DE3622840A1 - Flammschutzmittel - Google Patents
FlammschutzmittelInfo
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Description
Es wurde gefunden, dass die Verbindungen der Formel I
worin n Null oder 1,
R1 das über ein Stickstoffatom salzartig gebundene Polykondensationsprodukt
A eines Alkylendiamins oder Polyalkylenpolyamins mit Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Bisguanidin, oder einer Mischung aus mindestens 50 Molprozenten Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Bisguanidin und bis zu 50 Molprozent einer Dicarbonsäure oder eines Mono- oder Diesters einer solchen Dicarbonsäure, oder
B eines wasserlöslichen Reaktionsprodukts einer oder mehrerer Verbindungen A mit Epichlorhydrin,
C eines wasserlöslichen Reaktionsprodukts einer oder mehrerer Verbindungen A mit Formaldehyd, oder
D eines wasserlöslichen Reaktionsprodukts eines oder mehrerer Verbindungen gemäss A, B oder C mit einer N-Methylolverbindung des Harnstoffs von Melaminen, Guanaminen, Triazinonen, Uronen, Carbamaten oder Säureamiden,
R2 Wasserstoff, C1-12-Alkyl, Phenyl, ein Ammoniumion oder R1,
R3 wenn n = 0, C1-12-Alkyl oder Phenyl oder, wenn n = 1, unabhängig von R2 eine der Bedeutungen von R2
oder R2 und R3 gemeinsam (nur wenn n = 1) eine Gruppe der Formel a R4 und R5 unabhängig voneinander Wasserstoff oder C1-4-Alkyl,
R6 Wasserstoff oder Methyl,
R7 C1-4-Alkyl, -CH2Cl oder -CH2Br
R8 Wasserstoff, C1-4-Alkyl, -CH2Cl oder -CH2Br bedeuten, ausgezeichnete Flammschutzmittel, zum Ausrüsten von polymeren, organischen Materialien, sind.
R1 das über ein Stickstoffatom salzartig gebundene Polykondensationsprodukt
A eines Alkylendiamins oder Polyalkylenpolyamins mit Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Bisguanidin, oder einer Mischung aus mindestens 50 Molprozenten Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Bisguanidin und bis zu 50 Molprozent einer Dicarbonsäure oder eines Mono- oder Diesters einer solchen Dicarbonsäure, oder
B eines wasserlöslichen Reaktionsprodukts einer oder mehrerer Verbindungen A mit Epichlorhydrin,
C eines wasserlöslichen Reaktionsprodukts einer oder mehrerer Verbindungen A mit Formaldehyd, oder
D eines wasserlöslichen Reaktionsprodukts eines oder mehrerer Verbindungen gemäss A, B oder C mit einer N-Methylolverbindung des Harnstoffs von Melaminen, Guanaminen, Triazinonen, Uronen, Carbamaten oder Säureamiden,
R2 Wasserstoff, C1-12-Alkyl, Phenyl, ein Ammoniumion oder R1,
R3 wenn n = 0, C1-12-Alkyl oder Phenyl oder, wenn n = 1, unabhängig von R2 eine der Bedeutungen von R2
oder R2 und R3 gemeinsam (nur wenn n = 1) eine Gruppe der Formel a R4 und R5 unabhängig voneinander Wasserstoff oder C1-4-Alkyl,
R6 Wasserstoff oder Methyl,
R7 C1-4-Alkyl, -CH2Cl oder -CH2Br
R8 Wasserstoff, C1-4-Alkyl, -CH2Cl oder -CH2Br bedeuten, ausgezeichnete Flammschutzmittel, zum Ausrüsten von polymeren, organischen Materialien, sind.
Bevorzugt sind die Verbindungen der Formel I, worin
n = 1,
R1 das über ein Stickstoffatom salzartig gebundene Kondensationsprodukt eines C2--Alkylendiamins oder Poly-C2-4-alkylenpolyamins mit 3 bis 6 Stickstoffatomen, mit Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Bisguanidin,
R2 Wasserstoff oder ein Kondensationsprodukt gemäss R1 und
R3 Wasserstoff bedeuten.
n = 1,
R1 das über ein Stickstoffatom salzartig gebundene Kondensationsprodukt eines C2--Alkylendiamins oder Poly-C2-4-alkylenpolyamins mit 3 bis 6 Stickstoffatomen, mit Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Bisguanidin,
R2 Wasserstoff oder ein Kondensationsprodukt gemäss R1 und
R3 Wasserstoff bedeuten.
