DE3614350A1 - Segelbrett und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents

Segelbrett und verfahren zu dessen herstellung

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DE3614350A1
DE3614350A1 DE19863614350 DE3614350A DE3614350A1 DE 3614350 A1 DE3614350 A1 DE 3614350A1 DE 19863614350 DE19863614350 DE 19863614350 DE 3614350 A DE3614350 A DE 3614350A DE 3614350 A1 DE3614350 A1 DE 3614350A1
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Wolfgang Heigrodt
Christian Herles
Klaus Jocham
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Description

TECHNISCHES GEBIET
Die Erfindung betrifft ein Segelbrett und ein Verfahren zum Herstellen eines Segelbrettes.
STAND DER TECHNIK
Herkömmliche Segelbretter bestehen ausnahmslos aus einer form­ stabilen Hülle und einem Schaumstoffkern. Die formstabile Hül­ le wird entweder durch Blasen, durch Tiefziehen von zwei Halb­ schalen oder durch Auflegen von Faserschichten auf einen Kern und Vergießen der Schichten mit Harz hergestellt.
Durch die feste Hülle wird ein vorgegebenes Volumen umschlos­ sen und dadurch ein vorgegebener Auftrieb erzielt. Das Aus­ kleiden der Hülle mit einem Schaumstoff dient zum Erhöhen der Tritt- und Bruchfestigkeit des Brettes. Abhängig von den ver­ schiedenen Verwendungszwecken weisen die Segelbretter unter­ schiedliche Längen, unterschiedliche Volumina und unter­ schiedliche Scoop-Rocker-Verläufe auf. Sogenannte Fun-Boards weisen eine Länge von etwa 2,95-3,30 m und ein Volumen von etwa 140-180 l auf. Race-Boards haben demgegenüber eine Länge von etwa 3,5-3,8 m und ein Volumen von 180-280 l. Die äußere Hülle von Segelbrettern soll gemäß herkömmlichen Vorstellungen zwar formstabil sein, jedoch soll sie etwas fle­ xibel sein, insbesondere im Heckbereich. Diese Flexibilität ermöglicht es, den Querschnittsverlauf des Unterwasser­ schiffs, die genannte Scoop-Rocker-Linie, durch Gewichtsver­ lagerung zu beeinflussen. Für die Wendigkeit des Boards ist es z. B. von Vorteil, wenn das Unterwasserschiff nach hinten etwas hochgebogen ist, also Rocker aufweist. Sehr hohe Ge­ schwindigkeit wird dagegen mit Boards ohne Rocker erzielt. Je höher der Scoop ist, desto besser kann das Brett in höheren Wellen gefahren werden.
Es sind auch Boards bekannt, bei denen der Rocker einstellbar ist. Die Einstellung erfolgt entweder, wie oben erwähnt, durch Gewichtsverlagerung oder durch Verspannen eines flexib­ len Heckabschnitts gegenüber einem festeren Teil des Bretts. Hier ist vor allem die Konstruktion des sogenannten Tinkler- Tails seit Jahren bekannt. Der einstellbare Rocker erlaubt ein Anpassen von Bretteigenschaften an die Fahrbedingungen.
