DE3611417A1 - Roller mit 2 gegenlaeufig schwingenden hinterraedern - Google Patents
Roller mit 2 gegenlaeufig schwingenden hinterraedernInfo
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Description
Vorliegende Erfindung betrifft einen Roller, zur Ver
minderung der Sturzgefahr (sowie der Kippanfälligkeit
des Dreirades) ausgestattet mit 2 parallel zur Fahrzeug
symmetrieebene schwingend angeordneten Hinterrädern und
einem seitlich in die Kurve neigbarem Aufbau, und bitte
um Erteilung eines diesbezüglichen Patentes.
Im Jahre 1946 (sechsundvierzig) baute der Unterzeich
nete das Versuchsfahrzeug mit 2 Hinterrädern auf gemein
samer Achse von 550 mm Spurweite, Antrieb BSA 500 ccm.
Es wies eine überraschend gute Stabilität in der (nassen)
Kurve sowie im Gelände auf, wurde wiederholt in Fachzeit
schriften beschrieben, und ausgestellt (Pat.-Anm. Nr.
P 3 040/47 vom 30. 5. 1947).
Vor einigen Jahren brachte HONDA einen Roller "Stream"
mit 2 Hinterrädern auf gemeinsamer Achse. "Bild" brachte
am 2. Oktober 1985 die Abbildung eines "Motorrades des
Jahres 2000", ebenfalls mit 2 Hinterrädern auf gemeinsa
mer Achse.
Um die Hinterräder besser in die Karosserie einbezie
hen zu können und Nutzraum zwischen den Hinterrädern zu
schaffen, begann ich 1965 mit vorliegender Bauart mit 2
parallel zur Fahrzeugsymmetrieebene schwingenden Hinter
rädern.
Prinzip: In Fig. 1 beiliegender Zeichnung schneidet
die Symmetrieebene SY des einspurigen Fahrzeuges, hier
die Resultierende aus Fliehkraft F und Erdbeschleuni
gung G, die Fahrbahn in A. In Fig. 2 (Dreirrad) schneidet
diese Resultierende die Fahrbahn in A, welcher jedoch,
in dem Grundriß des Dreirades Fig. 3 herabgelotet, in B
zu liegen kommt, also außerhalb der (gefürchteten)
"Kippkante" KK. Das Fahrzeug würde kippen.
In Fig. 4 (Aufbau um Drehpunkt "D" seitlich schwenk
bar) kommt A unter sonst gleichbleibenden Verhältnissen
im Grundriß Fig. 5 in B, also innerhalb der "Kippkante"
zu liegen, wobei die Höhe des Schwerpunktes S Fig. 4 ü
ber der Fahrbahn nicht mehr von Einfluß ist.
Im vorliegenden Fall gemäß Anmeldung, Fig. 6, schwin
gen die Hinterräder um eine querliegende Achse Q, der
Auflagepunkt A (B) fällt immer in die Symmetrieebene des
Fahrzeuges, die Motorrad-Fahrweise bleibt gewahrt. Mit
dem Neigungswinkel α wächst die Nenn-Spurweite SP Fig.
3, 5, 6, 7 um 2 V auf die efffektive Spur ESP (im hypotheti
schen Grenzfall α = 90° auf ∞!). Die Stabilität in der
Kurve ist somit grundsätzlich nicht begrenzt. Das Fahr
zeug ist im Gegensatz zum Motorrad weitgehend unempfind
lich gegen die Feinheiten der Lenkungsgeometrie beim Mo
torrad, und kann auch über das erforderliche Neigungs
maß hinaus bis auf Anschlag in die Kurve gelegt werden,
was die Fahrsicherheit in der Kurve gegenüber dem Motor
rad wesentlich erhöht.