In besonders bevorzugten Verbindungen der Formel 1 bedeuten
R1 das über eine Stickstoffatom salzartig gebundene Kondensationsprodukt aus Diäthylentriamin, Triäthylentetramin oder Tetraäthylenpentamin mit Cyanamid oder Dicyandiamid,
R2 Wasserstoff oder ein Kondensationsprodukt gemäss R1,
R3 Wasserstoff und
n 1.
R1 das über eine Stickstoffatom salzartig gebundene Kondensationsprodukt aus Diäthylentriamin, Triäthylentetramin oder Tetraäthylenpentamin mit Cyanamid oder Dicyandiamid,
R2 Wasserstoff oder ein Kondensationsprodukt gemäss R1,
R3 Wasserstoff und
n 1.
Die Herstellung der Polykondensationsprodukte gemäss R1 ist z. B. aus
der DE-PS 8 55 001 und der DE-OS 31 05 897 bekannt. Diese Polykondensationsprodukte
sind noch wasserlöslich oder in Wasser dispergierbar
und haben als 50 bis 70-prozentige Zubereitungen im allgemeinen eine
Viskosität bis 200 cp.
Von den Verbindungen der Formel I, ist das Phosphorsäuresalz eines
ohne Katalysator hergestellten Polykondensationsproduktes (R1) aus Diäthylentriamin
und Cyanamid oder Dicyanamid aus der DE-PS 8 55 001
(Bsp. 6) bekannt, die übrigen Verbindungen sind neu.
Das Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel I ist dadurch
gekennzeichnet, dass man eine wässrige Lösung oder Dispersion
eines gegebenenfalls in Gegenwart eines Katalysators (z. B. Salz eines
Metalles der 2. Gruppe insbesondere ZnCl2) hergestellten Polykondensationsproduktes
eines Alkylendiamins oder Polyalkylenpolyamins mit
Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Biguanidin mit einer Verbindung
der Formel II
worin n null oder 1,
R2 Wasserstoff, C1-12-Alkyl, Phenyl oder ein Ammoniumion,
R3 wenn n = 0, C1-12-Alkyl oder Phenyl oder, wenn n = 1, Wasserstoff, C1-12-Alkyl, Phenyl oder ein Ammoniumion
oder wenn n = 1, R2 und R3 gemeinsam eine Gruppe der Formel a (s./S. 5) bedeuten
bis zum Erreichen eines pH zwischen 7 und 9, versetzt.
R2 Wasserstoff, C1-12-Alkyl, Phenyl oder ein Ammoniumion,
R3 wenn n = 0, C1-12-Alkyl oder Phenyl oder, wenn n = 1, Wasserstoff, C1-12-Alkyl, Phenyl oder ein Ammoniumion
oder wenn n = 1, R2 und R3 gemeinsam eine Gruppe der Formel a (s./S. 5) bedeuten
bis zum Erreichen eines pH zwischen 7 und 9, versetzt.
Als Verbindungen der Formel II werden vorzugsweise Orthophosphorsäure,
Mono- oder Diäthylphosphorsäureester, Mono- oder Dibutylphosphorsäureester,
Di-Ammoniumhydrogenphosphat, Ammoniumdihydrogenphosphat,
Phenylphosphorsäure oder die Verbindung der Formel
insbesondere Orthophosphorsäure verwendet.
