DE3611577A1 - Elektrostatische pulver-spruehpistole - Google Patents
Elektrostatische pulver-spruehpistoleInfo
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- B05B—SPRAYING APPARATUS; ATOMISING APPARATUS; NOZZLES
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrostatische Pulver-Sprüh
pistole nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Elektrostatische Pulver-Sprühpistolen weisen als Hauptbestand
teile ein Pistolenrohr, aus dessen Mündung nach vorne ein Pulver-
Luft-Gemisch abgegeben wird, sowie eine im Bereich der Pistolen
rohrmündung angeordnete, an Hochspannung angeschlossene
Elektrode auf. Um die Form des Pulverstrahls beeinflussen zu
können ist es nicht nur bekannt sondern üblich, in bestimmtem
Abstand vor der Mündung des Pistolenrohrs eine sogenannte
Prallplatte anzuordnen, die meist an einer das Pistolenrohr
zentral durchsetzenden Stange gehaltert ist, womit dann der
Pulverstrahl je nach Größe, Form und Abstand der Prallplatte
mehr oder weniger zu einer Pulverwolke aufgeweitet wird. Dabei
ist es auch bekannt, für den Abstand der Prallplatte vor der
Pistolenrohrmündung eine Verstellmöglichkeit vorzusehen, etwa
dadurch, daß die Halterungsstange im Pistolenkörper verschraub
bar befestigt ist. Ein Nachteil dieser bekannten Pulver-Prall
platten ist, daß zu ihrer Verstellung besondere Handgriffe, etwa
Drehen einer Flügelmutter, erforderlich sind, das Verstellen
somit meist nicht während des Sprühvorgangs durchgeführt werden
kann, und daß die Prallplatte auch bei maximaler Entfernung von
der Pistolenrohrmündung den Pulverstrahl, wenn auch nicht allzu
stark, aufweitet, die Erzeugung eines scharfen Pulverstrahls,
wie er zum Beschichten von Hohlräumen oftmals erwünscht ist,
also nicht gelingt. Weiterhin ist es bekannt, anstelle dieser
mechanischen Prallplatten Zusatzluftstrahlen zu verwenden, und
zwar in der Weise, daß das Pistolenrohr von einer mit be
trächtlichem Abstand vor der Pistolenrohrmündung endenden Druckluft-
Rohrleitung zentral durchsetzt ist, die an ihrem Vorderende
geschlossen ist und seitliche, schräg nach hinten gerichtete
Auslaßbohrungen für die Druckluft aufweist. Die aus diesen
Bohrungen austretenden Zusatzluftstrahlen bremsen den Pulver-
Strahl ab und weiten ihn auf, wirken also sozusagen als pneu
matische Prallplatte. Auch hier sind jedoch zum Verstellen
des Abstands der Bohrungen zur Pistolenrohrmündung zwecks
Veränderung der Form der Pulverwolke sowie zum völligem
Abschalten der Zusatzluft besondere Handgriffe erforderlich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine
elektrostatische Pulver-Sprühpistole der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 genannten Art derart auszugestalten, daß
eine stufenlose Verstellung zwischen einem scharfen Pulver
strahl und einer Pulverwolke beträchtlichen radialen Durch
messers ohne besondere Handgriffe und während des Sprüh
betriebs möglich ist. Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich
aus den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Bei der Erfindung erfolgt also die Aufweitung des austretenden
Pulverstrahls durch Zusatz-Druckluft, deren Einwirkung auf
den Pulverstrahl durch einen Luft-Umlenkkörper gesteuert
wird, der seinerseits durch den Abzugsbügel der Pulverpistole
verstellt werden kann. Dieser Luft-Umlenkkörper vermag die
Zusatz-Druckluft zwischen vollem Austritt dieser Zusatz
druckluft und völliger Absperrung derselben zu regeln, womit
alle Möglichkeiten von der großdimensionierten Pulverwolke
bis zum scharfen Pulverstrahl gegeben sind, und zwar einfach
dadurch, daß die Bedienungsperson den das Ein- bzw. Aus
schalten des Sprühvorgangs bewirkenden Abzugsbügel mehr oder
weniger weit durchzieht. Es wird somit eine maximale Ver
stellmöglichkeit bei zugleich einfachster Handhabung erreicht.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen. So wird durch die Merkmale des An
spruchs 3 erreicht, daß der Abzugsbügel auf dem ersten Teil
bereich seines Schwenkweges noch keine Verschiebung des Luft
umlenkkörpers bewirkt, in diesem ersten Teilbereich somit
lediglich die Ein- bzw. Ausschaltvorgänge für Hochspannung,
Druckluft und Pulverzuführung erfolgen.
