Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Buten-1 und anderen Kohlenwasserstoffen aus einem n-Butan
enthaltenden Ausgangsmaterial. Es besteht ein wachsender Bedarf
für die Herstellung von Buten-1 als Comonomeres bei der
Produktion von linearem Polyäthylen mit niedriger Dichte. Obwohl
viele Dehydrierverfahren zur Herstellung von Buten-1 aus
einem n-Butan enthaltenden Ausgangsmaterial fähig sind, besteht
ein großer Teil des Reaktionsprodukts aus Isobutylen und Buten-2
als auch aus etwas Butadien. Die Trennung des Buten-1
von Isobutylen ist extrem schwierig. Patentschriften, welche
die Herstellung von Butadien als auch von Verfahren zur Abtrennung
von Buten-1 aus einem C4-Schnitt zeigen, sind folgende:
Die US-PS 2 209 215 offenbart die Dehydrierung eines n-Butan
enthaltenden Ausgangsmaterials in Gegenwart eines Chromoxid-
auf-Aluminiumoxid-Katalysators. Die Dehydrierung wird typischerweise
bei Temperaturen im Bereich von etwa 482° bis 649°C (900°
bis 1200°F) durchgeführt. Das Reaktionsprodukt wird dann abgeschreckt
und das Butadien durch Waschen entfernt, typischerweise
mit flüssigem Ammoniak oder Äthylenglykol. Das zurückbleibende
Butan und die Butylen-Fraktionen werden dann entweder
polymerisiert oder in die Dehydrierzone zur Bildung von
weiterem Butadien zurückgeführt.
Die US-PS 2 382 473 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
von Butadien aus einem n-Butan enthaltenden Ausgangsmaterial
durch Dehydrieren von n-Butan zusammen mit rückgeführten C4-
Kohlenwasserstoffen in einer einzigen Dehydrierungsstufe zur
Bildung von Butadien, Buten-1 und Buten-2 und anschließende
Trennung der Reaktionsprodukte durch selektive Lösungsmittelextraktion.
Die US-PS 4 324 924 offenbart ein Verfahren zur Entfernung
von Isobuten aus einem C4-Schnit durch Herstellung von Methyl-
tert.-butyläther daraus. Das beschriebene Verfahren umfaßt
das In-Berührung-bringen eines Kohlenstoff-C4-Schnitts,
der von etwa 10 bis 60 % Isobuten enthält, mit Methanol in Gegenwart
eines sauren Katalysators und anschließendes Fraktionieren
des Reaktionsprodukts, wodurch man ein Bodenprodukt
enthält, das im wesentlichen aus Methyl-tert.-butyläther besteht.
Die US-PS 4 282 389 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von
reinem Methyl-tert.-butyläther und einer im wesentlichen von
Isobuten freien Mischung von C4-Kohlenwasserstoffen. Insbesondere
offenbart das Verfahren das In-Berührung-bringen eines
Isobuten und Buten-1 enthaltenden C4-Schnitts mit Methanol unter
Verätherungsbedingungen. Der so gebildete Methyl-tert.-
butyläther kann dann von dem Buten-1 durch Fraktionierung abgetrennt
werden.
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Buten-1
in hoher Reinheit aus einem n-Butan enthaltenden Ausgangsmaterial.
Das Verfahren bezieht die Dehydrierung eines
n-Butan-Ausgangsmaterials über einem Chromoxid-Aluminiumoxid-
Katalysator zur Herstellung eines olefinische Komponenten enthaltenden
Reaktionsprodukts ein. Irgendwelches Butadien in dem
Reaktionsprodukt wird anschließend zur Gewinnung des Monoolefins
hydriert. Nach der Hydrierung von Butadien wird das Reaktionsprodukt
unter Bildung eines Überkopf-Produkts fraktioniert,
das überwiegend Isobutan, Buten-1 und Isobuten ist und
eine Bodenfraktion von n-Butan, Buten-2 und schweren Bestandteilen
gewonnen. Die Buten-1 enthaltende Überkopf-Fraktion
wird mit Methanol umgesetzt, wodurch Isobuten entfernt und Methyl-
tert.-butyläther erhalten wird. Das Reaktionsprodukt aus
der Ätherreaktion wird durch Fraktionierung in Methyl-tert.-butyläther
und einen Raffinat-Strom aufgetrennt, der Buten-1 und
Isobutan enthält. Der Raffinat-Strom wird dann zur Bildung von
hochreinem Buten-1 als Bodenprodukt fraktioniert.