Die Flexibilität des Hecks wird dadurch erreicht, daß im Heck­ bereich nur eine dünne Schicht des Materials der Hülle vor­ liegt. Bei manchen Konstruktionen wird nicht der gesamte Heck­ bereich mit kleiner Dicke ausgebildet, sondern nur ein Randbe­ reich. Dies trägt bereits erheblich zum Erhöhen der Wendig­ keit bei, wenn auch noch nicht die Möglichkeit des Veränderns des Rockers zum Beeinflussen des Gleitverhaltens gegeben ist. Den Segelbrettern im Aufbau ähnlich sind sogenannte Wellen­ reitbretter (Surfbretter). Sie verfügen allerdings in der Re­ gel über sehr kleine Volumina. Sie weisen einen ausgeschäum­ ten Hohlkörper von der Form eines flachen Brettes auf. Auf die Oberfläche dieses Hohlkörpers ist ein Schaumstoff mit glatter Oberfläche aufgebracht, um die Bequemlichkeit beim Knien, aber auch beim Stehen auf dem Brett zu erhöhen. Zum Herstellen eines solchen Brettes wird ein vorgeformter Schaum­ stoffkörper auf den ebenfalls vorgeformten Hohlkörper aufge­ klebt.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Das erfindungsgemäße Segelbrett zeichnet sich dadurch aus, daß es einen im wesentlichen formstabilen, aber etwas flexib­ len Formkörper und mindestens einen elastischen Volumenkörper aufweist, der auf die Oberseite des Formkörpers aufgebracht ist. Der Formkörper entspricht seinem Aufbau und der Art seiner Herstellung nach im wesentlichen einem herkömmlichen Segelbrett, jedoch weist er ein geringeres Volumen als ein herkömmliches Segelbrett vergleichbarer Länge und Breite auf. Das fehlende Volumen ist dadurch bereitgestellt, daß der Volumenkörper auf den Formkörper aufgebracht ist. Die Summe der Volumina von Formkörper und Volumenkörper entspricht im wesentlichen dem Volumen eines herkömmlichen Segelbretts, das dieselbe Länge und Breite aufweist wie der Formkörper eines erfindungsgemäßen Segelbrettes. Der Volumenkörper besteht vorzugsweise aus elastischem Schaumstoff.
Durch diese Aufspaltung des bisher einheitlichen Segelbrett­ körpers in einen Formkörper und einen Volumenkörper ist es möglich, das Brett an vorgegebenen Stellen durch Dickenver­ ringerung der formstabilen Teile besonders flexibel zu gestal­ ten, ohne daß diese Dickenverringerung eine Volumenverringe­ rung und damit eine Änderung der Auftriebskräfte zur Folge hat. Der Volumenkörper dient aber nicht nur dazu, die durch geringere Dicke des formstabilen Körpers hervorgerufene Volu­ menverminderung zu kompensieren, sondern dieser Volumenkörper hat auch den Vorteil, daß er die Schwingungsneigung der dün­ nen Teile des formstabilen Körpers dämpft. Weiter besteht der Vorteil, daß der aus Schaumstoff gebildete Volumenkörper die Oberfläche des Segelbrettes polstert, was zu erhöhter Bequem­ lichkeit und verringerter Verletzungsgefahr führt. Ein weite­ rer erheblicher Vorteil ist der der möglichen Gewichtsverrin­ gerung. Das Gewicht von Segelbrettern ist nämlich maßgeblich durch das Gewicht des formstabilen Körpers und nur untergeord­ net durch das Gewicht von Schaumstoffkörpern bedingt. Wird aber das Volumen des formstabilen Körpers verringert, so führt dies auch zu einer Verringerung seiner Oberfläche und damit seines Gewichtes. Das Gewicht wird umso günstiger, je weniger des Gesamtvolumens an Schaumstoff von formstabilem Hüllenmaterial umgeben ist.
Die größte Anzahl von Vorteilen wird mit einem erfindungsge­ mäßen Segelbrett dann erzielt, wenn sich der Volumenkörper über die gesamte Länge des Formkörpers erstreckt. Der Formkör­ per wird in diesem Fall vorzugsweise im Mittenbereich verhält­ nismäßig stabil, im Bugbereich flexibler und im Heckbereich besonders flexibel ausgestaltet. Es ist allerdings auch mög­ lich, Volumenkörper bereichsweise im Heckbereich und/oder im Scoop-Bereich anzuordnen.
Im Falle eines flexiblen Heckbereichs mit Volumenkörper läßt sich vorteilhafterweise eine Rocker-Einstelleinrichtung ein­ setzen. Diese besteht z. B. aus einem Gummiseil, das zwischen dem Ende des Heckbereichs und dessen Anfang oder dem Mittelbe­ reich des Brettes mit einstellbarer Spannung gespannt ist. Entsprechend läßt sich mit Vorteil eine Scoop-Einstelleinrich­ tung im Bugbereich verwenden, wenn dieser Bereich flexibel mit Volumenkörper ausgebildet ist.
