DE3616028A1 - Schnaepperscharnier - Google Patents
SchnaepperscharnierInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schnäpperscharnier für Möbel
türen, mit einem als Gelenkviereck mit zwei Lenkern aus
gebildeten Scharniergelenk sowie einem mit seinem
ruhenden Ende schwenkbar im Tragwand-Anschlagteil
gehalterten einarmigen Hebel, dessen freies Ende in
einer rechtwinklig zur Gelenkachse liegenden Ebene
schwingen kann und dabei unter federnder Vorspannung
an die Steuerfläche eines im Bereich der tragwandsei
tigen Lageröse des inneren, bei geschlossener Tür
dem Möbelinnern näherliegenden Lenkers angeordneten
Nockenkörpers angedrückt ist, wobei der einarmige Hebel
von einem Schenkel einer etwa U-förmigen Blattfeder ge
bildet wird, deren geschlossener, die U-Schenkel ver
bindender Stegteil in Längsrichtung unverschieblich der
art im Tragarm gehalten ist, daß die freien Schenkel aus
dem Tragarm heraus zum Scharniergelenk weisen und der
zweite, nicht auf der Steuerfläche abgestützte Blattfeder
schenkel im Tragarminnern abgestützt und mit seinem freien
Ende bis in den Bereich der tragarmseitigen Schwenklagerung
des äußeren Lenkers geführt ist.
Schnäpperscharniere dieser Art (DE-OS 24 08 057) haben
sich bewährt und werden in großem Umfang insbesondere
für den Fall eingesetzt, daß der Schnäppermechanismus im
wesentlichen nur in dem Sinne wirksam werden soll, daß der
mit dem Scharnier angeschlagene, ansonsten kräftefrei
verschwenkbare Türflügel kurz vor dem Erreichen der Schließ
stellung federnd in die vollständig geschlossene Stellung
gezogen und gehalten wird. Theoretisch ist das bekannte
Schnäpperscharnier durch einen entsprechend geänderten
Verlauf der Steuerkurve auch mit anderen Steuercharak
teristiken ausrüstbar, wobei vor allem eine zusätzliche
federnde Offenhaltefunktion in der ganz geöffneten
Stellung des Türflügels von Interesse ist. Es hat sich
jedoch gezeigt, daß aufgrund der kinematischen und räumlichen
Gegebenheiten bei Verwirklichung der Offenhaltefunktion
nur eine vergleichsweise geringe Offenhaltekraft erreich
bar ist, wenn die verwendete Feder auf eine ausreichende
Schließkraft in der Schließstellung ausgelegt ist. Eine
stärkere Offenhaltekraft ist aber kaum verwirklichbar,
weil kein hinreichender Platz zur Verwirklichung eines die
Feder stärker verhärtenden größeren Federhubes zur Ver
fügung steht. Der an sich denkbare Weg der Verwendung
einer steiferen Feder verbietet sich aber wegen der dann
insgesamt höheren, auf die Steuerfläche und das tragarm
seitige Schwenklager des inneren Lenkers wirkenden Vor
spannung, welche einen höheren Verschleiß der Steuerfläche
verursachen und eine stärkere Dimensionierung der Lagerung
bedingen würde.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
das bekannte Scharnier bei grundsätzlich gleichem Aufbau
und vergleichbarer Funktion des Schnäppermechanismus so
weiterzubilden, daß es bei einer vorgegebenen Zuhaltekraft
in der Schließstellung auch in der Öffnungsstellung eine
hinreichend hohe Offenhaltekraft entwickelt, ohne daß eine
stärkere Feder verwendet oder der Schnäppermechanismus
aufwendiger ausgebildet werden müßte.
