DE3611652A1 - Auskleidung von wannen oder behaeltern, insbesondere aus beton oder stahlblech - Google Patents
Auskleidung von wannen oder behaeltern, insbesondere aus beton oder stahlblechInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auskleiden von Wan
nen, Behältern, Becken oder dergleichen in Form einer Dop
pelmantelauskleidung, d.h. mit zwei Auskleidungsschichten.
Dieses Verfahren kann vorzugsweise dann angewendet werden,
wenn das Auskleidungsmaterial einerseits und das zu beschich
tende Behältermaterial andererseits unterschiedliche thermi
sche Ausdehnungskoeffizienten aufweisen. Beispiele für die Be
schichtungsmaterialien sind Kunststoffolien und thermoplasti
sche Kunststofftafeln; die Behälter können beispielsweise aus
Beton oder Stahlblech gefertigt sein.
Thermoplastplatten stellen in vielerlei Hinsicht ein ausge
zeichnetes Material für die Auskleidungen von Beton oder
Stahlkonstruktionen dar. Dies gilt insbesondere für Polyolefine
wie HDPE-Polyäthylen oder PP-Polypropylen. Es handelt sich
hierbei um chemisch hoch beständige flüssigkeits- und gasdich
te sowie schweißbare Materialien, die als selbsttragende Kon
struktionen in Form von Behältern, Rohrleitungen oder sonsti
gen Bauelementen im chemischen Anlagenbau bekannt sind.
Für Auskleidungszwecke sind Konstruktionen bekannt, bei welchen
dünne Folien oder Platten in Behälter eingelegt und zu einer
dichten Haut verschweißt werden. In diesen Fällen muß das
Thermoplastmaterial so dünn bzw. in seiner Qualität so weich
sein, daß die durch die zum Untergrund erhebliche Wärmediffe
renzdehnung durch Materialverformung kompensiert wird. Hierbei
dürfen im Auskleidungsmaterial keine Falten oder Spannungs
spitzen an Stauchstellen entstehen, welche Anlaß zur Material
ermüdung und Bruch geben können. Bemerkenswert ist hierbei,
daß Thermoplaste, und hier insbesondere Polyolefine, einen
gegenüber Beton oder Stahl bis zu 12-fach höheren Wärmeausdeh
nungskoeffizienten aufweisen. Dies bedeutet bei großflächigen
Auskleidungen erhebliche Differenzdehnungen zwischen Ausklei
dung und Untergrund. Dies hat in der Vergangenheit bei Aus
kleidungen mit stärkeren Thermoplastplatten, auch wenn diese
mit dem Untergrund verschraubt waren, durch stauchungs- oder
dehnungsbedingte Rissebildung oft zu Schäden Anlaß gegeben.
Es ist auch bekannt, daß die Verschraubung mit dem Untergrund
in der Weise erfolgt, daß die Auskleidung im Schraubbereich
durch ein im Verhältnis zur Schraube größeres Loch und Verwen
dung einer Klemmplatte eine gewisse Schiebemöglichkeit hatte.
Diese zur Vermeidung einer Stauchung an diesem Fixpunkt vor
gesehenen Dehnmöglichkeit beschränkte sich aber auf die Brei
te des Ringspaltes zwischen Schraube und Auskleidung, was in
Anbetracht der zuerst angeführten Dehnunterschiede nur bei
sehr geringen Dehnstrecken ausreichte.
Es sind auch Auskleidungen mit Thermoplastplatten bekannt ge
worden, die mit einer Vielzahl rückwärtiger Ankernoppen einbe
toniert werden, so daß eine gleichmäßige Unterdrückung der
Differenzdehnung erfolgt. Diese Methode ist jedoch beschränkt
auf eine unlösbare Verbindung der Auskleidung mit dem Unter
grund.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
relativ dickwandige Auskleidung zu schaffen, die auch bei
stark unterschiedlichen Ausdehungskoeffizienten und hoher Be
lastung eine sichere Abdichtung ermöglicht. Diese Aufgabe
wird mit den Merkmalen der Patentansprüche gelöst.
