DE3618758A1 - Verfahren zur herstellung von gesinterten tonerde-silika-keramiken mit verbesserter hochtemperaturfestigkeit - Google Patents

Verfahren zur herstellung von gesinterten tonerde-silika-keramiken mit verbesserter hochtemperaturfestigkeit

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von gesinterten Tonerde-Silika- Keramiken, insbesondere hochfesten gesinterten Tonerde-Silika-Keramiken, deren Festigkeit bei Temperaturen bis zu 1 300°C größer als die Fertigkeit bei Raumtemperatur ist und die hohe absolute Festigkeitswerte bei derartigen erhöhten Temperaturen entfalten.
Mullit ist ein Tonerde-Silicium-Oxid, das durch die Zusammensetzung 3Al2O3·2SiO2 dargestellt wird und einen kleinen Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen den Keramiken auf Oxidbasis zeigt. Zusätzlich zu seiner niedrigen Dichte weist Mullit bessere Kriechdehnungseigenschaften bei hohen Temperaturen auf als Tonerde. Wegen dieser Eigenschaften wurden Untersuchungen über die Verwendung von Mullit als temperaturfestes Bauteil durchgeführt.
Das Pulvergemisch, aus dem gesintertes Mullit hergestellt wird, wird in üblicher Weise mit Hilfe der Verfahrensschritte Glühen, Mahlen, Pressen und Sintern verarbeitet, wobei das Pulvergemisch durch eines der folgenden drei Verfahren zubereitet wird:
  • 1) Beimischen von Tonerde zu einem Tonmineral (Kaolin oder dergleichen);
  • 2) Mischen eines Tonerdesols mit einem Silicasol, Bilden eines Gels, das dann aufgeheizt wird; oder
  • 3) Mischen eines Natrium Silicats mit einem Aluminiumsalz und Aufheizen des erzielten Gemisches.
Bei dem ersten Verfahren werden wegen der in dem Natur-Rohmaterial enthaltenen Verunreinigungen große Mengen der Flüssigkeitsphase in dem gesinterten Keramik gebildet. Bei dem zweiten Verfahren führt das Vorhandensein einer starken Pseudomorphose während der Gelatinierung und einer lokalen Heterogenität in der Zusammensetzung, die durch den Unterschied in der Gelatinierungsgeschwindigkeit zwischen Tonerdesol und Silicasol bewirkt wird, zur Bildung einer Glasphase in der gesinterten Keramik und zu einer Verringerung der Sintereigenschaften des Pulvergemisches. Bei dem dritten Verfahren weist das Natriumsalz eine Tendenz zur Bildung einer Glasphase in der gesinterten Keramik auf. Daher haben alle diese Verfahren den Nachteil, daß die Festigkeit der gesinterten Keramik, insbesondere ihre Hoch-Temperaturfestigkeit bei mehr als 800°C durch das Vorhandensein von Verunreinigungen, insbesondere von Na2O und K2O, die die Viskosität der Glasphase herabsetzen, merkbar verringert wird.
Vor kurzem wurden die folgenden drei Verfahren zur Herstellung des Pulvergemisches vorgeschlagen:
  • 4) Mitfällung von Siliciumalkylat und einem Aluminiumsalz;
  • 5) Hydrolyse einer Mischlösung aus Siliciumalkylat und Aluminiumalkylat; und
  • 6) Zerstäubungspyrolyse eines Siliciumalkylat und eines Aluminiumsalzes.
Allerdings hat keines dieser Verfahren das Vorhandensein von Verunreinigungen, insbesondere von kleinen Mengen Na2O und K2O berücksichtigt.
Die einzige Ausnahme stellt Verfahren (6) (Japanisches Patent, Veröffentlichungs-Nr. 1 61 371/1985) dar, das eine gesinterte Keramik mit Biegefestigkeitswerten von ungefähr 400 MPa über einen Temperaturbereich von Raumtemperatur bis 1 300°C vorsieht, aber ihre Festigkeit fällt mit steigender Temperatur ab, und es kann keine Hochtemperaturfestigkeit, die über der Raumtemperaturfestigkeit liegt, erhalten werden.
