DE3611423A1 - Rangierkatze fuer einschienenhaengebahnen - Google Patents
Rangierkatze fuer einschienenhaengebahnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rangierkatze für Einschienen
hängebahnen mit einem Paar von mit Hilfe eines Druckluft
motors antreibbaren Reibrädern, einer auf ein Paar von
Bremsbacken wirkenden, pneumatisch lösbaren Schienen
bremse und mit einer Steuerung zur Betätigung des Druck
luftmotors und der Schienenbremse, bei der die Reibräder
und die Bremsbacken auf den Steg der im Querschnitt
Doppel -T-förmigen Schienen wirken.
Derartige Rangierkatzen werden insbesondere unter Tage ein
gesetzt, um Lasten abseits von auf der Sohle verlegten
Gleisen zu befördern. Dabei müssen oft Gefällestrecken
oder Steigungen überwunden werden, und hier ist eine be
sondere Zuverlässigkeit der Rangierkatze erforderlich. Es
kommen nämlich durchaus Gefällestrecken von mehreren
100 Metern vor, die selbstverständlich nur mit kontrollier
barer Geschwindigkeit durchfahren werden dürfen.
Zum Feststellen und zum Anhalten dieser Rangierkatzen ist
die Schienenbremse vorhanden, deren Bremsbacken mit Hart
metallsplittern, Hartmetallspikes oder mit einem waffel
artigen Hartmetallbelag versehen sind, die jeweils unab
hängig vom Verschmutzungsgrad der Schiene oder der Backen
selbst jede Verunreinigung durchdringen und auf der Schiene
deutlich erkennbar Kratzspuren hinterlassen. Im Bereich
von Anhaltestellen beispielsweise vor einer Verladestelle
und dergleichen unterliegen die Schienen und die Brems
backen in Abhängigkeit ihrer Ausführung einem erheblichen
Verschleiß, so daß in regelmäßigen Abständen das Auswechseln
der Schienen und der Bremsbacken vorgenommen werden muß.
Dadurch wird die Sicherheit an diesen Stellen beeinträchtigt,
außerdem entstehen Schäden an den Schienen, die ohne ent
sprechende Bremsbelastungen eine beinahe unbegrenzte Lebens
dauer aufweisen.
In bestimmten Fällen wird die Schienenbremse ebenfalls
wirksam, obwohl eine Bremswirkung nicht beabsichtigt ist.
Entsprechend den Sicherheitsanforderungen an derartige
Rangierkatzen wird die Schienenbremse mit Hilfe einer
oder mehrerer Federn zugedrückt, während eine Kolben-
Zylinder-Einheit zum Lösen der Schienenbremse, also zum
Zurückdrängen der Feder eingesetzt wird. Wenn nun bei einem
Betriebsdruck von zum Beispiel 3,5 bar die Rangierkatze
für eine Fahrt betätigt wird, geht die Schienenbremse
in die gelöste Stellung über, während der Druckluftmotor
zu laufen beginnt. Dabei kann dessen Luftverbrauch so
groß sein, daß in der Versorgungsleitung zu der Rangier
katze der Betriebsdruck erheblich abfällt, beispielsweise
auf 1,8 bis 2,0 bar. Bei diesem Druck reichen die Kräfte
der Kolben-Zylinder-Einheit nicht aus, um die Zuhalte
feder in der Schienenbremse in der völligen Öffnungslage
zu halten. Folglich kommt es zu einer Schließbewegung
der Schienenbremse an den Bremsbacken, die zwar nicht die
Fahrt der Rangierkatze stoppt, jedoch zu einer beacht
lichen Reibung an der Schiene führt, was wegen des ge
schilderten Bremsbelages der Bremsbacken zu erheblichem
Verschleiß führt.
