockierge
schützten Bremsanlage zurückbleibt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu
grunde, eine Ventilanordnung der eingangs genannten Art zu
schaffen, die eine optimale Bremskraftverteilung mit
möglichst geringem Aufwand gestattet. Diese Aufgabe wird
gelöst durch Hinzunahme der kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1.
Bei dieser Ausbildung wird bzw. werden selbsttätig durch
Betätigung eines oder mehrerer Trennventile dasjenige
Druckventil oder diejenigen Druckventile zwischen Ein-
und Ausgangskanal geschaltet, bei dem bzw. denen sich
dasjenige Verhältnis von Eingangsdruck zu Ausgangsdruck
bzw. Bremskraftverhältnis einstellt, das der jeweiligen
Hinterachsbelastung und dem jeweiligen Eingangsdruck
am besten angepaßt ist.
In einem weiteren Verbindungskanal zwischen Ein- und
Ausgangskanal kann ausschließlich ein abhängig vom Ein
gangsdruck und der Hinterachslast betätigbares Trenn
ventil angeordnet sein. Dies ergibt einen Bypasskanal,
durch den bei Betätigung des in diesem liegenden Trenn
ventils das Druckfluid ungehindert vom Ein- zum Ausgangs
kanal fließen kann, wenn dies für die augenblickliche
Bremssituation am günstigsten ist.
Insbesondere können Gruppen aus ein oder mehreren Ven
tilen nacheinander in der Reihenfolge abnehmender Gesamt
kennliniensteilheit der mit ihnen in Reihe liegenden
Druckventile bei steigendem Eingangsdruck auf Durchfluß
einstellbar sein. Auf diese Weise läßt sich eine abge
stufte Bremsdruck- bzw. Bremskraftverteilungskennlinie
erzielen, die der idealen gekrümmten Kennlinie weitge
hend angepaßt ist.
Besonders günstig ist eine Ausbildung, bei der der Aus
gang eines ersten Druckventils mit dem Eingang eines
zweiten Druckventils verbunden und zwischen den Eingängen
der beiden verbundenen Druckventile ein weiteres Trenn
ventil angeordnet ist. Diese Anordnung ermöglicht es,
die Druckventile in Abhängigkeit von der Betätigung
der Trennventile in Reihe oder parallel zu schalten.
Sodann kann dafür gesorgt sein, daß wenigstens in einem
der Kanäle, vorzugsweise im Eingangskanal, ein weiteres
Druckventil in Reihe mit einem der übrigen Druckventile
angeordnet ist. Wenn dieses weitere Druckventil eine
nichtlineare Kennlinie, z. B. eine abgeknickte Kennlinie,
aufweist, ist es möglich, die übrigen Druckventile mit
einer einfachen geraden Kennlinie auszubilden und den
noch in Abhängigkeit von der Betätigung eines oder meh
rerer Trennventile eine Vielzahl nichtlinearer Gesamt
kennlinien zwischen Ein- und Ausgang der Ventilanordnung
zu erzielen.
Bei den Trennventilen kann es sich in einfacher Weise
um entsperrbare Rückschlagventile handeln.
Sodann kann dafür gesorgt sein, daß die Trenn- und Druck
ventile in einem gemeinsamen Ventilgehäuseblock angeord
net sind und die Trennventile jeweils einen Betätigungs
stößel aufweisen, der in eine allen Betätigungsstößeln
gemeinsame Bohrung im Ventilgehäuseblock ragt, wobei
die Betätigungsstößel der einem gemeinsamen Bremskreis
zugeordneten Trennventile längs der Bohrung versetzt
sind, und daß in der Bohrung eine Betätigungsstange
stufenweise in Abhängigkeit vom Eingangsdruck und der
Hinterachslast verstellbar gelagert ist, wobei die Betä
tigungsstange Abschnitte mit abwechselnd großem und
kleinem Durchmesser aufweist, deren Länge so bemessen
ist, daß die Betätigungsstößel bei Verschiebung der
Betätigungsstange in vorbestimmten Eingangsdruckabstän
den nacheinander betätigbar sind.
