DE3620402A1 - Vorrichtung zum steuern einer magnetischen eigenschutz-(mes) anlage - Google Patents
Vorrichtung zum steuern einer magnetischen eigenschutz-(mes) anlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Steuern
einer magnetischen Eigenschutz(MES)-Anlage eines Fahrzeuges,
die ein großräumiges dreiachsiges Spulensystem bestehend aus
stromdurchflossenen Spulen in drei orthogonalen Fahrzeugachsen
zur Kompensation des magnetischen Eigenfeldes des Fahrzeuges
aufweist, abhängig vom Erdmagnetfeld am Fahrzeugort
und der Fahrzeugbewegung im Erdmagnetfeld (Kurs, Schlinger,
etc.).
Schiffe, Boote und andere Fahrzeuge der Bundeswehr, aber auch
Handelsschiffe, werden aufgrund ihres magnetischen Eigenfeldes
(Störfeld) das sich dem Erdfeld überlagert und dieses
verzerrt, von Minen und Torpedos mit magnetischen Sensoren
direkt bedroht oder sind durch Ortungssysteme mit magnetischen
Sensoren aufzuspüren. Aus diesem Grund sind die zu schützende
Fahrzeuge mit einer MES-Anlage ausgerüstet, die die Aufgabe
hat, das magnetische Eigenfeld und damit die Gefährdung,
herabzusetzen.
Das magnetische Eigenfeld enthält dabei einen sogenannten
Permanentanteil und einen Induziertanteil, der auf die
dauernde Aufmagnetisierung des Fahrzeuges beim Fahren im
Erdfeld zurückzuführen ist, wobei seine Größe je nach dem Kurs
und der Lage der Fahrzeugachsen zum Horizont veränderlich
ist.
Derartige MES-Anlagen sind in der Literatur hinlänglich beschrieben
(z. B. Kosack und Wangerin, "Elektrotechnik auf
Handelsschiffen", Springer Verlag 1956, Seite 255-257
(Abb. 234). Sie weisen ein großräumiges, dreiachsiges Spulensystem,
bestehend aus stromdurchflossenen Spulen in drei
orthogonalen Achsen zur Kompensation des magnetischen Eigenfeldes
des Fahrzeuges, auf.
Jedes mit einer MES-Anlage ausgerüstete Fahrzeug erfährt
zunächst aufgrund einer sogenannten magnetischen Vermessung
eine Grundeinstellung der MES-Anlage (Erstvermessung), bei
der durch Einstellen geeigneter Wicklungsströme und geeigneter
Spulenschaltzustände (Amperewindungszahlen) ein optimaler
Kompensationswert erreicht wird.
Die Einstellung ändert sich jedoch - abgesehen von Langzeitveränderungen,
die in gewissen Zeitabständen eine Einstellungskontrolle
erfordern - im Fahrbetrieb. Infolge der
- - Breitenabhängigkeit des Erdmagnetfeldes
- - Kursabhängigkeit des von der Horizontalkomponente des Erdmagnetfeldes erzeugten Induziertanteiles
- - Abhängigkeit des Induziertfeldes von der Lage der Fahrzeugachsen zum Horizont
weist die MES-Anlage eine Regeleinrichtung bzw. eine Steuerung
auf, die die Ströme bzw. durch Schalten von Windungen die
Amperewindungszahlen in den einzelnen Spulen im Fahrbetrieb so
nachstellt, daß die eingestellte Kompensation des Störfeldes
erhalten bleibt.
Es ist bekannt, einen Hand-Breitengradregler und einen sowohl
von Hand als auch selbsttätig durch den Kreiselkompaß
betätigbaren Kursausgleichsregler vorzusehen (Deutsche
Minenräumdienstvorschrift Nr. 16 "Magnetischer Schutz der
Minenräumfahrzeuge", 1946 insbesondere S. 14/15).
Die Kreisel-MES-Anlage ist jedoch in der Praxis eine Handsteuerung.
Fehler in der Bedienung der Regler werden daher
nur durch manuelle Kontrolle erkannt. Zudem werden bei der
bekannten Anlage die Eigenfeldänderungen nicht erfaßt. Die
bekannte MES-Anlage kann daher im Hinblick auf die gesteigerte
Empfindlichkeit der Zünder heutigen Ansprüchen
nicht mehr genügen.
Es ist auch bekannt, durch magnetische Fühlorgane (Sensoren)
die Änderungen des Schiffs- und Erdfeldes zu erfassen (Kosack
und Wangerin v. g. S. 257). Diese vollautomatischen, sondengesteuerten,
stromgeregelten MES-Anlagen weisen heute üblicherweise
ein schiffsfest montiertes Magnetfeldsondentripel
zur Erfassung des Erdfeldes am Schiffsort und der Schiffsbewegungen
im Erdfeld (Kurs, Schlingern, Stampfen, Gieren) auf
(DE-PS 9 77 846). Es erfolgt dabei eine getrennte Kompensation
der Permanent-, Induziert- und Wirbelstrom-Komponenten
des Schiffsstörfeldes in allen drei Schiffsachsen (Vertikal-,
Horizontal- und Querschiff).