Damit der Heckbereich eines Segelbrettes im Falle flexibler Ausgestaltung dieses Bereichs nicht durch die Finnenhalterung einer anzubringenden Finne versteift wird, ist es von großem Vorteil, die Finne elastisch zu lagern. Dies kann dadurch er­ folgen, daß die Finne über Gummiklötze an den Heckbereich ge­ schraubt wird. Eine derartige Finnenlagerung ist grundsätz­ lich an jedem flexiblem Heck von Vorteil, unabhängig davon, ob es sich um ein solches ohne oder mit aufgebrachtem Volumen­ körper handelt.
Die Wendigkeit erfindungsgemäßer Segelbretter wird noch erheb­ lich verbessert, wenn im Fall eines flexiblen Heckbereichs ein Längsschlitz entlang der Längsachse des Brettes im Heckbe­ reich vorliegt. Dieser Längsschlitz beeinflußt kaum die Flexi­ bilität des Heckbereichs bei Geradeausfahrt. Bei Kurvenfahrt jedoch, wo die eine Heckseite stärker belastet wird als die andere, kann sich die belastete Heckseite besonders gut ver­ biegen, da durch den Längsschlitz eine zumindest teilweise Trennung von der Rückstellkraft der unbelasteten Heckseite her bewirkt ist. Die dadurch erzielte Verbesserung der Wendig­ keit läßt sich noch weiter erhöhen, wenn ein gegabelter Schlitz verwendet wird, der so ausgebildet ist, daß sich an den genannten Längsschlitz nach schräg rechts vorne bzw. schräg links vorne jeweils ein Schrägschlitz anschließt. Der Heckbereich erhält dadurch eine Form, die derjenigen der ne­ beneinander angeordneten Fußflossen eines Seehundes bei Gera­ deausschwimmen recht ähnlich ist. Auch diese Form kann mit Vorteil nicht nur bei Segelbrettern mit Formkörper und Volu­ menkörper verwendet werden, sondern bei allen Segelbrettern mit flexiblem Heckbereich.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
Fig. 1 Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Segelbrett mit Formkörper und Volumenkörper über die ganze Länge und Breite des Brettes;
Fig. 2 Längsschnitt durch ein Segelbrett gemäß Fig. 1, je­ doch zusätzlich mit einer Rocker- und einer Scoop- Einstelleinrichtung;
Fig. 3 eine Draufsicht auf das Segelbrett gemäß Fig. 2;
Fig. 4 bis 6 Querschnitte entlang der Linien 4-4, 5-5 bzw. 6-6 in der Darstellung gemäß Fig. 3;
Fig. 7 Draufsicht auf den im flexiblen Heckbereich des Brettes gemäß den Fig. 2 und 3 angeordneten Kopfes einer Finne;
Fig. 8 Querschnitt durch die Anordnung gemäß Fig. 7 entlang der Schnittlinie 8-8 in Fig. 7; und
Fig. 9 Längsschnitt durch die Anordnung gemäß Fig. 7 ent­ lang der Linie 9-9 in Fig. 7.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
Die Brettkörper der Segelbretter 10 gemäß Fig. 1 einerseits sowie den Fig. 2 bis 6 andererseits weisen einen Formkör­ per 11 und einen Volumenkörper 12 auf, der sich fast über die gesamte Oberfläche des Formkörpers erstreckt. Lediglich im Heckbereich 13 steht der Formkörper 11 mit einem Saum 14 über den Volumenkörper 12 über.
Der Formkörper 11 ist nach einem beliebigen Herstellverfahren gefertigt, wie es zum Herstellen herkömmlicher Brettkörper verwendet wird, also z. B. durch Blasen mit anschließendem Ausschäumen, durch Tiefziehen von Halbschalen, die nach dem Einlegen eines vorgeformten Schaumstoffkerns entlang ihrer Ränder miteinander verbunden werden, oder durch Auflegen von Faserschichten auf einen vorgefertigten Schaumstoffkern mit anschließendem Vergießen der Faserschichten mit Harz. Auf­ grund dieser Herstellung ist der Formkörper 11 im wesentli­ chen formstabil, wenn auch etwas flexibel. Die Flexibilität ist umso größer, je geringer die Dicke des Formkörpers ist. Dadurch ist es möglich, die Flexibilität des Segelbrettes 10 über den Längenverlauf genau einzustellen.
