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Elastische Klauenkupplung. Klauenkupplungen sind bekannt, bei welchen
zwischen den mit Spiel ineinandergreifenden Klauen der beiden Kupplungsteile Federn
eingelegt sind, die die Kupplung in der Umfangsrichtung elastisch machen. Diese
Klauenkupplungen haben verschiedene Nachteile, zu welchen fast ausschließlich der
Umstand zählt, daß sie nicht eine genügend wirksame, der zunehmenden Kraft entsprechende
Elastizität -und mithin auch nicht die in der Umfangs- und Seitenrichtung erforderliche
Beweglichkeit im gewünschten Ausmaß besitzen. Andere Kupplungen dieser Art haben
wieder eine komplizierte Bauart und sind daher für eine allgemeine Verwendung nicht
geeignet.
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Von diesen Kupplungen unterscheidet sich die vorliegende Klauenkupplung
dadurch, daß sie bei einfachster Konstruktion sehr elastisch ist und die erforderliche
Umfangs- und Seitenbeweglichkeit besitzt, so daß sie in allen Fällen des Maschinenbaues.
soweit es sich um die Übertragung von Drehkräften handelt, gut verwendbar ist. Diese
Klauenkupplung besteht im wesentlichen darin, daß die Klauen an den einander zugekehrten
Flächen mit gegeneinander sich erweiternden keilförmigen Nuten versehen sind, in
welche in ihrem Umfange (von außen nach innen) zusammendrückbare lIetallfedern eingelegt
werden, die mittels der '.eilförmigen \Tuten auf die Klauen wirken, wodurch sich
eine vereinigte, der zunehmenden Kraft entsprechende Feder-Keil-Wirkung ergibt.
Ein Festklemmen der Federn in den Keilnuten wird durch richtig gewählten, von den
Materialien der Federn und der Klauen abhängigen Keilwinkel verhindert, der theoretisch
stets über io° beträgt, wäre somit nur bei einem derart kleinen Winkel, der für
die Praxis ohnehin nicht mehr in Frage kommt, möglich. In einer weiteren Ausführungsform
sind die gegeneinander gerichteten Teile der Klauen zu Vollkeilen ausgebildet, die
von den dazwischen eingelegten Federn umfaßt werden, wodurch bei zunehmender Kraft
die Federn einer Keilwirkung von innen nach außen unterworfen und in ihrem Umfang
auseinandergepreßt sind. Als Federn für diese Kupplungen eignen sich insbesondere
solche, die abwechselnd aus um einen Dorn schraubenförmig geführtenWicklungen und
aus einer oder mehreren größeren Ganz- oder Teilwicklungen bestehen, welch letztere
sich entweder gegen die Seitenwände der keilförmigen .Tuten beider Kupplungsteile
stützen oder als Teilwicklungen die Vollkeile beider Kupplungsteile umfassen.
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Die Abb. i und obere Hälfte der Abb. a veranschaulichen in einem achsialen
Schnitt bzw. in einem Querschnitt nach A-B der Abb. i eine Ausführungsform der Klauenkupplung.,
Die Abb. 3 und untere Hälfte der Abb. a veranschaulichen eine zweite Ausführungsform
in der gleichen Darstellung. Abb. ,4 stellt eine dritte Ausführungsform im Querschnitt
dar.
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Die in den Abb. i und :2 obere Hälfte dargestellte Klauenkupplung
besteht aus den beiden Kupplungsteilen i, 2, die finit gegeneinander gerichteten
und zwischeneinander greifenden Klauen 3 bzw. 4. versehen sind, zwischen welchen,
wie eingangs bemerkt, die die Elastizität der Kupplung in der Umfangs-oder Drehrichtung
bewirkenden 'Metallfedern angeordnet sind, die insbesondere von solcher Form sind,
daß sie in ihrem Umfang zusammendrückbar sind. Die Klauen 3, 4. sind an den einander
zugekehrten Flächen mit gegeneinander erweiterten keilförmigen Nuten 5 bzw.6 versehen,
zwischen welche im Querschnitt zusainmendrückbare Federn eingelegt werden, wodurch
eine vereinigte Feder-Keil-Wirkung erzielt wird. Von besonderem Vorteil ist die
dargestellte Ausführungsform der Federn, die abwechselnd aus um einen kurzen Dorn
7 schraubenförmig herumgeführten Wicklungen 8 und aus einer oder mehreren größeren
Ganz- oder Teilwiclcltingen bestehen, die c. B. durch nach der einen bzw. anderen
Seite gerichteten Teilwicklungen 9 bz«-. io gebildet werden, die finit den Seitenwänden
der beiden Keilnuten 5, 6 zusammenwirken und zu diesem Zwecke in ihrem äußeren Teil
im wesentlichen nach Art eines Doppelheiles geformt sind. Die Dorne 7 sind an beiden
Enden durch Scheiben i i und durch Vernieten o. dgl. abgeschlossen, so daß jede
Feder ein für sich bestehendes, in die Kupplung einsetzbares und herausnehmbares
Element bildet.