Diese bekannte MES-Anlage besitzt folgende Nachteile:
Die Sondenanlage, das Sonden-Tripel, kann aus technischen
Gründen am Fahrzeug nicht am Ort für die günstigste Messung
mit optimalen Meßbedingungen angebracht werden, sondern nur
dort, wo es baulich möglich ist.
Das Meßsignal der Sonden im Erdfeld ist das alleinige Regelsignal
für die MES-Anlage. Beim Total-Ausfall der Sonden kann
die Anlage daher nur von Hand gefahren werden, wobei die
sogenannten MES-Kanäle kursabhängig gesteuert werden.
Sondenfehler werden nicht leicht bemerkt.
Wird das Meßsignal nicht vom Erdfeld, sondern vom Schiffsfeld
erzeugt, ist die Fehlererkennung noch wesentlich schwieriger
und führt noch eher zu einer Fehlinterpretation und
damit zu einer fehlerhaften MES-Einstellung.
Durch die Weiterentwicklung der Sensortechnik ist dabei eine
Situation entstanden, in der nicht ausreichende magnetische
Schutzmaßnahmen einerseits eine trügerische Sicherheit vorgaukeln,
dem intelligenten Sensor aber andererseits die Möglichkeit
geben, genauer "zu treffen".
Es ist also erforderlich, die Wirkung der MES-Anlage der
Sensorentwicklung anzupassen. Diese Forderung gilt sowohl
für Fahrzeuge in ferromagnetischer Bauweise als auch für Fahrzeuge
in amagnetischer Bauweise mit teilweise ferromagnetischen
Einbauten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die eingangs
bezeichnete Vorrichtung so weiterzubilden, daß sie eine
wesentlich bessere und zuverlässigere magnetische Kompensation
von Fahrzeugen liefert als die Kompensation mit herkömmlichen
MES-Steuerungen. Es gilt einen optimalen magnetischen Schutzzustand
zu erreichen und die Vermessung und Kontrolle des
magnetischen Schutzzustandes von außen auf ein Minimum zu
beschränken, um damit gleichzeitig die Betriebssicherheit
der Anlage wesentlich zu steigern.
Die Erfindung soll dabei auf hochgeschützten Fahrzeugen mit
amagnetischer und elektrisch nicht leitender Außenhaut, auf
hochgeschützten Fahrzeugen mit amagnetischer, aber elektrisch
leitender Außenhaut und auf Fahrzeugen mit ferromagnetischer
Außenhaut eingesetzt werden können.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß der Erfindung dadurch,
daß eine Prozeßsteuerung mit einem digitalen Datenprozessor
vorgesehen ist,
dem eine Datenbank zugeordnet ist, in der
dem eine Datenbank zugeordnet ist, in der
- - fahrzeugspezifische Daten der Erstvermessung am Meßort
- - standortabhängige Daten über die erdmagnetischen Verhältnisse im Operationsgebiet des Fahrzeuges (geomagnetische Daten)
abgelegt sind,
dem an Bord des Fahrzeuges befindliche Meßgeber für Spulendaten, geomagnetischer Standort, Kurs- und Fahrzeugeigenbewegungen zugeordnet sind, und
der aufgrund einer vorgegebenen Ablaufsteuerung (Algorithmen) die Amperewindungszahlen der Kompensationsspulen so steuert, daß eine optimale Kompensation gewährleistet ist.
dem an Bord des Fahrzeuges befindliche Meßgeber für Spulendaten, geomagnetischer Standort, Kurs- und Fahrzeugeigenbewegungen zugeordnet sind, und
der aufgrund einer vorgegebenen Ablaufsteuerung (Algorithmen) die Amperewindungszahlen der Kompensationsspulen so steuert, daß eine optimale Kompensation gewährleistet ist.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung einer prozeßgesteuerten
MES-Anlage werden die magnetischen Gegenfelder zur Kompensation
der am oder im Fahrzeug auftretenden magnetischen Wirkungen
abhängig vom geographischen Standort, vom Kurs und von
der Fahrzeugeigenbewegung gesteuert. Kernstück der prozeßgesteuerten
MES-Anlage ist eine intelligente Steueranlage mit
einem Daten-Prozessor, der auf eine Datenhaltung (Datenbank)
zurückgreift.
In der Datenhaltung sind die Parameter enthalten, die benötigt
werden, um eine optimale Steuerung der MES-Anlage zu
erreichen. Es sind dies die Daten für die Kompensation
- - der standortabhängigen magnetischen Effekte
- - der standort- und kursabhängigen magnetischen Effekte
- - der von den Eigenbewegungen des Fahrzeuges im Erdfeld abhängigen magnetischen Effekte
- - der von Betriebszuständen abhängigen magnetischen Effekte.
Die magnetischen Felder von ferromagnetischen Objekten wie
Einbauten und Ausrüstungsgegenstände der Fahrzeuge, sowie ihre
magnetische Reaktion bei unterschiedlichen Betriebszuständen
und bei Bewegung im Erdfeld, lassen sich dabei meßtechnisch
genau erfassen. Dieses gilt auch für die ferromagnetische
oder amagnetische Außenhaut des Fahrzeuges. Ebenso einfach
sind mit bekannten, im Fahrzeuginneren angeordneten Datengebern
- unter Verzicht auf Magnetfeldsonden - die Daten über
den Kurs, Standort und Eigenbewegung des Fahrzeuges zu ermitteln.