Bei dieser Ausbildung lassen sich eine Vielzahl von
Druckventilen nacheinander durch eine einzige Betäti
gungsstange wirksam oder unwirksam machen.
Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachste
hend anhand der Zeichnung bevorzugter Ausführungsbeispie
le näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines ersten Ausführungsbei
spiels einer erfindungsgemäßen Ventilanordnung,
Fig. 2 verschiedene Kennlinien der Abhängigkeit des
Ausgangsdrucks vom Eingangsdruck, die sich mit
tels der Ventilanordnung nach Fig. 1 erzielen
lassen,
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungs
gemäßen Ventilanordnung,
Fig. 4 verschiedene Kennlinien der Abhängigkeit des
Ausgangsdrucks vom Eingangsdruck, die sich mit
tels der Ventilanordnung nach Fig. 3 erzielen
lassen,
Fig. 5 ein Blockschaltbild eines weiteren Ausführungs
beispiels einer erfindungsgemäßen Ventilanord
nung,
Fig. 6 verschiedene Kennlinien der Abhängigkeit des
Ausgangsdrucks vom Eingangsdruck, die sich mit
tels der Ventilanordnung nach Fig. 5 erzielen
lassen,
Fig. 7 ein Blockschaltbild eines weiteren Ausführungs
beispiels einer erfindungsgemäßen Ventilanord
nung,
Fig. 8 verschiedene Kennlinien der Abhängigkeit des
Ausgangsdrucks vom Eingangsdruck, die sich mit
tels der Ventilanordnung nach Fig. 7 erzielen
lassen,
Fig. 9 eine Vorderansicht einer etwas ausführlicher
dargestellte Ausführungsform einer erfindungsge
mäßen Ventilanordnung nach Fig. 1 für zwei glei
che Hinterradbremskreise,
Fig. 10 den Schnitt A-A nach Fig. 9,
Fig. 11 einen Teil des Schnitts B-B nach Fig. 9,
Fig. 12 einen Teil des Schnitts C-C nach Fig. 9,
Fig. 13 die Ansicht X nach Fig. 10,
Fig. 14 einen Teil des Schnitts D-D nach Fig. 13 und
Fig. 15 die Ansicht Y nach Fig. 9.
Bei der Ventilanordnung nach Fig. 1 liegen zwischen
einem Eingangskanal 1 und einem Ausgangskanal 2 in einem
ersten Verbindungskanal 3 ein Druckventil V₁ und ein
Trennventil T₁ hintereinander, in einem zweiten Verbin
dungskanal 4 ein Druckventil V₂ und ein Trennventil
T₂ hintereinander und in einem dritten Verbindungskanal
5 lediglich ein Trennventil T₃. Bei den Druckventilen
V₁und V₂ handelt es sich um Druckminderventile mit
linearer Kennlinie, wobei jedoch das Druckminderverhält
nis i (die Steilheit der Kennlinie der Abhängigkeit
des Ausgangsdrucks Pa vom Eingangsdruck Pe) bei dem
Druckventil V₂ kleiner als bei dem Druckventil V₁ ist.
So hat das Druckventil V₁ ein Druckminderverhältnis
i=0,805 und das Druckventil V₂ ein Druckminderverhältnis
von 0,634.
Bei den Trennventilen T₁, T₂ und T₃ handelt es sich
um 2/2-Wegeventile, die in Abhängigkeit von der Hinter
achsbelastung des Kraftfahrzeugs betätigbar sind, in
dessen Bremskreis die Ventilanordnung zwischen einem
Bremshauptzylinder und einem Hinterradbremszylinder
angeordnet ist, während der Eingangsdruck PE den Vor
derradbremszylindern unmittelbar zugeführt wird.
Die Steuereinrichtung zur Betätigung der Trennventile
T₁-T₃ ist zur Vereinfachung der Darstellung weggelassen.
Sie kann in an sich bekannter Weise ausgebildet sein.