Auf der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform, teilweise im Längs
schnitt, der erfindungsgemäßen Pulver
pistole,
Fig. 2A und
2B Ausschnitte aus Fig. 1 im vergrößerten
Maßstab,
Fig. 3A und
3B weitere, noch stärker vergrößerte Aus
schnitte aus Fig. 1 zur Erläuterung der
Betriebsweise, und
Fig. 4 und 5 Ausschnitte ähnlich Fig. 3A zur Erläuterung
von zwei Abwandlungsformen der Erfindung.
Die auf der Zeichnung dargestellte Pulverpistole weist einen
im ganzen mit 10 bezeichneten Grundkörper auf, der in etwa
die Form eines "T" hat, wobei der horizontale Teil 11 ein in
Sprührichtung weisender Rohrkörper ist, während der von diesem
schräg nach unten abgehende Teil 12 als Handgriff geformt ist.
Der horizontale Rohrkörper 11 ist an seinem der Sprührichtung
entgegengesetzten Hinterende durch eine Schraubkappe 13 ver
schlossen, während sein Vorderende mittels Steckverbindung und
einer Überwurfmutter 14 mit einem im ganzen mit 15 bezeichneten
Pistolenrohr verbunden ist. Im vorderen Bereich 15 a des
Pistolenrohrs 15 erstreckt sich ein koaxiales Innenrohr 16,
wobei der Ringraum 17 zwischen Innenrohr 16 und vorderem
Pistolenrohr 15 a die Zuführung für das zu versprühende Pulver-
Luft-Gemisch darstellt und bei 17 a ins Freie mündet. Im
hinteren Teil 15 b des Pistolenrohrs 15 verläuft außermittig
ein Kanal 18 für das Pulver-Luft-Gemisch, der an seiner Vorder
seite mit dem Ringraum 17 in Verbindung steht und an seinem
hinteren Ende einen Anschluß an eine Speisequelle für das Pulver-
Luft-Gemisch aufweist, wie später im einzelnen noch erläutert
werden wird. Im hinteren Bereich des Rohrs 16 ist unter Zwischen
schalten einer Hülse 16 a eine Stange 19 verschiebbar angeordnet,
in die an ihrem Vorderende eine weitere Stange 21 eingeschraubt
ist, welche sich an ihrem aus der
Mündung des Pistolenrohrs 15 herausragenden Ende zu einem
Ablenkkörper 22 verdickt. In einer Sacklochbohrung der Stange
21 befindet sich ein Hochohmwiderstand 23, an dessen Vorder
ende eine den Ablenkkörper 22 zentral durchsetzende und über
diesen hinausragende Nadelelektrode 24 befestigt ist. Das
hintere Ende des Widerstands 23 ist mittels einer Feder 25
gegen den Boden der Sacklochbohrung abgestützt. Zu ihrem
Einschraubende hin verjüngt sich die Stange 21, wobei auf den
verjüngten Teil 21 a eine Schraubenfeder 26 aufgeschoben ist.
Wesentlich ist, daß sowohl zwischen der vorderen Stange 21
als auch der hinteren Stange 19 und dem Innenrohr 16 ein zu
sammenhängender, das gesamte Pistolenrohr durchlaufender Ring
raum 27 besteht, der bei 27 a mit Abstand vor dem Ablenkkörper
22 ins Freie mündet und sich nach hinten in Form eines Ring
kanals in den horizontalen Teil 11 des Grundkörpers 10 hinein
bis zu einer Abdichtung 28 fortsetzt. Die vorerwähnte Schrauben
feder 26 stellt einen elektrischen Kontakt dar und ist einer
seits über die Feder 25 an den Hochbogenwiderstand 23 ange
schlossen und andererseits mit einem Zuleitungsdraht 29
verbunden, der durch den Ringraum 27 hindurch nach hinten zum
Rohrstück 11 des Grundkörpers 10 führt.