Bei der Lösung geht die Erfindung von dem Grundgedanken aus,
auf den auszukleidenden Untergrund zunächst eine relativ
dünne Auskleidungsschicht aufzubringen, auf die dann eine
zweite Schicht aus relativ dicken Auskleidungsplatten aufge
bracht wird. Die zum Ausgleich unterschiedlicher Ausdehnungs
koeffizienten von Untergrund einerseits und Auskleidungs
platten andererseits vorgesehenen Dehnungsfugen zwischen be
nachbarten Auskleidungsplatten wird durch geeignete Dehnungs
fugenprofile überbrückt und so abgedichtet. Diese Dehnungs
fugenprofile bestehen vorzugsweise etwa aus Halbrohren, die
mit ihren Längskanten mit den benachbarten Auskleidungsplat
ten abdichtend verbunden sind, beispielsweise durch Ver
schweißen oder Verkleben Diese Auskleidung kann - etwa durch
Austausch einzelner Platten - relativ einfach repariert werden.
Die Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die anliegende
Zeichnung näher erläutert, die einen Detailquerschnitt einer
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Auskleidung zeigt.
Auf den zu schützenden Untergrund 1 wird die erste dünne
Schutzfolie 2 aufgelegt und zu einem dichten Hemd verschweißt.
Darauf werden die der Beanspruchungsseite zugewandten dickwan
digen Thermoplastplatten 3 a und 3 b gelegt. Die Platte 3 a ist
von der Platte 3 b durch eine Dehnungsfuge 9 getrennt, die durch
ein aufgeschweißtes Dehnungsprofil 10 überbrückt wird. Das
dargestellte Profil 10 ist in Form eines Halbrohrs (umgekehr
te Rinne) ausgebildet, dessen in Längsrichtung verlaufende Be
grenzungen 14 a, 14 b mit den Platten 3 a bzw. 3 b verschweißt
oder verklebt sind (vgl. die Schweißnaht 15). Der Dehnungsaus
gleich und Abdichtung über die Dehnungsfuge 9 wird durch
das verformbare Profil 10 sichergestellt. Vor dem Aufschwei
ßen des Profiles 10 können die durch den Dehnspalt 9 geteil
ten Auskleidungsplatten 3 a und 3 b durch eine mittels Schrau
be 7 gehaltene Klemmplatte 8 am Untergrund gleitfähig festge
halten werden.
Die Durchdringungen durch das bereits zuvor eingebrachte
Folienhemd 2 für die Schrauben werden durch eine Klemmdich
tung 6 abgedichtet. Dringt also im Falle eines Leckes in
der inneren Auskleidung 3 a, 3 b, 10 Flüssigkeit in den Spalt 13,
so kann diese nicht durch die zweite Sperrschicht 2 auf den
Untergrund 1 vordringen.
Im Gegensatz zu den Auskleidungsplatten 3 a und 3 b verfügt
die darunter liegende Folienauskleidung 2 nicht über eine in
die Dehnfuge 9 abgeleitete Ausdehnungsmöglichkeit. Ist die
Folie dünn und elastisch genug, so werden die Dehnungen durch
elastische Formänderung kompensiert. Soll jedoch aus Grün
den der chemischen Beständigkeit eine stärkere Folie von
harter Einstellung ohne besondere elastische Verformbarkeit
verwendet werden, so muß eine Konzentration der Dehnungen an
den Durchdringungen für die Schrauben 7 verhindert werden.
In vorteilhafter Weise geschieht dies, indem die Auskleidungs
platten 3 a und 3 b nicht vollflächig über eine sog. Drainmatte
auf die darunterliegende Folie 2 angepreßt werden, sondern
durch einen Zwischenspalt 13, der durch plattenrückseitige,
vorzugsweise mit der Platte selbst fest verbundene Distanz
halter 4 sichergestellt wird. Diese sind so bemessen, daß die
Auskleidungsplatten 3 a und 3 b einerseits gegen den inneren Druck
des Füllgutes genügend abgestützt sind, andererseits jedoch
die Folie 2 genügend Zwischenraum findet, um die Differenzdeh
nungen durch eine Vielzahl kleiner Aufwölbungen in den leeren
Zwischenspalt 13 hin abzuleiten.