Weiterhin sind die Daten für die Steuerung der MES-Anlage in
Ausnahmesituationen abgelegt, so daß auch für eine gestörte
Anlage eine möglichst optimale Einstellung gewährleistet ist.
Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung werden die
bislang über Magnetfeldsonden erlangten Daten für die Regelung
bzw. Steuerung der Amperewindungszahlen der Kompensationsspulen
über die gespeicherten geometrischen Daten in
Verbindung mit Meßwerten über den geographischen Standort und
direkte Messung der Fahrzeugeigenbewegung sowie der Betriebszustände
durch entsprechende Geber im Fahrzeuginneren gemessen.
Der große Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt
darin, daß auf eine mechanisch sehr leicht zu beschädigende
Magnetfeldsondenanlage verzichtet werden kann, wodurch die
Betriebssicherheit beträchtlich gesteigert werden kann. Der
Schwerpunkt liegt nicht mehr in der Messung und komplizierten
Kompensation von Sondersignalen sondern in der eigentlichen
Regelung/Steuerung, mit einer ständigen digitalen
Kontrolle. Es ist die Berücksichtigung von Betriebszuständen
ohne den Umweg über die Sondenreaktion gegeben. Die Kompensation
ist daher optimal durchzuführen. Die prozeßgesteuerte
MES-Anlage hat dabei besonders gute Einsatzmöglichkeiten bzw.
Vorteile an Unterwasserfahrzeugen, da es stets problemhaft
ist, die Magnetfeldsonden am Außenkörper der UBoote an
exponierter Stelle anzubringen.
Weltweite Einsatzmöglichkeit, geringere Störanfälligkeit und
besserer Schutz gegen Magnetsensoren zeichnen dabei die Fahrzeuge,
die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgerüstet
sind, aus.
Anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 das Spulensystem einer MES-Anlage in einem Schiffskörper
Fig. 2 die magnetischen Schiffseigenfelder (Störfelder) in
den drei Schiffskoordinaten
Fig. 3 die Größen der Induziertanteile beim Schlingern des
Schiffes
Fig. 4 ein Blockdiagramm der erfindungsgemäßen prozeßgesteuerten
MES-Anlage
Fig. 5 die schematische Darstellung des Informationsflusses
bei der Kompensation mit vier unterschiedlichen
Kompensations-Algorithmen
In Fig. 1 ist das großräumige, dreiachsige Spulensystem einer
MES-Anlage eines Schiffes (als Beispiel eines Fahrzeuges als
ferromagnetischer Störkörper) dargestellt. Dieses Spulensystem
besteht aus Spulen in den drei orthogonalen Achsen.
Jede Spule ist üblicherweise in drei - nicht mehr näher dargestellte
- Teilspulen aufgeteilt. Die eine Teilspule (Zusatzbezeichnung
P) dient zur Kompensation eines permanenten
fahrzeugunabhängigen Störfeldanteiles. Eine zweite Teilspule
(Zusatzbezeichnung I) dient zur Kompensation eines vom Erdfeld
induzierten Störfeldanteiles.
Da als Folge der Eigenbewegung des Schiffes im Erdfeld in
metallischen Teilen des Systems Wirbelfelder induziert werden,
erfolgt deren Kompensation mit einer dritten Teilspule (Zusatzbezeichnung
E).
Die magnetischen Schiffsfelder - die in Fig. 2 dargestellt
sind - werden üblicherweise nach den Schiffskoordinaten wie
folgt bezeichnet:
Längsschiffkomponente = X-Komponente
Querschiffskomponente = Y-Komponente
Vertikale Komponente = Z-Komponente
Längsschiffkomponente = X-Komponente
Querschiffskomponente = Y-Komponente
Vertikale Komponente = Z-Komponente
Das X-Y-Z-Koordinatensystem wird als objektfest angenommen,
d. h. ist auf den Erzeuger des magnetischen Störfeldes - im
Ausführungsbeispiel das Schiff - ausgerichtet.
Die Z-Komponente des Schiffsfeldes ist unabhängig vom Kurswinkel.
Die X-Komponente ändert sich kursabhängig nach einer
Cosinus-Funktion, die ihren Höchstwert bei Nord- und Südkurs
hat und bei Ost- und Westkurs Null ist. Die Y-Komponente
ändert sich gleichfalls kursabhängig, jedoch nach einer
Sinus-Funktion, die ihren Höchstwert bei Ost- und Westkurs
hat und bei Nord- und Südkurs Null ist. Alle drei Komponenten
verändern ihren Wert zusätzlich noch bei Schlinger- und
Stampfbewegungen des Schiffes.
Die Indziert-Störfeldanteile beim Schlingern sind dabei in
Fig. 3 näher dargestellt.
Die Spulen wiederum werden entsprechend ihren magnetischen
Hauptrichtungswirkungen bezeichnet. Die Spulen nach Fig. 1a,
die parallel zur Y-Z-Ebene liegen, sind die L-Spulen (L-MES-
Wicklung), deren magnetische Wirkungsachsen in der Schiffslängsrichtung
(X) liegen (L entspricht longitudinal).