Aus den geschilderten Gründen ist das Ansprechen zum Lösen
der Schienenbremse bei sehr niedrigen Drücken höchst er
wünscht. Dieser Forderung steht jedoch eine andere ent
gegen. Wenn nämlich die Rangierkatze mit anhängender
Last beispielsweise in einem Einfallensbereich anfahren
soll, ist eine möglichst lang anhaltende Bremswirkung er
wünscht, damit erst dann die Bewegung der Rangierkatze
freigegeben ist, wenn auch der Druckluftmotor ein aus
reichendes Drehmoment aufgebaut hat, um die Aufwärtsfahrt
beginnen zu können. Falls die Schienenbremse hierbei zu
früh geöffnet wird, kommt es zunächst zu einer unbeab
sichtigten Talfahrt, ehe der Reibradantrieb stark genug
ist, um die Aufwärtsfahrt zu veranlassen. Aus Sicherheits
gründen kann eine derartige anfängliche Talfahrt nicht
toleriert werden. Aus diesen Gründen darf der Druck zum
Lösen der Schienenbremse nicht zu niedrig gewählt werden,
obwohl bei starkem Druckabfall infolge des Luftverbrauchs
des Druckluftmotors bei söhliger Fahrt ein sehr frühes
Lösen der Schienenbremse wünschenswert wäre.
Es ist demnach Aufgabe der Erfindung, eine Rangierkatze
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der der
Schienenverschleiß und der Bremsbackenverschleiß auf ein
Minimum reduziert werden, mit anderen Worten also ein
Lösen der Schienenbremse bei niedrigen Drücken gestattet
werden kann und dennoch in Steigungsbereichen eine aus
reichende Sicherheit gegen eine unbeabsichtigte Talfahrt
bei gewollter Bergfahrt vorhanden ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß der
Druckluftmotor mit einer eigenen, pneumatisch lösbaren Bremse
versehen ist und daß die Steuerung derart ausgebildet ist,
daß die Schienenbremse bei einem niedrigeren Druck gelöst
wird als der Druck zur Lösung der dem Druckluftmotor zuge
ordneten Bremse.
Die dem Druckluftmotor zugeordnete Bremse schafft für den
Druckluftmotor einen Grenzwert für ein minimal aufzubrin
gendes Drehmoment, das mindestens überschritten werden muß,
damit sich die Rangierkatze überhaupt bewegt. Da bis zum
Erreichen dieses minimalen Grenzwertes für das Anfahrdreh
moment eine Haltewirkung über die Reibräder vorhanden ist,
ist ein frühes Lösen, also ein Öffnen der Schienenbremse
bei einem relativ niedrigen Druck unschädlich. Die deut
liche Überschreitung dieses Grenzwertes führt zu einem
Lösen der Bremse und zum sicheren Anlauf der Rangierkatze.
In einem konkreten Anwendungsfall kann die Situation ein
treten, daß zwar die Schienenbremse vollkommen gelöst ist,
daß sich jedoch der Druck aufgrund des Luftverbrauches in dem
Druckluftmotor gerade auf ein Druckniveau einstellt, das
geringfügig oberhalb des genannten Grenzwertes liegt. In
diesem Fall kommt es zwar zu einer Bewegung der Rangier
katze, aufgrund des grenzwertnahen Betriebsdruckes ist
jedoch die Bremse nicht voll geöffnet, sondern wird von
dem Druckluftmotor gegen einen gewissen Widerstand durch
gedreht. Es findet dann ein gewisser Verschleiß innerhalb
der Bremse statt, der jedoch insbesondere bei einer Aus
bildung als Scheibenbremse, Mehrscheibenbremse oder Lamellen
bremse beinahe ohne Folgen bleibt, jedenfalls über einen
langen Zeitraum ohne die geringste schädliche Wirkung
toleriert werden kann.
Der Schleifbetrieb wird also bei der Erfindung in diesem
kritischen Betriebsdruckbereich von dem Schienensteg zu
einer rotierenden Bremse verlegt, die wesentlich besser
gegen Verschleiß gewappnet ist als die herkömmliche
Schienenbremse. Im Falle einer Lamellenbremse, die gege
benenfalls im Ölbad läuft, kann diese Beanspruchung über
einen äußerst langen Zeitraum ohne meßbaren Verschleiß
verkraftet werden.