Eine andere Ausführungsform bezieht die Extraktion von Buten-1
und Isobuten aus dem Butadienhydrierungseinheit-Produkt und
das anschließende Umsetzen von Isobuten mit Methanol unter Bildung
von Methyl-tert.-butyläther ein, wobei nichtumgesetztes
Buten-1 als Produkt zurückbleibt. Zusätzliches Buten-1 wird
durch Isomerisierung von Buten-2 zu Buten-1 hergestellt.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung bezieht die Extraktion
von Butadienprodukt stromaufwärts der Butadienhydrierungseinheit
ein. Nach der Hydrierung der restlichen Butadiens wird
das Reaktionsprodukt fraktioniert, wobei ein Isobutan, Isobuten
und Buten-1 enthaltendes Überkopf-Produkt gebildet wird,
welches dann mit Methanol unter Bildung von Methyl-tert.-butyläther
und einem Isobutan und Buten-1 enthaltenden Raffinat-
Strom umgesetzt wird. Der Raffinat-Strom wird dann fraktioniert
und liefert hochreines Buten-1 als Bodenprodukt.
Fig. 1 ist ein Fließdiagramm des Verfahrens zur Herstellung
von Buten-1 aus n-Butan unter Verwendung der Butadien-Hydrierung.
Fig. 2 ist ein Fließdiagramm des Verfahrens, welches die
Herstellung von Buten-1 aus n-Butan unter Verwendung der Buten-
2-Isomerisierung zeigt.
Fig. 3 ist ein Fließdiagramm des Verfahrens, welches die
Herstellung von Buten-1 aus n-Butan mit Butadien-Extraktion
zeigt.
Um die Erfindung leichter verständlich zu machen, wird auf die
Zeichnung, insbesondere auf Fig. 1, Bezug genommen. Eine
Frischbeschickung, wie sie aus einer Raffinerie erhalten wird,
die typischerweise aus n-Butan mit geringeren Mengen an C3+-
Komponenten, wie Propan, Isobutan, Pentan und höhere besteht,
wird durch Leitung 2 in die Dehydrierungseinheit 4 geführt.
Typischerweise wird die Konzentration an n-Butan im Bereich
von etwa 70 Volumprozent plus liegen, wobei der Rest aus anderen
Kohlenwasserstoff-Komponenten besteht, z.B. C2- bis C6-
Kohlenwasserstoffe. Das Ausgangsmaterial wird in eine Dehydrierungseinheit
4 eingeführt, die einen Chromoxid-Aluminiumoxid-
Katalysator enthält. Ein Beispiel eines für die Dehydrierung
von Butan-Ausgangsmaterialien verwendeten Chromoxid-Aluminiumoxid-
Katalysators ist ein CATADIENE-Katalysator, erhältlich
von der Firma Air Products and Chemicals, Inc. Die Dehydrierung
des Ausgangsmaterials wird bei Temperaturen im Bereich
von etwa 482° bis 677°C (900° bis 1250°F) durchgeführt. Chromoxid-
Gehalte im Bereich von etwa 3 bis 40 Gewichtsprozent des
Katalysators sind üblich und oftmals werden diese mit Alkalimetalloxiden,
wie Lithium-, Rubidium- oder Kaliumoxid unterstützt.
Das Reaktionsprodukt aus der Dehydrierungseinheit wird zusammen
mit den Leichtgasen gewonnen, die durch Leitung 6 entfernt
und anschließend durch eine Wasserstoffgewinnungseinheit 8 zur
Gewinnung des Heizwerts daraus geführt werden. Die größere Produktfraktion
aus der Dehydrierungseinheit 4 wird dann durch
Leitung 10 in eine Butadienhydrierungseinheit 14 geführt, worin
Butadien mit Wasserstoff unter Reaktionsbedingungen zur
Herstellung einer Mischung von Isobutan, Butan, Buten-1, Buten-
2 und Isobutylen in Kontakt gebracht wird.