Ausgehend von einem Scharnier der eingangs erwähnten Art
wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der äußere Scharnierlenker an seinem tragarmseitigen
Ende einen in bezug auf seine Längserstreckung tragarm
seitig über die Schwenkachse hinaus verlängerten und in
den Tragarm abgewinkelten Ansatz aufweist, dessen
Länge so bemessen ist, daß er zumindest in der Scharnier-
Öffnungsstellung das freie Ende des in der Scharnier-
Schließstellung im Tragarm abgestützten zweiten Blatt
federschenkels aus der Abstützstellung im Tragarm abhebt
und elastisch in Richtung auf den ersten Schenkel der
Blattfeder verbiegt. Aufgrund der bei den hier in Frage
stehenden Scharnieren mit Gelenkviereck gegebenen Kinematik
führt der Ansatz bei Annäherung des Scharniers an die
Öffnungsstellung zunächst eine Schwenkbewegung in Richtung
auf den zweiten Blattfederschenkel aus, kommt an diesem
Schenkel zur Anlage und verbiegt diesen dann in bezug auf
seine Abstützstellung im Tragarm in Richtung auf den mit
der Steuerkurve zusammenwirkenden ersten Blattfeder
schenkel, wodurch sich die Vorspannung der Blattfeder
erhöht. Unmittelbar vor Erreichen der Öffnungsstellung
kehrt sich die Schwenkbewegung des äußeren Scharnier
lenkers und somit auch des Ansatzes um, d.h. der Ansatz
schwingt unter geringfügiger Entlastung der Feder etwas
zurück. Wenn nun umgekehrt der Türflügel wieder aus der
ganz geöffneten Stellung geschlossen wird, schwingt der
Ansatz zunächst etwas in Richtung einer zusätzlichen Ver
biegung des zweiten Blattfederschenkels, d.h. entgegen
der erhöhten Vorspannung des Schenkels muß die Blattfeder
zunächst zusätzlich noch verbogen werden, bevor der äußere
Lenker und somit der Ansatz in entgegengesetzter Richtung
zurückschwingen kann. Es hat sich gezeigt, daß infolge
der zusätzlichen Erhöhung der Vorspannung durch den Ansatz
eine hinreichend hohe Haltekraft erzielbar ist. Die
Offenhaltefunktion braucht also nicht mit dem in der
Schließstellung wirksamen, mit der Steuerfläche des
Nockenkörpers zusammenwirkenden Blattfederschenkel
verwirklicht werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist
der äußere Lenker zumindest im Bereich seiner tragarm
seitigen Lagerachse beidseitig rechtwinklig von den
Rändern eines im wesentlichen ebenen Stegteils abge
kantete Lappen auf, in denen die Bohrungen für den
den Lenker tragarmseitig schwenkbar lagernden Lagerstift
vorgesehen sind, wobei der Ansatz von einer zwischen
die Lappen abgewinkelten Verlängerung des Lenker-
Stegteils gebildet wird. Auf diese Weise ist eine
einfache einstückige Herstellung des äußeren Scharnier
lenkers einschließlich des Ansatzes aus ursprünglich
ebenflächigem metallischem Bandmaterial im Stanz-
Preßverfahren möglich.
Das freie Ende des zweiten Blattfederschenkels kann dann
an dem zwischen den Lappen freiliegenden Lagerstift abge
stützt sein, oder - alternativ - ist der zweite Blattfeder
schenkel am Stegteil des Tragarms abgestützt und sein
freies Ende über das gelenkzugewandte Ende des Stegteils
in den Weg des abgewinkelten Ansatzes verlängert.
In beiden Fällen kann die Abwinklung des Ansatzes in
Richtung ins Tragarminnere dann so getroffen sein, daß
sein freies Ende in der Schließstellung und bei
beginnender Öffnungsbewegung noch nicht am freien Ende
des zweiten Blattfederschenkels anliegt. D.h. diese
Anlage erfolgt erst bei Annäherung an die Scharnier-
Öffnunsstellung, so daß die zusätzliche Verspannung
des zweiten Blattfederschenkels also nur im letzten
Bereich der Öffnungsbewegung des Scharniers wirksam
wird.