Der Volumenkörper 12 ist im Gegensatz zum Formkörper 11 nicht formstabil, sondern es handelt sich um eine Schicht eines ela­ stischen Schaumstoffs z. B. aus PU oder PE. Der Volumenkörper 12 gemäß den dargestellten Ausführungsbeispielen wird zweck­ mäßigerweise in einer Form hergestellt, und zwar so, daß er eine glatte Oberfläche aufweist. Der Volumenkörper kann je­ doch auch aus großen Schaumstoffblöcken geschnitten werden, insbesondere wenn seine Umrandungen eine einfache Kontur auf­ weisen. Im Fall des Herausschneidens aus einem Schaumstoff­ block ist es jedoch von Vorteil, die Oberfläche des Volumen­ körpers 12 mit einer glatten Kunststoffolie zu überziehen, um ein gefälliges Aussehen zu erhalten.
Der Volumenkörper 12 ist mit dem Formkörper 11 über einen wasserunlöslichen Kleber verbunden. Die Kleberschicht ist in den Figuren nicht dargestellt. Im zusammengesetzten Zustand von Formkörper 11 und Volumenkörper 12 weist der so gebildete Brettkörper ein Gesamtvolumen auf, das im wesentlichen dem Volumen des Brettkörpers eines herkömmlichen Segelbretts ver­ gleichbarer Länge und Breite entspricht. Das Segelbrett 10 gemäß den Fig. 2 bis 6 unterscheidet sich von dem gemäß Fig. 1 dadurch, daß es noch über eine Scoop-Einstelleinrich­ tung 15 und eine Rocker-Einstelleinrichtung 16 verfügt. Der Scoop 17 eines Brettes ist das Maß, um das die Bugspitze des Brettes von der Tangente an die Mitte des Unterwasserschiffes hochgebogen ist. Entsprechend ist der Rocker 18 das Maß der Aufbiegung des Heckendes. Bei einem auf hohe Geschwindigkeit ausgelegten Segelbrett 10 ist der Rocker Null, während er bei einem auf hohe Wendigkeit ausgelegten Brett einige Zentimeter beträgt. Der Scoop liegt typischerweise zwischen 18 und 30 cm und ist umso höher, in je höheren Wellen gefahren werden soll. Die Scoop-Einstelleinrichtung 15 weist ein starkes Gummiseil 19 auf, das zwischen zwei Ringen 20 eingespannt ist, von denen der vordere an der Bugspitze und der hintere in etwa an der Grenze zwischen dem Bugbereich 21 und dem Mittenbereich 22 angeordnet ist. Das Seil 19 ist durch eine Spanneinrichtung 23 mit Spannschraube unterbrochen, welche Spanneinrichtung allerdings nur schematisch dargestellt ist. Die Spanneinrichtung 23 ist von oben her durch eine Ausneh­ mung 24 im Volumenkörper 12 her zugänglich. Das Gummiseil 19 verläuft in einem vorderen Längsschlitz 25 im Volumenkörper 12.
Je stärker das Gummiseil 19 durch die Spanneinrichtung 23 ge­ spannt wird, umso größer wird der Scoop 17 des Brettes. Trotz dieses einstellbaren Scoops ist das Brett im Bugbereich 21 aufgrund der Verwendung des Gummiseils 19 noch flexibel, so daß es auch Schläge z. B. beim Auffahren auf ein Hindernis elastisch auffangen kann.
Die Rocker-Einstelleinrichtung 16 ist entsprechend wie die Scoop-Einstelleinrichtung 15 aufgebaut. Von den beiden Ringen 20, zwischen denen das Gummiseil 19 gespannt ist, liegt nun aber der vordere in etwa an der Grenze zwischen dem Mittenbe­ reich 22 und dem Heckbereich 13, während der hintere mög­ lichst nahe dem Ende des Heckbereichs liegt. Das Seil 19 ver­ läuft in einem hinteren Längsschlitz 26.
