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Einrichtung zum Reinigen und Sterilisieren der zum Herstellen von
Ampullen bestimmten Glasröhrchen Das Reinigen der zum Herstellen von Ampullen bestimmten
Glasröhrchen erfolgt in den Ampullenherstellungsstätten auf verschiedene Art, je
nach den zur Verfügung stehenden Räumen und Mitteln. Meist erfolgt das Reinigen
durch Eintauchen der Röhrchen in Wasser oder mittels Wasser- und Dampfstrahlen.
Nach erfolg er Reinigung werden die Röhrchen bündelweise in Papier eingepackt oder
in cLrhte Behälter eingeschlossen und eingelagert oder der Weiterverarbeitung zugeleitet.
Das Reinigen der Röhrchen erfolgt aber dabei. stets im Arbeitsraum ohne Innehaltung
irgendwelcher besonderer Vorsichtsmaßnahmen. Da aber bekanntlich die Raumluft in
den Fabrikräumen, hauptsächlich im Sommer, wenn bei offenen Fenstern gearbeitet
wird, stets Staub und andere Unreinlichkeiten enthält, auch dann, wenn im übrigen
größte Sauberkeit herrscht, so ist es unvermeidlich, daß bei einer Arbeitsweise,
bei welcher die zu reinigenden Glasröhrchen der Raumluft ausgesetzt sind, Staubteilchen
und andere Unreinlichkeiten in die Röhrchen gelangen. Die Gefahren aber, die auch
der feinste Staub oder die geringste Unreinlichkeit in Ampullen darstellen, bedürfen
keiner besonderen Erläuterung.
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Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Einrichtung zum Reinigen
und Sterilisieren der zum Herstellen von Ampullen bestimmten Glasröhrchen mittels
Wasser und Dampf, bei deren Verwendung eine Bz-rührung der zu reinigenden Röhrchen
mit der Raumluft während des Reimgens und Sterilisierens vollständig dadurch verrneden
ist, daß die Einrichtun
- die Glasröhrchen bündelweise in senkrechter
Lage aufnehmende und gegenüber der Außenluft abgeschlossen zylindrische Kammern
aufweist, die mit Absperrhähne elithaltenden Rohrleitungen zur Einführung von Wasser,
Sterilisierdampf und filtrierter @ell@-luft verbunden sind.
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Die neue Einrichtung gestattet in fortschrittlicher Weise ferner auch
das gleichzeitige Reinigen und Sterilisieren eines ganzen Bündels von Glasröhrchen
mittels Wasser-, Dampf- und Heißluftstrahl-en. Dies ist des= wegen fortschrittlich,
weil bei der bisherigen Arbeitsweise zwar noch das Waschen der Röhrchen bündelweise
erfolgte, nicht aber das Sterilisieren, da dieses durch Einspritzen von Dampf in
jede einzelne Röhre erfolgtet während zum Trocknen die Röhrchen wieder bündelweise
in Trockenräumen aufgestellt wurden.
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Weitere zweckmäßig angewendete Merkmale der neuen Einrichtung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsz beispiele der Einrichtung
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i das erste Ausführungsbeispiel, nämlich mit drehbar
angeordneten Glasröhrchenbehältern in Seitenansicht, Fig. 2 dasselbe in Draufsicht,
Fig. 3 einen waagerechten Querschnitt nach Linie 111-111 der Fig. 1 und Fig. 4.
in Seitenansicht und Draufsicht eine Zusatzeinrichtung mit radial verlaufenden Scheideleisten,
«-elche die Verbindung zwischen den einzelnen Einspritztrichtern verhindert., Fig.
5 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel, nämlich ein solches mit feststehenden Glasröhrchenbehältern,
in Vorderansicht, Fig. 6 dasselbe in Seitenansicht und Fi. ; in Draufsicht.
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In' Fig. 1 bis ,4 bezeichnet i ein Gestell., auf dem eine Scheibe
2 befestigt ist, die vier Löcher aufweist und an deren Unterseite ein Trichter 3
befestigt ist, der in ein Abflußrohr mit Hahn .l endet.