In Abänderung der vorstehenden Ausführungsbeispiele
kann das erfindungsgemäße Scharnier auch so ausge
bildet sein, daß das freie Ende des zweiten Blattfeder
schenkels bis zum abgewinkelten Ansatz geführt und die
Abwinklung des Ansatzes so getroffen ist, daß das
freie Blattfederschenkel-Ende ständig - d.h. auch
bereits in der Schließstellung des Scharniers - unter
Vorspannung am Ansatz abgestützt ist.
Dann empfiehlt es sich, die Steuerfläche des Nockenkörpers
zumindest in dem Bereich, an dem sich das freie Ende des
ersten Blattfederschenkels beim Schließen des Scharniers
aus der Öffnungsstellung zunächst abstützt von dem in
bezug auf die tragarmseitige Lagerachse des inneren
Scharnierlenkers konzentrisch kreisbogenförmigen Verlauf
derart abweichend auszubilden, daß sie in ihrem, der
Öffnungssteilung zugordneten Endbereich einen geringeren
Abstand von der tragarmseitigen Lagerachse des inneren
Scharnierlenkers hat, als in dem der Schließstellung zuge
ordneten Endbereich.
Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung dreier
Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung
näher erläutert, und zwar zeigt:
Fig. 1 einen Längsmittelschnitt durch den Endbereich
eines an der Schrank-Tragwand mittels eines
erfindungsgemäßen Schnäpperscharniers ange
lenkten Türflügels in der Schließstellung;
Fig. 2 einen der Fig. 1 entsprechenden, jedoch
in der Türflügel-Öffnungsstellung darge
stellten Längsmittelschnitt;
Fig. 3 einen Längsmittelschnitt durch den End
bereich eines an einer Schrank-Tragwand
mittels eines gegenüber dem in den Fig.
1 und 2 gezeigten Scharnier abgewandelten
erfindungsgemäßen Schnäpperscharniers ange
lenkten Türflügels in der Schließstellung;
Fig. 4 einen der Fig. 3 entsprechenden, jedoch
die Türflügel-Öffnungsstellung veran
schaulichenden Längsmittelschnitt;
Fig. 5 einen Längsmittelschnitt durch den End
bereich eines an einer Schrank-Tragwand mittels
eines gegenüber den Ausführungsbeispielen
gemäß den Fig. 1, 2 und 3, 4 weiter
abgewandelten erfindungsgemäßen Scharniers
angelenkten Türflügels in der Schließstellung;
und
Fig. 6 einen der Fig. 5 entsprechenden, jedoch
die Türflügel-Öffnungsstellung zeigenden
Längsmittelschnitt.
Das in den Fig. 1 und 2 gezeigte, in seiner Gesamt
heit mit 10 bezeichnete Schnäpperscharnier dient zur ver
schwenkbaren Anlenkung eines Türflügels 12 an der Tragwand 14
eines im übrigen nicht dargestellten Schrankkorpus. Das
Scharnier 10 besteht in bekannter Weise aus einem als
versenkt in einer Ausnehmung in der Rückseite das Türflügels
12 einsetzbarer Einstecktopf 16 ausgebildeten Tür-
Anschlagteil, der mit dem verstellbar auf eine an der
Tragwand 14 befestigten Montageplatte 18 gehalterten,
als langgestreckter, im querschnitt U-förmiger Tragarm
20 ausgebildeten Tragwand-Anschlagteil über zwei an ihren
Enden jeweils verschwenkbar im Einstecktopf 16 bzw. am
Tragarm 12 gelagerte Lenker 22, 24 gekoppelt ist. Vom Trag
arm ist in den Zeichnungsfiguren nur der den Schnäpper
mechanismus aufnehmende vordere, gelenkseitige Endbereich
dargestellt.