Aus den Schnittbildern der Fig. 1, 2 und 4 bis 6 ist erkenn­ bar, daß der Formkörper 11 aus einer unteren Formschicht 27, einer oberen Formschicht 28 und einem Schaumstoffkern 29 be­ steht. Die beiden Formschichten 27 und 28 sind z. B. durch Tiefziehen von ASA-Folien von 2,5 bis 3 mm Dicke gebildet. Im vorderen Teil des Bugbereichs 21 sowie im hinteren Teil des Heckbereichs 13 sind die untere Formschicht 27 und die obere Formschicht 28 direkt miteinander verbunden, z. B. durch Ver­ kleben oder Verschweißen. Die dadurch gebildete Kunststoff­ schicht mit einer Stärke von 5 bis 6 mm ist ausreichend bela­ stungs- und schlagfest und andererseits ausreichend flexibel, um ein Verbiegen dieser geschwächten Bereiche durch eine Ein­ stelleinrichtung oder durch Gewichtsverlagerung des Segel­ brettfahrers zuzulassen. Werden als untere Formschicht 27 und obere Formschicht 28 dagegen sehr dünne Folien, z. B. von nur 1 mm oder noch darunter verwendet, so ist es zweckmäßig, ent­ weder die beiden Formschichten nicht direkt miteinander zu verbinden, sondern nach wie vor einen Schaumstoffkern zu um­ schließen, wenn auch nur einen von wenigen Zentimetern Höhe, oder eine Verstärkung anzubringen. Hierzu kann mindestens eine Lage einer Kunststoffolie oder eines Laminates zwischen der unteren Formschicht 27 und der oberen Formschicht 28 die­ nen, oder die Verstärkungsschicht kann auf die obere Form­ schicht 28 aufgebracht werden. Welcher Aufbau und welche Ma­ terialstärken im Einzelfall erforderlich sind, hängt von der Art des verwendeten Materials ab. So sind z. B. Polyolefin-Fo­ lien flexibler als Folien von Styrol-Polymerisaten gleicher Dicke, und diese wiederum flexibler als Glasfaser-Epoxy-Lami­ nate. Ein leichtes in Teilbereichen sehr flexibles, schlagfe­ stes Brett läßt sich insbesondere bei Verwendung von Polyole­ fin-Folien für die untere Formschicht 27 und die obere Form­ schicht 28 erzielen.
Statt eines durchgehenden Volumenkörpers 12 kann auch nur ein kleiner Volumenkörper vorhanden sein, z. B. nur im Heckbe­ reich oder nur im Bugbereich, oder in diesen beiden Berei­ chen, jedoch im Mittenbereich. Ist ein Volumenkörper z. B. nur im Heckbereich angeordnet, um es zu ermöglichen, den Rok­ ker durch Gewichtsverlagerung einstellen zu können, ohne daß dies zu Volumänderungen des Brettes führen soll, so ist der Formkörper über seine ganze Länge mit Ausnahme des Heckbe­ reichs ausgebildet wie ein herkömmlicher Brettkörper. Die Vo­ lumverringerung durch Brettschwächung, die entsprechend ausge­ bildet sein kann, wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, ist in diesem Fall durch einen Volumenkörper ausgeglichen, der gerade im Bereich der Schwächung angeordnet ist und dort eine solche Kontur aufweist, daß das aus Formkörper und Volumenkör­ per zusammengesetzte Brett im wesentlichen dieselbe Außenform aufweist wie ein herkömmliches Brett.
Primäres Erfordernis für die Wahl des Schaumstoffes für den Volumenkörper 12 ist das des Erzielens eines möglichst gerin­ gen Brettgewichtes. Ein anderer wichtiger Gesichtspunkt ist aber der, daß der Volumenkörper in den geschwächten Bereichen Dämpfungseigenschaften ausüben soll. Herkömmliche Bretter mit geschwächtem Heckbereich neigen erfahrungsgemäß sehr stark zu Schwingungen dieses Heckbereichs, die kaum unter Kontrolle ge­ bracht werden können. Versuche haben gezeigt, daß ein aufge­ klebter Volumenkörper solche Schwingungen gut dämpft. Die Dämpfung ist umso besser, je höher das Gewicht des Volumenkör­ pers ist. Im Einzelfall jeder Brettkonstruktion ist daher das spezifische Gewicht des Volumenkörpers so zu bestimmen, daß es zwar möglichst gering ist, aber noch ausreichend hoch, um zu zufriedenstellenden Dämpfungseigenschaften zu führen.