Am Behälterboden kann das eingeschweißte Dehnfugenprofil 10
einem Leerlaufen des Behälters hinderlich sein. In diesem Fall
kann in dem Profil 10 eine dieses Profil überbrückende Rohr
durchführung 11 vorgesehen werden, die vorzugsweise eben
falls eine eingebaute Kompensationsmöglichkeit in Form eines
Rohrbogens oder einer Einschnürung 12 für die Relativbewegung der Ausklei
dungsteile 3 a und 3 b und Verformung des Profils 10 aufweist.
Claims (12)
1. Verfahren zum Auskleiden von Wannen, Behältern, Becken
oder dergl., insbesondere von solchen aus Beton oder
Stahlblech, mit einer auf der Behälterinnenseite (1)
aufgetragenen, durchgehenden ersten Auskleidungsschicht
(2) und einer darauf angeordneten, relativ dicken zweiten
Auskleidungsschicht,
dadurch gekennzeichnet,
- a) daß die zweite Schicht aus mehreren, durch Dehnungs fugen (9) voneinander getrennten Platten (3 a, 3 b) besteht, und
- b) daß die Dehnungsfugen (9) durch Dehnungsprofile (10) flexibel und abgedichtet überbrückt sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Dehnungsfugenprofil (10) als im Querschnitt halbkreis
förmiges Rohr ausgebildet ist, das die Dehnungsfuge (9)
überbrückt und dessen beide in Längsrichtung verlaufenden
Begrenzungen (14 a, 14 b) mit je einer durch die Dehnungs
fuge (9) getrennten Platten (3 a bzw. 3b) abdichtend ver
bunden sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Auskleidungsschicht (2) aus Folienmaterial
besteht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Platten (3 a, 3 b) der zweiten Aus
kleidungsschicht aus Kunststoffmaterial, vorzugsweise aus
einem Thermoplasten, bestehen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Dehnungsfugenprofil (10) aus Kunst
stoff besteht und mit den benachbarten Platten (3 a, 3 b) ver
schweißt oder verklebt ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Platten (3 a, 3 b) im Bereich der Deh
nungsfuge (9) durch Klemmplatten (8) mit dem Untergrund
(1) beweglich verbunden sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Klemmplatten (8) mittels Schrauben (7) mit dem Unter
grund (1) verbunden und die Durchtrittsöffnungen in der
zweiten Auskleidungsschicht (2) für die Schrauben (7) ab
gedichtet sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet
durch einen Drainagespalt (13) zwischen der ersten und
der zweiten Auskleidungsschicht (2 bzw. 3 a, 3 b).
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Drainagespalt (13) durch mehrere Distanzhalter (4) ge
bildet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Distanzhalter (4) mit den Auskleidungsplatten (3 a, 3 b)
fest verbunden sind.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dehnungsfugenprofil (10) von
Rohren (11) durchbrochen ist, die innerhalb des Dehnungs
fugenprofils (10) Kompensationshilfen (12) für elastische
Materialverformung aufweisen.
12. Auskleidung herstellbar mit dem Verfahren nach einem
der Ansprüche 1 bis 11.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863611652 DE3611652A1 (de) | 1986-04-07 | 1986-04-07 | Auskleidung von wannen oder behaeltern, insbesondere aus beton oder stahlblech |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863611652 DE3611652A1 (de) | 1986-04-07 | 1986-04-07 | Auskleidung von wannen oder behaeltern, insbesondere aus beton oder stahlblech |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3611652A1 true DE3611652A1 (de) | 1987-10-08 |
Family
ID=6298143
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863611652 Withdrawn DE3611652A1 (de) | 1986-04-07 | 1986-04-07 | Auskleidung von wannen oder behaeltern, insbesondere aus beton oder stahlblech |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3611652A1 (de) |
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-
1986
- 1986-04-07 DE DE19863611652 patent/DE3611652A1/de not_active Withdrawn
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8141 | Disposal/no request for examination |