Die Gründe für die niedrige Festigkeit der üblichen gesinterten Keramiken aus Mullit sind folgende:
  • a) Verunreinigungen, insbesondere Alkali- Metall-Oxide bilden ein Glas mit geringem Schmelzpunkt und geringer Viskosität an der Korngrenze des Mullit.
  • b) Wenn die lokal in der Zusammensetzung des Mullit auftretende Abweichung während seiner Synthese groß ist, bildet sich während des Sinterns eine Glasphase und ihr Ausmaß ist größer als das, was durch die chemische Zusammensetzung vorausgesagt ist.
Der Grund a) ist insbesondere für den merkbaren Abfall der Festigkeit der gesinterten Keramik bei Temperaturen höher als 800°C verantwortlich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Tonerde-Silika- Keramik zu schaffen, die nicht nur eine Hoch- Temperaturfestigkeit größer als ihre Raumtemperaturfestigkeit aufweist, sondern ebenfalls hohe absolute Festigkeitswerte durch die Verwendung eines Pulvergemisches hat, welches im Gegensatz zu dem Gemisch nach dem Stand der Technik keine Heterogenität aufweist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch Einstellen des Zusammensetzungsverhältnisses von Tonerde und Silika unter Verwendung eines homogenen Pulvergemisches und durch Verringern des Verunreinigungsgehaltes in dem Pulvergemisch auf sehr kleine Mengen in der Größenordnung von ppm.
Die vorliegende Erfindung wird durch die folgende Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Die Ergebnisse eines Drei-Punkt- Biegeversuches, der bei Raumtemperatur und bei 1 300°C für verschiedene gesinterte Keramiken durchgeführt wurde, wobei die verwendeten Pulvermischungen synthetisch durch Zerstäubungspyrolyse von Lösungen hergestellt wurden, in denen Aluminiumnitrate und Äthyl-Orthosilicate zur Erzeugung unterschiedlicher Werte von Al2O3 gemischt wurden;
Fig. 2 Die Ergebnisse eines Drei-Punkt- Biegeversuches bei Raumtemperatur und 1 300°C für gesinterte Keramiken, bei denen die verwendeten Pulvergemische künstlich durch Hydrolyse von Lösungen hergestellt werden, bei denen Aluminium-Isopropoxide und Äthyl-Orthosilicate zur Erzeugung unterschiedlicher Proportionen von Al2O3 gemischt wurden, und
Fig. 3 ein Spannungs-Dehnungsdiagramm, das den Einfluß des Alkaligehaltes bei 1 300°C auf eine Probe von gesinterter Keramik mit einem Al2O3- Verhältnis von 70 Gewichtsprozenten entsprechend Fig. 1 zeigt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Tonerde-Silica-Pulvergemisch künstlich unter Verwendung des Verfahrens hergestellt, bei dem ein Aluminiumsalz und ein Siliciumalkylat der Formel Si n O n-1(OR)2n+2 (n ≧ 1, R: Alkylgruppe) in einem Lösungsmittel gelöst werden und die Lösung dann einer Zerstäubungspyrolyse unterzogen wird oder unter Verwendung eines Verfahrens, bei dem ein Aluminiumalkylat mit einem Siliciumalkylat zur Bildung einer nicht wässrigen Lösung gemischt wird, wobei die Lösung einer Hydrolyse unterzogen wird und das Produkt dann getrocknet wird. In diesem Vorschritt wird das Pulvergemisch aus einer homogenen Lösung synthetisiert, die durch Mischen von Si und Al Rohstoffen in Lösungsform bei atomarem (oder molekularem) Niveau erhalten wurde.
Als ein Ergebnis kann ein Pulvergemisch mit einer sehr homogenen Zusammensetzung ohne den Fehler der Heterogenität erzielt werden, der in Pulvergemischen nach dem Stand der Technik auftrat.
