DE3615498C2 - Verfahren zur Herstellung von Innenverkleidungsteilen für Kraftfahrzeuge und nach diesem Verfahren hergestelltes Innenverkleidungsteil - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Innenverkleidungsteilen für Kraftfahrzeuge und nach diesem Verfahren hergestelltes InnenverkleidungsteilInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von
Innenverkleidungsteilen für Kraftfahrzeuge, insbesondere aus einer im wesentlichen
starren Trägerplatte und einem Folienbezug sowie einer über die
Fläche der Trägerplatte hin uneinheitlich starken Polsterung bestehender
Innenverkleidungsteile sowie ein nach diesem Verfahren hergestelltes
Innenverkleidungsteil.
In herkömmlicher und gebräuchlicher Weise werden Innenverkleidungsteile für
Kraftfahrzeuge, soweit sie nicht mit einer besonderen Polsterung versehen sind, in der
Weise hergestellt, daß eine Trägerplatte aus im wesentlichen starren Material,
beispielsweise aus einem glasmattenverstärkten Polyurethan-Harz den beabsichtigten
Konturverlauf des Innenverkleidungsteiles entsprechend verformt und anschließend mit
einem heiß aktivierbaren Kleber beschichtet wird, und daß anschließend eine,
gegebenenfalls ebenfalls vorgeformte, die Sichtseite des Innenverkleidungsteiles
bildende Bezugsfolie unter Vakuum auf die Trägerplatte aufgeklebt und an dieser
zusätzlich durch Schweißnähte befestigt wird. Die Schweißnähte sind dabei im
allgemeinen als Ziernähte ausgebildet und stellen im allgemeinen eine optische
Profilierung des Innenverkleidungsteiles dar. Soweit das Innenverkleidungsteil mit einer
Polsterung versehen werden muß, wird zwischen die Trägerplatte und der die
Sichtseite des Innenverkleidungsteiles bildenden Bezugsfolie zusätzlich ein
Schaumstoffmaterial eingelegt und zusammen mit der Bezugsfolie vermittels
Schweißnähte an der Trägerplatte befestigt. Unter der Einwirkung der in
Kraftfahrzeugen, insbesondere in Sommerzeiten auftretenden sehr hohen
Temperaturen wird die Bezugsfolie erweicht, woraus dann als Folge unzureichender
flächenhafter Haftung an der Trägerplatte eine Faltenbildung in der Bezugsfolie
resultiert, die über den Zeitraum von einigen Jahren hin zu einer zunehmenden
Unansehnlichkeit des Innenverkleidungsteiles führt.
Besonders nachteilig wirkt sich die mangelnde flächenhafte Haftung der
Bezugsfolie an der Trägerplatte in engen Runden bzw. Ecken oder dergleichen aus.
Darüber hinaus macht es die mangelnde flächenhafte Haftung der Bezugfolie an der
Trägerplatte erforderlich, die Bezugsfolie an deren Rändern um die Trägerplatte
herumzuführen und an deren Rückseite zu verkleben, was nicht nur einen besonderen
Materialaufwand, sondern insbesondere auch einen zusätzlichen Arbeitsaufwand
bedeutet.
Sofern die Sichtseite des Innenverkleidungsteiles durch in die Bezugsfolie
eingesetzte Spiegel aus einem Stoff- bzw. anderen Folienmaterial in besonderer Weise
gestaltet werden soll, ist es herkömmlicherweise üblich, den Spiegel von deren
Rückseite her auf die Bezugsfolie aufzuschweißen, wobei die Schweißnaht jeweils als
Trennaht ausgebildet ist und daher die eigentliche Bezugsfolie nach dem Anbringen
des Spiegels über dessen Fläche hin ausschnittweise entfernt werden kann. Nachteilig
an dieser Art der Anbringung von Spiegeln bzw. Einsetzen in der Bezugsfolie ist der
Umstand, daß die Art und Weise der Verbindung der Einsätze mit der Bezugsfolie
umlaufende, deutlich sichtbare Schweißnähte bedingt, deren Sichtbarkeit in vielen
Fällen unerwünscht ist.