Die Hydrierung wird in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators,
typischerweise eines solchen, der Palladium oder Platin
als Komponente enthält, durchgeführt. Der Wasserstoff für die
Hydrierung wird aus der Wasserstoffgewinnungseinheit 8 erhalten
und über die Leitung 12 in die Butadienhydrierungseinheit
14 transportiert. Das Produkt aus der Butadienhydrierungseinheit
14 wird durch Leitung 16 zu einem Splitter 18 entfernt,
worin das Reaktionsprodukt fraktioniert in einen hauptsächlich
aus Isobutan, Buten-1 und Isobutylen bestehenden Überkopf-
Strom aufgetrennt wird. Typischerweise wird der Anteil an Buten-
1 im Bereich von etwa 10 bis 30 Volumprozent der Gesamtkonzentration
des Überkopf-Produkts liegen. Das Überkopf-Produkt
wird aus dem Splitter 18 durch Leitung 20 entfernt.
Aus dem Splitter 18 wird eine Bodenfraktion erhalten, und dieses
Produkt enthält eine schwerere Kohlenwasserstoff-Fraktion,
die im wesentlichen aus nichtumgesetztem n-Butan, Buten-2 und
anderen schweren Verbindungen besteht. Dieses Material wird
dann aus der Kolonne durch Leitung 22 entfernt und einem Entöler
24 zugeführt, der einen flüssigen Abfall in Leitung 26
bildet, der C5+-Verunreinigungen enthält, die ursprünglich
in dem Ausgangsmaterial vorhanden waren. Das im wesentlichen
aus Buten-2 und n-Butan bestehende Überkopf-Produkt wird über
Leitung 28 in die Leitung 2 für die Frischbeschickung in die
Dehydrierungseinheit 4 zurückgeführt. Auf diese Weise wird
Buten-2 durch Isomerisierung in der Dehydrierungseinheit in
weiteres Buten-1 umgewandelt, wodurch die Buten-1-Produktion
erhöht wird.
Das durch Leitung 20 aus dem Splitter 18 erhaltene Überkopf-
Produkt wird dann in einer Einheit mit Methanol unter Bedingungen
behandelt, die ausreichen, um eine Reaktion zwischen
dem Methanol und dem Isobuten zu bewirken. Buten-1 reagiert
unter den Reaktionsbedingungen mit Methanol nicht und durchläuft
die Äthereinheit 30 unverändert. Eine vollständige Reaktion
des Isobutens in der Methyl-tert.-butyläther-(MTBE-)Einheit
30 ist erwünscht, da sie die Notwendigkeit der Abtrennung
von Isobuten aus Buten-1 eliminiert. Das Überkopf-Produkt aus
der Methyl-tert.-butyläther-Einheit 30 wird in der Einheit 36
fraktioniert. Es wird ein hauptsächlich aus Isobutan bestehendes
Überkopf-Produkt erhalten und über die Leitung 38 in die
Dehydrierungseinheit 4 zurückgeführt. Eine Bodenfraktion, die
ein hochreines Buten-1 enthält, wird über Leitung 40 abgezogen.
Eine Reinheit von mehr als 99 Volumprozent wird erzielt.
Die in Fig. 2 gezeigte Ausführungsform weicht geringfügig von
der in Fig. 1 ab und es wird daher auf diese Zeichnung Bezug
genommen, um das Verständnis zu erleichtern. Wie in dem in
Fig. 1 beschriebenen Verfahren wird n-Butan enthaltende Frischbeschickung
durch Leitung 200 in eine Dehydrierungseinheit 400
überführt, wobei die leichten Bestandteile durch Leitung 600 in
die Wasserstoffgewinnungseinheit 800 geführt werden. Das C4-
Produkt aus der Einheit wird durch Leitung 1000 von der Dehydrierungseinheit
400 zu einer Butadien-Hydrierzone 1400 geführt,
wo die Butadien-Hydrierung mit Wasserstoff aus der Wasserstoffgewinnungseinheit
800 bewirkt wird. Im Gegensatz zu dem Verfahren
von Fig. 1 wird das Reaktionsprodukt aus der Butadienhydrierungseinheit
1400 der extraktiven Destillation zugeführt,
nachdem es zuerst über einen Entöler 1600 geleitet wurde. Der
aus dem Boden des Entölers abgezogene Strom, bestehend hauptsächlich
aus C5+-Kohlenwasserstoffen, wird durch Leitung 1800
entfernt, während Isobuten, Buten-1 und andere leichte Verbindungen
über die Leitung 2100 zu einer Buten-1-Extraktionseinheit
2200 entfernt wurden. In der Buten-1Extraktion werden
die Komponenten mit einem geeigneten Lösungsmittel, z.B. Dimethylformamid,
in Kontakt gebracht und die iso- und n-Butene
von den gesättigten Verbindungen abgetrennt. Die gesättigten
Verbindungen, die hauptsächlich aus n-Butan und Isobutan bestehen,
werden durch Leitung 2400 zurück zu der Dehydrierungseinheit
400 über die Beschickungsleitung 200 geführt. Buten-2
wird in dieser Extraktionszone 2200 abgetrennt und liefert
eine Bodenfraktion von Buten-2, die durch Leitung 2600 abgezogen
und in der Isomerisationseinheit 3000 isomerisiert wird.