Die genannten Polykondensationsprodukte sind vorwiegend lineare Polymere,
die wasserlösliche oder in Wasser dispergierbar und nicht gelartig
sind. Sie weisen primäre und/oder sekundäre und/oder tertiäre
Aminogruppen, auf jeden Fall -NN- und/oder H2N-Gruppen, auf. Dadurch
haben diese Polykondensate einen basischen Charakter und ihre Mischungen
mit Wasser weisen einen pH-Wert von 10 bis 12, insbesondere 10,5
bis 11 auf. Diese Polykondensationsprodukte werden hergestellt durch
Umsetzung eines E) Alkylendiamins (vorzugsweise eines C2-6-Alkylendiamins)
oder Polyalkylenpolyamins, das vorzugsweise der Formel b
entspricht (alle R9 sind, unabhängig voneinander, Wasserstoff oder gegebenenfalls
durch Hydroxyl, C1-14-Alkoxy oder Cyan substituiertes
C1-10-Alkyl, m = eine Zahl von 0 bis 100, Alle Z unabhängig voneinander
C2-4-Alkylen oder Hydroxy-C2-4-alkylen und X Sauerstoff,
Schwefel- oder eine -NR9-Gruppe, wobei im Molekül mindestens eine reaktive
-NH- oder N2N-Gruppe vorhanden ist) mit F) Cyanamid, Dicyandiamid,
Guanidin oder Bisguanidin, wobei bis zu 50 Molprozent Cyanamid,
Dicyanamid, Guanidin oder Bisguanidin durch eine Dicarbonsäure oder
einen Mono- oder Diester einer Dicarbonsäure ersetzt werden können,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Katalysators G), unter Abspaltung
von Ammoniak. Diese Umsetzung wird vorzugsweise in Abwesenheit von
Wasser oder einem organischen Lösungsmittel, bei Temperaturen über
50°C, vorzugsweise zwischen 60 und 200°C, insbesondere zwischen 80 und
180°C durchgeführt.
Als Katalysator G) wird allgemein ein Metall, vorzugsweise ein Metallsalz,
insbesondere das Salz eines Metalles der 2. oder 3. Gruppe, vor
allem der 2. Gruppe, eingesetzt. Insbesondere bevorzugt ist Zinkchlorid
als Katalysator.
In bevorzugten Aminen der Formel b bedeuten alle R9 Wasserstoff, m
eine Zahl von 1 bis 4, X -NH- oder -NCH3 und alle Z, unabhängig voneinander,
C2-4-Alkylen.
Besonders bevorzugte Amine der Formel b sind Diäthylentriamin, Triäthylentetramin,
Tetraäthylenpentamin, 3-(2′-Aminoäthyl)-aminopropylamin,
Dipropylentriamin oder N,N-Bis-(3-aminopropyl)-methylamin.
Als Komponente B wird vorzugsweise Cyanamid oder Dicyanamid, insbesondere
Dicyandiamid eingesetzt.
Für die Umsetzung werden die Komponenten E) und F) im allgemeinen im
molaren Verhältnis 0,75 bis 1,25 : 1,25 bis 0,75, vorzugsweise im Verhältnis
1 : 1 eingesetzt. Im allgemeinen werden E) und G) (der Katalysator)
in einer Menge zwischen 0,2 und 0,5 hauptsächlich zwischen 0,25
und 0,35 Gewichtsprozent, bezogen auf die Summe von E + F) vorgelegt
und F) zugegeben. Man kann aber auch E), F) und G) zusammenmischen
und vorsichtig erwärmen, bzw. F) in geschmolzener Form zusammen mit G)
vorlegen und E) zugeben oder E) und F) mischen und den Katalysator,
bei einer Temperatur von ca. 130°C, in kleinen Portionen zugeben. Die
Umsetzung soll grundsätzlich bis zur Beendigung der Ammoniakentwicklung
durchgeführt werden, das heisst, bis 1,2-2,0 vor allem 1,6 bis
1,9 Mol Ammoniak (pro Mol E) freigesetzt werden. Wenn man die Polykondensation
ohne Katalysator durchführt, entstehen niedrigermolekulare
Kondensationsprodukte, die durch eine geringere Viscosität gekennzeichnet
sind, bei der Umsetzung wird auch weniger Ammoniak freigesetzt.
Die Umsetzung einer Säure zur Formel II mit der Lösung oder Dispersion
des Polykondensats kann bei Temperaturen zwischen 0 und 100°C stattfinden,
im allgemeinen arbeitet man bei Temperaturen von 20 bis 80°C
und fügt der Säure (Verbindung der Formel II) so viel basisches Polykondensat
zu, dass sich in der Lösung ein pH von 7 bis 9, vorzugsweise
von 7,2 bis 8,5 einstellt. Die hierfür erforderliche Menge hängt von
der Basizität des Polykondensats ab.