Bei jedem Segelbrett 10 mit flexiblem Heck ist die Anordnung der Finne 30 problematisch, da die herkömmliche Befestigungs­ art zu einer Versteifung im Befestigungsbereich führt. Es wur­ de daher bereits vorgeschlagen, nur kurze Finnenkästen zu ver­ wenden (Helmut Kirner in "Windsurfingmagazin SURF", 1985, 60, 62 linke Spalte unten).
Die Finnenbefestigung gemäß den Fig. 7 bis 9 führt demge­ genüber im Gegensatz zu einer Konstruktion mit einem herkömm­ lichen Finnenkasten, zu praktisch keiner Versteifung.
Im Querschnitt gemäß Fig. 8 ist der Heckbereich des Segel­ bretts als aus einer unteren Formschicht 27 und einer oberen Formschicht 28 bestehend dargestellt, welche Formschichten di­ rekt miteinander verbunden sind. Dieser Aufbau wurde oben be­ sprochen. Jeder andere Aufbau zum Erzielen eines flexiblen Hecks könnte entsprechend vorliegen. In diesem flexiblen Heck­ bereich ist ein Schlitz 31 ausgespart, durch den der Finnen­ körper 32 hindurchgesteckt ist. Der Finnenkopf 33 weist größe­ re Abmessungen auf als der Schlitz 31, so daß er auf der Ober­ fläche der oberen Formschicht 28 aufliegt. Der Finnenkopf 33 weist eine sehr große Breite 34 auf, um zu gewährleisten, daß auf den Finnenkörper 32 wirkende Querkräfte gut aufgefangen werden können.
In Längsrichtung vor und hinter dem Schlitz 31 ist jeweils eine Gewindebüchse 35 in die obere Formschicht 28 eingesetzt. In jede Gewindebüchse 35 ist ein Gummikörper 36 mittels einem an diesem befestigten Gewindestift 37 eingeschraubt. Der Fin­ nenkopf 33 weist an Stellen, die bei durch den Schlitz 31 ein­ geführtem Finnenkörper 32 lagemäßig denjenigen der Gummikör­ per 36 entsprechen, Vertiefungen 38 auf, in die die Gummikör­ per 36 eindringen. Die Höhe der Gummikörper 36 und die Tiefe der Vertiefungen 38 sind so aufeinander abgestimmt, daß der Finnenkopf nicht bündig auf der oberen Formschicht 28 auf­ liegt, sondern einen Spalt 39 von z. B. 1 mm freiläßt. Da­ durch ist die Verbindung zwischen Heckbereich und Finne 30 rein elastisch. Der Finnenkopf 33 ist mit den Gummikörpern 36 über Schrauben 39 verbunden, die in Gewindeeinsätze in den Gummikörpern 36 eingeschraubt sind.
Eine elastische Finnenaufhängung ist auch dadurch erzielbar, daß statt der beiden Bohrungen 40 im Finnenkopf 33 zum Durch­ stecken der Schrauben 39 nur der vordere Durchbruch im Finnen­ kopf als Bohrung 40 ausgebildet ist, während der hintere Durchbruch die Form eines Langlochs aufweist. Die vordere Fin­ nenverbindung ist gleich ausgeführt wie die vordere Finnenver­ bindung in Fig. 9. Bei der hinteren Verbindung entfällt je­ doch der Gummikörper 36 und die Schraube 39 ist direkt in die Gewindebüchse 35 eingeschraubt, allerdings wieder so, daß ein Spalt 40 zwischen Finnenkopf und oberer Formschicht 28 be­ steht, so daß sich die hintere Schraube im erwähnten hinteren Langloch beim Auf- und Abbiegen des Hecks hin- und herbewegen kann. Bei dieser Konstruktion ist es auch möglich, den vorde­ ren Bereich des Finnenkopfes 33 fest mit der oberen Form­ schicht 28 zu verschrauben. Elastizität der Verbindung wird dann aber nicht mehr in dem Ausmaß erzielt wie durch die bei­ den zuvor genannten Befestigungsarten. Jedoch ist auch in die­ sem letzteren Fall die Elastizität noch erheblich besser als bei der herkömmlichen Verwendung von Finnenkästen. Die elasti­ sche Finnenaufhängung ist an allen Segelbrettern mit flexib­ lem Heck, unabhängig von deren sonstiger Konstruktion, von Vorteil.