Des weiteren sieht eine aus der DE-OS 22 47 238 bekannte Verfahrensweise für
die Herstellung gepolsterter, schaumgefütterter Möbelschalen vor, daß eine
Bezugsfolie in einer Schaumform zunächst vakuumverformt wird, anschließend die
ihrerseits vorgeformte starre Rückwand- oder Trägerplatte auf die Umfangsränder der
verformten Bezugsfolie aufgelegt wird, und zwar in einer solchen Weise, daß zwischen
der Bezugsfolie und der Rückwand- oder Trägerplatte ein die Dicke bzw. den
Dickenverlauf der zwischen diesen beiden Teilen auszubildenden Polsterauflage
bestimmender und entlüfteter Hohlraum entsteht, in welchen nach dem Schließen der
Schäumform und ohne besondere Rücksichten auf unterschiedliche Dickenbereiche der
gewünschten Polsterung schäumbares Material im flüssigen Zustand eingeführt
und schließlich aufgeschäumt wird. Charakteristisch für diese bekannte
Verfahrensweise ist es dabei naturgemäß, daß sich das aufschäumende Material von
der Einspritzstelle ausgehend zunehmend aufweitet und dadurch nach und nach den
gesamten Formhohlraum ausfüllt. Diese bekannte Verfahrensweise schließt die
Herstellung eines lediglich bereichsweise und insbesondere begrenzt auf inselförmige
Bereiche mit einer Polsterauflage versehenen Teiles naturgemäß absolut aus.
Ebensowenig kann unter Anwendung dieser bekannten Verfahrensweise ein zwar mit
Ziernähten und/oder mehr oder minder senkrecht zur allgemeinen Ebene der sichtbaren
Bezugsseite des Teiles abgestellten Erhebungen versehenes, jedoch faltenfreies Teil
erreicht werden. Ferner ist das Ergebnis dieser bekannten Verfahrensweise noch mit
dem Nachteil behaftet, daß die Umfangsränder des fertigen Formteiles, d. h. der Bereich
der aneinandergrenzenden Ränder von Bezugsfolie und starrem Rückwand- bzw.
Trägerteil mit einem Kantenschutzstreifen oder einer sonstigen Kantenverblendung
versehen werden müssen.
In ähnlicher Weise ist auch das aus der DE-OS 22 37 668 bekannte Verfahren
gleichfalls zur Herstellung von Sitzen oder dergleichen Gegenständen zu werten. Auch
hier wird innerhalb einer Schäumform ein die Polsterauflage, z. B. des Sitzes,
bestimmender, einteilig zusammenhängender Hohlraum zwischen Bezugsfolie und
Rückwand- oder Trägerteil gebildet und nachfolgend ausgeschäumt. Daran ändert es
auch nichts, daß die Verfahrensweise nach der DE-OS 22 37 668 vorsieht, daß das
schäumbare Material vor oder während des Vakuumverformens der Bezugsfolie auf
diese aufgebracht wird.
Aus jeder der beiden Druckschriften ist somit lediglich bekannt, daß das
Ausschäumen eines zwischen dem Konturverlauf einer räumlich geformten Bezugsfolie
und dem Konturverlauf einer ebenfalls räumlich geformten starren Rückwand- oder
Trägerplatte eingeschlossenen einteiligen Hohlraumes ein einteiliges Polsterteil mit
einer gegebenenfalls ungleichmäßig dicken Polsterauflage hergestellt werden kann, in
der Weise, daß das geschäumte Polstermaterial zugleich die haftende Verbindung
zwischen Bezugsfolie und Rückwand- oder Trägerplatte bildet und darüber hinaus
zugleich auch eine falten- und verzugsfreie Form der Bezugsfolienoberfläche erhalten
wird.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Verfahrensweise zur Herstellung von Innenverkleidungsteilen für
Kraftfahrzeuge aufzuzeigen, welche es ermöglicht, bei geringstmöglichem Herstellungs-
und Materialaufwand eine temperaturunempfindliche dauerhafte flächenhafte Haftung
der Bezugsfolie an der Trägerplatte zu gewährleisten und dabei gleichzeitig auch die
Anbringung örtlicher begrenzter Polsterungen zwischen Bezugsfolie und Trägerplatte
vorzusehen.
Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, eine Verfahrensweise aufzuzeigen, die es
ermöglicht, die für die Verbindung
von Stoff- oder Folienspiegeln mit der Bezugsfolie erforder
lichen Schweißnähte so anzuordnen, daß sie am fertigen Innen
verkleidungsteil nicht mehr in Erscheinung treten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im Patentanspruch 1 angegebene Verfahren
gelöst. Dabei werden im wesentlichen folgende Verfahrensschritte aufeinanderfolgend
ausgeführt:
- a) Verformen der Trägerplatte entsprechend dem beabsichtig ten Konturverlauf der Rückseite des Innenverkleidungstei les;
- b) eigenständiges Verformen oder Bilden einer Bezugsfolie entsprechend den beabsichtigten Konturverlauf der Sicht seite des Innenverkleidungsteiles in einer Negativform;
- c) Überziehen der Trägerplatte mit schäumbarem Material durch linienförmigen Materialauftrag;
- d) Verschäumen der Bezugsfolie mit der Trägerplatte in einer geschlossenen Form.
Der linienförmige Auftrag schäumbaren Materials auf die
Trägerplatte ermöglicht es dabei, einerseits die Trägerplat
te lückenlos mit schäumbarem Material zu überziehen und
auf der anderen Seite den Materialauftrag an denjenigen
Stellen nach Belieben zu erhöhen, an denen eine Polsterung
vorgesehen ist, oder aber an denen an der Rückseite der
Trägerplatte zusätzliche Polsterbeläge als schall- oder stoß
dämpfende Maßnahme vorgesehen werden sollen. Die von der
Verformung der Trägerplatte unabhängig, eigenständige Ver
formung der die Sichtseite des Innenverkleidungsteiles
bildenden Bezugsfolie gewährleistet darüber hinaus, daß
die Bezugsfolie vom allen Anfang an das optische Erscheinungs
bild des fertigen Innenverkleidungsteiles aufweist, unab
hängig, ob sie nun an einzelnen Stellen örtlich mit einer
Polsterung hinterlegt ist oder nicht, wobei der Umstand,
daß die Bezugsfolie mit der Trägerplatte verschäumt wird,
eine absolute flächenhafte Haftung der Bezugsfolie an der
Trägerplatte gewährleistet und somit auf mögliche örtliche
Ablösungen und insbesondere eine spätere Faltenbildung keine
Rücksicht genommen zu werden braucht. Die Anwendung schäum
baren Materials zur Verbindung von Bezugsfolie und Träger
platte gewährleistet eine flächenhafte Haftung der Bezugsfolie
an der Trägerplatte in einem solchen Umfang, daß auch auf
die bei herkömmlicher Verfahrensweise übliche Randumbiegung
der Bezugsfolie verzichtet werden kann und diese lediglich
noch entlang der Umfangsränder des Innenverkleidungsteiles
senkrecht zur Sichtseite des Innenverkleidungsteiles um
einen solchen Betrag abgestellt werden muß, welcher eine
Kaschierung der Stirnseiten von Verschäumung und Trägerplatte
gewährleistet.
Die Erfindung kann im einzelnen auf verschiedene Weisen
ausgeführt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Bezugsfolie
in einer Negativform vakuumverformt und erfolgt der Auftrag
schäumbaren Materials auf die Trägerplatte linienförmig
mittels eines steuerbaren Spritzkopfes, so daß die Menge
des jeweils aufgetragenen schäumbaren Materials örtlich
und innerhalb enger Grenzen variierbar ist, um gegebenenfalls
erforderliche Polsterungen oder dgl. durch vermehrten Auf
trag schäumbaren Materials erzeugen zu können. Während des
Verschäumens der Bezugsfolie mit der Trägerplatte können
in herkömmlicher Weise aber auch als Ziernähte ausgebildete
Schweißnähte angebracht werden, die die Bezugsfolie mit
der Trägerplatte verbinden, wobei aber derartigen Schweiß
nähten keine besondere Haltefunktion zukommt, da die Ver
schäumung der Bezugsfolie mit der Trägerplatte ohnehin eine
ausreichende und insbesondere flächenhafte Verbindung gewähr
leistet.