Nachfolgend soll nun auf den Aufbau des Grundkörpers 10 bzw.
die in ihm untergebrachten Bauteile eingegangen werden, und
zwar insbesondere anhand der Fig. 2B. So ist im Handgriff 12
ein Hochspannungserzeuger 30 untergebracht, der über eine
Leitung 31 mit hochfrequenter Niederspannung gespeist wird und
die in ihm erzeugte gleichgerichtete Hochspannung auf ein
elektrisches Kabel 32 gibt, dessen freies Ende mit dem vor
erwähnten Leiterdraht 29 des Pistolenrohrs 15 elektrisch ver
bunden ist. Es besteht somit eine ununterbrochene Leiterver
bindung zwischen dem Ausgang des Hochspannungserzeugers 30
und der Nadelelektrode 24. Weiterhin ist in einer axialen
Bohrung des Rohrstücks 11 eine Stange 33 axial verschiebbar
gelagert, die an ihrem Vorderende mittels eines Kupplungs
stücks 34 mit dem Hinterende der Stange 19 verbunden und mit
ihrem hinteren Ende in einen Kolben 35 eingeschraubt ist, der
durch eine Schraubenfeder 36 in Richtung nach vorne be
lastet ist. Weiterhin ist die Stange 33 von einer mehrteilig
aufgebauten, im ganzen mit 37 bezeichneten Hülse lose um
geben, die durch eine Feder 38 gegen die Vorderstirn des
Kolbens 35 abgestützt ist. Die Hülse 37 besteht aus einem
Hülsenrohr 37 a mit hinterem Bund 37 b und einer mit diesem
verschraubten, vorderen Spannhülse 37 c zum Vorspannen von
inneren und äußeren Dichtungselementen. Ein bei 39 angelenkter
Abzugsbügel 40 liegt einerseits an der Vorderstirn der Hülse 37
bzw. ihrer Spannhülse 37 c und andererseits an einem Wider
lager 41 an. Bei der in Fig. 2B dargestellten Stellung wird
der Abzugsbügel 40 durch die Wirkung der Feder 38 über die
Hülse 37 gegen sein Widerlager 41 gedrückt, wobei dann
zwischen Hülse 37 und Kolben 35 ein geringer Abstand be
steht; ein weiterer, etwas größerer Abstand besteht zwischen
dem Hinterende des Kolbens 35 und der schraubbaren Abschluß
kappe 13. Wesentlich ist dabei noch, daß der Bund 37 b der Hülse
37 mit seiner Vorderfläche gegen einen ringförmigen Ventil
sitz 42 der Axialbohrung gedrückt wird.
Mit 43 ist ein Pulverbecher bezeichnet, der oben durch einen
Schraubdeckel 44 abgeschlossen ist. Am Schraubdeckel ist ein
vertikal nach unten bis in die Nähe des Becherbodens führendes
Förderrohr 45 befestigt, das eine Ansaugöffnung 45 a aufweist.
Weiterhin ist am Deckel 44 ein den Deckel durchsetzendes
Luftrohr 46 befestigt, das nach oben ein Stück über den Deckel
44 hinausragt und innerhalb des Bechers 43 benachbart der
Öffnung 45 a in das Förderrohr 45 mündet. Das obere Ende des über
den Deckel 44 hinausragenden Luftrohrs 46 ist mitsamt seiner
Schutzhülse 47 in einen Anschlußnippel 48 an der Unterseite
des Rohrstücks 11 eingesteckt, wobei der Nippel 48 einen
elastischen Ventilsitz 49 und eine durch eine Feder 50 gegen
den Ventilsitz belastete Ventilkugel 51 aufweist. Die Spitze
des eingesteckten Luftrohrs 46 drückt dabei die Ventilkugel 51
gegen die Wirkung der Feder 50 vom Ventilsitz 49 weg. Weiter
hin ist im Deckel 44 eine Querbohrung 46 a vorgesehen, die einer
seits mit dem Luftrohr 46 und andererseits mit dem Innenraum
des Pulverbechers 43 in Verbindung steht.