Viel von dem Buten-2 wird zu Buten-1 isomerisiert und das Produkt
aus der Isomerisationseinheit 3000 durch Leitung 3200 und
zurück zum Entöler 1600 entfernt.
Das Produkt aus der Buten-1-Extraktionseinheit 2200 wird durch
Leitung 3400 entfernt und enthält hauptsächlich Buten-1 und
Isobuten. Dieses Produkt wird dann mit Methanol aus Leitung
3800 in MTBE-Einheit 3600 unter Bedingungen in Kontakt gebracht,
die wirksam für eine Reaktion von Isobuten mit Methanol
unter Bildung von Methyl-tert.-butyläther sind. Isobuten
ist gegenüber Methanol selektiv reaktiv und kann vollständig
umgesetzt werden, wobei nach Abtrennung des Reaktionsprodukts
in Leitung 4000 ein Buten-1-Strom von hoher Reinheit, z.B. von
mehr als 99 Volumprozent, abgezogen und in Leitung 3900 ein
wertvolles Nebenprodukt, Methyl-tert.-butyläther, geliefert
wird.
Die in Fig. 3 gezeigte Ausführungsform weicht von den in
Fig. 2 und Fig. 1 gezeigten Ausführungsformen ab, hauptsächlich
wegen der Extraktion von Butadien als Produkt anstelle
der Umwandlung von Butadien in Monoolefine und anschließender
Umwandlung zu Methyl-tert.-butyläther und Buten-1. Das
Fließdiagramm des Verfahrens in Fig. 3 wird nun zur besseren
Erläuterung besprochen. Wie in dem in Fig. 1 beschriebenen
Verfahren wird n-Butan enthaltende Frischbeschickung durch
Leitung 2000 in eine Dehydrierungseinheit 4000 eingespeist,
wobei die leichteren Bestandteile durch Leitung 6000 zur Wasserstoffgewinnungseinheit
8000 entfernt werden. Das C4-Produkt
aus der Einheit wird durch die Leitung 10 000 aus der Dehydrierungseinheit
4000 zu einer Vorfraktionierkolonne 17 000
abgezogen, worin das Butadien und das Buten-1 im Überkopf-Produkt
angereichert und durch Leitung 21 000 entfernt werden. Die
aus n-Butan und Buten-2 bestehende Bodenfraktion wird über die
Leitung 23 000 dem Entöler 24 000 zur Fraktionierung zugeführt
und anschließend wird das Überkopf-Produkt über die Leitung
28 000 in die Dehydrierungseinheit 4000 zurückgeführt. Der
Butadien/Buten-1-Strom, der Isobutan, Isobuten, n-Butan und
Buten-2 enthält, wird der Butadien-Extraktionseinheit 13 000
zugeführt, worin er mit einem geeigneten Lösungsmittel zur
Rückgewinnung von Butadien in hoher Reinheit in Kontakt gebracht
wird. Lösungsmittel, die für die Butadien-Extraktion
selektiv sind, können eingesetzt werden. Ein Beispiel ist Dimethylformamid.