Die Spulen nach Fig. 1b (nur eine ist dargestellt), die
parallel zur X-Y-Ebene liegen, sind die V-Spulen (V-MESWicklung)
mit vertikalen magnetischen Achsen (V entspricht vertikal).
Die Spulen nach Fig. 1c, die parallel zu oder in der X-Y-
Ebene liegen, sind die A-Spulen (A-MES-Wicklung) magnetischen
Wirkungsrichtung in Y-Richtung (A entspricht athwort-ship).
Da, wie erwähnt, jede Spule aus drei Teilspulen mit den Zusatzbezeichnungen
P, I, E besteht, weist eine MES-Anlage nachstehend
bezeichnete Wicklungen (Teilspulen) auf:
VI vertikalwirkendeInduziertfeldwicklung
VP vertikalwirkendePermanentfeldwicklung
VE vertikalwirkendeWirbelstromfeldwicklung
LI längsschiffwirkendeInduziertfeldwicklung
LP längsschiffwirkendePermanentfeldwicklung
AI querschiffwirkendeInduzierfeldwicklung
AP querschiffwirkendePermanentfeldwicklung
AE querschiffwirkendeWirbelstromfeldwicklung
Die Spulenwicklungen werden mit Gleichströmen in unterschiedlichen
Richtungen beschickt. Die positiven Stromrichtungen
resultieren dabei aus den positiven Richtungen des in Fig.
1a dargestellten Koordinatensystem.
In der Ersteinstellung und bei Einstellungskontrollen (magnetische
Vermessung) werden die Ströme so eingestellt und Wicklungen
so geschaltet, daß für das magnetische Eigenfeld des
Schiffskörpers, das Störfeld, möglichst optimal kompensiert
wird. Im laufenden Betrieb (Fahrt) sorgt ein Regler bzw. eine
Steuerung dafür, daß die eingestellte Kompensation erhalten
bleibt.
In Fig. 4 ist das Grundprinzip der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einem Blockdiagramm schematisch dargestellt.
Im Block 1 ist das dreiachsige Spulensystem einer MES-Anlage
für ein Fahrzeug 2, das mit Gebern - die keine äußere Magnetfeldsonden
sind - für die Erfassung von Fahrzeugbewegungen und
des Standortes des Fahrzeuges versehen ist, enthalten.
Bei der erfindungsgemäß prozeßgesteuerten MES-Anlage ist
das Hardware-Kernstück eine intelligente Steueranlage, deren
Prozessor 3 mit Hilfe eines integrierten Kontroll- und Regelverfahrens
und einer Datenhaltung 4 von fest vorgegebenen
Parametern und gemessenen Einflußgrößen (Block 5) die Stromeinspeisung
in das Fahrzeug-Wicklungssystem 1 aufgrund einer
vorgegebenen Ablaufsteuerung (Steueralgorithmen) so steuert,
daß eine optimale Kompensation gewährleistet ist.
Das Kontroll- und Regelverfahren soll dabei auf Fahrzeugen
mit amagnetischer Außenhaut, auf Fahrzeugen mit amagnetischer,
aber elektrisch leitender Außenhaut und auf Fahrzeugen mit
ferromagnetischer Außenhaut seine Anwendung finden.
Alle Daten, die eine prozeßgesteuerte MES-Anlage für die Steuerung
zum Erreichen einer optimalen Kompensation benötigt,
sind in einer langfristigen Datenhaltung 4 abgespeichert bzw.
werden durch Geber am Fahrzeug 2, die keine Magnetfeldsonden
sind, im Innern des Fahrzeugs ermittelt.
Die Daten in der Datenhaltung 4 sind in für alle Fahrzeuge
gültige Daten und in Daten, die fahrzeug-typisch sind, unterteilt.
Für alle Fahrzeuge gültig sind die geographischen Daten.
Die spezifischen Daten eines Fahrzeugs werden bei der Erstvermessung
ermittelt. Sie ergeben die Abhängigkeit zwischen
dem Spulensystem des betreffenden Fahrzeuges und den Einflüssen
der Erdfeldkomponenten wieder.
Mit einem dauernd laufenden Meßprogramm werden vom Prozessor 3
die Geber der Einflußgrößen abgefragt und damit den Steuer-
Algorithmen diejenigen Daten 5 zugeführt, die zur Ermittlung
einer optimalen MES-Einstellung notwendig sind.
Die Daten, die die intelligente Steueranlage der prozeßgesteuerten
MES benötigt, sind daher in drei Gruppen unterteilt.
Gruppe 1 und 2 sind in der langfristigen Datenhaltung 4
abgelegt. Die Gruppe 3 sind Meßdaten 5.