Die Halterung des Pulverbechers 43 an der Pulverpistole er
folgt zweckmäßigerweise durch eine nicht dargestellte, lös
bare Klemmverbindung oder dergleichen.
Schließlich ist an der Rückseite des Handgriffs 12 eine Lei
tung 70 mit Anschlußnippel 71 für Druckluft vorgesehen, deren
Einmündung in das Pistoleninnere jedoch bei der gezeichneten
Stellung verschlossen ist, und zwar durch den als Ventil
körper wirkenden, am Ventilsitz 42 aufliegenden Bund 37 b der
Hülse 37. Bewegt sich jedoch - wie noch erläutert werden wird -
der Bund 37 b vom Ventilsitz 42 weg, dann entsteht zwischen
diesen beiden Teilen ein Ringraum, in welchen die von der
Leitung 70 zugeführte Druckluft eindringen kann. Dieser Ring
raum steht mit einem im wesentlichen parallel zur Pistolen
achse außerhalb der Schnittebene der Zeichnung verlaufenden
Kanal in Verbindung, der an den vor der Dichtung 28 befindlichen
Ringraum 27 angeschlossen ist, wobei der Ringraum 27 einerseits
- wie erwähnt - durch das gesamte Pistolenrohr 15 bis zur
Mündung 27 a führt, und andererseits über einen Kanal 73 mit
dem Innenraum des Anschlußnippels 48 in Verbindung steht.
Die Pulverpistole arbeitet folgendermaßen. Bei der auf der
Zeichnung dargestellten Stellung ist der Abzugsbügel 40 nicht
abgezogen, d.h. die Pulverpistole befindet sich in Ruhestellung.
Damit sperrt das aus dem Bund 37 b und dem Ventilsitz 42 be
stehende Ventil die Druckluftzufuhr, und auch die Hochspannung
ist abgeschaltet, weil der am Abzugsbügel 40 befindliche
Magnet 80 zu weit vom Magnetschalter 81 des Handgriffs 12
entfernt ist. Wird nun der Abzugsbügel 40 abgezogen, d.h.
ein kleines Stück im Uhrzeigersinn um seinen Anlenkpunkt
39 verschwenkt, dann schiebt er die Hülse 37 gegen die
Kraft der Feder 38 nach links, ohne daß jedoch dabei der
Bund 37 b die Vorderstirn des Kolbens 35 schon berühren
würde. Die Folge dieser Verschiebung ist zumeinen, daß der
Magnet 80 durch seine Annäherung an den Magnetschalter 81 die
Hochspannung einschaltet, d.h., eine elektrisch leitende
Verbindung vom Hochspannungserzeuger 30 über das Kabel 32,
den Leiterdraht 29, die Metallfeder 26, die Kontaktfeder 25
und den Hochohmwiderstand 23 zur Elektrodennadel 24 eröffnet
wird. Zum anderen hebt der Bund 37 b der Hülse 37 vom Ventil
sitz 42 ab, so daß Druckluft der Leitung 70 in den sich da
durch ergebenden Ringraum und weiter über den nicht-ge
zeichneten Kanal zum Ringraum 27 strömt und durch diesen
hindurch bis zur Mündung 27 a gelangt, wo sie unter Umlenkung
durch den Körper 22 nach außen austritt. Zugleich aber gelangt
Druckluft aus dem Kanal 27 über die Bohrung 73 in das Innere
des Anschlußnippels 48 und weiter in das Luftrohr 46, wobei
ein kleiner Teil der Luft durch die Deckelbohrung 46 a in den
oberen Teil des Bechers 43 einströmt und dabei das in ihm
befindliche Pulver aufwirbelt, während der Hauptteil der
Luft aus der innerhalb des Förderrohrs 45 befindlichen Mün
dung des Luftrohrs 46 ausströmt und durch Injektorwirkung im
Pulverbecher 43 befindliches Pulver durch die Öffnung 45 a