Die Anordnung gemäß der Erfindung gestattet auch die Herab
setzung des Verschleißes an der Schiene und an den Brems
backen bei einem unter Last ausreichenden Betriebsdruck.
Die Bremse dient nämlich als Betriebsbremse auch zum An
halten der Rangierkatze, wobei die Schienenbremse erst
dann in Tätigkeit gesetzt wird, wenn die Rangierkatze
steht oder annähernd steht. Wiederum wird ein möglicher
Bremsverschleiß an eine günstige Stelle weg von der
Schiene verlegt, so daß der Verschleiß an den Schienen
kaum noch aus langen Kratzspuren besteht sondern vielmehr
nur noch aus eingedrückten Grübchen besteht, die die Schiene
kaum schwächen und die Bremsbacken kaum verschleißen, und
folglich eine Auswechslung erst nach einem erheblich
längeren Betriebszeitraum erforderlich wird.
Die zeitliche Reihenfolge des Greifens zunächst der Be
triebsbremse und anschließend der Schienenbremse ist
trotz einfacher pneumatischer Steuerung sehr leicht durch
eine Drosselung der Abluft aus dem Lösezylinder der
Schienenbremse erzielbar. Dabei ist eine Nachlaufzeit
von ca. 0,7 sec. erforderlich, die dann selbstverständlich
auch bei plötzlichem Loslassen aller Betätigungsventile
verstreicht. Diese Zeitspanne ist jedoch so kurz, und die
anschließende Bremswirkung so heftig, daß keine Nachteile
sicherheitstechnischer Art entstehen. Dabei ist zu berück
sichtigen, daß die dem Druckluftmotor zugeordnete Betriebs
bremse nach wie vor ihre Wirkung entfaltet und unter der
Voraussetzung einer funktionstüchtigen Rangierkatze die
übliche Abbremsung eintritt, also zunächst das Stillsetzen
über die Betriebsbremse und dann das Festhalten über die
Schienenbremse. Lediglich bei Versagen der Betriebsbremse bzw.
beim Abscheren eines Reibrades oder beider Reibräder
tritt ein Notfäll ein, bei dem als einzige Bremse noch die
Schienenbremse vorhanden ist, die demnach neben der Funktion
einer Haltebremse die einer Notbremse übernimmt.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung,
das in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert;
in der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Rangierkatze
gemäß der Erfindung mit einer Schienen
bremse und einer dem Druckluftmotor
zugeordneten Betriebsbremse,
Fig. 2 eine Stirnansicht der Rangierkatze
gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Rückansicht der Rangierkatze
gemäß Fig. 1 und
Fig. 4 ein Schaubild der pneumatischen
Schaltung für den Betrieb der Rangier
katze gemäß den Fig. 1 bis 3.
Die in der Fig. 1 wiedergegebene Rangierkatze 1 dient
zum Betrieb entlang einer aus Schienen 2 bestehenden
Einschienenhängebahn, die beispielsweise mit Hilfe von
Ketten an den Ausbau eines Stollens oder dergleichen
angehängt ist. Die im Querschnitt Doppel-T-förmige
Schiene 2 nimmt zu beiden Seiten jeweils zwei Tragrollen
3 auf, an der die Rangierkatze 1 passiv hängt. Für den
Antrieb der Rangierkatze 1 gegenüber der Schiene 2
dienen zwei Reibräder 4 (Fig. 2), die unter Feder
druck an dem Steg der Schiene 2 zu beiden Seiten an
liegen; die Nachführung der Reibräder 4 bei fort
schreitendem Verschleiß des Reibbelages erfolgt pneu
matisch oder hydraulisch (nicht dargestellt), so daß
im Ergebnis eine Kombination aus Federlast und Druck
mediumlast für eine sichere Anlage der Reibräder 4 an
dem Schienensteg sorgt. Die Reibräder 4 werden mit Hilfe
von Gelenkwellen 5 von einem Getriebe 10 aus angetrieben,
an das sich eine Betriebsbremse 9 sowie ein Druckluft
motor 8 anschließen. Irgendwelche lasttragenden Einrich
tungen wie zum Beispiel Hubbalken werden an Schleppan
schlüssen 6 befestigt, was im Zusammenhang mit der Er
findung von untergeordneter Bedeutung ist.