Das Verhältnis des Al2O3 Gehaltes zu der Summe des Al2O3 und SiO2 Gehaltes in dem durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten Pulvergemisches wird so eingestellt, daß es in dem Bereich von 60-73 Gewichtsprozenten (46.9- 61,4 Molar Gewichtsprozenten), vorzugsweise zwischen 65-70 Gewichtsprozenten liegt.
Weiterhin muß bei der vorliegenden Erfindung der Gesamtgehalt der Verunreinigungen in dem Pulvergemisch, wie beispielsweise Fe2O3, CaO, MgO, Na2O, K2O, Li2O und TiO2 weniger als 2 500 ppm betragen. Diese Angabe kann aus dem später beschriebenen Beispiel 3 hergeleitet werden, in dem der Einfluß der Verunreinigungen bei erhöhter Temperatur untersucht wird (sh. Fig. 3: Spannungs-Dehnungsdiagramm). Vorzugsweise wird der Gesamtgehalt von Na2O und K2O festgelegt auf weniger als 1 000 ppm und noch besser auf weniger als 500 ppm.
Das so hergestellte Pulvergemisch wird gebrannt, gemahlen, geformt und dann normal in Luft gesintert oder in Luft, Vakuum oder inerter Atmosphäre bei 1 500-1 700°C, vorzugsweise bei 1 600-1 650°C druckgesintert.
Die erwähnten Bedingungen hinsichtlich der Verunreinigungen sind wesentlich für die hohe Temperaturfestigkeit und der Grund für die Begrenzung des Verhältnisses des Al2O3 Gehaltes zur Summe des Al2O3 und SiO2 Gehaltes besteht darin, daß eine Festigkeit bei 1,300°C, die höher liegt als bei Raumtemperatur, im Bereich von 60-73 Gewichtsprozenten Al2O3 erzielt werden kann und daß insbesondere eine hohe Festigkeit bei 1 300°C im Bereich von 65-70 Gewichtsprozenten Al2O3 erreicht werden kann.
Wenn das Verhältnis des Al2O3 Gehaltes auf weniger als 60 Gewichtsprozente abfällt, steigt die Glasphase und die Kontaktpunkte zwischen den einzelnen Mullitkörnern verringern sich, wodurch die Hoch-Temperaturfestigkeit abfällt.
Die Verfahren nach dem Stand der Technik neigen zur Erzeugung der Heterogenität der Zusammensetzung im Stadium der Aufbereitung des Tonerde- Silica-Pulvergemisches aus Tonerde und Silica- Rohstoffen. Wenn darüber hinaus Verunreinigungen, insbesondere Na2O und K2O in der an Silica reichen Zusammensetzung in reichlichen Mengen vorhanden sind, werden sie in der SiO2 Glasphase in Lösung gehen, die in der mullitkristallinen Phase vorhanden ist. Als Ergebnis wird die Viskosität des SiO2 Glases mit steigender Temperatur abfallen, wodurch ein extremer Abfall in der Festigkeit der gesinterten Keramik bei Temperaturen höher als 800°C bewirkt wird. Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung hat die folgenden Vorteile; durch Vorsehen eines Pulvergemisches mit homogener Zusammensetzung kann erstens die Menge der SiO2 Glasphase in der gesinterten Keramik auf die geringste Menge für eine spezifische Zusammensetzung reduziert werden und zweitens kann durch Verringern der Menge an Verunreinigungen, insbesondere des Gesamtgehalts an Na2O und K2O, auf extrem geringe Werte in der Größenordnung von ppm ein Abfall in der Viskosität der SiO2 Glasphase bei erhöhten Temperauren verhindert werden. Zur Verdeutlichung des zweiten Vorteils sei gesagt, daß die an den Korngrenzen der kristallinen Phase des Mullit vorhandene Glasphase eine große Viskosität bei erhöhten Temperaturen aufweist und Beanspruchungen absorbieren wird, wodurch die gesinterte Keramik ein Verhalten zeigen kann, das nahe dem der plastischen Verformung liegt. Aufgrund dieser Merkmale ermöglicht das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung die Herstellung von gesinterten Keramiken, deren Festigkeit bei Temperaturen bis zu 1 300°C überraschenderweise höher liegt als die bei Raumtemperatur. Wenn zusätzlich angepaßte Zusammensetzungen ausgewählt werden, können gesinterte Keramiken mit einer Biegefestigkeit hergestellt werden, die 1,5 mal so groß wie die Biegefestigkeit bei Raumtemperatur ist.
