DE362317C - Anlasszuendung fuer Zweitaktbalancemotoren - Google Patents

Description

• Anlaßzündung für Zweitaktbalancemotoren. Unter Zweitaktbalancemotoren sind die bekannten Verbrennungsmotoren verstanden, die zwecks Massenausgleichs zwei einander gegenüber angeordnete Zylinder mit gegenläufigen Kolben besitzen, deren Pleuelstangen also an zwei um i8o° versetzten Kurbeln angreifen. Da bei diesen Motoren das Gemisch in beiden Zvlindern zu gleicher Zeit gezündet «-erden muß, sind dazu Zündapparate (Zweifunkenapparate) im Gebrauch, die wegen der Hintereinandersehaltung der Zündkerzen eine bedeutend größere Funkenstrecke erhalten haben als die Einfunkenapparate. Diese Eigenschaft der Zweifunkenapparate ist bei der im folgenden beschriebenen Einrichtung zum leichteren Anspringen der Zweitaktbalancemotoren verwendet worden.
• Beim Anwerfen dieser 1Iotoren mit der Hand kommt es darauf an, die Motorkurbel mit so großer Geschwindigkeit über den Totpunkt zu drehen, daß ein genügend großer Funke in den Zündkerzen entsteht. Bereits bei Motoren von 5 Pferdestärken ist dies Anwerfen schon recht schwer, man kann wohl die Kurbel über den mit der Höchstkompression in den Zylindern zusammenfallenden Totpunkt mit der Hand drehen, erreicht aber nur mit großer Anstrengung die nötige Drehgeschwindigkeit, welche der Zündapparat zur ausreichenden Funkenbildung benötigt. Ein ermüdendes, wiederholt vergebliches Anwerfen ist meist die Folge, bis endlich mit äußerster Kraftanspannung die zur Zündung benötigte Drehgeschwindigkeit erreicht wird. Da nun zum Leerlauf des Motors der Antrieb nur eines Motorzylinders genügt, wird bei der vorliegenden Einrichtung eine der beiden hintereinandergeschalteten Zündkerzen kurzgeschlossen, so daß an ihr ein Funke nicht auftritt, dagegen der Zündfunke der zweiten Kerze ganz bedeutend stärker wird und auch bei kleinerer Drehgeschwindigkeit des Zündapparates zum leichten Anwerfen ausreicht. Sowie der Motor mit einem Zylinder läuft, wird der Kurzschluß der Zündkerze aufgehoben, und es arbeiten nun beide Zylinder. Die Kurzschlußschaltung der Zündkerzen kann sowohl von Hand oder auch durch ein vom Motor angetriebenes selbsttätig arbeitendes Schwungpendel mittels Kontakteinrichtung, entweder innerhalb oder außerhalb des Zündapparates angeordnet, bewerkstelligt werden. In der beiliegenden Zeichnung (Abt. i und 2) sind die Einrichtungen schematisch dargestellt. Abb. i zeigt,den Längenschnitt durch die Zylinder eines Zweitaktbalancemotors i mit den Zündkerzen 2 und 3. Die Zweifunkenzündmaschine 4. führt den Zündstrom durch Kabel 5 und 6 nach den Zündkerzen 2 und 3. Hebel 7 ist der Kurzschlußkontakt für die Zündkerze 2. Zweckmäßig wird auch die Kerze 3 mit einem Kurzschlußkontaktheibel ausgerüstet, um das Anwerfen des Motors mit jedem der beiden Zylinder bewerkstelligen zu können. Abb.2 zeigt den Längenschnitt durch die Zylinder eines Zweitaktbalancemotors 8 mit den Zündkerzen 9 und io. Die Zweifunkenzünrdmaschine i i führt den Zündstrom durch Kabel 12 und 13 nach den Zündkerzen 9 und i o. Das von der Motorwelle angetriebene Schwungpendel 14 stellt mit Kontakt 15 in Ruhelage des Motors oder bei, kleiner Umdrehungsgeschwindigkeit den Kurzschluß der Zündkerze 9 her.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Anlaßzündung für Zweitaktbalanceinotoren mit geteilter, durch Hintereinanderschaltung der beiden Zündkerzen gleichzeitig auftretender Funkenstrecke des Zündapparates, dadurch gekennzeichnet, daß durch Kurzschließen einer der beiden Zündkerzen auch bei verhältnismäßig kleiner Drehgeschwindigkeit des Zündapparates ein zum Anwerfen ausreichender Zündfunke in der zweiten Kerze entsteht.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Kurzschließen einer Zündkerze mittels von Hand betätigten Kontaktes.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine 'Einrichtung zum Kurzschließen einer Zündkerze mittels eines von einem Schwungpendel betätigten Kontaktes, wobei das Schwungpendel auf der Motorwelle oder unmittelbar im Zündapparat angeordnet ist.