Jede Gruppe enthält wiederum systematisch untergliederte
Daten-Teilgruppen. Die Datengruppen lassen sich daher wie
folgt darstellen:
- 1.1 Standortbereich 1 des Fahrzeuges
- 1.1.1 Horizontales Erdfeld
- 1.1.2 Vertikales Erdfeld
- 1.1.3 Inklinationswinkel
- 1.2 Standortbereich 2
- 2.1 Kompensation des Permanentfeldes
- 2.1.1 Strom und Schaltung aller LP
- 2.1.2 Strom und Schaltung aller AP
- 2.1.3 Strom und Schaltung aller VP
- 2.2 Kompensation des vertikalen Induziertfeldes am Meßort
- 2.2.1 Strom und Schaltung aller VI
- 2.3 Kompensation des horizontalen Induziertfeldes am Meßort
Nordkurs
- 2.3.1 Strom und Schaltung aller LI
- 2.3.2 Strom und Schaltung aller AI
- 2.4 Kompensation des horizontalen Induziertfeldes am Meßort
auf Ostkurs
- 2.4.1 Strom und Schaltung aller LI
- 2.4.2 Strom und Schaltung aller AI
- 2.5 Kompensation des Wirbelstromfeldes beim Schlingern am
Meßort auf Ostkurs
- 2.5.1 Strom und Schaltung aller AE
- 2.5.2 Strom und Schaltung aller VE
- 2.6 Kompensation des Wirbelstromfeldes beim Stampfen am Meßort
auf Nordkurs
- 2.6.1 Strom und Schaltung aller LE
- 3.1 Kontrolldaten aus der Spulenanlage
- 3.1.1 Spulenströme
- 3.1.2 Spulenwärme
- 3.1.3 Spulenwiderstandswerte
- 3.2 Bewegungsdaten
- 3.2.1 Geographischer Standort
- 3.2.2 Kurs
- 3.2.3 Schlingerbewegung
- 3.2.4 Stampfbewegung
In der Prozeßsteuerung der intelligenten Regelanlage läuft ein
ständiges Meßprogramm ab, welches die Kontrolldaten aus dem
Wicklungssystem und die Bewegungsdaten des Fahrzeugs (in
Block 5) erfaßt. Die Bewegungsdaten haben gegenüber den Kontrolldaten
im Auslösen einer Reaktion der Prozeßsteuerung eine
vorrangige Priorität.
Innerhalb der Bewegungsdatenliste herrscht folgende Rangfolge:
- - Kurs
- - Schlingern
- - Stampfen
- - geographischer Standort
In der Ablaufsteuerung des Prozessors wird daher auf eine
Kursänderung sofort reagiert, dann auf Schlingern und Stampfen
und dann erst auf das Erreichen eines anderen geographischen
Standortes.
Für die Ermittlung der Kompensationen der einzelnen magnetischen
Wirkungen laufen quasi parallele Prozesse mit unterschiedlichen
Regelalgorithmen ab, die in Fig. 5 dargestellt
sind.
Die einzelnen Teilwicklungen und ihre Stromeinspeisungen werden
danach gemäß folgenden Kriterien behandelt:
- 1) Bei der Kompensation der Permanentanteile sind gemäß
Fig. 5a nur die Daten der Gruppe 2.1 der Erstvermessung
maßgebend.
Die eingestellte Kompensation gilt weltweit.
Bei der Kompensation des P-Anteils bleibt für die Regelanlage des MES die Aufgabe, den eingestellten Spulenstrom und die elektrischen Werte des Spulensystems zur P-Kompensation zu kontrollieren. - 2) Die erdmagnetischen Einflüsse auf das Fahrzeug, das Induziertfeld,
muß in seine Komponenten zerlegt werden; da die
vertikale und horizontale Komponente des Induziertfeldes
unterschiedliche Auswirkungen auf den magnetischen Zustand
des Fahrzeuges haben, ist ihre Kompensation völlig getrennt
vorzunehmen. Das durch die vertikale Komponente des Erdfeldes
im Fahrzeug erzeugte Induziertfeld IV ist zwar
standortabhängig, aber kursunabhängig. Das durch die horizontale
Komponente des Erdfeldes im Fahrzeug erzeugte
Induziertfeld IH dagegen ist standort- und kursabhängig.
- a) Bei der Kompensation des vertikalen Induziertanteils gemäß Fig. 5b greift der Regelalgorithmus daher nur ein, wenn eine Veränderung im geographischen Standort gemessen worden ist. Der Regelalgorithmus benötigt dazu auch den Zugriff zur langfristigen Datenhaltung 4.
- b) Bei der Kompensation des horizontalen Induziertanteiles nach Fig. 5c dagegen greift der Regelalgorithmus ein, wenn eine Kursänderung und/oder eine Veränderung im geographischen Standort gemessen worden ist. Der Regelalgorithmus benötigt dazu auch den Zugriff zur langfristigen Datenhaltung. Der Regelalgorithmus für die Horizontalkompensation soll auch das Gieren mit abfangen.
- Zur Ermittlung der gegenmagnetischen Maßnahmen gemäß vorstehendem Regelalgorithmus benötigt daher die Prozeßsteuerung der MES-Anlage den Standort und den Kurs des Fahrzeugs. Diese Information erhält die Prozeßsteuerung durch Kopplungen an die den Standort bestimmenden Geräte und den Kreiselkompaß oder im Notfall durch eine manuelle Eingabe. Der Inklinationswinkel und die Horizontalintensität des Erdfeldes und damit auch die Vertikalintensität ändern sich auf der Erde von Ort zu Ort. Im Rahmen der zugelassenen Abweichung von der Idealkompensation durch das Kompensationssystem ist es möglich, die Navigationskarte in Standortbereiche einzuteilen, wobei Isoklinen und Isodynamen bei der Flächeneinteilung zu berücksichtigen sind.