ansaugt und im Förderrohr 45 nach oben mitreißt. Das im
Förderrohr 45 nach oben strömende Pulver-Luft-Gemisch gelangt
dann in den Kanal 18 und weiter in den Kanal 17, bis es
schließlich bei 17 a als Sprühwolke austritt. Wird der Abzugs
bügel 40 weiter - im Uhrzeigersinn - durchgezogen, dann legt
sich der Bund 37 b der Hülse 37 gegen die Vorderstirn des
Kolbens 35 und drückt diesen gegen die Kraft der Feder 36
nach hinten. Damit aber wird auch die in ihn eingeschraubte
Stange 19 nach links verschoben und mit ihr die Stange 21
und der Körper 22. Diese Bewegung des Körpers 22 näher an die
Mündung 27 a der Druckluft heran beeinflußt die Ausströmung
dieser Druckluft. Ansonsten jedoch werden weder die Hoch
spannung noch die Zuführung des Pulver-Luft-Gemisches zur
Mündung 17 a von diesem weiteren Durchziehen des Abzugsbügels
40 beeinflußt.
Diese Verstellung des Körpers 22 vom Abzugsbügel 40 her soll
nun anhand der Fig. 3A und 3B noch näher erläutert werden.
Aus Fig. 3B ist ersichtlich, daß die Kolbenfeder 36 zwischen
dem Bund 35 a des Kolbens 35 und einer Einziehung 93 a einer
im Kolbenraum des Pistolenkörpers 11 gleitbaren und von der
Schraubhülse 13 festgehaltenen Hülse 93 eingespannt ist. Solange
der Kolben 35 somit keine Krafteinwirkung seitens der Hülse 37
erfährt, befindet er sich also in seiner durch einen Anschlag
fixierten rechten Endposition, wobei sich dann der über die
Stangen 33, 19 und 21 starr mit dem Kolben 35 verbundene Körper
22 ebenfalls in seiner rechten Endposition befindet, die in
Fig. 3A in ausgezogenen Linien dargestellt ist. Bei dem vorer
wähnten weiteren Durchziehen des Abzugsbügels 40 greift dann
aber der Bund 37 b der Hülse 37 an der Vorderstirn des Kolbens
35 an und schiebt diesen nach links, wobei der mögliche Ver
schiebeweg gleich der Entfernung zwischen der Hinterstirn 35 b
des Kolbens 35 und dem Boden 93 b der Hülse 93 ist. Dieser Ab
stand zwischen den Flächen 35 b und 93 b ist jedoch gemäß Fig. 3B
auf einfache Weise verstellbar, und zwar durch Verschrauben der
die Hülse 93 halternden Abschlußhülse 13. Dies bedeutet aber,
daß auch der Verschiebeweg des Körpers 22 (Fig. 3A) auf diese
Weise verstellbar ist, erwünschtenfalls derart, daß bei Anlage
der Fläche 35 b an der Fläche 93 b der Körper 22 am Stirnrand
des Rohres 16 anliegt und damit die Austrittsöffnung 27 a der
Zusatz-Druckluftleitung 27 vollständig verschließt; der Körper
22 befindet sich dann in der in Fig. 3A in gestrichelten Linien
dargestellten Position 22′. Somit ergeben sich für die Arbeits
weise der Pulverpistole folgende Betriebsbedingungen. Wird der
Abzugsbügel 40 nur ein kurzes Stück zurückgezogen, sodaß der
Kolben 35 von der Hülse 37 nicht berührt wird und damit in seiner
rechten Endposition verbleibt, dann wird die aus der Ring
öffnung 27 a austretende Druckluft durch den sich vergleichs
weise weit vor der Ringöffnung 27 a befindlichen Körper 22
zwar radial nach außen abgelenkt, ohne jedoch einen wesentlichen
Teil ihrer kinetischen Energie auf den Körper 22 zu übertragen.