Das Einsetzen der Federn erfolgt abwechselnd voll
der einen und anderen Stirnseite der Kupplung. Zu diesem Behufe gehen von der Nabe
jedes Kupplungsteils entweder nur die Klauen 3 bzw. 4 ab, während dazwischen eine
Stirnbegrenzung fehlt, oder aber es enthält die vorhandene Stirnbegren-7ung hei
jeder zweiten Klaue die doppelkeilförwig gestalteten seitlichen Üffnungen. Im ersteren
Falle wird die fehlende Stirnbegrenzung von einer Deckscheibe 12 bzw. 13 gebildet,
die nach erfolgtem Einsetzen der Federn zwischen die Klauen den freien Raum zwischen
denselben abschließt und nach erfolgter Befestigung mittels Schrauben o. dgl. mit
Hilfe von nach einwärts ragenden Ansätzen 14 o. dgl. den Raum für die Feder auf
deren Länge verkleinert, indem diese Ansätze den Federdornen 7 als Anschlag auf
einer Seite dienen. Nach Abnahme der Deckringe 12, 13
können die Federn von
der Stirnseite der Kupplung leicht entfernt werden.
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Durch die Anordnung der Federn zwischen den Klauen der beiden Kupplungsteile
erhält die Kupplung die erforderliche Elastizität in der Umfangs- oder Drehrichtung,
wodurch sich im Verein mit der an sich schon vorhandenen Umfangsbeweglichkeit die
erforderliche seitliche Beweglichkeit ergibt. Durch die Zusammenwirkung der , größeren
Wicklungen 9, io mit den keilförmigen Nuten 5, 6 wird eine ansteigende Federwirkung
bei sich nähernden Klauen erreicht.
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Die in den Abb. 2 untere Hälfte und Abb. 3 dargestellte Einrichtung
unterscheidet sich nur durch die Form der Klauen 3, 4 von der vorbeschriebenen Einrichtung,
die so gestaltet 'sind, daß die Keilnuten 5, 6 statt eines spitzen einen stumpfen
Winkel einschließen, so daß die dazwischen eingelegten Federn in einer gegen die
vorbeschriebene Ausführungsform um go° verdrehten Stellung zur Anwendung kommen.
Diese Ausführungsform eignet sich insbesondere zur Übertragung größerer Kräfte.
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In Abb. ¢ unten ist veranschaulicht, daß auch Klauen 3,4 zur Anwendung
kommen können, die an Stelle der vorbeschriebenen Keilnuten 5, 6 beiderseits mit
Vollkeilen 15 ausgestattet sind, mit denen die dazwischen eingelegten Federn 8,
9, io derart zusammenwirken, daß die V ollkeile 15 zwischen die Teilwicklungen 9,
io der Federn eingreifen. Dabei empfiehlt es sich, die Z#,ricklung der Federn so
vorzunehmen, daß der Keilwinkel spitzer wird.
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In Abb.4 oben ist ferner dargestellt, daß die Klauen 3, .4 auch so
ausgestaltet werden können, daß eine Vereinigung der in der ebb. 2 oben und Ahb.
4 unten dargestellten Wirkung eintreten kann, d. h. sowohl Hohlkeile 5 als auch
Vollkeile 15 der Klauen 3, 4. mit den Federn 8, 9, io zusammenwirken.
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Das Einlegen der Federn kann statt voll der Stirnseite vom Umfang
der Kupplung aus erfolgen, für welchen Zweck jede zweite Klaue mehrteilig sein muß.
Die Klaue kann z. B., wie in Abb. 2 links unten angedeutet ist, aus zwei längs der
gestrichelten Linie 16 geteilten und miteinander zu verbindenden Teilen 17, 18 bestehen.