Ein gegebenenfalls in die Bezugsfolie einzusetzender Spie
gel aus einem Stoff- oder Folienmaterial wird vor deren
Verformen in der Negativform auf dieser aufliegend entlang
seiner Umfangsränder mit der Bezugsfolie verschweißt, derart,
daß der Spiegel in jedem Fall mit der eigentlichen Bezugs
folie hinterlegt ist . Gleichzeitig mit der Erzeugung einer
zu dessen Rand deckungsgleichen umlaufenden Schweißnaht
wird unmittelbar neben dem Rand des Spiegels eine gleichfalls
umlaufende, linienförmige Materialdickenverringerung der
Bezugsfolie erzeugt, die eine Biegelinie bildet, wenn die
aneinandergrenzenden Randbereiche von Spiegel und Bezugsfolie
zueinander parallel und senkrecht zur Sichtseite des Innen
verkleidungsteiles ausgerichtet werden, um die den Spiegel
mit der Bezugsfolie verbindende Schweißnaht in einen unsicht
baren Bereich zu verlegen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen,
daß in einem Arbeitsgang mit dem Verschäumen von Bezugs
folie und Trägerplatte an der Rückseite der Trägerplatte
gleichzeitig auch schall- oder stoßdämpfende Weichschaum-
Formteile erzeugt werden, wobei stoßdämpfende Formteile
insbesondere entlang dessen Umfangsränder an der Rückseite
des Innenverkleidungsteiles erzeugt werden, die eine stoß
dämpfende Anlage des Innenverkleidungsteiles an der Fahrzeug
karosserie gewährleisten und somit die Entstehung von Klapper
geräuschen, insbesondere an älteren Fahrzeugen ausschließen.
Diese stoßdämpfenden Weichschaum-Formteile können dabei,
je nach Anwendungsfall bzw. Einbaugegebenheiten leistenför
mig oder stopfenförmig ausgebildet sein.
An der Rückseite der Trägerplatte anzuordnende schalldäm
mende Weichschaumpolster sind im wesentlichen großflächig
ausgebildet und weisen an ihrer der Schallquelle zugewandten
Oberseite eine Profilierung auf, die ihre Schalldämmwirkung
erhöht und eine sich nach außen hin konisch oder keilförmig
verjüngende Querschnittsform besitzt. Insbesondere können
die Profilformen des Weichschaumpolsters durch sich zur
Schallquelle hin keilförmig verjüngende Leisten oder aber
sich zur Schallquelle hin konisch verjüngende Zapfen gebildet
sein.
Unabhängig davon, welche Form die stoß- oder schalldämmenden
Weichschaum-Polster an der Rückseite der Trägerplatte jeweils
aufweisen, ist vorgesehen, daß die Trägerplatte mit örtlichen
Durchbrechungen versehen ist, durch welche hindurch das
auf deren Vorderseite aufzutragende schäumbare Material
hindurchtreten und die beabsichtigten Weichschaumpolster
an der Rückseite der Trägerplatte bilden kann.
Eine besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ergibt sich daraus, daß anstelle einer von einer
Bahn abzulängenden Bezugsfolie eine aus Trennlack gebildete
Folie verwendet wird, wozu in eine Negativform, die gegebenenfalls
mit einer Narbung versehen sein kann, sogenannter
Trennlack eingesprüht wird, der nach dem Verschäumen die
Sichtseite des Innenverkleidungsteiles bildet und die Funk
tion einer Bezugsfolie übernimmt. Durch die Verwendung soge
nannten Trennlackes anstelle einer von einer fortlaufenden
Bahn abgelängten Bezugsfolie ergibt sich eine Modifizierung
der erfindungsgemäßen Verfahrensweise dahingehend, daß an
stelle der Vakuumverformung der Bezugsfolie deren Einsprühen
in die Negativform gesetzt wird. Für so hergestellte
Innenverkleidungsteile ergibt sich eine weitere Modifizier
ung des erfindungsgemäßen Verfahrens hinsichtlich des Ein
setzens eines Spiegels aus Stoff- oder Folienmaterial dahin
gehend, daß der Spiegel vor dem Besprühen der Negativform
mit Trennlack in die Negativform eingelegt und in dieser
an einer entlang seines Umfangsrandes umlaufenden Stegkante
mittels U-förmiger Klammerstreifen aus einem Kunststoff
material festgelegt wird, wobei die Klammerstreifen als
verlorene Schalung in der Verschäumung verbleiben.
