DE3623049A1 - Vorrichtung zum regeln der laengenzunahme des durch ein walzwerk zu walzenden walzgutes - Google Patents
Vorrichtung zum regeln der laengenzunahme des durch ein walzwerk zu walzenden walzgutesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Regeln der Längenzunahme
des in einer Walzanlage zu walzenden Walzgutes für
eine Stahlverarbeitungsstraße.
Um eine hohe Genauigkeit der Stärke einer Stahlplatte als
Walzgut zu erzielen, wird bei einer Walzanlage im allgemeinen
die Längenzunahme des Walzgutes geregelt. Bei einem Beispiel
einer derartigen Regelung, die in "TEKKO BENRAN, IRON
AND STEEL HANDBOOK, III (I)", Iron and Steel Institute of
Japan 1980, Seite 674 bis 676 beschrieben ist, werden die
Spannungsregelung und die Walzdruckregelung jeweils über Regelvorrichtungen
mit Rückführung durchgeführt.
Eine herkömmliche Vorrichtung dieser Art ist in Fig. 1 der
zugehörigen Zeichnung dargestellt. In Fig. 1 sind ein Walzwerk
1 zum Kaltnachwalzen des Walzgutes, ein Band 2 als Walzgut,
eine Spannwalze 3, die an der Eintrittsseite des Walzwerkes
1 angeordnet ist, ein Motor 4 zum Antreiben der eintrittsseitigen
Spannwalze 3, damit sich diese dreht, ein Impulsoszillator
5, der an der eintrittsseitigen Spannwalze angebracht
ist, ein Motor 6 zum Antreiben der Arbeitswalze des
Walzwerkes 1, damit sich diese dreht, eine Spannwalze 7, die
an der Austrittsseite des Walzwerkes 1 angeordnet ist, ein
Motor 8 zum Antreiben der austrittsseitigen Spannwalze 7, damit
sich diese dreht, und ein Impulsoszillator 9 dargestellt,
der an der austrittsseitigen Spannwalze 7 angebracht ist. Eine
Anstelleinrichtung 10 übt einen Druck auf das Band 2 aus, ein
Spannungsmesser 11 mißt die Spannung des Bandes 2 zwischen der
eintrittsseitigen Spannwalze 3 und dem Walzwerk 1 und ein Spannungsmesser
12 mißt die Spannung des Bandes 2 zwischen dem
Walzwerk 1 und der austrittsseitigen Spannwalze 7. Fördegeschwindigkeitssteuerungen
13, 14, und 15 dienen dazu, die
Drehgeschwindigkeiten der Motoren 4, 6 und 8 jeweils zu steuern,
eine Spannungssteuerung 16 liefert den Unterschied zwischen
einer Bezugsspannung t 1REF und der tatsächlichen durch
den Spannungsmesser 11 gemessenen Spannung der Geschwindigkeitssteuerung
14 als ein Geschwindigkeitssignal, um dadurch
die Spannung zwischen der eintrittsseitigen Spannwalze 3 und
dem Walzwerk 1 konstant zu halten, eine Spannungssteuerung 17
liefert den Unterschied zwischen einer Bezugsspannung t 2REF
und der tatsächlichen durch den Spannungsmesser 12 gemessenen
Spannung der Geschwindigkeitssteuerung 15 als ein Geschwindigkeitssignal,
um dadurch die Spannung zwischen der austrittsseitigen
Spannwalze 7 und dem Walzwerk 1 konstant zu halten,
und eine Spannungskompensationseinrichtung 18, an der ein Signal
liegt, das den Unterschied zwischen der tatsächlichen
durch den Spannungsmesser 11 gemessenen Spannung und der Bezugspannung
t 1REF wiedergibt, gibt ein Signal zum Korrigieren
der Spannung zwischen der austrittsseitigen Spannwalze 7
und dem Walzwerk 1 aus. Ein Längenzunahmedetektor 19 nimmt den
Geschwindigkeitsunterschied zwischen der eintrittsseitigen Spannwalze
3 und der austrittsseitigen Spannwalze 7 wahr, um die
Längenzunahme des Walzgutes zu messen. Eine Längenzunahmeregeleinheit
20 empfängt ein Signal, das den Unterschied zwischen
der durch den Längenzunahmedetektor 19 wahrgenommenen Längenzunahme
und einer Bezugslängenzunahme E ref angibt, und gibt der
Anstelleinrichtung 10 ein Walzdruckreguliersignal aus, um das
Differenzsignal zum Verschwinden zu bringen.