- Für diesen Standortbereich ist ein gültiger Horizontalwert und Vertikalwert und der Inklinationswinkel festgelegt. Gleichzeitig sollten auch die geographischen magnetischen Anomalien berücksichtigt werden. Die Standortflächenkarte ist als Datei in der langfristigen Datenhaltung des MES-Prozessors abgelegt. Die Standortflächen brauchen nicht gleich groß zu sein, aber rechtwinklig unter Berücksichtigung der Längen- und Breitengrade der Navigationskarte eines bestimmten Maßstabes, um die rechnerische Standortflächenbestimmung zu beschleunigen.
- Jede Standortfläche mit seinen Eckdaten stellt ein "File" dar. In dieses File werden die Horizontalkomponenten und Vertikalkomponenten des Erdfeldes eingetragen; außerdem die Ströme zur Einspeisung in die Vertikalkompensationsspulen, da die Vertikalkompensation nicht kursabhängig ist.
- Für die Horizontalkompensation wird der Strom für eine Nordkurskompensation und eine Ostkurskompensation eingetragen. Aus diesen Werten kann der Strom für die Horizontalkompensation auf jedem Kurswinkel rechnerisch bestimmt werden.
- 3. Die bisher angeführten Kompensationsmaßnahmen gegen das
Induziertfeld gelten für ein Fahrzeug, welches sich auf
einer Ebene bewegt.
Bewegt sich das Fahrzeug nicht auf ebenem Kiel, sondern macht das Fahrzeug Bewegungen, die bei einem Schiff mit Schlingern, Stampfen und Gieren bezeichnet werden, so muß die MES auf diese Bewegung reagieren.
Es sind zwei getrennt zu behandelnde Reaktionen auf die
Bewegung zu berücksichtigen. Dazu ist es erforderlich,
die Fahrzeugbewegungen aufzunehmen. Die Bewegungen des
Schlingerns oder Stampfens können entweder durch Rollkugelgeber
oder Kreiselgeber aufgenommen werden. Das
Gieren wird durch einen Kreiselgeber erfaßt und wie eine
Kursänderung behandelt.
Durch die dauernd sich verändernde Lage des Fahrzeuges im
Erdfeld ändert sich auch ständig das Induziertfeld. Das
macht auch eine Änderung der gegenmagnetischen Maßnahmen
erforderlich. Die Reaktionen des Fahrzeugs sind durch
elektrisch simulierte Bewegungen bei der Erstvermessung
unter den magnetischen Verhältnissen des Meßortes festgestellt
worden. Mit Hilfe der ermittelten Reaktionsparameter
und der Erdfeldkomponenten des Standortes wird die
bewegungsrichtige magnetische Reaktion des Induziertfeldes-
MES zu einem linearen Steuerungsproblem.
Die zweite Reaktion auf Bewegungen wie Schlingern,
Stampfen und Gieren ist die Erzeugung von Wirbelfeldern
bei Fahrzeugen mit großflächigen Einbauten aus leitendem
Material oder Fahrzeugen, die ganz oder teilweise aus
leitendem Material gefertigt sind. In den leitenden
Materialien entstehen durch die Bewegung im Erdfeld
Induktionsströme, sogenannte Wirbelströme, die ihrerseits
Magnetfelder erzeugen. Die Wirbelfelder treten
nahezu 90° phasenverschoben auf und sind abhängig von der
Schlinger- und Stampffrequenz.
Von den Magnetfeldkomponenten X, Y und Z befinden sich
die Teilkomponenten P = Permanentanteil, IV = der durch
die vertikale Erdfeldkomponente erzeugte Induziertanteil,
IHN = der durch die horizontale Erdfeldkomponente
auf Nordkurs erzeugte Induziertanteil und IHO = der durch
die horizontale Erdfeldkomponente auf Ostkurs erzeugte
Induziertanteil in der langfristigen Datenhaltung.
Für die Berechnung eines Störfeldes eines ferromagnetischen
Objektes auf jedem beliebigen Kurs und an jeden
Punkt der Erde sind außer den Teilkomponenten P, IV, IHN,
und IHO noch folgende Angaben notwendig:
- - der Kurswinkel FI
- - der vertikale Erdfeldanteil am Meßort EVM
- - der vertikale Erdfeldanteil am "Rechnerort" EVR
- - der horizontale Erdfeldanteil am Meßort EHM
- - der horizontale Erdfeldanteil am "Rechnerort" EHR
Die Erdfeldkomponenten sind in einer einheitlichen Maßeinheit
anzugeben. Welche Einheit bei der Angabe der Erdfeldkomponenten
benutzt wird ist ohne Bedeutung. Aus den
Angaben wird ein Vertikalfaktor und ein Horizontalfaktor
bestimmt und dieser wird dimensionslos.