Unmittelbar neben dem einen Tragrollenpaar befindet sich
eine Schienenbremse 14 (Fig. 3), die mit Hilfe von zwei
Bremsbacken 15 ebenfalls von beiden Seiten auf den Steg
der Schiene 2 wirkt. Sie werden über zwei Schwinghebel 16
und einen Kniehebel 17 von einer Kolbenstange 18 betätigt,
die einerseits einen Kolben innerhalb einer Kolben-Zylinder-
Einheit 19 trägt und andererseits auf einem Federpaket
(nicht dargestellt) innerhalb eines Federtopfes 20 auf
liegt. In der in der Fig. 3 dargestellten Schließlage wirken
also die Federn innerhalb des Federtopfes 20, während
die Kolben-Zylinder-Einheit 19 drucklos ist. Erst bei
Beaufschlagung der Kolben-Zylinder-Einheit 19 mit Druck
luft wird die Kolbenstange 18 gegen die Wirkung der
Federn abwärts gedrückt und die Schwinghebel 16 in ihrem
oberen Teil auseinandergezogen. Dadurch wird die Schienen
bremse 14 gelöst.
Zur Bedienung der Rangierkatze 1 hängt aus einer schematisch
angedeuteten Schallschutzumhüllung eine Steuereinrichtung
24 herab, die mit einer Hand ergriffen und mit derselben
Hand betätigt werden kann, wobei zwei Betätigungshebel
vorhanden sind, nämlich je einer für die Vorwärtsfahrt
und für die Rückwärtsfahrt. Bei losgelassenen Betätigungs
hebeln ist die Rangierkatze 1 gebremst, und zwar sowohl
über die Betriebsbremse 9 als auch über die Schienenbremse
14. Die Steuereinrichtung 24 wird von einer Versorgungs
leitung 26 gespeist und wirkt auf Steuerventile 25 R und
25 L; die Versorgung der Rangierkatze 1 mit Druckluft
erfolgt über eine Schleppleitung, die bis zum 50 m lang
sein kann.
Die Einzelheiten der pneumatischen Schaltung sind der
Fig. 4 zu entnehmen. Die von der Versorgungsleitung
26 gespeiste Steuereinrichtung 24 enthält in der Haupt
sache ein Umsteuerventil 30, das manuell mit Hilfe der
beiden genannten Betätigungshebel betätigt wird, die
als Taster ausgebildet sind. Das Umsteuerventil 30
gestattet den Rechts- oder Linkslauf des Motors, der
beispielsweise als Zahnradmotor ausgebildet ist. Das
Umsteuerventil 30 wirkt nicht direkt auf den Motor sondern
über die Steuerventile 25 R und 25 L. Auf diese Weise ist
sichergestellt, daß in der Grundstellung die beiden Zu
leitungen zu dem Motor 8 stets mit der Umgebung verbunden;
also belüftet sind. In dieser Weise kann sich kein Druck in
einer der Zuleitungen aufbauen - beispielsweise infolge
einer Leckage - und den Motor 8 unbeabsichtigt in Tätig
keit setzen.
Parallel zu den Zuleitungen zu dem Druckluftmotor 8 sind
zwei Verbindungen zu einem gemeinsamen Wechselventil 31
vorhanden, dessen Ausgang folglich bei Druckbeaufschlagung
einer der beiden Zuleitungen Druckluft führt. An diesem
Ausgang sind einmal der Kolben zum Lösen der als Lamellen
bremse ausgebildeten Betriebsbremse 9 und zum anderen ein
Bremsventil 32 angeschlossen, über das die Kolben-Zylinder-
Einheit 19 der Schienenbremse betätigt wird.