Im folgenden wird die Arbeitsweise der obigen Vorrichtung beschrieben.
Zunächst wird das Band 2 von der Eintrittsseite zur
Austrittsseite des Walzwerkes 1 befördert, wie es durch einen
Pfeil angegeben ist, während die Spannung auf der Grundlage
der Signale von den Impulsoszillatoren 5 und 9 gemessen wird
und der Walzdruck so reguliert wird, daß die gemessene Längenzunahme
mit der Bezugsländenzunahme E ref übereinstimmt.
Wenn sich dann die gemessene Längenzunahme aufgrund irgendeiner
Störung ändert, ändert sich das Verhältnis der Anzahl
von Impulsen, die vom Impulsoszillator 5 entsprechend der
Drehgeschwindigkeit der eintrittsseitigen Spannwalze 3 ausgegeben
werden, zur Anzahl der Impulse, die duch den Impulsoszillator
9 entsprechend der Drehgeschwindigkeit der austrittsseitigen
Spannwalze 7 ausgegeben werden, und ergibt
sich ein Unterschied zwischen der durch den Längenzunahmedetektor
19 wahrgenommenen Längenzunahme und der Bezugslängenzunahme.
Das entsprechende Differenzsignal liegt an der Längenzunahmeregeleinheit
20, die der Anstelleinrichtung 10 ein Walzdruckkorrektursignal
ausgibt, um den Längenzunahmeunterschied
zum Verschwinden zu bringen. Die Anstelleinrichtung 10 legt
einen auf dem Korrektursignal basierenden Walzdruck an das
Band 2. Damit die Spannung des Bandes 2 zwischen der eintrittsseitigen
Spannwalze 3 und dem Walzwerk 1 und die Spannung des
Bandes zwischen dem Walzwerk 1 und der austrittsseitigen Spannwalze
7 konstant festliegen, geben darüberhinaus die Spannungssteuerungen
6 und 7 Geschwindigkeitskorrektursignale den Geschwindigkeitssteuerungen
14 und 15 aus, um dadurch beide
Spannungen auf ihren jeweiligen Bezugswerten zu halten.
Die Längenzunahme des Walzgutes wird somit dadurch geregelt,
daß der auf das Band 2 durch das Walzwerk 1 ausgeübte Walzdruck
reguliert wird, während die Spannungen am Band 2 an der Eintrittsseite
und an der Austrittsseite des Walzwerkes 1 jeweils
konstant gehalten werden.
Bei der oben beschriebenen herkömmlichen Spannungsregelvorrichtung
sind jedoch die Unterschleife zum Korrigieren des Walzdruckes
und die Unterschleife zum Korrigieren der Spannung
unabhängig voneinander, so daß eine Änderung im Walzdruck von
einer Änderung in der Spannung gefolgt wird, was einen nachteiligen
Einfluß auf die Spannungsregelung hat und zu einem
schwachen Ansprechvermögen der Längenzunahmeregelung führt.
Durch die Erfindung soll eine Regelvorrichtung geschaffen werden,
die die Längenzunahme des Walzgutes bei einem Walzverfahren
mit höherem Ansprechvermögen und höherer Genauigkeit regeln
kann.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Regeln der Längenzunahme umfaßt eine Schaltung,
die den Walzdruck unverändert hält, wenn die gemessene tatsächliche
Längenzunahme mit einer vorgegebenen Längenzunahme
übereinstimmt, und arbeitet so, daß sie ein Signal, das den Unterschied
zwischen einer Zielanstellposition auf der Grundlage
des in der Halteschaltung gehaltenen Walzdruckes und der tatsächlichen
gemessenen Andruckposition angibt, einer Geschwindigkeitssteuerung
zuführt, die die Fördergeschwindigkeit des
Walzgutes an der Austrittsseite oder Eintrittsseite des Walzwerkes
steuert.