EVM = Erdfeld vertikal am Meßort
EVR = Erdfeld vertikal am Ort des zu berechnenden Störfeldes
VF = Vertikalfaktor
EVM = Erdfeld vertikal am Meßort
EVR = Erdfeld vertikal am Ort des zu berechnenden Störfeldes
VF = Vertikalfaktor
VF = EVR/EVW
EHM = Erdfeld horizontal am Meßort
EHR = Erdfeld horizontal am Ort des zu berechnenden Störfeldes
HF = Horizontalfaktor
EHR = Erdfeld horizontal am Ort des zu berechnenden Störfeldes
HF = Horizontalfaktor
HF = EHR/EHM
Die Wirbelfelder benötigen ein eigenes Kompensationsprogramm,
deren Reaktionsparameter wiederum bei der Erstvermessung
mit elektrisch simulierter Bewegung ermittelt
worden sind. Zur Vereinfachung sollte die Wirbelfeldkompensation
mit einem zweiten Prozessor im Master-Slave-Betrieb
betrieben werden.
Bei der Kompensation der Wirbelstromfelder gemäß "Fig. 5d"
greift daher der Regelalgorithmus ein, wenn Bewegungsgeber
eine Bewegung des Fahrzeuges um seine Längsachse
und Querachse anzeigt. Der Regelalgorithmus benötigt dazu
ebenfalls den Zugriff zur langfristigen Datenhaltung.
Die Wirksamkeit der Regelalgorithmen, die Effekte nach
Fig. 3 in die prozeßgesteuerte MES-Anlage mit einbezieht,
ist abhängig von der Qualität der bei der Erstvermessung
insoweit ermittelten Einstelldaten (Datenuntergruppen
2.5 und 2.6).
In welcher Weise die Regelalgorithmen aus einem Verfahren
zur Berechnung des Störfeldes eines ferromagnetischen Objektes
auf jeden beliebigen Kurs an jedem Punkt der Erde
abgeleitet werden, soll nachstehendes Beispiel zeigen:
Bei der magnetischen Vermessung von ferromagnetischen
Objekten werden die Komponenten X, Y und Z des Eigen-
Magnetfeldes gemessen und abgespeichert.
Das Koordinatensystem ist zur leichteren Handhabung objektfest.
In diesem objektfesten Koordinatensystem zeigt
auf Nordkurs die X-Komponente zum Bug des Objektes und
damit zur Oberkante der Matrix, die Y-Komponente zur
rechten Seite von Objekt und Matrix und die Z-Komponente
nach unten. Bei der Datenablage im Rechner von Matrixen
der anderen Hauptkurse ist unabhängig von der Art der
Meßwertaufnahme dafür zu sorgen, daß durch Klappen oder
Stürzen oder durch Umkehr der Vorzeichen der Meßwertmatrix
der Bug des Objektes, und damit die X-Komponente zur Oberkante
der Matrix, die Y-Komponente zur rechten Seite und
die Z-Komponente nach unten zeigt.
Der erste Teilschritt zur Lösung der weltweiten Störfeldberechnung
eines Objektes ist die Berechnung des Störfeldes
auf jedem Kurs am Meßort.
Der Permanentanteil P, der vertikale Induziertanteil IV
und die horizontalen Induziertanteile auf Nord- bzw. Ostkurs
IHN und IHV sind Parameter der Rechnung. Dabei verhält
sich in der Rechnung der horizontale Induziertanteil
auf Nordkurs wie der cos des Kurswinkels FI, der horizontale
Induziertanteil auf Ostkurs wie der sin des Kurswinkels
FI.
Das Störfeld für die Komponenten X, Y und Z wird jeweils
mit dieser für die Programmierung aufbereiteten Formel
HSF = P + IHN × COS FI + SIN FI + IV
berechnet.
Bei der Berechnung eines Störfeldes eines Objektes am Meßort
auf unterschiedlichen Kursen bleibt der Permanentanteil
P und der durch die vertikale Erdfeldkomponente induzierte
Anteil IV immer gleich. Soll das Störfeld eines Objektes
für einen Ort mit anderen erdmagnetischen Verhältnissen
wie am Meßort berechnet werden, so sind der Horizontalfaktor
HF und der Vertikalfaktor VF in die Rechenvorschrift
einzufügen.
In eine für die Programmierung günstigen Form aufbereitet
ergibt sich folgende Rechenvorschrift:
HST = P + (IHN × COS FI) × HF + (IHO × SIN FI) × HF + IV
× VF
Wie schon angedeutet werden die Teilkomponenten der langfristigen
Datenhaltung entnommen.
Die Erdfeldwerte des horizontalen und vertikalen Erdfeldes
für den Meßort können im Rechnerprogramm fest
vereinbart werden. Die Erdfeldkomponenten der Orte, für
die das Störfeld des Objektes berechnet werden soll,
können bei häufiger Benutzung in einer langfristigen
Datenhaltung vorhanden sein. Eine Eingabe für nicht vorhandene
Daten sollte vorgesehen werden.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Steuern einer magnetischen Eigenschutz
(MES)-Anlage eines Fahrzeuges, die ein großräumiges, dreiachsiges
Spulensystem bestehend aus stromdurchflossenen
Spulen in den drei orthogonalen Fahrzeugachsen zur Kompensation
des magnetischen Eigenfeldes des Fahrzeuges, abhängig
vom Erdmagnetfeld am Fahrzeugort und der Fahrzeugbewegung
im Erdmagnetfeld (Kurs, Schlingern, etc., dadurch
gekennzeichnet, daß eine Prozeßsteuerung mit einem digitalen
Datenprozessor (3) vorgesehen ist,
dem eine Datenbank (4) zugeordnet ist, in der
dem eine Datenbank (4) zugeordnet ist, in der
- - fahrzeugspezifische Daten der Erstvermessung am Meßort
- - standortabhängige Daten über die erdmagnetischen Verhältnisse im Operationsgebiet des Fahrzeuges (geomagnetische Daten)
abgelegt sind,
dem an Bort des Fahrzeuges (2) befindliche Meßgeber für Spulendaten, geographischer Standort, Kurs- und Fahrzeugeigenbewegungen zugeordnet sind, und
der aufgrund einer vorgegebenen Auflaufsteuerung (Algorithmen) die Amperewindungszahlen der Kompensationsspulen (1) so steuert, daß eine optimale Kompensation gewährleistet ist.