Der Schnäppermechanismus weist einen im Bereich des tragwand
seitigen Endes des inneren, d.h. bei geschlossener Tür dem
diesem Lenker angerollte, auf einem im Tragarm festgelegten
Lagerstift 26 verschwenkbar gelagerte Lageröse 28 umgrei
fenden Nockenkörper 30 auf, dessen dem äußeren Lenker 24
bzw. der Stegfläche des U-förmigen Tragarms 20 zugewandte
Begrenzungsfläche eine Steuerfläche 32 bildet. Auf dieser
Steuerfläche 32 liegt unter Vorspannung das freie Ende
eines rechwinklig zur Scharnier-Gelenkachse schwingenden
Schenkels 34 a einer U-förmig gebogenen Blattfeder 34 auf,
deren zweiter Schenkel 34 b zwischen dem Schenkel 34 a und
der Stegfläche des Tragarms 20 liegt und soweit verlängert
ist, daß sein freies Ende an dem den äußeren Lenker 24
tragarmseitig schwenkbar lagernde Lagerstift 36 abgestützt
ist. Die Blattfeder 34 wird durch eine in den seitlichen
Wangen des Tragarms 20 gehaltenen, zur Anpassung an den
bogenförmigen Übergang zwischen den Schenkeln 34 a, 34 b mit
einer rollenförmigen Auflage 38 versehenen Stift 40 in der
dargestellten, mit den freien Schenkelenden aus dem
Tragarm heraus in Richtung zum Türflügel 12 weisenden
Stellung gehalten. Die Montage der Blattfeder 34 erfolgt
einfach durch Aufschieben auf den Stift 40 bzw. dessen
Auflage 38, wobei der die Auflage 38 über einen Winkel von
mehr als 180° umgreifende bogenförmige Übergang zwischen
den Schenkeln 34 a, 34 b der Blattfeder 34 ein ungewolltes
Zurückschieben der Blattfeder verhindert.
Der äußere Scharnierlenker 24 ist im Falle des darge
stellten Ausführungsbeispiels so im Stanz-Preßverfahren
aus Metallblech hergestellt, daß an den beiden Längsrändern
eines im wesentlichen ebenen Stegteils rechtwinklig um
gekantete Lappen 42 einstückig angeschnitten sind, die
in ihren Endbereichen als vergrößerte Lageraugen für den
tragarmseitigen Lagerstift 36 bzw. den einstecktopfseitigen
Lagerstift 44 ausgebildet sind. In dem zwischen den Lappen
42 freiliegenden Bereich des Lagerstifts 36 kann somit das
freie Ende des Blattfederschenkels 34 b abgestützt werden.
Andererseits ist grundsätzlich auch die bei den bekannten
Scharnieren vorgesehene Ausgestaltung der Lager des
äußeren Scharnierlenkers als an den Enden des Stegteils
angerollte Lagerösen möglich. Das freie Ende des Schenkels
34 b wird dann eben - anstatt am Lagerstift 36 - auf der
Außenfläche der tragarmseitigen Lageröse abgestützt.
Der Stegteil des Lenkers 24 weist eine zwischen die trag
armseitig von den Lappen 42 gebildeten Lageraugen umge
kantete Verlängerung 46 auf, welche in der in Fig. 1
gezeigten Schließstellung oberhalb des Blattfederschenkels
34 b etwa in Höhe der Stegfläche des Tragarms 20 steht.