Mittels der Ventilanordnung nach Fig. 1 lassen sich
nach Fig. 2 drei verschiedene Kennlinien K₁₁, K₂₂ und
K₃₀ der Abhängigkeit des Ausgangsdrucks PA vom Eingangs
druck PE erzielen.
Wenn nur das Trennventil T₃, wie dargestellt, betätigt
ist, besteht eine unmittelbare Verbindung vom Eingangs
kanal 1 über den Verbindungskanal 5 und das Trennventil
T₃ zum Ausgangskanal 2. In diesem Falle hat die Ventil
anordnung die Kennlinie K₃₀ mit der Steigung 1 : 1, bei
der der Ausgangsdruck PA stets gleich dem Eingangsdruck
ist. Diese Kennlinie K₃₀ kann gewählt werden, wenn
das abzubremsende Fahrzeug ein hohes Gewicht aufweist,
bei dem die optimale Bremsdruckverteilung bzw. Brems
kraftverteilung dem gekrümmten Verlauf der mit Lh be
zeichneten Kennlinie entspricht.
Wenn nur das Trennventil T₁ betätigt wird (d. h. in die
Durchgangsstellung umgeschaltet wird), dagegen die Trenn
ventile T₂ und T₃ beide gesperrt sind, ergibt sich die
Kennlinie K₁₁ nach Fig. 2 für eine einer mittleren Achs
belastung entsprechende optimale Bremsdruckverteilung
nach der mit Lm bezeichneten Kennlinie.
Wenn nur das Trennventil T₂ betätigt wird und die beiden
anderen Trennventile T₁ und T₃ die Sperrstellung ein
nehmen, ergibt sich die Kennlinie K₂₂ nach Fig. 2 für
eine optimale Bremsdruckverteilung bei niedrigster Achs
belastung entsprechend der mit Lo bezeichneten gekrümm
ten Kennlinie.
Sodann ist es auch möglich, die Trennventile T₁-T₃ nach
einander zu betätigen, um eine noch bessere Anpassung
an eine der optimalen gekrümmten Bremsdruckverteilungs
kennlinien Lo, Lm oder Lh zu erzielen. Wenn beispiels
weise eine Anpassung an die Bremsdruckverteilungskenn
linie bo erreicht werden soll, kann zunächst das Trenn
ventil T₃, dann das Trennventil T₁ und dann das Trenn
ventil T₂ eingeschaltet werden, wobei die Umschaltpunkte
so gelegt werden, daß sie kurz vor Überschreitung der
Schnittpunkte der geraden Kennlinien K₃₀, K₁₁ und K₂₂
mit der gekrümmten Kennlinie Lo liegen. Vor Betätigen
des Trennventils T₁, um auf die Kennlinie K₁₁ umzuschal
ten, wird das Trennventil T₃ gesperrt, während vor der
Betätigung des Trennventils T₂, um auf die Kennlinie
K₂₂ umzuschalten, die Trennventile T₁ und T₃ gesperrt
werden. Es ist aber auch möglich, die Trennventile T₁
und T₂ gleichzeitig zu betätigen oder ihren Betätigungs
zustand sich zumindest überlappen zu lassen. Dies er
gibt dennoch einen Gesamt-Kennlinienverlauf entsprechend
der Kennlinie K₁₁.
Je nach der Belastung und/oder dem Gewicht des abzubrem
senden Kraftfahrzeugs oder der sich bei der Abbremsung
aufgrund einer Gewichtsverlagerung einstellenden Hinter
achsbelastung wird selbsttätig durch die nichtdargestell
te Steuereinrichtung der Trennventile T₁-T₃ die jeweils
günstigste Ventilkombination bzw. Gesamtkennlinie ausge
wählt.