Die Leistungsluft für die Kolben-Zylinder-Einheit 19 wird
über einen Bypass 34 dem Bremsventil 32 zugeführt, so
daß bei betätigtem Bremsventil 32 die Kolben-Zylinder-
Einheit 19 mit dem vollen Betriebsdruck beaufschlagt
wird. Anders verhält es sich hingegen mit dem Kolben zum
Lösen der Lamellenbremse 9. Da die Betätigungsluft für
diesen Kolben direkt über das Wechselventil 31 einer der
Zuleitungen zu dem Druckluftmotor 8 entnommen wird, steht
an dieser Stelle auch nur der zugeteilte Druck an. Es ist
nämlich zu beachten, daß das Umsteuerventil 30 je nach
Eindrücktiefe der Betätigungshebel eine Druckvariation
zuläßt, mithin also eine Geschwindigkeitsregelung des
Druckluftmotors 8 vorhanden ist.
Die gewählte Schaltung führt dazu, daß mit zunehmender
Druckbeaufschlagung des Druckluftmotors auch der Kolben
zum Lösen der Lamellenbremse 9 zunehmend beaufschlagt
wird, so daß mit zunehmendem Druck auf einen der Betätigungs
hebel des Umsteuerventils 30 das Drehmoment des Druckluft
motors 8 steigt, während das Bremsmoment der Lamellen
bremse fällt. Bei Momentengleichheit beginnt der Motor
zu laufen, natürlich unter der Voraussetzung, daß die
Last gering genug ist, um eine Fortbewegung der Rangier
katze 1 zu bewirken. Andernfalls steigt das Drehmoment
noch weiter an und fällt das Bremsmoment gegebenenfalls
bis zur völligen Freigabe noch weiter ab, bis ein genügend
großes Überschußmoment vorhanden ist, das zum Loslaufen
der Rangierkatze 1 ausreicht.
Es wurde eingangs schon erwähnt, daß aufgrund der Gesamt
konzeption der Rangierkatze 1 die Schienenbremse 14
sehr früh geöffnet werden darf, also die Kolben-Zylinder-
Einheit 19 bereits bei relativ geringem, über das Umsteuer
ventil 30 zugelassenem Druck betätigt werden darf. Sobald
also an einem der Betätigungshebel des Umsteuerventils 30
eine Druckbeaufschlagung des nachfolgenden Netzes von
beispielsweise 1,6 bar bewirkt ist, schaltet das Bremsventil
32, so daß nun der unverminderte Betriebsdruck die
Schienenbremse lösen kann. Bei einem Druck von ca. 2,4 bar
öffnet jedoch erst die Lamellenbremse 9, die bis dahin
die Haltefunktion der Rangierkatze über die Reibräder 4
übernimmt. Dieser Druck reicht in der Regel aus, um bei
Nennlast der Rangierkatze 1 in allen unter Tage vor
kommenden Steigungen das Rückrollen zu verhindern. In der
Regel ist also bei sich öffnender Lamellenbremse 9 ein
genügend großes Antriebsmoment an den Reibrädern 4 vor
handen, um ein sicheres Anfahren ohne jegliches Rück
rollen zu gewährleisten.
Beim allmählichen oder plötzlichen Loslassen der Betätigungs
hebel an dem Steuerventil 30 fällt mehr oder weniger
schnell der Luftdruck in der bisher beaufschlagten Zu
leitung zu dem Druckluftmotor 8, bis die Lamellenbremse
9 aufgrund der bis dahin überspielten Federwirkung wieder
einfällt. Etwa zur selben Zeit schaltet auch das Brems
ventil 32 in die Ausgangslage zurück. Bevor jedoch die
Kolben-Zylinder-Einheit 19 in die Ausgangslage und damit
in die Bremsstellung zurückkehrt, muß ein relativ großes
Luftvolumen aus dem Zylinderraum verdrängt werden, das
im dargestellten Ausführungsbeispiel auch noch über eine
Drosselblende 32 entweichen muß. Als Folge dieser An
ordnung bedarf es zum Lösen der Schienenbremse 14 einer
gewissen Zeit, etwa 0,7 sec. in dieser Zeit hat die
Lamellenbremse 9 die Rangierkatze 1 samt Last in der Regel
abgebremst und steht bzw. bewegt sich nur mit einer zu
vernachlässigenden Geschwindigkeit. In diesem Augenblick
greift dann die Schienenbremse 14, die folglich mehr
oder weniger eine Haltebremse für den Stand und gegebenen
falls eine Notbremse ist.