Der auf das Walzgut durch das Walzwerk ausgeübte Walzdruck
wird nämlich gemessen und unverändert in der Halteschaltung
gehalten, wenn die Längenzunahme des Werkstückes einer Ziellängenzunahme
entspricht. Danach wird eine Änderung des Walzdruckes
mit dem in der Halteschaltung gehaltenen Wert als Bezugswert
wahrgenommen und wird der gemessene Wert durch die
Vorfördersteuervorrichtung für die Geschwindigkeitssteuerungen
auf der Austrittsseite oder der Eintrittsseite so gesteuert,
daß die Änderung de Spannung am Walzgut verschwindet, die aus
einer Abweichung des Walzdruckes entsteht.
Da eine Abweichung des Walzdruckes aus der Längenzunahme des
Walzgutes abgeleitet wird und die Fördergeschwindigkeit des
Walzgutes nach Maßgabe der Abweichung des Walzgutes korrigiert
wird, ist es möglich, eine Abweichung der Spannung des Walzgutes
aufgrund einer Änderung im Walzdruck zu vermeiden, so
daß das Ansprechvermögen der Längenzunahmeregelung verbessert
werden kann und die gewünschte Längenzunahme mit hoher Genauigkeit
erzielt werden kann.
Im folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnung ein besonders
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 in einem Blockschaltbild eine herkömmliche Längenzunahmeregelvorrichtung
für das Walzgut in einer
Walzanlage,
Fig. 2 in einem Blockschaltbild ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Regeln der
Längenzunahme und
Fig. 3 in einer graphischen Darstellung die Beziehung
zwischen dem Walzdruck und der Spannung bei einer
festen Längenzunahme des in einem Walzverfahren
bearbeiteten Walzgutes.
In Fig. 2 der Zeichnung sind Bauteile 1 bis 20 dargestellt,
die gleich den Bauteilen der herkömmlichen Vorrichtung in Fig. 1
sind oder denen entsprechen und nicht nochmals beschrieben werden.
Regelverstärkungseinrichtungen 21 und 22 multiplizieren
das Signal, das den Unterschied zwischen der Zielanstellposition,
die von einer Walzdruckhalteeinrichtung 23 ausgegeben
wird, und der tatsächlichen Anstellposition wiedergibt, mit bestimmten
Regelverstärkungsfaktoren, um die Geschwindigkeitskorrektursignale
zu erhalten, und liefern die Korrektursignale den
Geschwindigkeitssteuerungen 14 und 15 jeweils. Eine Walzdruckhalteschaltung
23 erhält den Walzdruck zu der Zeit, zu der die
Längenzunahme, die vom Längenzunahmedetektor 19 wahrgenommen
wird, mit der Bezugslängenzunahme übereinstimmt.
Im folgenden wird die Arbeitsweise der obigen Vorrichtung
beschrieben. Fig. 3 zeigt die Änderungen in der Spannung
Δ T gegenüber den Änderungen im Walzdruck Δ P bei einer
festen Längenzunahme des Bandes 2 als Walzgut. Aus Fig. 3
ist ersichtlich, daß eine Änderung des Walzdruckes zu einer
Änderung in der Spannung führt. Um Änderungen in der Spannung
aufgrund von Änderungen im Walzdruck zu vermeiden, werden
gemäß der Erfindung unter Berücksichtigung dieser Zusammenhänge
die folgenden Arbeitsvorgänge ausgeführt.
