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Vorrichtung zum Rösten und Trocknen von Flachs, Jute, Hanf und anderem
Faserstoff. Den Gegenstand der Erfindung -bildet eine Vorrichtung zum Rösten und
Trocknen von Flachs, Jute, Hanf und anderem Faserstoff in einem Röstbehälter unter
Verwerildung von Trockenluft und kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, diaß,der:Deckel
des Röstbehälters sowohl die Heizvorrichtung als auch die Saugvorrichtung und den
Motor für diese trägt, derart, daß durch Abnahme des Deckels auch gleichzeitig die
gesamte Trockenvorrichtung, mit Zubehör vom Röstbehälter .entfernt wird.
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Zweckmäßig umgreift der Röstbehälterdeakel den Behälter mit einem
Flansch, welcher zwischen Behälter und Deckel einen genügend großenRaum frei läßt,
um dieHei.zschlange für die von oben her durch das Fasergut geleitete Trockenluft
aufzunehmen.
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Auf -der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, bedeutet:
Alb. r einen senkrechten Schnitt durch den Apparat, Abb. a einen senkrechten Schnitt
durch einen ähnlichen in verschiedenen Teilen modifizierten Apparat.
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Der Röstbehälter A (Abt. r) besitzt senkrechte Seitenwände a und einen
sch-vvach nach der Mitte zu geneigten Boden ci . 'Unmittelbar über dem Boden
a' ist ein zweiter Bo-den B, welcher mit vielen kleinen Durchbohrungen b
versehen ist, angeordnet. Auf diesem Boden wird der Flachs oder das sonstige
zu
röstende Fasermaterial C so aufgebracht, <laß die einzelnen Stengel oder Strohhalme
senkrecht stehen. Ein mit verschließbaren Zugangsöffnungen d versehener Deckel dient
zum Abschluß des Behälters sowie zum Einfüihren und Entfernen des Fasezgutes. Die
Seitenzargen dz des Deckels D schließen nicht ummittelbar mit den Seitenwänden a
des Röstbehälters A ab; es ist vielmehr zwischen beiden Teilen ein gewisser Zwischenraum
frei gelassen, welcher zur Aufnahnne der Dampf oder heißes Wasser führenden Heizrohre
E dient. Man .kann auch den Deckel D als Ganzes entfernen, wenn man es nicht für
zweckmäßig hält, besondere verschließbare Zugangsöffnungen in demselben anzubringen.
In einem solchen Falle werden die Heizrohre E zweckmäßig an den Deckelzargen befestigt,
und der zum Durchsaugen der Trockenluft dienende Exhaustor kann auf der Oberseite
des Deckels angeordnet werden, so daß ein solcher Deckel eine vollständige Anlage
für sich bildet, welche durch einen Flascheiiza-oder durch eine sonstige passende
Hebevorrichtung von dem Röstbehälter A abgehoben werden kann; in diesem Falle genügt
auch ein einziger Deckel für einen ganzen Satz von Röstbehältern A. Durch die Mitte
des Behälters ist eine Luftleitung F geführt, welche unterhalb des durchlöcherten
Bodens beginnt und .bis unter den Zwischenboden B reicht. Diese Luftleitung F ist
mit der Saugleitung des Exhaustors verbunden, so daß die Trokkenl.u.ft in Richtung
der in der Zeichnung angegebenen Pfeile durch das Röstgut hindurcL-gesaugt und durch
die Leitung F abgesaugt werden kann. Der geneibte Boden cä des Behälters ist außerdem
mit einem Abzugsrohr G versehen, welches die kondensierte Feuchtigkeit von Zeit
zu Zeit abzuführen gestattet, zu welchem Zwecke ein in die Leitung G eingeschaltetes
Ventil g dient.
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Für Röstvorrichtungen größererAbnnessung kann,die in Abb. 2 gezeichnete
Ausführungsform des Röstbehälters verwendet werden. An Stelle einer einzigen Luftleitung
F werden hier mehrere Luftleitungen F' benutzt, welche jedoch nicht durch den eigentlichen
Behälter hindurchgeführt sind, sondern nur in <ien Boden ä desselben einmünden.
Die Anzahl der Luftleitungen F' richtet sich 'hierbei lediglich nach der Größe des
Röstbehälters A.
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Bei jeder der beschriebenen Ausführungsformen, von Röstbehältern A
kann der durchlöcherte Zwischenboden B so angeordnet -werden, daß er von außen gehoben
und gesenkt werden kann; hierdurch würde man einen größeren oder kleineren Luftraum
unterhalb desselben erzeugen können, der dem jeweiligen Gang der Trockenarbeit entspricht.
Auch würde ein derartiger Röstbehälter für die Röstung verschiedenartiger Faserstoffe
dienen können.
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Der Faserstoff C wird, wie schon eingangs erwähnt, in den Röstbehälter
A so eingesetzt, daß .die einzelnen Stengel oder Strohhalme senkrecht stehen. Während
der Röstarbeit nun wird ein schwacher, aber gleichförmiger Luftstrom durch das Röstgut
geschickt und der Behälter gleichzeitig beheizt; das Heizen kann hier durch Zufuhr
von Frischdampf oder heißem Wasser geschehen, und zwar zweckmäßig von unten nach
oben. Die Rohrleitung F (Ab-b. r) wirkt hierbei alsdann als Sfaugrohr, welches die
Luft von außen über die Heizrohre zur Oberfläche des Fasergutes befördert, worauf
der Abzug der Luft durch den durchlöcherten Boden B und die Leitung F erfolgt. Auch
kann zu gleichem Zwecke ein Luftstrom durch die zum Rösten dienende Flüssigkeit
geschickt werden, um beispielsweise die Verbreitung gewisser Bakterien zu -beeinflussen.
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Nach dem Rösten wird das Wasser abgezogen und die Stengel bzw. das
Stroh auf diese Weise trockengelegt. Nachdem wird durch die Leitung F bzw. die Leitungen
F' Luft durch das Fasergut hindurchgesaugt, wobei die Luft in Richtung der Pfeile
über die Heizrohre, durch das Fasergut, durch den durchbrochenen Boden und das Saugrohr
F abzieht. Auf diese Weise kann ein urunterbrochener Luftstrom so lange durch das
Fasergut gesaugt werden, bis letzteres ebenfalls vollständig trocken ist.