Die radial abgelenkte Luft ist somit in der Lage, das aus der
Ringöffnung 17 a austretende Pulver-Luft-Gemisch beträchtlich
in Radialrichtung abzulenken, d.h., der Pulverstrahl wird
stark aufgeweitet und es ergibt sich eine Pulverwolke be
trächtlichen Durchmessers. Wird dann der Abzugsbügel weiter
durchgezogen, dann verschiebt die Hülse 37 den Kolben 35
nach links, sodaß sich der Körper 22 der Randkante des Rohrs
16 annähert. Die Folge ist, daß die aus der Ringöffnung 27 a
austretende Druckluft durch ihren stärkeren Aufprall auf den
Körper 22 mehr kinetische Energie an diesen abgibt und damit
eine geringere Aufweitung des Pulverstrahls bewirkt. Wird der
Abzugsbügel 40 noch weiter zurückgezogen, dann gelangt der
Körper 22 schließlich in die bei 22′ gezeigte Position und ver
schließt die Ringöffnung 27 a. Damit aber erfolgt überhaupt
keine Aufweitung des aus der Ringöffnung 17 a austretenden
Pulverstrahls mehr, der Pulverstrahl besitzt also einen ver
gleichsweise geringen Durchmesser, wie dies beispielsweise
zum Beschichten von Hohlräumen erwünscht ist. Es kann also
vom Abzugsbügel 40 aus eine stufenlose Steuerung des Pulver
strahls durchgeführt werden, und zwar von einer Pulverwolke
beträchtlichen Durchmessers bis zu einem vergleichsweise
scharfen Pulverstrahl. Dabei erfolgt jedoch diese Steuerung
ohne mechanisches Hindernis (Pulverprallplatte) sondern aus
schließlich durch die Zusatz-Druckluft.
Fig. 5 zeigt eine Abwandlungsform der Erfindung, wobei die
zusätzliche Möglichkeit einer mechanischen Ablenkung des
aus der Ringöffnung 17 a austretenden Pulverstrahls vorge
sehen ist. Zu diesem Zweck ist auf den vorderen Bereich
des Rohres 16 eine Pulverprallplatte 100 üblicher Formgebung
aufgesteckt, deren Vorderfläche 100 a mit dem Stirnrand des
Rohres 16 fluchtet. Die Verbindung zwischen Prallplatte 100
und Rohr 16 kann durch Gewinde oder durch Paßsitz erfolgen,
womit dann die Prallplatte 100 jederzeit aufgesetzt oder
weggenommen bzw. durch eine Prallplatte anderen Durchmessers
ersetzt werden kann. Der Maximaldurchmesser des Körpers 22
ist dabei geringfügig kleiner bemessen als der Außendurch
messer des Rohres 16, um so die Prallplatte 100 leicht auf
stecken bzw. wegnehmen zu können. Wird beim Betrieb dieser
Pulverpistole nach Fig. 4 der Abzugsbügel 40 ganz durchge
zogen, sodaß der Körper 22 die Ringöffnung 27 a vollständig ver
schließt, dann arbeitet die Pulverpistole wie die bekannten
Pulverpistolen mit Pulverprallplatte. Zweckmäßigerweise
wird man jedoch den Abzugsbügel 40 nicht voll durchziehen,
um so einen Austritt von Druckluft aus der Ringöffnung 27 a
zu ermöglichen, wobei dann diese Druckluft dafür sorgt, daß
sich auf der Vorderseite 100 a der Prallplatte 100 kein Pulver
absetzen kann. Auch kann diese Druckluft zu einer weiteren
Aufweitung der Pulverwolke führen.