Der die Butadien-Extraktionseinheit 13 000
verlassende Raffinat-Strom 16 000 wird zu einer selektiven
Hydrierungseinheit 14 000 überführt, wo restliches Butadien
zu n-Butan und Butenen umgewandelt wird, mit minimaler Isomerisierung
von Buten-1 zu Buten-2. Das Produkt aus der Butadienhydrierungseinheit
14 000 wird über die Leitung 15 000 zu
einem Splitter 11 000 abgezogen. Das Isobutan, Isobutylen und
Buten-1 enthaltende Überkopf-Produkt wird durch die Leitung
20 000 zu einer Methyl-tert.-butyläther-Einheit 30 000 geführt,
in welcher es mit Methanol in Kontakt gebracht wird. Das Raffinat-
Produkt aus der MTBE-Einheit 30 000 wird über die Leitung
34 000 zu einer Fraktionierkolonne 36 000 geführt, in welcher
Isobutan als Überkopf-Produkt durch Leitung 38 000 und Buten-1
über die Leitung 40 000 als Bodenfraktion entfernt werden. Das
Methyl-tert.-butyläther-Produkt wird aus der Einheit über die
Leitung 32 000 abgezogen.
Das Bodenprodukt aus dem Splitter 11 000 wird über die Leitung
22 000 entfernt und enthält etwas n-Butan; es wird über die
Leitung für die Frischbeschickung 2000 in die Dehydrierungseinheit
4000 zurückgeführt. Abfälle, d.h. Kohlenwasserstoffe,
die hauptsächlich für Heizzwecke geeignet sind, werden aus dem
Entöler 24 000 über die Leitung 26 000 und aus der Butadien-
Extraktionseinheit 13 000 über die Leitung 25 000 entfernt.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung
der Erfindung, sollen diese jedoch nicht beschränken.
Beispiel 1
Dem in Fig. 1 beschriebenen Verfahren wird in diesem Beispiel
im wesentlichen gefolgt, wobei ein 99 Gewichtsprozent n-Butan
und 1 Gewichtsprozent Isobutan enthaltendes Ausgangsmaterial
in einen adiabatischen, bei Temperaturen im Bereich von etwa
482° bis 677°C (900° bis 1250°F) bei Drucken von etwa 0,1 bis
2 Atmosphären absolut arbeitenden Festbett-Reaktorsystem dehydriert
wird. Der in dem Festbett-Reaktor verwendete Katalysator
ist ein Chromoxid-Aluminiumoxid-Katalysator. Das aus
der Dehydrierungseinheit erhaltene Reaktionsprodukt besteht
im wesentlichen aus Isobutan, Isobuten, n-Butan, Buten-1, Buten-
2 und 1,3-Butadien, das in eine Hydrierungseinheit eingespeist
wird, in welcher Butadien selektiv zu Buten-1 und Buten-
2 hydriert wird, mit minimaler Umwandlung von Buten-1 in
n-Butan. Die Hydrierung wird in Flüssigphasenreaktion unter
Verwendung einer Platin- oder Palladiumkomponente als Katalysator
durchgeführt. Umgebungstemperatur und -drucke von etwa
1 bis 10 Atmosphären absolut werden angewandt.
Nach der Hydrierung wird das Reaktionsprodukt einer herkömmlichen
Destillationskolonne zugeführt, die bei Drucken zwischen
1 und 10 Atmosphären absolut arbeitet, in welcher das
Buten-1 als Überkopf-Produkt zusammen mit Isobutan und Isobuten
gewonnen wird. Eine Bodenfraktion, die hauptsächlich n-Butan
und Buten-2 enthält, wird erneut fraktioniert, um irgendwelches
C5+-Material zu beseitigen.
Isobuten wird von Buten-1 abgetrennt, indem man das Isobuten in
Methyl-tert.-butyläther überführt. Dies wird erreicht, indem man das
Überkopf-Produkt aus der Destillationskolonne in eine Reaktionszone
überführt, wo es mit Methanol in der Flüssigphase über einem
synthetischen Harzkatalysator bei Umgebungstemperatur
umgesetzt wird. Die Umwandlung von Isobuten
in der Methyl-tert.-butyläther-Einheit wird gesteuert, um für
das Buten-1-Produkt vorher ausgewählte Reinheitsspezifikationen
zu erfüllen. Zur Trennung des Methyl-tert.-butyläthers
von Buten-1 und Isobutan wird eine herkömmliche Destillation
angewandt und der Raffinat-Strom wird einer Destillationssäule
zugeführt, die bei Drucken im Bereich von etwa 3 bis 10 Atmosphären
absolut arbeitet, worin ein hochreines Buten-1 als
Bodenprodukt und Isobutan als Überkopf-Produkt, das in die Dehydrierungseinheit
zurückgeführt wird, gewonnen werden.