Die Ventilanordnung nach Fig. 3 unterscheidet sich von
der nach Fig. 1 lediglich dadurch, daß noch ein weiteres
Druckventil V₃ in Form eines Druckminderventils mit
gerader Kennlinie in den Verbindungskanal 5 in Reihe
mit dem Trennventil T₃ eingeschaltet worden ist und
in einem weiteren Verbindungskanal 6 drei weitere Trenn
ventile T₄, T₅ und T₆ in Form von 2/2-Wegeventilen zur
Ausbildung des Bypasskanals hintereinander angeordnet
sind, wobei das Trennventil T₄ zwischen dem Eingang
des Druckventils V₃ und dem Ausgangskanal 2, das Trenn
ventil T₅ zwischen den Eingängen der Druckventile V₁
und V₂ und das Trennventil T₆ zwischen den Eingängen
der Druckventile V₂ und V₃ liegt. Sodann ist der Ausgang
des Druckventils V₁ mit dem Eingang des Druckventils
V₂ und der Ausgang des Druckventils V₂ mit dem Eingang
des Druckventils V₃ verbunden.
Wählt man für die Druckventile V₁, V₂ und V₃ nach Fig.
3 beispielsweise jeweils die Druckminderverhältnisse
0,937; 0,873 und 0,771, dann ergeben sich die in Fig.
4 dargestellten Gesamtkennlinien nach folgender Tabelle
in Abhängigkeit von der Betätigung der Trennventile
T₁ bis T₆, wobei einem bei Betätigung durch- oder einge
schalteten Trennventil eine "1" und andernfalls eine
"0" zugeordnet ist.
Hierbei ergeben sich die Steilheiten der Kennlinien
K₁₁+K₂₂, K₁₁+K₃₃, K₂₂+K₃₃ und K₁₁+K₂₂+K₃₃ jeweils durch
Multiplikation der Steilheiten der dann jeweils in Reihe
liegenden Druckventile.
Auf diese Weise lassen sich mittels nur dreier Druck
ventile V₁-V₃ acht verschiedene Kennlinien der Abhängig
keit des Ausgangsdrucks PA vom Eingangsdruck PE erzielen,
zwischen denen umgeschaltet werden kann, um eine mög
lichst optimale Anpassung an die jeweils optimale ge
krümmte Kennlinie der Druck- bzw. Bremskraftverteilung
zu erreichen.
Die Ventilanordnung nach Fig. 5 unterscheidet sich von
der nach Fig. 3 lediglich dadurch, daß anstelle der
Druckventile V₁-V₃ mit gerader Kennlinie Druckventile
V′₁-V′₃ mit abgeknickter Kennlinie vorgesehen sind und
der Bypasskanal weggelassen ist.
Mittels dieser Ventilanordnung läßt sich bei Betätigung
allein des Trennventils T₁ die abgeknickte Kennlinie
K′₁₁ nach Fig. 6, bei Betätigung allein des Trennventils
T₂ die abgeknickte Kennlinie K′₂₂ und bei Betätigung
allein des Trennventils T₃ die abgeknickte Kennlinie
33 erzielen, die bereits aufgrund ihrer Abknickung
besser an eine der optimalen Kennlinien Lo, Lm bzw.
Lh angepaßt sind.
Die Ventilanordnung nach Fig. 7 unterscheidet sich von
der nach Fig. 1 lediglich dadurch, daß zusätzlich ein
Druckventil V′₃ mit abgeknickter Kennlinie in Reihe
mit der Ventilanordnung nach Fig. 1 in der Eingangskanal
1 geschaltet ist.
Mittels der Ventilanordnung nach Fig. 7 läßt sich daher
durch Betätigung allein des Trennventils T₃ die abge
knickte Kennlinie K′₃₃ nach Fig. 8, durch Betätigung
allein des Trennventils T₁ die Kennlinie K₁₁+K′₃₃ nach
Fig. 8 und durch Betätigung allein des Trennventils
T₂ die Kennlinie K₂₂+K′₃₃ nach Fig. 8 erzielen, die
jeweils einer der optimalen Kennlinien Lh, Lm und Lo
am besten angepaßt sind. Es ist aber auch möglich, die
beiden Trennventile T₁ und T₂ gleichzeitig einzuschalten,
während das Trennventil T₃ gesperrt ist. Auf diese Weise
ergibt sich die gleiche Kennlinie K₁₁+K′₃₃ wie bei Be
tätigung des Trennventils T₁ allein, weil sich der höhere
Ausgangsdruck des Druckventils V₁ im Ausgangskanal 2
gegenüber dem niedrigeren des Druckventils V₂ durchsetzt.