Wenn bei den Ausführungsformen nach den Fig. 3 und 4 der
Körper 22 einen Maximaldurchmesser gleich oder im wesentlichen
gleich dem Außendurchmesser des Rohres 16, also als reiner
Umlenkkörper für die Druckluft dient, so weist der in Fig. 5
dargestellte und dort mit 22 a bezeichnete Umlenkkörper einen
wesentlich vergrößerten Durchmesser auf, der im wesentlichen
gleich ist dem Außendurchmesser des Vorderteils 15 a des
Pistolenrohrs 15. Der radiale Außenbereich des Körpers 22 a
reicht also bis vor die Ringöffnung 17 a, befindet sich also
in axialer Richtung vor dem austretenden Pulverstrahl, ähn
lich wie im Fall der üblichen Pulverprallplatten. Trotzdem
wirkt dieser Körper 22 a in anderer Weise. Die aus der Ring
öffnung 27 a austretende Druckluft strömt nämlich als Schicht
an der Rückseite des Körpers 22 a radial nach außen, sodaß
die aus der Ringöffnung 17 a austretenden Pulverteilchen die
Rückseite des Körpers 22 a nicht erreichen, sondern bereits vor
dieser radial nach außen abgelenkt werden, und zwar in sehr
starkem Maße, sodaß eine Pulverwolke beträchtlichen Durch
messers entsteht. Nur dann, wenn durch vollständiges Durch
ziehen des Abzugsbügels 40 der Körper 22 a so weit nach links
zurückgezogen wird, daß er die Ringöffnung 27 a verschließt,
wirkt er als übliche Pulverprallplatte. Die Ausführungsform
nach Fig. 5 stellt also sozusagen eine Kombination der Aus
führungsformen nach den Fig. 3 und 4 dar. Von Bedeutung ist
noch, daß der Körper 22 a keine bloße Verdickung der Stange
21 darstellt sondern ein gesonderter Körper ist, der, wie
aus der Zeichnung ersichtlich, auf das Vorderende der Stange
aufgeschraubt ist. Damit besteht die Möglichkeit, verschiedene
Körper 22 a unterschiedlicher Größe und Form gegeneinander
auszutauschen.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die darge
stellten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern es sind
diesem gegenüber zahlreiche Abwandlungen möglich, ohne den
Bereich der Erfindung zu verlassen. So ist die Erfindung
selbstverständlich nicht nur bei Becher-Pulverpistolen anwend
bar, sondern auch bei Pulverpistolen mit Zuführung des Pulver-
Luft-Gemisches von einer entfernten Pulveraufbereitungsanlage
her. Auch kann die mechanische Verbindung zwischen dem Körper
22 und dem Abzugsbügel 40 konstruktiv in anderer Weise gelöst
werden, etwa derart, daß der Körper 22 sofort mit dem Be
tätigen des Abzugsbügels 40 seine Zurückziehbewegung beginnt.
Claims (14)
1. Elektrostatische Pulver-Sprühpistole aus einem
Pistolenkörper mit Handgriff und Abzugsbügel
sowie Anschlüssen für Druckluft und Hochspannung, einem am
Pistolenkörper befestigten Pistolenrohr mit einer am Vorder
ende befindlichen, über eine das Pistolenrohr durchsetzende
elektrische Leitung mit dem Hochspannungsanschluß verbundenen
Elektrode, einem das Pistolenrohr durchsetzenden und an dessen
Vorderende als zur Pistolenrohr-Längsachse koaxiale Ringöffnung
axial nach vorne mündenden Pulverkanal für das zu versprühende
Pulver-Luft-Gemisch, und einer mit dem Druckluftanschluß ver
bundenen, das Pistolenrohr durchsetzenden und an dessen Vorder
ende mündenden Zusatzluft-Leitung, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zusatzluft-Leitung (27) als zur Pulver-Ringöffnung (17 a)
koaxiale Ringöffnung (27 a) axial nach vorne mündet, und zwar
radial innerhalb und axial geringfügig vor der Pulver-Ring
öffnung (17 a), und daß vor der Zusatzluft-Ringöffnung (27 a)
ein Luft-Ablenkkörper (22) angeordnet ist, der am freien Ende
einer das Pistolenrohr (15) zentral durchsetzenden und in diesem
axial verschiebbar gelagerten Stange (19, 21, 33) sitzt und mit
dem Abzugsbügel (40) mechanisch gekoppelt ist.