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Im Mittelpunkt der Scheibe a ist :eine senkrechte Achse 5 befestigt,
an deren oberem Ende eine Scheibe 6 befestigt ist.
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Zwischen den beiden Scheiben z, 6 ist ein die zylindrischen Kammern
1o enthaltender Drehteil angeordnet, der aus zwei Endscheiben ; , 8, den Stangen
g mid beispielsweise vier Kammern 1o1 bis'1o-1 besteht und um die Achse 5 drehbar
ist.
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Jede Kammer 1o besitzt eine Tür 11, die je mittels Griffes 1a geöffnet
und dicht geschlossen werden kann.
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Die Kammern 1o sind oben und unten durch Lochscheiben 13, letze o.
dgl, geschlossen. Die Scheiben ; , S weisen, entsprechend den, vier Kammern, Löcher
auf; auch d=e Lage dieser vier Löcher in der unteren Scheibe a entspricht derjenigen
der Kammern 1o. Die obere Scheibe 6 weist dagegen nur drei Löcher auf entsprechend
der Lage derjen:gen von drei aufeinanderfolgenden Kamrnlern 10.
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An diesen drei Löchern der oberen Scheibe 6 sind mittels mit der Spitze
nach oben gerichteter Trichter 14., 15, 16 mit Hähnen 14', 15', 16' der Reihe nach
die Zufuhrleitungen des Wassers, des Dampfes und der Warmluft angeschlosssen, also
am Hahn 1.1' die Wasserleitung, ' am Hahn 15' die Dampfleitung und am Hahn 16' die
Warmluftleitung.
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Die Arbeitsweise mit dieser Einrichtung ist folgende: Man führt ein
zu reinigendes Bündel Glasröhrchen durch die Tüx- 11 in diejenige Kammer 1 o ein,
die sich gerade nicht unter einem der drei Trichter 1q., 15, 16 befindet. In der
Zeichnung (Fig. 1) also in die Kammer iol.
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Hierauf dreht man den Drehteil mit den Scheiben ; , 8 um 9o- nach
rechts um die Achse 5, damit wird die Kammer 1o1 unter den Trichter 14. gebracht.
Jetzt öffnet man den Hahn 1.1' und läßt ihn etwa 1o Minuten offen, so dar während
dieser Zeit dau. ernd Wasser durch die Lochscheibe 13 auf die senkrecht aufgestellten
Glasröhrchen herabrieselt und diese daher gut gewaschen werden. Das Wasser läuft
unten durch den Trichter ; ab.
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In der Zwischenzeit kann die nächste Kammer 1o4, die sich jetzt an
der Ladestelle befindet, mit einem Glasröhrcbenbündel geladen «-erden.
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Nach Beendigung der Waschung des Bündels in der Kammer 1 o1 dreht
man die Gruppe wieder um 9o' in der gleichen Richtung weiter. Damit kommt die Kammer
104 unter den Trichter 1,1, und die Waschung dieses Bündels kann beginnen, während
die Kammer 1o1 jetzt unter den Trichter 1 5 gekommen ist, so daß das Bündel in dieser
Kammer jetzt nach öffnen des Hahns 15' mit Dampf sterisiert wird. Gleichzeitig wird
an der Ladestelle eine weitere Kammer 103 geladen.
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Die weiteren Arbeitsvorgänge erfolgen entsprechend. Nach der nächsten
Drehung um 9o kommt die erste Kammer 1 o1 unter den Trichter der Heißluftleitung,
und das Bündel wird jetzt getrocknet, so dar es nach der nächsten Drehung an die
Ladestelle zurückkommt, wo das fertig gewaschene, sterilisierte und getrocknete
Bündel herausgenommen werden kann und ein neuer Kreislauf beginnen kann.
Die
sämtlichen Reinigungsvorgänge ierfolgen also gleichzeitig für mehrere Bündel von
Glasröhrchen und. unter vollständigem Abschluß von der Außenluft.