Beim Öffnen des Scharniers nimmt der äußere Scharnier
lenker 24 die in Fig. 2 erkennbare veränderte Lage
relativ zum Tragarm 20 ein, in welchem der von der
Verlängerung 46 gebildete Ansatz gegenüber der
Schließstellung im Uhrzeigersinn soweit verschwenkt
ist, daß sein freies Ende den Blattfederschenkel
34 a unter zusätzlicher elastischer Verbiegung aus der
Anlage am Lagerstift 36 abgehoben hat. Der unter erhöhter
Vorspannung am Ansatz 46 anliegende Blattfeder
schenkel versucht also, den äußeren Scharnierlenker
im Gegenuhrzeigersinn zu verschwenken. Durch die
spezielle Kinematik der hier in Frage stehenden
Viergelenkscharniere wird hierdurch aber ein in
Scharnier-Öffnungsrichtung wirkendes Moment ausgeübt,
weil der Scharnierlenker 24 und somit auch der Ansatz 46
beim Schließen zunächst eine kurze Schwenkbewegung im
Uhrzeigersinn ausführen muß, ehe sich dann beim
weiteren Schließen der Tür eine Schwenkbewegung im
Gegenuhrzeigersinn anschließt. Das das Scharnier in der
in Fig. 2 gezeigten Öffnungsstellung in der Öffnungs
stellung haltende Moment wird also im Zusammenwirken
des elastisch verformten Schenkels 34 b der Blattfeder
mit dem Ansatz 46 erzeugt, während das die Tür in der
in Fig. 1 gezeigten Schließstellung haltende Schließ
moment vom Schenkel 34 a im Zusammenwirken mit dem
Nockenkörper 30 erzeugt wird.
Aus den Zeichnungsfiguren ist auch erkennbar, daß die vom
Blattfederschenkel 34 b auf das freie Ende des Ansatzes 46
ausgeübte Kraft beim Schließen des Scharniers in dem
Augenblick aufhört, in welchem der Schenkel 34 b wieder
am Lagerstift 36 zur Anlage kommt. Von diesem Augenblick
an entspricht die Funktion des Scharniers wieder den
bekannten Schnäpperscharnieren mit nur im Bereich der
Schließstellung wirksamem Schließ- und Zuhaltemoment.
Das in den Fig. 3 und 4 gezeigte Schnäpperscharnier
unterscheidet sich von dem vorstehend beschriebenen
Scharnier nur dadurch, daß der zweite Blattfeder
schenkel 34 b an der Innenfläche des Stegteils des
Tragarms 20 abgestützt ist und lediglich sein freies
Vorderende vom Stegteil in den Schwenkweg des Ansatzes
46 vorsteht, wobei der Ansatz 46 in diesem Fall etwas
weniger stark in Richtung ins Tragarminnere abge
winkelt ist. Im übrigen entspricht das Scharnier dem
Scharnier gemäß den Fig. 1 und 2 im Aufbau und der
Funktion, so daß es - zur Vermeidung unnötiger Wieder
holungen - im übrigen genügt, auf die vorausgehende
Beschreibung zu verweisen, zumal gleichen Teilen der
beiden Scharniere in der Zeichnung auch gleiche Bezugs
zeichen zugeordnet sind.
In den Fig. 5 und 6 ist schließlich noch ein weiter
abgewandeltes Schnäpperscharier gezeigt, bei welchem der
Ansatz 46 gegenüber dem Scharnier gemäß den Fig. 3
und 4 wieder stärker abgewinkelt und das freie Ende
des zweiten Blattfederschenkels 34 b deshalb ständig, d.h.
in beliebigen Scharnier-Schwenkstellungen, unter Vor
spannung an diesem Ansatz 46 abgestützt ist. Hierdurch
wird aber nicht nur eine vergleichsweise größere
Schwenkbewegung des freien Ansatz-Endes auf das freie
Ende des zweiten Blattfederschenkels 34 b übertragen, d.h.