Die so erhaltenen Salze können in Form der wässrigen Lösung oder
Dispersionen zur flammhemmenden Ausrüstung der diversen Substrate verwendet
werden, oder durch Trocknung (im Sprühtrockner oder Wirbelschichtgranulator)
zu Pulvern verarbeitet werden.
Mit den wässrigen Lösungen können hydrophile Substrate und Substrate
mit grosser (poröser) Oberfläche behandelt werden, z. B. Papier,Non-
Wovens, Gewirke und Gewebe aus natürlicher oder regenerierter Cellulose,
aus halb- oder vollsynthetischen Fasermaterialien. Es ist auch
möglich, die wässrigen Salze der Formel I in Polymerdispersionen und
-Suspensionen, z. B. solchen aus Poly(meth)acrylaten, einzusetzen. Auch
Polyurethan-Schaum kann mit einer Lösung einer Verbindung der Formel I
imprägniert und so flammfest ausgerüstet werden.
Flammfest ausgerüstetes Papier enthält im allgemeinen zwischen 18 und
25% trockene Verbindung der Formel I, Polyurethan-Schaum zwischen 70
und 120% trockene Aktivsubstanz. Die Salze können aber auch in Form
von Pulver den Polymeren vor, während oder nach der Polymerbildung zugesetzt
und dabei in die Polymermasse eingearbeitet werden.
Für die flammhemmende Ausrüstung geeignete polymere organische Materialien
sind beispielsweise cellulosische Materialien, Polyurethane,
Polyacrylester, Celluloseester, Polyolefine, insbesondere Polyäthylene,
Polypropylen und deren Copolymere, Polyester, insbesondere Polyäthylenterephthalat
und Polybutylenterephthalat, ungesättigte Polesterharze,
Polyamide, insbesondere Nylon, Polystyrole, ABS-Polymere,
Polyacrylnitril und dessen Copolymerisate, Epoxyharze, PVC etc. Besonders
geeignet sind die Verbindungen der Formel I auch für das flammfest
Ausrüsten von Holz, insbesondere Holz-Sperrholz- oder Holzfaser-
Platten.
Die Erfindung betrifft aber auch Mittel zur flammhemmenden Ausrüstung
von Polymeren, welche die erfindungsgemässen Salze enthalten, z. B. als
Masterbatch oder in Form einer Suspension oder Lösung. In trockener
Form in Masterbatches eingearbeitet werden im allgemeinen 20 bis 90
Gewichtsprozent, vorzugsweise 40 bis 60% Aktivsubstanz der Formel I
bezogen auf das Polymerengewicht, angewendet. Die Menge an erfindungsgemässen
Salzen, die für eine befriedigende Flammhemmung des jeweiligen
Polymeren erforderlich ist, schwankt innerhalb eines grossen Bereiches
und ist abhängig vom jeweiligen Polymer. Gewöhnlich werden
zwischen 0,5 und 40, bevorzugt zweischen 2-30, insbesondere bevorzugt
zwischen 5 und 25 Gewichtsprozent des erfindungsgemäss verwendeten
Salzes zugesetzt.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die
Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
309 Teile Diäthylentriamin werden zusammen mit 1,68 Teilen (entspricht
0,3% bezogen auf Dicyanamid plus Diäthylentriamin) ZnCl2 gemischt und
gerührt. Hierauf werden 252 Teile Dicyandiamid unter Rühren innerhalb
30 Minuten zugegeben, wobei die Temperatur bis 30° steigen darf. Es
wird eine Suspension erhalten. Innerhalb von 50 Minuten wird das Gemisch
bis 100° erwärmt, wobei eine klare Lösung erhalten wird. Im Verlaufe
von 85 Minuten wird das Gemisch bis zu 160° erwärmt, wobei bei
110° die Ammoniakentwicklung einsetzt. Die Ammoniakentwicklung ist bei
130° am stärksten. Das sich bildende Gas wird in 500 mlWasser absorbiert
und fortlaufend mit 35%iger Salzsäure neutralisiert. Aus dem
Salzsäureverbrauch kann man die abgespaltene Ammoniakmenge berechnen.