2. Elektrostatische Pulver-Sprühpistole nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Luft-
Ablenkkörper (22) tragende Stange (19, 21, 33) an ihrem Hinter
ende mit einem Kolben (35) stark verbunden ist, der durch den
Abzugsbügel (40) gegen die Kraft einer Feder (36) verschiebbar
ist.
3. Elektrostatische Pulver-Sprühpistole nach Anspruch
2, gekennzeichnet durch eine die Stange (33)
zwischen Abzugsbügel (40) und Kolben (35) lose umgebende Hülse
(37), an deren Vorderstirn der Abzugsbügel (40) angreift und
deren hinteres Ende durch eine Feder (38) mit geringem Abstand
vor der Vorderstirn des Kolbens (35) gehalten ist.
4. Elektrostatische Pulver-Sprühpistole nach
Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hülse (37) aus einem Hauptkörper (37 a) und einer damit ver
bundenen Spannhülse (37 c) zum Festklemmen von Dichtungs
elementen besteht.
5. Elektrostatische Pulver-Sprühpistole nach
einem der Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolbenfeder (36) gegen eine am Pistolenkörper (11)
befestigte Schraubhülse (13) abgestützt ist und die hintere
Stirnfläche (35 b) des Kolbens (35) mit einstellbarem Abstand
vor dem Boden (93 b) der Schraubhülse (13) hält.
6. Elektrostatische Pulver-Sprühpistole nach einem
der Ansprüche 3-5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Hinterende der Hülse (37) als Bund (37 b) ausgebildet ist,
der durch die Hülsenfeder (38) gegen einen ringförmigen
Ventilsitz (42) belastet ist, wobei Hülsenbund (37 b) und
Ventilsitz (42) ein durch den Abzugsbügel (40) betätigbares
Druckluft-Ventil bilden.
7. Elektrostatische Pulver-Sprühpistole nach
einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Luft-Ablenkkörper (22) tragende Stange aus mehreren,
miteinander lösbar verbundenen Stangenteilen (19, 21, 33)
besteht.
8. Elektrostatische Pulver-Sprühpistole nach einem
der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß
im vordersten Stangenteil (21) ein Hochohmwiderstand (23)
untergebracht ist, der einerseits über eine Kontaktfeder (26)
mit der Hochspannungszuführung (29, 32) und andererseits mit
der den Luft-Ablenkkörper (22) zentral durchsetzenden Elektrode
(24) leitend verbunden ist.
9. Elektrostatische Pulver-Sprühpistole nach einem
der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Luft-Ablenkkörper (22) lösbar am Vorderende der Stange
(19, 21, 33) befestigt ist.
10. Elektrostatische Pulver-Sprühpistolen nach einem
der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Luft-Ablenkkörper (22) bei voll durchgezogenem Abzugs
bügel (40) mit seiner hinteren Ablenkfläche auf der Mündung
(27 a) der Zusatzluft-Leitung (27) diese verschließend auf
sitzt.
11. Elektrostatische Pulver-Sprühpistole nach einem der
Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Luft-Ablenkkörper (22 a) in Radialrichtung einen Maximaldurch
messer im wesentlichen gleich dem Außendurchmesser des
Rohrs (16) der Zusatzluft-Leitung (27) aufweist.
12. Elektrostatische Pulver-Sprühpistole nach einem der
Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Luft-Ablenkkörper (22 a) in Radialrichtung einen Maximaldurch
messer im wesentlichen gleich dem Außendurchmesser des Vorder
teils (15 a) des Pistolenrohrs (15) aufweist.
13. Elektrostatische Pulver-Sprühpistole nach einem der
Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, daß auf den
über die Pulver-Ringöffnung (17 a) überstehenden Teil des Rohrs
(16) der Zusatzluft-Leitung eine Pulver-Prallplatte (100)
lösbar aufgesetzt ist.
14. Elektrostatische Pulver-Sprühpistole nach Anspruch
13, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderfläche der
Pulver-Prallplatte (100) in Radialrichtung mit der Zusatzluft-
Ringöffnung (27 a) fluchtet.
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