Die in Fig. 1, 3, 5 und 7 dargestellten Ventilstellungen
der Trennventile sind Grundstellungen, die bei den durch
geschaltet dargestellten Trennventilen einer Ruhestellung
entsprechen, in der sie keine Energie verbrauchen, z. B.
stromlos sind, wenn es sich um Magnetventile handelt.
Die Ventilanordnung nach den Fig. 9 bis 15 entspricht
der Ventilanordnung nach Fig. 1 in zweifacher Ausfüh
rung, jeweils eine für eine von zwei Hinterradbremsen.
Nachstehend wird daher nur der eine Bremskreis für die
eine Hinterradbremse näher beschrieben, da die Ausbil
dung des zweiten Bremskreises dem ersten weitgehend
gleicht.
In einem Gehäuseblock 7 ist ein mit dem Eingangskanal
1 verbundener Anschluß 8 für den Hauptzylinder und ein
mit dem Ausgangskanal 2 verbundener Anschluß 9 für den
Radzylinder ausgebildet.
Der Eingangskanal 1 ist mit den Verbindungskanälen 3,
4 und 5 verbunden (siehe insbesondere Fig. 12). Bei
den Druckventilen V₁ und V₂ handelt es sich um herkömm
liche Druckminderventile mit geradliniger Kennlinie,
aber unterschiedlichem Druckminderverhältnis i=0,63
bzw. i=0,80. Sie sind jeweils in einer abgestuften Ge
häusebohrung 10 eingebaut und bestehen im wesentlichen
aus einem Stufenkolben 11, einem abgefederten Ventilver
schlußstück 12 und einem Ventilsitzstück 13. Der den
kleineren Querschnitt aufweisende Teil des Stufenkolbens
11 ist in einer Hülse 14 axial verschiebbar gelagert,
die gegen die Stufenbohrung 10 abgedichtet und einerseits
an einer Schulter der Stufenbohrung 10 und andererseits
an einer Hülse 15 abgestützt und axial gesichert ist,
wobei die Hülse 15 durch einen Deckel 16 und einen See
ger-Ring 17 axial gesichert ist. Der den größeren Quer
schnitt aufweisende Teil des Stufenkolbens 11 ist unmit
telbar gegen die Stufenbohrung 10 abgedichtet und in
dieser axial verschiebbar gelagert. Der Verbindungskanal
3 mündet in einen ringförmigen Eingangsraum 18, der
über radiale Bohrungen und eine axiale Bohrung 19, in
der das Ventilverschlußstück 12 gegen die Kraft einer
Feder 20 axial verschiebbar und das Ventilsitzstück
13 axial fest gelagert sind, über den Ventilspalt zwi
schen dem Ventilverschlußstück 12 und dem Ventilsitzstück
13, eine axial durchgehende Bohrung 21 im Ventilsitzstück
13 und radiale Bohrungen im Ventilsitzstück 13 mit einem
ringförmigen Ausgangsraum 22 verbunden ist. Der Ausgangs
raum 22 des Druckventils V₁ steht über einen Abschnitt
23 des Verbindungskanals 3 mit einem Eingangsraum 24
des Trennventils T₁ in Verbindung.
Das Trennventil T₁ ist in einer weiteren axial durch
gehenden Stufenbohrung 25 des Gehäuseblocks 7 ausgebil
det. Es hat ein kugelförmiges Ventilverschlußstück 26,
das mit einer Öffnung im Boden eines topfartigen Ventil
sitzstücks 27 unter dem Druck einer kegelförmigen Feder
28 zusammenwirkt. Das Ventilsitzstück 27 ist durch einen
gegen die Stufenbohrung 25 abgedichteten Deckel 30 axial
gesichert, der seinerseits durch einen Seeger-Ring 31
gesichert ist, und der Innenraum des Ventilsitzstücks
27 steht über einen radialen Kanal mit dem Ausgangskanal
2 in Verbindung.