Beispiel 1:
Aluminiumnitrat [Al(NO3)3 · 9H2O] und Äthylorthosilicat [Si(OC2H5)4] werden in Wasser gelöst in der Weise, daß das Verhältnis des Al2O3 Gehaltes in der Pulvermischung innerhalb des Bereiches von 60-78 Gewichtsprozenten liegt. Die Lösung wurde einer Zerstäubungspyrolyse bei 600°C unterzogen, um ein Tonerde-Silica- Pulvergemisch zu synthetisieren. Das Pulvergemisch wurde in einem elektrischen Ofen bei 950°C für eine Stunde gebrannt und dann gemahlen und geformt. Die Form wurde in Luft durch übliches Sinterverfahren bei 1 650°C für vier Stunden gesintert, um eine gesinterte Keramik zu erzielen. Jedes Versuchsstück wurde einem Drei-Punkte-Biegeversuch unterzogen, der bei Raumtemperatur und bei 1 300°C durchgeführt wurde. Fig. 1 zeigt die Ergebnisse des Versuches, wobei der Gesamtinhalt von Na2O und K2O als Verunreinigungen in dem Pulvergemisch 300 ppm betrug.
In Fig. 1 bezeichnen die Symbole ┤ und ⚫ die Biegefestigkeit bei Raumtemperatur und bei 1 300°C und die gestrichelte Linie zeigt die Position einer stöchiometrischen Mullit- Zusammensetzung (Al2O3 71,8 Gew.% und SiO2 28,2 Gew.%). Wie aus der Figur zu erkennen ist, schneidet die Kurve der Raumtemperatur-Festigkeit die der Festigkeit bei 1300°C bei 73 Gewichtsprozenten Al2O3 und im Bereich vom 65-70 Gewichtsprozenten Al2O3 können Werte für die Hoch-Temperaturfestigkeit erzielt werden, die nahezu 1,5 mal der Reumtemperaturfestigkeit betragen.
Beispiel 2:
Aluminiumisopropoxid [Al(OC3H7)3] und Äthylorthosilicat [Si(OC2H5)4] werden in Benzol gelöst und in der Weise gemischt, daß das Verhältnis des Al2O3 Gehaltes in der Pulvermischung in einem Bereich von 68 bis 78 Gewichtsprozenten liegt. Die resultierende gemischte Lösung wird dann mit destilliertem Wasser hydrolysiert, das mit wässrigem Ammoniak auf einen pH-Wert von 11 eingestellt ist und zur Erzeugung der Pulvermischung getrocknet. Die Pulvermischung wird bei 1200°C für eine Stunde gebrannt, gemahlen und bei einem Druck von 2000 kgf/cm2 geformt. Der Preßling wird dann bei 1650°C für vier Stunden unter atmosphärischem Druck zur Erzielung einer gesinterten Keramik gesintert. Es wurden aus der so gesinterten Keramik Versuchsteile mit den gleichen Abmessungen wie in Beispiel 1 hergestellt. Jedes Versuchsstück wurde einem Drei-Punkt- Biegeversuch unterzogen, der bei Umgebungstemperatur und bei 1300°C durchgeführt wurde. Fig. 2 zeigt die Ergebnisse des Versuchs, wobei der Gesamtgehalt von Na2O und K2O als Verunreinigungen in dem Pulvergemisch 800 ppm betrugen.