Wenn beispielsweise die Verbindung der Reibräder 14 zu
den Nabenkörpern abgelöst oder eine der Gelenkwellen 5
abgeschert ist, kann die an dem Druckluftmotor 8 direkt
angeflanschte Lamellenbremse 9 die Bremsfunktion nicht
mehr ausüben, so daß das einzige Verzögerungsmittel die
Schienenbremse 14 ist. Durch Loslassen des Umsteuerventils
30 tritt die geschilderte Funktion ein, wobei dann jedoch
beim Greifen der Schienenbremse die Rangierkatze 1 immer
noch Fahrt hat, in Gefällestrecke sogar möglicherweise
mehr Fahrt als zu Beginn des Defektes. In diesem Fall
wirkt die Schienenbremse 14 wie bei den bisher bekannten
Rangierkatzen durch Abbremsen entlang eines bestimmten
Weges an der Schiene. Ausschließlich in diesem Notfall
tritt der bisher bekannte Verschleiß an den Schienen auf.
In Gefällestrecken wirkt über die Last auf die Reibräder 4
und damit über die Gesamtzahl der Zwischenglieder auf den
Druckluftmotor 8 ein zusätzliches Moment, da die Last
mitsamt der Rangierkatze 1 voreilen möchte. Dabei wirkt
der Druckluftmotor 8 gewissermaßen als Bremse, wenn auch
infolge der Betätigung ein relativ hoher Luftdurchsatz
vorhanden ist. Um hierbei einem von der Rangierkatze
gebremsten Zug zu Fuß folgen zu können und allgemein
die Maximalgeschwindigkeit des Zuges zu begrenzen, kann
die Bedienungsperson eine künstliche Drosselung der Abluft
aus dem Druckluftmotor 8 herbeiführen. Dazu wird ein
als Schieber ausgebildetes, an der Steuereinrichtung 24
angebrachtes Abluftsteuerventil 38 betätigt, das ein
Abluftsperrventil 39 in die dargestellte Sperrstellung
durchschaltet. Die Abluft aus dem Druckluftmotor weicht
dann über eine der Drosseln 40 ins Freie, die den Steuer
ventilen 25 R und 25 L nachgeschaltet sind. Je nach Ein
stellung dieser Drosseln 40 verlangsamt sich dann die
Geschwindigkeit des von der Rangierkatze 1 gebremsten
Zuges auf Schrittgeschwindigkeit, so daß die Bedienungs
person mühelos und ohne Risiko folgen kann. Für die volle
Leistung bei söhliger Fahrt oder bei ansteigenden Ab
schnitten wird die Absperrung der Abluft wieder rück
gängig gemacht durch Schalten des Abluftsteuerventiles 38.
Claims (10)
1. Rangierkatze für Einschienenhängebahnen, mit einem Paar
von mit Hilfe eines Druckluftmotors antreibbaren Reib
rädern, einer auf ein Paar von Bremsbacken wirkenden,
pneumatisch lösbaren Schienenbremse und mit einer
Steuerung zur Betätigung des Druckluftmotors und der
Schienenbremse, bei der die Reibräder und die Brems
backen auf den Steg der im Querschnitt Doppel-T-förmigen
Schienen wirken, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckluftmotor (8) mit einer eigenen, pneuma
tisch lösbaren Bremse (9) versehen ist, und daß die
Steuerung derart ausgebildet ist, daß die Schienen
bremse (14) bei einem niedrigeren Druck gelöst wird
als der Druck zur Lösung der dem Druckluftmotor (8)
zugeordneten Bremse (9).
2. Rangierkatze nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bremse (9) eine Scheiben
bremse, eine Mehrscheibenbremse oder eine Lamellen
bremse ist.
3. Rangierkatze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei der Steuerung in der
Betätigungsstellung des Druckluftmotors eine Kolben-
Zylinder-Einheit (19) zum Lösen der Schienenbremse (14)
direkt mit der Versorgungsleitung (26) und eine ent
sprechende Einheit der Bremse (9) mit der Zuluftleitung
zu dem Druckluftmotor verbunden ist.