Bei der Ammoniakbildung wird die Reaktionsmasse zuerst trüb und geht
dann in eine dünnflüssige Schmelze über, die mit der Zeit immer viskoser
wird.
Das ganze Gemisch wird 2 Stunden lang bei 160° gerührt, wobei in der
letzten Stunde die Ammoniakentwicklung deutlich nachlässt. Hierauf
wird die Schmelze erstarren gelassen und pulverisiert.
a 1) Verwendet man anstelle von Diäthylentriamin Triäthylentetramin,
Tetraäthylenpentamin oder Aethylendiamin in äquimolaren Mengen, erhält
man ebenfalls geeignete Polykondensate.
a 2) An Stelle der 252 Teile Dicyandiamid kann auch die gleiche Gewichtsmenge
Cyanamid eingesetzt werden.
a 3) In einem 500 Teile Wasser fassenden Rührkolben mit kurzem Rückflusskühler
werden 146 Teile Triäthylentetraamin (Kp. 270 bis 271°)
und 84 Teile Dicyandiamid eingetragen und die Temperatur vorsichtig
auf 100 bis 110° erhöht, wobei Ammoniakabspaltung eintritt. Nachdem
die Masse bei ca. 110° klar geworden ist, wird die Temperatur langsam
auf 140° gesteigert und 14 bis 16 Stunden auf diesem Wert gehalten.
Dann wird die Masse aus dem Kolben gegossen, gekühlt und pulverisiert.
a 4) In einem Rührkolben mit Rückflusskühler werden 51,5 Teile Diäthylentriamin
und 45 Teile Guanidincarbonat eingetragen, unter Rühren,
nach Massgabe der Ammoniakabspaltung, langsam auf 130 bis 150° erhitzt.
Nach fünfstündigem Rühren bei 150° ist die Umsetzung beendet
und die Masse wird heiss ausgeladen, erkalten gelassen und gemahlen.
100 Teile des gemäss a1) hergestellten Polykondensats werden in 250
Teilen Wasser unter Rühren bei 20-30° eingetragen und mit 52 Teilen
80%iger Orthophosphorsäure auf pH 7,5 neutralisiert, wobei die Temperatur
nicht über 30° ansteigen soll. Die Suspension wird noch 2 Stunden
bei 80° gerührt.
Es wird eine Lösung des Phosphatsalzes mit ca. 40% Aktivstoffgehalt
erhalten. Die Salzlösung kann eingeengt, im Vakuumtrockenschrank bei
60-140° getrocknet und zu Pulver gemahlen werden.
b 2) Auch die gemäss a2), a3) und a4) erhaltenen, pulverförmigen Kondensationsprodukte
werden wie hier oben beschrieben, in Wasser gelöst
und mit Orthophosphorsäure auf pH 7,0 bis 7,8 neutralisiert. Die so
erhaltenen Lösungen, die vorzugsweise eine Aktivstoffkonzentration von
25 bis 40% aufweisen, können tel quel zum Imprägnieren von Papier,
Holz oder Polyurethanschaum verwendet werden.
70 Teile Polypropylen (Profax 6501 Pulver) werden auf dem Walzwerk bei
165/175° aufgeschmolzen. 30 Teile des nach Beispiel 1, b1) hergestellten
Salzpulvers werden der Schmelze zugegeben und 3 Minuten homogenisiert.
Das erhaltene Walzfell wird in einer Presse bei 230° während 3
Minuten zu Platten von 3 mm Dicke gepresst.
Die so erhaltenen Muster zeigen sehr geringe Entflammbarkeit.
Die so erhaltenen Muster zeigen sehr geringe Entflammbarkeit.
Die gemäss Beispiel 1, b1) erhaltene Salzlösung wird mit Wasser auf
35% Aktivstoffgehalt verdünnt.