In der Draufsicht gemäß Fig. 3 ist noch ein weiteres Merkmal dargestellt, das an allen Segelbrettern 10 unabhängig von deren sonstiger Konstruktion verwendbar ist, nämlich das Merk­ mal eines flexiblen Hecks mit Längsschlitz 42, der in Längs­ richtung des Brettes verläuft. Ein solcher Längsschlitz 42 ist nicht nur bei Brettern von Vorteil, bei denen der gesamte Heckbereich flexibel ausgestaltet ist, sondern auch bei sol­ chen Brettern, bei denen nur ein Saum 14, üblicherweise Winger genannt, flexibel ist. Der Längsschlitz 42 sorgt da­ für, daß sich der Saumbereich auf der einen Seite der Längs­ achse des Brettes unabhängig vom Saumbereich auf der anderen Seite der Längsachse verbiegen kann. Dadurch ist bei Kurven­ fahrt eine stärkere Verbiegung des belasteten Saumbereichs auf der Kurveninnenseite möglich, als sie erzielt werden könn­ te, wenn ohne fehlenden Längsschlitz noch Rückstellkräfte vom anderen Saumbereich her übertragen werden würden. Diese stär­ kere Verbiegbarkeit begünstigt die Wendigkeit. Dagegen ist der Längsschlitz 42 bei Geradeausfahrt ohne Bedeutung, wenn z. B. durch Gewichtsverlagerung der Rocker des Segelbretts 10 beeinflußt wird. Hier werden beide Saumbereiche gleichmäßig belastet, so daß es unerheblich ist, ob sie miteinander ver­ bunden sind oder nicht.
Eine noch bessere Entkopplung der Saumbereiche ist dann mög­ lich, wenn sich an den Längsschlitz 42 nach vorne hin zwei Schrägschlitze 43 anschließen, und zwar der eine nach schräg rechts vorne und der andere nach schräg links vorne. Beim Se­ gelbrett 10 gemäß Fig. 3 weisen die Schrägschlitze 43 geraden Verlauf auf. Sie können aber z. B. auch parallel zur Außenkan­ te des Brettes verlaufen. Wie lang der Längsschlitz 42 und der Schrägschlitz 43 ausgebildet werden, hängt wieder von der Gesamtkonstruktion und den verwendeten Materialien ab. An einem Brett mit nicht durchgehend flexiblem Heckbereich, son­ dern nur flexiblem Saum 14 aus ASA-Folien von einigen Millime­ tern Stärke wurden gute Ergebnisse erzielt bei einer Länge des Längsschlitzes 42 von etwa 7 bis 8 cm und einer Länge der Schrägschlitze von etwa 10 bis 12 cm.
Wie oben anhand der Fig. 1 bis 6 erläutert, besteht der Volumenkörper vorzugsweise aus elastischem Schaumstoff. Ein Ausführungsbeispiel mit einem geschlossenzelligen PE-Schaum­ stoff mit einer Raummasse von etwa 35 kg/m3 und einem Zelldurchmesser von etwa 0,3 mm liefert zufriedenstellende Ergebnisse. Verbesserte Ergebnisse wurden mit einem aus einer Doppelschicht gebildeten Volumenkörper erhalten, mit einer oberen und einer unteren geschlossenzelligen PE-Schaumstoff­ schicht, bei denen die Schäume mit Hilfe von Stickstoff als Treibmittel hergestellt waren. Die Raummasse der unteren Schicht betrug etwa 20 bis 25 kg/m3 und die der oberen Schicht in etwa das doppelte. Die Dicke der oberen Schicht betrug durchgehend 2 cm, außer dort, wo die Gesamtdicke der zweischichtigen Volumenschicht geringer war als 2 cm. Dort lag nur die Trittfestigkeit gebende Schicht mit dem höheren Raumgewicht vor. Noch bessere Ergebnisse wurden mit einer Schicht aus Integralschaum mit sich über die Dicke der Schicht ändernder Schaumdichte erzielt. Es erschien unerheb­ lich, ob die Schicht so angeordnet war, daß die Dichte von unten nach oben abnahm, oder umgekehrt.