dem an Bort des Fahrzeuges (2) befindliche Meßgeber für Spulendaten, geographischer Standort, Kurs- und Fahrzeugeigenbewegungen zugeordnet sind, und
der aufgrund einer vorgegebenen Auflaufsteuerung (Algorithmen) die Amperewindungszahlen der Kompensationsspulen (1) so steuert, daß eine optimale Kompensation gewährleistet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
die Daten der Erstvermessung Daten zur Kompensation des
Permanentfeldes (Strom und Schaltung der die Kompensation
des Permanentanteiles zugeordneten Teilspulen), des vertikalen
Induziertfeldes sowie des horizontalen Induziertfeldes
auf Nord- und Ostkurs sowie zur Kompensation des
Wirbelstromfeldes beim Schlingern auf Ost- und beim
Stampfen auf Nordkurs, jeweils bezogen auf den Meßort,
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet,
daß die Daten, die an Bord des Fahrzeuges gewonnen werden,
Kontrolldaten aus der Spulenanlage (Spulenstrom, -wärme,
-widerstandswerte) und Bewegungsdaten (geographischer
Standort, Kurs, Schlinger- und Stampfbewegungen) sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
Ablaufsteuerung eine Prioritätsschaltung aufweist, derart,
daß im Auslösen einer Reaktion der Prozeßsteuerung die Bewegungsdaten
gegenüber den Kontrolldaten Vorrang haben und
innerhalb der Bewegungsdatenliste folgende Rangfolgen besteht
- - Kurs
- - Schlingern
- - Stampfen
- - geographischer Standort.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Prozeßsteuerung unterschiedliche
Ablaufsteuerungen (Algorithmen) zur Ermittlung
der Stellgrößen für die Amperewindungszahleinstellung
der Spulen zur Kompensation
- - des magnetischen Permanentfeldes,
- - des horizontalen magnetischen Induziertfeldes,
- - des vertikalen magnetischen Induziertfeldes und
- - des magnetischen Wirbelstromfeldes vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ablaufsteuerungen so ausgebildet sind, daß
- - bei der Kompensation des Permanentanteiles ein erster Algorithmus aufgrund der Daten der Erstvermessung die Stellgröße bildet,
- - bei der Kompensation des vertikalen Induziertanteiles ein zweiter Regelalgorithmus vorgesehen ist, der eine Veränderung im geographischen Standort berücksichtigt,
- - bei der Kompensation des horizontalen Induziertanteiles ein dritter Regelalgorithmus vorgesehen ist, der bei Messung einer Kursänderung und/oder einer Veränderung im geographischen Standort die Kompensation veranlaßt.
- - für die Kompensation der Wirbelstromfelder ein vierter Regelalgorithmus vorgesehen ist, der aufgrund von Signalen zugeordneter Bewegungsgeber für Bewegungen des Fahrzeuges um seine Achsen die Stellgröße für die Kompensation bildet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Wirbelfeldkompensation ein zweiter Prozessor vorgesehen
ist, der mit dem ersten, dem Hauptprozessor im
Master-Slave-Betrieb geschaltet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Regelalgorithmus für die Horizontalkompensation so
ausgebildet ist, daß er auch die Kompensation der Fahrzeugbewegung
"Gieren" mit umfaßt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die geomagnetischen Daten auf vorgegebene
rechtwinklige Flächen der Erdoberfläche bezogen sind unter
Berücksichtigung von geographischen magnetischen Anomalien.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erfassung der Fahrzeugeigenbewegungen
(Schlingern, Stampfen, Gieren) Rollkugel- oder Kreiselgeber
vorgesehen sind.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
DE19863620402 DE3620402A1 (de) | 1986-06-18 | 1986-06-18 | Vorrichtung zum steuern einer magnetischen eigenschutz-(mes) anlage |
EP87108207A EP0249838B1 (de) | 1986-06-18 | 1987-06-05 | Vorrichtung zum Steuern einer magnetischen Eigenschutz (MES)-Anlage |
NO872526A NO872526L (no) | 1986-06-18 | 1987-06-17 | Innretning til styring av et magnetisk egenbeskyttelses(meb-)-anlegg. |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19863620402 DE3620402A1 (de) | 1986-06-18 | 1986-06-18 | Vorrichtung zum steuern einer magnetischen eigenschutz-(mes) anlage |
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DE3620402C2 DE3620402C2 (de) | 1989-09-07 |
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Family Applications (1)
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