Die nachfolgende Tabelle I zeigt eine Materialaufrechnung für
einen 99 Gewichtsprozent n-Butan und 1 Gewichtsprozent Isobutan
enthaltenden Beschickungsstrom und die Tabelle II zeigt
eine Materialaufrechnung für ein 75 Gewichtsprozent n-Butan
und etwa 25 Gewichtsprozent Isobutan enthaltendes Ausgangsmaterial.
Beispiel 2
Das in Fig. 2 beschriebene Verfahren wird wie folgt erläutert.
Ein Ausgangsmaterial wie in Beispiel 1, das einen überwiegenden
Anteil an n-Butan enthielt, wurde dehydriert und
irgendwelches Butadien darin zur Herstellung von Buten-1, Buten-
2, usw. hydriert. An diesem Punkt unterscheidet sich das
Verfahren von Beispiel 1 insofern, als das Reaktionsprodukt
aus der Butadienhydrierung einem Entölungsturm zugeführt wird,
um irgendwelche schwere Kohlenwasserstoffe, wie C5+, d.h. Pentan,
Hexan, etc., zu beseitigen und anschließend zu einer extraktiven
Destillationseinheit geführt wird, wo es mit einem
für die Abtrennung des gesättigten Kohlenwasserstoffs aus den
Olefinen geeigneten Lösungsmittel in Kontakt gebracht wird.
Dimethylformamid ist ein Beispiel eines für eine derartige
Trennung geeigneten Lösungsmittels. Die Buten-1 enthaltende
Fraktion wird einer Äther erzeugenden Einheit zugeführt, in
welcher, wie in Beispiel 1, das Buten-1 vom Isobuten abgetrennt
wird, indem man das Isobuten katalytisch vollständig
mit Methanol umsetzt. Methyl-tert.-butyläther wird als ein
Produkt gewonnen, das Buten-1 als wechselseitiges Produkt in
hoher Reinheit, z.B. von mehr als 99 Volumprozent, zurückläßt.
Der Butadien-Gehalt in dem Buten-1 beträgt weniger als etwa
100 ppm, bezogen auf das Gewicht. Die Ausbeuten sind im wesentlichen
die gleichen wie in Beispiel 1.
Beispiel 3
Es wird dem in Fig. 1 beschriebenen Verfahren gefolgt, mit
der Ausnahme, daß geeignete Rückgewinnungsmöglichkeiten in dem
Schema der Fig. 1 vorgesehen sind, um Butadien von hoher Reinheit
in Verbindung mit Buten-1 zu gewinnen. Dies wird in Fig. 3
gezeigt. Hier wird das Produkt aus der Einheit 4000 einem Fraktionator
17 000 zugeführt, worin Butadien und Buten-1 in dem
Überkopf-Produkt konzentriert werden. Das aus n-Butan und Buten-
2 bestehende Bodenprodukt wird in die Dehydrierungseinheit
4000 über einen Entölungsturm 24 000 zurückgeführt, um
C5+-Material
zu beseitigen. Der Butadien/Buten-1-Strom, der auch Isobutan,
Isobuten, n-Butan und Buten-2 enthalten wird, geht dann
zu einer extraktiven Destillationseinheit 13 000, in welcher
unter Verwendung eines geeigneten Lösungsmittels (DMF beispielsweise)
ein hochreines Butadien als Produkt erhalten wird. Der
Raffinat-Strom wird dann zu einer selektiven Hydrierungseinheit
14 000 geführt, in welcher restliches Butadien in n-Butan und
Butene mit minimaler Isomerisierung von Buten-1 in Buten-2 umgewandelt
wird. Das hochreine Buten-1 wird dann durch Fraktionierung
und Umwandlung von Isobuten zu MTBE, wie oben beschrieben,
gewonnen.
Wenn für die Gewinnung von Buten-1, wie oben beschrieben, eine
extraktive Destillation ebenfalls angewandt wird, ist es möglich,
das restliche Butadien zu isolieren und dasselbe in die
Butadien-Extraktionseinheit zurückzuführen. Dies würde die Notwendigkeit
für die selektive Hydrierungsstufe eliminieren, wenn
Butadien ein Coprodukt von Buten-1 ist. Die nachfolgende Tabelle III
zeigt die Ausbeuten für eine Arbeitsweise dieses Typs.