In Fig. 2 geben die Symbole ∆ und ▲ die Biegefestigkeit bei Raumtemperatur und bei 1300°C an. Die Versuchsergebnisse zeigen Trends, die fast die gleichen sind wie die in Fig. 1.
Wie die in den Fig. 1 und 2 zusammengefaßten Versuchsergebnisse zeigen, können Keramiken mit ähnlichen physikalischen Eigenschaften unabhängig von dem verwendeten Herstellungsverfahren für das Pulvergemisch erzielt werden, wenn das Pulvergemisch homogen in der Zusammensetzung ist und wenn die Menge der Verunreinigungen streng nachgeprüft und in den Grenzen gehalten werden.
Beispiel 3:
Das Pulvergemisch aus Beispiel 1 mit einem Verhältnis des Al2O3 Gehaltes von 70 Gewichtsprozenten wurde unter den gleichen Bedingungen wie die in Beispiel 1 angewandten behandelt, um gesinterte Keramik herzustellen. Die Beziehung zwischen Spannung und Dehnung der gesinterten Keramik wurde bei 1300°C für unterschiedliche Alkaligehalte in dem Pulvergemisch untersucht. Die Versuchsergebnisse sind in Fig. 3 dargestellt, bei der die Kurve (A) für 500 ppm Alkali und die Kurve (B) für 2500 ppm Alkali gilt. Wie klar aus Fig. 3 zu erkennen ist, ist die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Keramik in der Lage, hohen Belastungen zu widerstehen, bis sie bricht.
Wie oben beschrieben, weist das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Pulvergemisch eine auf bestimmte Werte reduzierte Menge von Verunreinigungen und eine homogene Zusammensetzung auf. Bei Verwendung dieses Pulvergemisches können gesinterte Tonerde- Silica-Keramiken mit einer extrem homogenen Zusammensetzung erzielt werden. Die Biegefestigkeit dieser Keramik bei 1300°C ist höher als die bei Raumtemperatur, was völlig unerwartet ist. Zusätzlich kann durch genaue Auswahl der Al2O3 Anteile eine Festigkeit bei 1300°C erreicht werden, die ungefähr 1,5 mal der Festigkeit bei Raumtemperatur ist und die ebenfalls einen hohen absoluten Wert aufweist. Aus diesen Gründen wird sich das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung in den industriellen Anwendungen bewähren.

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung von gesinterten Tonerde- Silika-Keramiken mit verbesserter Hochtemperaturfestigkeit durch Synthetisieren eines Pulvergemisches, Glühen des Gemisches, Mahlen des geglühten Pulvers, Formen der gemahlenen Partikel und Sintern des Formlings bzw. Preßlings, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulvergemisch aus einer homogenen Lösung, die durch Mischen von Si und Al Rohstoffen erhalten wird, synthetisiert wird, daß das Verhältnis des Al2O3 Gehaltes zur Summe aus Al2O3- und SiO2 Gehalt in dem synthetisierten Pulvergemisch auf einen Bereich von 60 bis 73 Gewichtsprozenten eingestellt wird und daß die Verunreinigungen in dem Pulvergemisch einschließlich Na2O und K2O auf nicht mehr als 2 500 ppm festgesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulvergemisch durch Zerstäubungspyrolyse einer Lösung, die durch Auflösen eines Aluminiumsalzes und eines Silicium Alkylats der Formel Si n O n-1 (OR)2n+2 (n ≧ 1, R: Alkylgruppe) in einem Lösungsmittel erhalten wurde, synthetisiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtgehalt an Na2O und K2O als Verunreinigungen in dem Pulvergemisch auf nicht mehr als 1 000 ppm festgesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtgehalt an Na2O und K2O als Verunreinigungen in dem Pulvergemisch auf nicht mehr als 500 ppm eingestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Al2O3 Gehaltes zur Summe aus Al2O3- und SiO2 Gehalt des Pulvergemisches auf in dem Bereich von 65-70 Gewichtsprozenten liegende Werte festgesetzt wird.
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