Das Ventilverschlußstück 26 ist mittels eines Betäti
gungsstößels 32 gegen die Kraft der Feder 28 von seinem
Ventilsitz abhebbar, um das Trennventil T₁ zu betätigen
bzw. zu öffnen. Der Betätigungsstößel 32 ist axial in
der Stufenbohrung 25 verschiebbar und gegen diese abge
dichtet gelagert und ragt in eine weitere, senkrecht
zur Stufenbohrung 25 im Gehäuseblock 7 ausgebildete
Bohrung 33. Auch die Betätigungsstößel 32 der Trennven
tile T₂ und T₃ ragen in diese Bohrung 33, wie Fig. 14
zeigt. Die einem gemeinsamen Bremskreis zugeordneten
Trennventile T₁-T₃ (rechts in Fig. 14) und ihre Betäti
gungsstößel 32 sind längs der Bohrung 33 versetzt, und
in der Bohrung 33 ist eine Betätigungsstange 34 stufen
weise in Abhängigkeit vom Eingangsdruck E und der Hin
terachslast verstellbar gelagert. Die Betätigungsstange
34 hat drei Abschnitte 34₁, 34₂ und 34₃ mit gleichgroßem
Durchmesser und zwischen diesen Abschnitten zwei weitere
Abschnitte 34₄ und 34₅ mit gleichem, aber kleinerem
Durchmesser als die Abschnitte 34₁-34₃. Die Länge der
Abschnitte 34₁-34₅ ist so gewählt, daß die Betätigungs
stößel 32 bei Verschiebung der Betätigungsstange 34
in vorbestimmten Eingangsdruckabständen nacheinander
betätigbar sind, wie es durch die gestrichelt dargestell
ten verschiedenen Stellungen 0, I und II in Fig. 14
angedeutet ist.
In der Stellung 0 der Betätigungsstange 34 sind die
Trennventile T₃ geöffnet und die Trennventile T₁, T₂
gesperrt, so daß nur der Bypasskanal 5 geöffnet ist.
In der Stellung I sind nur die Trennventile T₂ geöffnet
und mithin nur die Druckventile V₂ wirksam. In der Stel
lung II sind nur die Trennventile T₁ und mithin nur
die Druckventile V₁ wirksam.
Wenn beispielsweise in der Stellung II die Druckventile
V₁ wirksam sind, wird das über den Eingangskanal 1 in
den Verbindungskanal 3 gelangende Druckfluid in den
Eingangsraum 18 geleitet, so daß der Stufenkolben 11
bei geschlossenem Ventil V₁ wegen des in Fig. 10 links
dargestellten größeren Kolbenteils sofort nach links
verschoben wird und das Ventilverschlußstück 12 an der
den Ausgangsraum 22 begrenzenden Schulter der Stufen
bohrung 10 anstößt und gegen die Kraft der Feder 20
vom Ventilsitzstück 13 abgehoben wird, so daß das Ventil
V₁ praktisch sofort öffnet. Nunmehr steigt auch der
Ausgangsdruck im Ausgangsraum 22 bzw. in dem über das
geöffnete Trennventil T₁ angeschlossenen Bremszylinder.
Sobald ein hinreichender Ausgangsdruck aufgebaut ist,
überschreitet die auf die linke Stirnfläche des Stufen
kolbens 11 wirkende Druckkraft die auf die Differenz
der Querschnittsflächen der beiden Kolbenstufen wirken
de Druckkraft, so daß der Stufenkolben 11 wieder nach
rechts verschoben und das Druckventil geschlossen wird.