Ungeleimte Papierblätter aus wenig gemahlener Cellulose werden beidseitig
gut in diese Lösung getaucht, danach auf eine Glasplatte gelegt
und mit Hilfe eines Glasstabes 2 mal gut abgezogen. Anschliessend wird
2 Minuten bei 10 Torr. gepresst und 25 Minuten bei 100° getrocknet.
Man erhält Papierblätter mit einer Auflage von ca. 40% Aktivstoff, bezogen
auf das Papiergewicht.
Diese Papierblätter zeigen ausgezeichnet flammgehemmtes Verhalten.
Es wurde je eine 5-, 10-, 15-, 20-, 25- und 30%ige Lösung der Aktivsubstanz
gemäss Beispiel 1, b1) hergestellt und damit Papier imprägniert.
Die getrockneten Papierproben enthielten, 3,3, 4,5, 7,6, 14,2,
18,7 und 26,2% Aktivsubstanz. Beim Flammtest zeigte sich, dass die
3,3 bis 14,2% Aktivsubstanz enthaltenden Papierproben nach dem Entflammen
noch weiter brannten, die 18,7% und die 26,2% Aktivsubstanz
enthaltenden Proben jedoch sofort nach Entfernen der Zündflamme wieder
erlöschten.
Bei höherer Aktivstoffkonzentration zeigen die Papiere einen Vergilb-
Effekt. Diesem kann durch Behandlung mit geeigneten Aufhellern begegnet
werden, ohne dass die flammhemmende Wirkung beeinträchtigt wird.
Polyurethan-Schaum in Matten-Form wird mit einer 40%igen Lösung gemäss
Beispiel 1 b1) foulardiert, auf eine Trockengewichtszunahme von
200% abgequetscht und getrocknet. Die erhaltene, gut waschechte 80-
prozentige Imprägnierung verhindert selbständiges Verbrennen des
Polyurethan-Schaumes in absolut ausreichendem Masse.
Claims (5)
1. Die Verwendung einer oder mehrerer Verbindungen der Formel I
worin n Null oder 1,
R1 das über ein Stickstoffatom salzartig gebundene Polykondensationsprodukt
A eines Alkylendiamins oder Polyalkylenpolyamins mit Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Bisguanidin, oder einer Mischung aus mindestens 50 Molprozenten Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Bisguanidin und bis zu 50 Molprozent einer Dicarbonsäure oder eines Mono- oder Diesters einer solchen Dicarbonsäure, oder
B eines wasserlöslichen Reaktionsprodukts einer oder mehrerer Verbindungen A mit Epichlorhydrin,
C eines wasserlöslichen Reaktionsprodukts einer oder mehrerer Verbindungen A mit Formaldehyd, oder
D eines wasserlöslichen Reaktionsprodukts eines oder mehrerer Verbindungen gemäss A, B oder C mit einer N-Methylolverbindung des Harnstoffs von Melaminen, Guanaminen, Triazinonen, Uronen, Carbamaten oder Säureamiden,
R2 Wasserstoff, C1-12-Alkyl, Phenyl, ein Ammoniumion oder R1,
R3 wenn n = 0, C1-12-Alkyl oder Phenyl oder, wenn n = 1, unabhängig von R2 eine der Bedeutungen von R2
oder R2 und R3 gemeinsam (nur wenn n = 1) eine Gruppe der Formel a R4 und R5 unabhängig voneinander Wasserstoff oder C1-4- Alkyl,
R6 Wasserstoff oder Methyl,
R7 C1-4, -CH2Cl oder-CH2Br
und R8 Wasserstoff, C1-4-Alkyl, -CH2Cl oder -CH2Br bedeuten, als Flammschutzmittel.