Ein im erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Innenver
kleidungsteil zeichnet sich dadurch aus, daß die Bezugs
folie ganzflächig vermittels einer Verschäumung im allgemeinen
geringer Dicke mit der Trägerplatte verbunden ist und
daß die Verschäumung örtlich zur Ausbildung einer Polsterung
eine größere Dicke aufweist und daß ferner die Verschäumung
Durchbrechungen in der Trägerplatte durchdringt und an deren
Rückseite stoß- oder schalldämmende Weichschaumpolster bil
det. Die an der Rückseite der Trägerplatte ausgebildeten
stoß- oder schalldämmenden Weichschaumpolster weisen an
ihrer der Schallquelle zugewandten Oberfläche eine Profilier
ung auf, die ihre Schalldämmwirkung erhöht.
Das im erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Innenverklei
dungsteil zeichnet sich weiterhin dadurch aus, daß die des
sen Sichtseite bildende Bezugsfolie entlang dessen Umfangs
ränder zu seiner Sichtseite etwa rechtwinkelig abgestellt
ist und lediglich die Stirnkanten von Verschäumung und Trä
gerplatte übergreift. Sofern das Innenverkleidungsteil
an seiner Sichtseite mit einem eingesetzten Spiegel aus
Stoff- oder Folienmaterial versehen ist, ist der Spiegel
entlang seiner Umfangsränder auf dieser aufliegend mit der
Bezugsfolie verschweißt und ist entlang der Umfangsränder
des Spiegels in der Bezugsfolie eine linienförmige Material
verringerung ausgebildet, welche eine Biegekante bildet,
die es ermöglicht, die einander benachbarten Ränder von
Spiegel und Bezugsfolie zueinander parallel und senkrecht
zur Sichtseite des Innenverkleidungsteiles auszurichten.
Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beispielsbeschreibung
an Hand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles im einzelnen beschrieben.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine schaubildliche Explosionsdarstellung eines
im erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Innen
verkleidungsteiles;
Fig. 2 einen Teilschnitt durch Fig. 1 entlang der Linie
II-II;
Fig. 3 einen weiteren Teilschnitt durch Fig. 1 entlang
der Linie III-III;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie III-III vor und nach
der Vakuumverformung der Bezugsfolie.
Das Innenverkleidungsteil besteht aus einer vorgeformten
Trägerplatte 11 aus einem im wesentlichen starren Material,
beispielsweise einem glasfasermattenverstärkten Polyurethan-
Harz, einer Verschäumung 2 und einer Bezugsfolie 3, wobei
die Bezugsfolie 3 von der Trägerplatte 1 unabhängig und
vor dem Verschäumen in einer Negativform vakuumverformt
worden ist, derart, daß sie exakt das spätere optische Er
scheinungsbild des beabsichtigten Innenverkleidungsteiles
darstellt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Innen
verkleidungsteil als Seitenwandverkleidung eines Kraftfahrzeu
ges ausgebildet und weist einen eingesetzten Spiegel 4 aus
einem Stoffmaterial sowie eine Armlehne 5 auf, wobei zwischen
Trägerplatte 1 und Bezugsfolie 3 im Bereich wenigstens der
Armlehne 5 eine Polsterung 6 vorgesehen ist. In Ausführung
der erfindungsgemäßen Verformungsweise ist, gemäß der Dar
stellung in Fig. 1 auf die der beabsichtigten Kontur des
Innenverkleidungsteiles entsprechend vorgeformte Trägerplat
te 1 linienförmig, vermittels eines Spritzkopfes schäumbares
Material 7 aufgetragen, wobei die Menge des aufgetragenen
schäumbaren Materials entsprechend örtlich auszubildender
Polsterungen, beispielsweise der Polsterung 6 variiert,
dahingehend, daß an den zu polsternden Stellen des Innenver
kleidungsteiles eine größere Menge schäumbaren Materials