Insbesondere bei Segelbrettern, bei denen die Dicke der Volumenschicht einige wenige Zentimeter nicht übersteigt, wird die Volumenschicht, wenn besonders geringes Gewicht des Brettes erzielt werden soll, nicht aus Schaumstoff, sondern mit Hilfe einer aufblasbaren Schicht hergestellt. Dazu wird eine Folie auf die obere Formschicht 28 so geschweißt, daß zwischen der oberen Formschicht und der Folie ein vorgegebe­ nes Volumen eingeschlossen ist, wenn der so gebildete Hohl­ körper zwischen Folie und oberer Formschicht aufgeblasen wird. Um hohe Betriebssicherheit zu gewährleisten, ist es von Vorteil, den aufblasbaren Hohl-Volumenkörper in einzelne Kammern aufzuteilen. Durch variieren des Luftdruckes im Volumenkörper lassen sich die Dämpfungseigenschaften des Brettes beeinflussen und, bei entsprechender Anordnung und Ausgestaltung des Volumenkörpers, der Rocker und/oder der Scoop einstellen.

Claims (14)

1. Segelbrett, gekennzeichnet durch
  • - einen im wesentlichen formstabilen, aber etwas flexib­ len Formkörper (11) und
  • - mindestens einen elastischen Volumenkörper (12), der auf die Oberseite des Formkörpers aufgebracht ist.
2. Segelbrett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Volumenkörper (12) aus mindestens einer Schicht elastischem Schaumstoff besteht.
3. Segelbrett nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumstoffschicht sich über ihre Dicke ändernde spezifische Dichte aufweist.
4. Segelbrett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Volumenkörper (12) aufblasbar ist.
5. Segelbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (11) zumindest im Heckbereich (13) über den Volumenkörper (12) übersteht.
6. Segelbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Volumenkörper (12) im wesentlichen über die ge­ samte Oberfläche des Formkörpers (11) erstreckt.
7. Segelbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Volumenkörper (12) im Heckbereich (13) auf die Ober­ fläche des Formkörpers (11) aufgebracht ist.
8. Segelbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Volumenkörper (12) im Bugbereich (21) auf die Ober­ fläche des Formkörpers (11) aufgebracht ist.
9. Segelbrett nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine Rocker-Einstelleinrichtung (16) im Heckbereich.
10. Segelbrett nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine Scoop-Einstelleinrichtung (17) im Bugbereich.
11. Segelbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch eine elastische Finnenlagerung (35-39).
12. Segelbrett nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch einen entlang der Längsachse des Brettes (10) verlaufen­ den Längsschlitz (42) im Heckbereich (13) des Formkörpers (11).
13. Segelbrett nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch zwei Schrägschlitze (43), die sich nach schräg rechts vorne bzw. schräg links vorne vom vorderen Ende des Längsschlitzes (42) weg im Formkörper (11) erstrecken.
14. Verfahren zum Herstellen eines Segelbretts nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
  • - der Formkörper mit einem beliebigen bekannten Verfahren zum Herstellen eines Segelbrettes hergestellt wird,
  • - der mindestens eine Volumenkörper aus einem Schaumstoff so hergestellt wird, daß er eine glatte Oberfläche auf­ weist, und
  • - der mindestens eine Volumenkörper in den dafür vorge­ sehenen Bereichen auf den Formkörper aufgeklebt wird.
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DE19863614350 Withdrawn DE3614350A1 (de) 1986-04-28 1986-04-28 Segelbrett und verfahren zu dessen herstellung

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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3705040A1 (de) * 1987-02-18 1988-09-01 Bmc Consulting Segelbrett mit flexiblem heckbereich
FR2631307A1 (fr) * 1988-05-10 1989-11-17 Moulin Olivier Profil porteur a epaisseur relative variable
DE3922815A1 (de) * 1988-07-14 1990-02-15 Jean Bouldoires Surfbrett mit mindestens einer finne
FR2645108A1 (fr) * 1989-03-28 1990-10-05 Moulin Olivier Coque de voilier a carene en partie souple
US5396856A (en) * 1990-03-02 1995-03-14 Bourrieres; Philippe Sailboard

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