R1 das über ein Stickstoffatom salzartig gebundene Polykondensationsprodukt
A eines Alkylendiamins oder Polyalkylenpolyamins mit Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Bisguanidin, oder einer Mischung aus mindestens 50 Molprozenten Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Bisguanidin und bis zu 50 Molprozent einer Dicarbonsäure oder eines Mono- oder Diesters einer solchen Dicarbonsäure, oder
B eines wasserlöslichen Reaktionsprodukts einer oder mehrerer Verbindungen A mit Epichlorhydrin,
C eines wasserlöslichen Reaktionsprodukts einer oder mehrerer Verbindungen A mit Formaldehyd, oder
D eines wasserlöslichen Reaktionsprodukts eines oder mehrerer Verbindungen gemäss A, B oder C mit einer N-Methylolverbindung des Harnstoffs von Melaminen, Guanaminen, Triazinonen, Uronen, Carbamaten oder Säureamiden,
R2 Wasserstoff, C1-12-Alkyl, Phenyl, ein Ammoniumion oder R1,
R3 wenn n = 0, C1-12-Alkyl oder Phenyl oder, wenn n = 1, unabhängig von R2 eine der Bedeutungen von R2
oder R2 und R3 gemeinsam (nur wenn n = 1) eine Gruppe der Formel a R4 und R5 unabhängig voneinander Wasserstoff oder C1-4- Alkyl,
R6 Wasserstoff oder Methyl,
R7 C1-4, -CH2Cl oder-CH2Br
und R8 Wasserstoff, C1-4-Alkyl, -CH2Cl oder -CH2Br bedeuten, als Flammschutzmittel.
2. Die Verwendung einer oder mehrerer Verbindungen der Formel I, gemäss
Anspruch 1, worin n = 1,
R1 das über ein Stickstoffatom salzartig gebundene Polykondensationsprodukt eines C2-5-Alkylendiamins oder Poly-C2-4-alkylenpolyamins mit 3 bis 6 Stickstoffatomen, mit Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Bisguanidin,
R2 Wasserstoff oder ein Kondensationsprodukt gemäss R1 und
R3 Wasserstoff bedeuten.
R1 das über ein Stickstoffatom salzartig gebundene Polykondensationsprodukt eines C2-5-Alkylendiamins oder Poly-C2-4-alkylenpolyamins mit 3 bis 6 Stickstoffatomen, mit Cyanamid, Dicyandiamid, Guanidin oder Bisguanidin,
R2 Wasserstoff oder ein Kondensationsprodukt gemäss R1 und
R3 Wasserstoff bedeuten.
3. Mittel zur flammhemmenden Ausrüstung polymerer organischer Materialien,
enthaltend eine oder mehrere Verbindungen der Formal I nach
Anspruch 1 oder 2.
4. Die Verbindung der Formel I, gemäss Anspruch 1, wobei jedoch
entweder das Polykondensationsprodukt (R1) mit Hilfe eines Katalysators
hergestellt wurde und/oder n gleich null ist und/oder R2
und R3 (wenn n = 1) gemeinsam eine Gruppe der Formel a bedeuten.
5. Die Verbindungen der Formel I, gemäss Anspruch 3,
worin R1 das über ein Stickstoffatom salzartig gebundene Kondensationsprodukt aus Diäthylentriamin, Triäthylentetramin oder Tetraäthylenpentamin mit Cyanamid oder Dicyandiamid,
R2 Wasserstoff oder ein Kondensationsprodukt gemäss R1,
R3 Wasserstoff
und n 1 bedeuten.
worin R1 das über ein Stickstoffatom salzartig gebundene Kondensationsprodukt aus Diäthylentriamin, Triäthylentetramin oder Tetraäthylenpentamin mit Cyanamid oder Dicyandiamid,
R2 Wasserstoff oder ein Kondensationsprodukt gemäss R1,
R3 Wasserstoff
und n 1 bedeuten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863622840 DE3622840A1 (de) | 1985-07-18 | 1986-07-08 | Flammschutzmittel |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3525659 | 1985-07-18 | ||
DE19863622840 DE3622840A1 (de) | 1985-07-18 | 1986-07-08 | Flammschutzmittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3622840A1 true DE3622840A1 (de) | 1987-01-22 |
Family
ID=25834112
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863622840 Withdrawn DE3622840A1 (de) | 1985-07-18 | 1986-07-08 | Flammschutzmittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3622840A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6995201B2 (en) | 2001-07-16 | 2006-02-07 | Isle Firestop Limited | Flame retardant for polymeric materials |
EP2371890A1 (de) * | 2007-08-01 | 2011-10-05 | CATENA Additives GmbH & Co. KG | Phosphorhaltige Triazin-Verbindungen als Flammschutzmittel |
-
1986
- 1986-07-08 DE DE19863622840 patent/DE3622840A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
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