aufgetragen wird. Die Anwendung eines linienförmigen Auftra
ges schäumbaren Materials vermittels eines steuerbaren Spritz
kopfes hat darüber hinaus den Vorteil, daß an Stellen, an
denen sich erfahrungsgemäß Hohlräume bilden, gleichfalls
eine erhöhte Menge schäumbaren Materials aufgetragen werden
kann, so daß eine lückenlose flächenhafte Haftung der Bezugs
folie 3 an der Trägerplatte 1 unter allen Umständen gewähr
leistet ist. Im Bereich der Umfangsränder ist die Trägerplat
te 1 mit Durchbrechungen 8 versehen, durch welche hindurch
das schäumbare Material durchtreten und an der Rückseite
9 der Trägerplatte 1 Weichschaumpolster 10 bilden kann,
die im gezeigten Ausführungsbeispiel etwa stopfenförmig
ausgebildet sind und eine stoßdämpfende Anlage zwischen
Innenverkleidungsteil und Fahrzeugkarosserie bilden. Die
Trägerplatte 1 ist weiterhin mit Durchbrechungen 11 versehen,
die ebenfalls dem Durchtritt schäumbaren Materials dienen
und die Ausbildung einer Weichschaum-Polsterauflage 12 auf
der Rückseite 9 der Trägerplatte 1 dienen. Die als Schall
dämmung dienende Weichschaum-Polsterauflage 12 weist dabei
an ihrer der Schallquelle zugewandten Oberseite eine Pro
filierung 13 auf, die im gezeigten Ausführungsbeispiel
durch sich zur Schallquelle hin keilförmig verjüngende Leisten
gebildet ist, aber auch jede andere, die Schalldämmwirkung
unterstützende Profilierung besitzen kann. Die Bezugsfolie
3 ist entlang der Umfangsränder des Innenverkleidungsteiles
etwa senkrecht zu dessen Sichtseite abgestellt und über
greift mit ihrem abgestellten Bereich 14 die Stirnkanten
der Verschäumung 2 sowie der Trägerplatte 1.
Wie insbesondere aus der Fig. 3 weiterhin ersichtlich,
ist ein in das Innenverkleidungsteil eingesetzter Spiegel
4 aus einem Stoffmaterial auf dieser aufliegend entlang
seiner Umfangsränder 15 mit der Bezugsfolie 3 verschweißt.
Unmittelbar neben der den Spiegel 4 mit der Bezugsfolie
3 verbindenden Schweißnaht ist in der Bezugsfolie 3 eine
Materialdickenverringerung 16 ausgebildet, welche eine ent
lang des Umfangsrandes des Spiegels 4 umlaufende Biegelinie
bildet. Die einander benachbarten Randbereiche 17 und 18
einerseits des Spiegels 4 und andererseits der Bezugsfolie
3 sind zueinander parallel und senkrecht zur Sichtseite
des Innenverkleidungsteiles abgestellt, derart, daß die
eigentliche Schweißnaht 15 zwischen Spiegel 4 und Bezugsfolie
3 praktisch unsichtbar wird. Der Spiegel 4 ist im gezeigten
Ausführungsbeispiel zusätzlich mit einer eine Polsterung
bildenden auftragenden Hinterschäumung versehen.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung eines Innenverkleidungsteiles für Kraftfahrzeuge aus
einer dessen Rückwand bildenden, einem gewünschten Konturverlauf entsprechend
vorgeformten und starren Trägerplatte und einem in einer Negativform vorgeformten
Folienbezug sowie einer die Trägerplatte mit dem Folienbezug verbindenden,
eine Polsterauflage bildenden Schicht aus einem schäumbaren
Material,
dadurch kennzeichnet, daß
- a) die Bezugsfolie (3) in einem eigenständigen Verformungsvorgang dem beabsichtigten Konturverlauf der Sichtseite des Innenverkleidungsteiles entsprechend verformt und zugleich mit umlaufenden, rechtwinkeligen, in ihrer Höhe der Dicke der Trägerplatte (1) entsprechenden Randabwinkelungen (14) versehen wird,
- b) vermittels eines gesteuerten Spritzkopfes linienförmig über deren gesamte Fläche hin ein Auftrag aus schäumbaren Material (2) auf die Trägerplatte (1) aufgetragen wird, wobei die Auftragsdicke des schäumbaren Materials (2) ausgehend von einer zur Verbindung von Trägerplatte (1) und Folienbezug (2) erforderlichen Mindestmenge im Bereich von mit einer Polsterung auszustattenden Bereichen örtlich der erforderlichen Polsterdicke entsprechend erhöht wird, und