Bei einem weiteren Anstieg des Eingangsdrucks wird der
Stufenkolben 11 wieder nach links verschoben und das
Ventilverschlußstück 12 wieder aufgestoßen, so daß auch
der Ausgangsdruck wieder ansteigt, der Stufenkolben
11 wieder nach rechts verschoben und das Ventil wieder
geschlossen wird. Dieses Spiel wiederholt sich fortwäh
rend mit steigendem Eingangsdruck, und umgekehrt bei
abnehmendem Eingangsdruck, so daß der Ausgangsdruck
PA gegenüber dem Eingangsdruck PE entsprechend der Kenn
linie K₁₁ nach Fig. 2 gemindert ist.
Entsprechendes gilt in der Stellung I für die Druckven
tile V₂.
Claims (8)
1. Ventilanordnung zur lastangepaßten Bremskraftverteilung
auf Hinter- und Vorderradbremsen einen Kraftfahrzeugs,
mit verschiedene Kennlinien aufweisenden und zu Kombi
nationen verschalteten Druckventilen, deren Ausgangs
druck mit dem Eingangsdruck zunimmt, jedoch mit ver
ringerter Anstiegsrate, dadurch gekennzeich
net, daß in mehreren, zwischen einem hauptzylinder
seitigen Eingangskanal (1) und einem radzylinderseitigen
Ausgangskanal (2) parallel liegenden Verbindungskanälen
(3, 4, 5) je ein abhängig vom Eingangsdruck (PE) und der
Hinterachslast betätigbares Trennventil (T₁-T₃) und
eines der Druckventile (V₁-V₃; V′₁-V′₃) hinter
einander angeordnet sind.
2. Ventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in einem weiteren Verbindungskanal
(5; 6) zwischen Ein- und Ausgangskanal (1, 2) ausschließ
lich ein abhängig vom Eingangsdruck und der Hinterachs
last betätigbares Trennventil (Fig. 1, 7: T₃;
Fig. 3: T₄) angeordnet ist.
3. Ventilanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Trennventil oder
Gruppen von mehreren Trennventilen (T₁-T₄) nach
einander in der Reihenfolge abnehmender Gesamtkenn
liniensteilheit der mit ihnen in Reihe liegenden
Druckventile (V₁-V₃) bei steigendem Eingangsdruck
(PE) auf Durchfluß einstellbar sind.
4. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ausgang eines
ersten Druckventils (V₁, V₂) mit dem Eingang eines
zweiten Druckventils (V₂, V₃) verbunden und zwischen
den Eingängen der beiden verbundenen Druckventile ein
weiteres Trennventil (T₅; T₆) angeordnet ist.
5. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß im
Eingangskanal (1) oder im Ausgangskanal (2) oder in
wenigstens einem der Verbindungskanäle (3 bis 5), ein
weiteres Druckventil (V′₃) in Reihe mit einem der
übrigen Druckventile (V₁, V₂) angeordnet ist.
6. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trennventile (T₁-T₆)
entsperrbare Rückschlagventile sind.
7. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trenn- und Druckventi
le (T₁-T₃; V₁-V₃) in einem gemeinsamen Ventilgehäuse
block (7) angeordnet sind und die Trennventile (T₁-
T₃) jeweils einen Betätigungsstößel (32) aufweisen,
der in eine allen Betätigungsstößeln (32) gemeinsame
Bohrung (33) im Ventilgehäuseblock (7) ragt, wobei
die Betätigungsstößel (32) der einem gemeinsamen
Bremskreis zugeordneten Trennventile (T₁-T₃) längs
der Bohrung (33) versetzt sind, und daß in der Boh
rung (33) eine Betätigungsstange (34) stufenweise
in Abhängigkeit vom Eingangsdruck (PE) und der Hinter
achslast verstellbar gelagert ist, wobei die Betäti
gungsstange (34) Abschnitte (34₁-34₅) mit abwechselnd
großem und kleinem Durchmesser aufweist, deren Länge
so bemessen ist, daß die Betätigungsstößel (32) bei
Verschiebung der Betätigungsstange (34) in vorbestimm
ten Eingangsdruckabständen nacheinander betätigbar
sind.
8. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eines der
Druckventile (V′₁-V′₃) eine abgeknickte Kennlinie
aufweist.
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1986
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