4. Rangierkatze nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum direkten Anschluß der Kolben-
Zylinder-Einheit (19) zum Lösen der Schienenbremse
(14) an die Versorgungsleitung (26) innerhalb der
Steuerung ein Bremsventil (32) vorhanden ist, dessen
pneumatische Betätigung mit der Zuluftleitung zu
dem Druckluftmotor (8) verbunden ist.
5. Rangierkatze nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abluft
aus der Kolben-Zylinder-Einheit (19) zum Lösen der
Schienenbremse (14) mit Hilfe einer Engstelle (33)
drosselbar ist.
6. Rangierkatze nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Engstelle das Brems
ventil (32) ist.
7. Rangierkatze nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Engstelle durch
eine dem Bremsventil (32) nachgeschaltete Drossel (33)
gebildet ist.
8. Rangierkatze nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
der Steuerung zur Betätigung des Druckluftmotors (8)
ein handbetätigtes Umsteuerventil (30) und zusätzlich
unmittelbar an dem Druckluftmotor (8) für jede Zu
leitung ein gesondertes Steuerventil (25 R, 25 L) vor
gesehen ist, das in der federbelasteten Ausgangs
stellung die zugeordnete Zuleitung mit der Umgebung
verbindet.
9. Rangierkatze nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ausgang jedes Steuerventils
(25 R, 25 L) in die Umgebung mit einer Drossel (40) und
mit einem gemeinsamen Abluftsperrventil (39) verbunden
ist, dessen Schaltstellung den freien Übertritt der
Abluft in die Umgebung oder den gedrosselten Übertritt
der Abluft in die Umgebung festlegt.
10. Rangierkatze nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stellung des Abluftsperr
ventils (39) mit Hilfe eines Abluftsteuerventils (38)
an dem handgesteuerten Umsteuerventil (30) fernsteuer
bar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863611423 DE3611423C2 (de) | 1986-04-05 | 1986-04-05 | Rangierkatze für Einschienenhängebahnen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863611423 DE3611423C2 (de) | 1986-04-05 | 1986-04-05 | Rangierkatze für Einschienenhängebahnen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3611423A1 true DE3611423A1 (de) | 1987-10-08 |
DE3611423C2 DE3611423C2 (de) | 1994-11-24 |
Family
ID=6297999
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863611423 Expired - Fee Related DE3611423C2 (de) | 1986-04-05 | 1986-04-05 | Rangierkatze für Einschienenhängebahnen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3611423C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102015108277A1 (de) * | 2015-05-26 | 2016-12-01 | Smt Scharf Gmbh | Bremsvorrichtung für ein Laufwerk einer Einschienenhängebahn |
-
1986
- 1986-04-05 DE DE19863611423 patent/DE3611423C2/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Errichtungs-, Wartungs- und Bedienungsanweisung für JDN-Rangierkatze RK 125 und RK 200 der Fa. J.D. Neuhaus Hebezeuge, Oktober 1978 * |
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DE102015108277A1 (de) * | 2015-05-26 | 2016-12-01 | Smt Scharf Gmbh | Bremsvorrichtung für ein Laufwerk einer Einschienenhängebahn |
CN106314474A (zh) * | 2015-05-26 | 2017-01-11 | Smt沙夫有限公司 | 用于悬挂式单轨的行走机构的制动设备 |
RU2637142C2 (ru) * | 2015-05-26 | 2017-11-30 | Смт Шарф Гмбх | Тормозное устройство для ходовой части монорельсовой подвесной дороги |
CN106314474B (zh) * | 2015-05-26 | 2019-06-28 | Smt沙夫有限公司 | 用于悬挂式单轨的行走机构的制动设备 |
DE102015108277B4 (de) | 2015-05-26 | 2022-04-28 | Smt Scharf Gmbh | Bremsvorrichtung für ein Laufwerk einer Einschienenhängebahn |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3611423C2 (de) | 1994-11-24 |
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