- c) der eigenständig vorgeformte Folienbezug (3) lagegerecht auf die mit einem Auftrag aus schäumbaren Material (2) versehene Trägerplatte (1) aufgelegt und in dieser Anordnung in eine schließbare Form, in der nachfolgend das Aufschäumen des Auftrages aus schäumbarem Material (23) sowie evtl. das Ausbilden von Zier-, z. B. Schweißnähten zumindest im Folienbezug (3) erfolgt, eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein einzusetzender Spiegel (4) aus einem Stoff- oder Folienmaterial vor deren Verformen in
der Negativform auf dieser aufliegend entlang seiner Umfangsränder (15) mit der
Bezugsfolie (3) verschweißt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit
der Erzeugung einer zu dessen Rand deckungsgleich umlaufenden Schweißnaht (15)
unmittelbar neben dem Rand des Spiegels (4) eine gleichfalls umlaufende,
linienförmige Materialdickenverringerung (16) der Bezugsfolie (3) erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Verschäumen in der geschlossenen Form die aneinander angrenzenden Randbereiche
(17, 18) der Bezugsfolie (3) und des Spiegels (4) zueinander parallel und im
wesentlichen senkrecht zur allgemeinen Ebene der Sichtseite des
Innenverkleidungsteiles ausgerichtet werden, wobei die linienförmige
Materialdickenverringerung (16) der Bezugsfolie (3) eine entlang des Randes des
Spiegels (4) umlaufende Biegelinie bildet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein
einzusetzender Spiegel aus Stoff- oder Folienmaterial in der Negativform an einer
entlang seines Umfangsrandes umlaufenden Stegkante mittels U-förmiger
Klammerstreifen aus einem Kunststoffmaterial, das als verlorene Schalung in der
Verschäumung verbleiben, festgelegt wird.
6. Innenverkleidungsteil für Kraftfahrzeuge, hergestellt nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 5, bestehend aus einer Trägerplatte und einem Folienbezug sowie
einer zur Bildung einer Polsterung örtlich verdickten Verschäumung und
gegebenenfalls einem eingesetzten Spiegel aus Stoff- oder Folienmaterial,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bezugsfolie (3) ganzflächig mittels einer Verschäumung (2) geringer Dicke mit
der Trägerplatte (1) verbunden ist.
7. Innenverkleidungsteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verschäumung (2) zur Ausbildung einer Polsterung (6) örtlich eine größere Dicke
aufweist.
8. Innenverkleidungsteil nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf
die Bezugsfolie (3) ein Spiegel (4) aus Stoff- oder Folienmaterial aufgeschweißt ist und
die aneinander angrenzenden Randbereiche (17, 18) des Spiegels (4) und der
Bezugsfolie (3) zueinander parallel und im wesentlichen senkrecht zur allgemeinen
Ebene der Sichtseite des Innenverkleidungsteiles abgestellt sind, wobei die Biegelinie
(16) durch eine örtliche linienförmige Materialdickenverringerung der Bezugsfolie (3)
entlang des Umfanges des Spiegels (4) gebildet ist.
9. Innenverkleidungsteil nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bezugsfolie (3) entlang der Umfangsränder des
Innenverkleidungsteiles dessen Sichtseite gegenüber senkrecht abgestellt ist und die
Stirnränder des Innenverkleidungsteiles übergreift.
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1986
- 1986-05-07 DE DE19863615498 patent/DE3615498C2/de not_active Expired - Fee Related
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