Der Walzdruck während der Zeit, während der die tatsächliche
Längenzunahme, die durch den Längenzunahmedetektor 19 wahrgenommen
wird, mit der Bezugslängenzunahme E ref übereinstimmt,
wird durch die Walzdruckhalteschaltung 23 gehalten. Wenn sich
die Längenzunahme ändert, gibt die Längenzunahmeregelung 20
die Änderung als Walzdruckreguliersignal aus, was zu einem Unterschied
zwischen dem in der Schaltung 23 gehaltenen Wert
und dem tatsächlichen Walzdruck führt. Ein Differenzsignal,
das den Unterschied wiedergibt, wird von den Regelverstärkungseinrichtungen
21 und 22 ausgegeben, die als Fördergeschwindigkeitskorrekturregler
arbeiten, wodurch das Differenzsignal mit
bestimmten Regelverstärkungsfaktoren multipliziert wird, um die
Geschwindigkeitskorrektursignale zu bilden. Um eine Änderung in
der Spannung zu kompensieren, geben die Regelverstärkungseinrichtungen
21 und 22 Geschwindigkeitskorrektursignale als Vorbeförderungssteuersignale
den Geschwindigkeitssteuerungen 14
und 15 aus, die die Motoren 6 und 8 zum Befördern des Walzgutes
steuern. Die Vorbeförderungssignale werden durch die Geschwindigkeitssteuerungen
14 und 15 verarbeitet und zur Geschwindigkeitssteuerung
des Motors 6 für die Arbeitswalze und
des Motors 8 für die austrittsseitige Spannwalze verwandt.
Das hat zur Folge, daß eine Änderung der Spannung des Walzgutes
selbst dann vermieden wird, wenn sich der Walzdruck im
Walzwerk ändert, so daß sich eine höhere Genauigkeit der Längenzunahme
des Walzgutes ergibt.
Im obigen wurde die erfindungsgemäße Vorrichtung anhand
eines Ausführungsbeispiels für eine Stahlnachwalzstraße
beschrieben. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in gleicher
Weise bei anderen Stahlverarbeitungsstraßen anwendbar,
bei denen das Walzgut durch Walzen eine Längenzunahme erfährt.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Regeln der Längenzunahme des durch
ein Walzwerk zu walzenden Walzgutes über eine Steuerung des
Walzdruckes im Walzwerk und eine Steuerung der Spannung am
Walzgut gekennzeichnet durch einen Längenzunahmedetektor
(19), der die tatsächliche Längenzunahme des
durch das Walzwerk (1) gewalzten Walzgutes (2) mißt, eine
Längenzunahmeregeleinheit (20), die eine Anstelleinrichtung
(10) des Walzwerkes (1) nach Maßgabe des Unterschiedes zwischen
der tatsächlichen Längenzunahme, die durch den Längenzunahmedetektor
(19) gemessen wird, und einer vorgegebenen Bezugslängenzunahme
steuert, eine Einrichtung (23), die den
Walzdruck der Anstelleinrichtung (10) unverändert hält, wenn
die durch den Längenzunahmedetektor (19) gemessene Längenzunahme
mit der Bezugslängenzunahme übereinstimmt, eine Vielzahl
von Geschwindigkeitsteuerungen (13, 14, 15) zum Steuern der
Fördergeschwindigkeit des Walzgutes (2) über Fördereinrichtungen
(3, 7), die jeweils an der Eintrittsseite und an der Austrittsseite
des Walzwerkes (1) vorgesehen sind, und zwar auf
der Grundlage der von Spannungsdetektoren (11, 12) aufgenommenen
Spannungen, die die Spannung am Walzgut (2) an der Austrittsseite
des Walzwerkes (1) und die Spannung am Walzgut
(2) an der Eintrittsseite des Walzwerkes (1) jeweils messen,
und eine Fördergeschwindigkeitskorrektursteuerung zum Korrigieren
der Fördergeschwindigkeitssteuerung der Geschwindigkeitssteuerungen
(13, 14, 15) nach Maßgabe des Unterschiedes
zwischen der Anstellposition der Anstelleinrichtung (10),
die dem in der Walzdruckhalteeinrichtung (23) gehaltenen Walzdruck
entspricht, und einer Zielanstellposition.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördergeschwindigkeitskorrektursteuerung
Steuerverstärkungseinrichtungen (21, 22) umfaßt, die
Geschwindigkeitskorrektursignale den Geschwindigkeitssteuerungen
(13, 14, 15) als Vorbeförderungssignale ausgeben, um die
Walzgutfördergeschwindigkeiten zu steuern, wobei die Geschwindigkeitskorrektursignale
dadurch erhalten werden, daß ein
Signal, das den Unterschied zwischen der Anstellposition der
Anstelleinrichtung (10) und der Zielanstellposition wiedergibt,
mit bestimmten Steuerverstärkungsfaktoren jeweils multipliziert
wird.
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