die Vorspannung in diesem Schenkel ändert sich bei der
Verschwenkung des Scharniers von der Schließ- in die
Öffnungsstellung in stärkerem Maße, sondern der zweite
Blattfederschenkel übt über den Ansatz 46 auch solange
ein in Scharnier-Schließrichtung wirkendes Moment auf
den äußeren Scharnierlenker 24 aus, wie dieser - durch
die spezielle Viergelenkkinematik des Scharniers bedingt -
den Ansatz 46 im Sinne einer Verstärkung der Vorspannung
des Blattfederschenkels 34 b verschwenkt. Bei dem in den
Fig. 5 und 6 dargestellten Scharnier 10 wäre dies
bis kurz vor der voll geöffneten Stellung der Fall,
d.h. die Schließcharakteristik wäre so, daß beim Öffnen
eines mit dem Scharnier angeschlagenen Türflügels bis kurz
vor Erreichen von dessen Öffnungsstellung ein Schließ
moment wirkt, welches sich erst im letzten Teil der
Öffnungsbewegung in ein im Sinne der Offenhaltung des
Türflügels wirksames Moment umkehrt. Um diese - nur in
Sonderfällen erwünschte - Charakteristik wieder der
Charakteristik der zuvor beschriebenen Scharniere anzu
passen, bei welcher ein Schließmoment nur in einem
kurzen Schwenkbereich in der Nähe der Schließstellung
und ein Aufhaltemoment nur in einem kurzen Schwenk
bereich in der Nähe der Öffnungsstellung wirkt, ist im vor
liegenden Fall die an dem am inneren Scharnierlenker
22 angeordneten Nockenkörper 30 ausgebildete Steuer
fläche 32 in ihrem Verlauf entsprechend geändert.
In Fig. 5 ist zusätzlich zu dem tatsächlichen Steuer
kurvenverlauf strichpunktiert der - auch bei den
Scharnieren gemäß den Fig. 1 bis 4 verwirklichte -
normale Verlauf der Steuerkurve veranschaulicht, welche
(in der Seitenansicht) auf einem Bogen verläuft, der
konzentrisch zur Längsmittelachse des tragarmseitigen
Lagerstifts 26 des inneren Scharnierlenkers 22
ausgerichtet ist. Der beim Scharnier tatsächlich ver
wirklichte Verlauf der Steuerkurve 32 ist nun aber ab
weichend hiervon so gewählt, daß sich das freie Ende
des ersten Blattfederschenkels 34 a beim Öffnen des
Scharniers entspannt und somit die zunehmende Vorspannung
des zweiten Blattfederschenkels 34 b zumindest teilweise
wieder aufhebt.
Es ist ersichtlich, daß im Rahmen des Erfindungs
gedankens Abwandlungen und Weiterbildungen der be
schriebenen Ausführungsbeispiele verwirklichbar sind.
So kann der bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen
von der Verlängerung 46 gebildete Ansatz bei Scharnieren,
bei denen der äußere Scharnierlenker 24 an seinen
Enden angerollte Lagerösen aufweist, auch in anderer
Weise konstruktiv verwirklicht werden. So könnten bei
spielsweise an den seitlichen Rändern des Materials der
tragarmseitigen Lageröse Ösenansätze angeschnitten sein,
die nach dem Einrollen der Lageröse in Richtung zum
Blattfederschenkel 34 b umgekantet sind und somit dem
Ansatz 46 funktionell vergleichbare Ansätze bilden.
Alternativ könnte auf die tragarmseitige Lageröse des
äußeren Lenkers auch ein gesondert hergestellter
Ansatz-Bauteil aufgesetzt und in geeigneter Weise
befestigt werden.