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Um während des gleichzeitigen Geöffnetseins der Wasser-, Dampf- und
Heißluftleitungen eine Verbindung der drei Trichter 14, 15, 16 untereinander durch
den Zwischenraum zwischen den Scheiben 6, 7 hindurch zu verhindern, ist auf der
Achse 5 überhalb dieser Scheiben ein Bund mit drei radialen Leisten vorgesehen,
welche in entsprechende radiale Schlitze in den Scheiben 6, 7 eingreifen (s. Fig.4).
Bei jeder Drehung deT Kammergruppe muß dieser Bund etwas angehoben werden, damit
sich die Scheib,9 7 gegenüber der Scheibe 6 drehen kann.
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Das zweite Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 bis 7 enthält, im Gegensatz
zum ersten, eine feststehende Gruppe von fünf zylindrischen Kammern, von denen
je eine Gruppe vorn zwei Kammern und eine einzelne Kammer gleichzeitig den
verschiedenen. Reinigungsvorgängen unterworfen werden können.
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Die Figuren der Zeichnung (Fig.5 bis 7) zeigen die Einrichtung in
Front- und Seitenansicht: sowie in Draufsicht.
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Die fünf Kammern 18, 19, 20, 21 und 22 sind in Linie auf einer
gemeinsamen Grundlage 17 angeordnet. Jede Kammer ist unten durch eine herausnehmbare
Lochscheibe 23 (Füg. 6) abgeschlossen und mündet in das Innere 24 des Gestelles
17, unterhalb welchem sich der Abfiuß 25 befindet.
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Jede Kammer besitzt eine seitliche Tür 26 mit Griff 27 und Beobachtungsfenster
28. Oben sind die Kammern ebenfalls durch Lochscheiben 29 o. dgl. abgeschlossen,
die aber mittels Zugeinrichtungen 30, 31 umgeklappt werden können.
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Die Kammern 18, i 9 sind gemeinsam an die Rohrleitung 32, die Kammern
20, 21 gemeinsam an die Rührleitung 33, und die Kammer 22 ist einzeln an die Leitung
34 angeschlossen.
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Die drei Leitungen 32, 33, 34 sind über Hähne 35, 36 und 37 an eine
Leitung 38 angeschlossen, die zu einer Heißluftquelle führt. Die Heißluftquelle
besteht -zweckmäßig aus einem auf eine Wärmequelle wir-. kenden Ventilator, der
mit einem Luftfilter versehen ist. Die Wärmequelle besteht Zweckmäßig aus einem
durch Dampf erwärmten Heizkörper, dem der Dampf aus der Dampfleitung 4o mittels
Venti-IIs 4 i zugeführt wird.
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Die Dampfleitung 4ö ist an die Leitungen 32, 33, 34 mittels der Hähne
42, 43 und 44 angeschlossen. Die Leitungen 32, 33, 34 sind außerdem mittels der
Hähne 46, 47, 48 noch an eine Wasserleitung 45 angeschlossen.
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Die Kammern 18, i9 und 2o, 21 können also gleichzeitig bedient werden,
während die Kammer 22 nur einzeln bedient werden kann.
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Die Arbeitsweise der Einrichtung ist folgende: Nach dem Einführen
der Glasröhrchenbündel werden dieselben durch aufeinanderfolgendes öffnen der betreffenden
Hähne den @einzelnen Vorgängen des Waschens, Sterilisierens und Troclmrens unterworfen.
Während des Waschens bleiben die Scheiben 29 zweckmäßig in waagerechter Lage, damit
das Wasser gleichmäßig über das ganze Bündel herabrieselt; bei der Dampf-und Heißluftbestrahlung
werden die Scheiben 29 dagegen zweckmäßig umgeklappt. Das Waschen kann etwa 15
Minuten dauern, das Sterlrlisieren 5 Minuten und dass Trocknen i o Minuten. .
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Der Dampfhahn wird zweckmäßig langsam geöffnet, damit die Glasröhrchen
nicht einem zu starken Temperaturwechsel ausgesetzt werden.