Claims (7)
1. Schnäpperscharnier für Möbeltüren mit einem als Gelenk
viereck mit zwei Lenkern ausgebildeten Scharniergelenk
sowie einem mit seinem ruhenden Ende schwenkbar in dem
als langgestreckter Tragarm ausgebildeten Tragwand-
Anschlagteil gehalterten einarmigen Hebel, dessen
freies Ende in einer rechtwinklig zur Gelenkachse
liegenden Ebene schwingen kann und dabei unter federnder
Vorspannung an die Steuerfläche eines im Bereich der
tragwandseitigen Lageröse des inneren, bei geschlossener
Tür dem Möbelinnern näherliegenden Lenkers angeord
neten Nockenkörpers angedrückt ist, wobei der ein
armige Hebel von einem Schenkel einer etwa U-förmigen
Blattfeder gebildet wird, deren geschlossener, die
U-Schenkel verbindender Stegteil in Tragarm-Längs
richtung unverschieblich so im Tragarm gehalten ist,
daß die freien Schenkelenden aus dem Tragarm heraus
zum Scharniergelenk weisen und der zweite, nicht auf
der Steuerfläche abgestützte Blattfederschenkel im
Tragarminnern abgestützt und mit seinem freien Ende
bis in den Bereich der tragarmseitigen Schwenklagerung
des äußeren Lenkers geführt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der äußere Scharnierlenker (24) an seinem tragarm
seitigen Ende einen in bezug auf seine Längserstreckung
über die tragarmseitige Schwenkachse (36) hinaus
verlängerten, zum Tragarminnern abgewinkelten Ansatz
(46) aufweist, dessen Länge so bemessen ist, daß er zumindest
in der Scharnier-Öffnungsstellung das freie Ende des in
der Scharnier-Schließstellung im Tragarm (20) abge
stützen zweiten Blattfederschenkels (34 b) aus der Ab
stützstellung im Tragarm (20) abhebt und elastisch in
Richtung auf den ersten Schenkel (34 a) der Blattfeder
(34) verbiegt.
2. Schnäpperscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der äußere Lenker (24) zumindest im
Bereich seiner tragarmseitigen Lagerachse (36) beid
seitig rechtwinklig von den Längsrändern eines im
wesentlichen ebenen Stegteils abgekantete seitliche
Lappen (42) aufweist, in denen die Bohrungen für den
den Lenker (24) tragarmseitig schwenkbar lagernden
Lagerstift (36) vorgesehen sind, und daß der Ansatz (46)
von einem zwischen die Lappen abgewinkelten verlängerten
Abschnitt des Lenker-Stegteils gebildet wird.
3. Schnäpperscharnier nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das freie Ende des zweiten Blattfeder
schenkels (34 b) an dem zwischen den Lappen (42)
freiliegenden Lagerstift (36) abgestützt ist.
4. Schnäpperscharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Blattfederschenkel (34 b)
am Stegteil des Tragarms (20) abgestützt und sein
freies Ende über das gelenkzugewandte Ende des Stegteils
in den Weg des abgewinkelten Ansatzes (46) verlängert
ist.
5. Schnäpperscharnier nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abwinklung des Ansatzes (46)
in Richtung ins Tragarminnere so getroffen ist, daß
sein freies Ende in der Schließstellung und bei
beginnender Öffnungsbewegung noch nicht am freien
Ende des zweiten Blattfederschenkels (34 b) anliegt.
6. Schnäpperscharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das freie Ende des zweiten Blattfederschenkels
(34 a) bis zum abgewinkelten Ansatz (46) geführt und die
Abwinklung des Ansatzes (46) so getroffen ist, daß das
freie Blattfederschenkel-Ende ständig unter Vorspannung
am Ansatz (46) abgestützt ist.
7. Schnäpperscharnier nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerfläche (32) des
Nockenkörpers (30) zumindest in dem Bereich, auf
dem sich das freie Ende des ersten Blattfeder
schenkels (34 a) beim Schließen des Scharniers aus
der Öffnungsstellung abstützt, von dem in bezug auf
die tragarmseitige Lagerachse des inneren Scharnier
lenkers (22) konzentrisch kreisbogenförmigen Verlauf
derart abweichend ausgebildet ist, daß sie in
ihrem der Öffnungsstellung zugeordneten Endbereich
einen geringeren Abstand von der Lagerachse des
inneren Scharnierlenkers (22) hat als in dem der
Schließstellung zugordneten Endbereich.
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Owner name: MEPLA-WERKE LAUTENSCHLAEGER GMBH & CO KG, 6107 REI |
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