Die Radschwingen 1, 2 Fig. 12 sind in nachstellbaren
Kegelrollenlagern spielfrei gelagert, in Fig. 18 als 19,
20 parallel nebeneinander versetzt, auf breiter Basis um
die gemeinsame Querache Q drehbar gelagert. Die Rad
schwingen 1, 2 Fig. 12 stützen sich in 3, 4 mittels der Fe
derungselemente 5 Fig. 11, 13 gegen den mittig den mittig drehbar ge
lagerten Ausgleichshebel 6 Fig. 13. Dieser ist mit einer
Feststelleinrichtung (Bremse, hier Zahnsegment 7 mit Bol
zen 8) versehen. Funktion: Im Stillstand und im 1. Gang
ist Sperrbolzen 8 eingerastet, das Fahrzeug verhält sich
wie ein Dreirad. Beim Schalten auf den 2. und die höhe
ren Gangstufen, wo das Fahrzeug schon genügend Eigensta
bilität erreicht hat, wird der mit der Getriebeschaltung
gekoppelte Bolzen 8 zurückgezogen, das Fahrzeug verhält
sich nunmehr wie ein Motorrad. Beim Herunterschalten
auf den 1. Gang rastet Bolzen 8 wieder ein, das Fahrzeug
kann wie ein Dreirad geparkt werden.
Kontrolle der Senkrechtlage: Um die Lage des Fahrzeu
ges auch während des Herunterschaltens auf den 1. Gang,
z. B. beim Halten an der Ampel, im Griff zu behalten, ist
der Ausgleichshebel 6 Fig. 13 mittels Seilzügen 9, 10 (sie
he auch Fig. 11, 12) mit den Fußrasten 11, 12 dort selbst ge
koppelt. Funktion: Die Füße des Fahrers ruhen ständig
auf den Fußrasten, der Fahrer empfindet daher ständig
die Lage des Fahrzeuges mit, und kann dieselbe beeinflus
sen.
Bremsen: Die Fußrasten 11, 12 sind seitlich schwenk
bar gelagert, und mit Bremspedalen 13, 14 Fig. 12, 11, 14
ausgestattet. Der Fahrer kann daher jederzeit, tunlichst
mit beiden Füßen gleichzeitig, also instinktiv, die
Bremsen betätigen. Die Füße werden nicht mehr zum Ab
stützen auf dem Boden gebraucht, das Fahrzeug kann daher
mit beliebigen Wetterschutz ausgestattet werden.
Antrieb: Da die Antriebswelle kaum in die Drehachse
der Radschwingen verlegt werden kann, sind die kleinen An
triebskettenräder 15 Fig. 8 in Lagern 16 außenseitig an
den Radschwingen gelagert, dicht über der Drehachse Q
Fig. 9. Zum Spannen der Kette K sind die Lager 16 mittels
Spanneinrichtung 17 verstellbar, die Laufräder müssen da
her nicht verstellt werden.
Fig. 10, 18: Antrieb in Leichtestbauart mittels Trieb
satzschwinge, vom Roller übernommen. (Der einseitige An
trieb hat auch bei größerer Spurweite am Beiwagengespann
jahrzehntelang gut gedient, daher auch für Schmalspur um
somehr geeignet.
Fig. 12, 15-17: Mittelschwerer Direktantrieb mittels
"Schwenktriebsatz" 21 und Gelenk 22. Der Triebsatz hängt
an 2 elastisch gelagerten Pendeln 24. Dieselben sind in
Fahrtrichtung versetzt angeordnet, und sollten bei voller
seitlicher Neigung des Fahrzeuges in dessen Symmetrieebe
ne liegen, dann ist der Winkel α Fig. 15, 16 minimal.
Strebe 25 Fig. 17 stützt den Schwenktriebsatz in Fahrtrich
tung ab. Der Schwenktriebsatz 21 Fig. 12 schwenkt um den
Winkel γ seitwärts, dem Radausschlag folgend.
Um den Winkel δ Fig. 15 kleiner zu halten, treibt in Fig.
19 der Schwenktriebsatz 26 mittels Gelenken 27, 27 die
Kettenräder 15, 15 unmittelbar an, so daß die Gelenkwellen
18, 18 Fig. 8 entfallen. Der Schwenktriebsatz 26 hängt an
24 an einem Pendel, und kann daher die gekrümmte Bahn
der Kettenräder 15 verfolgen. Im Gegensatz zum Direktan
trieb der Räder Fig. 12, 15-17 liegt hier der Triebsatz
26 annähernd waagerecht über der Drehachse Q, weil die
Ketten K Fig. 9 die Bewegung der Radschwingen stark redu
ziert auf das kleine Antriebskettenrad (15, Fig. 9) über
tragen.
Leichtbau: Beim Vierrad wirken, siehe Fig. 2, beträcht
liche Seitenkräfte auf Rad, Radaufhängung und Rahmen, da
her schwere Bauart. Beim vorliegenden Roller werden die
Räder vornehmlich in der Radebene beansprucht. Dreipunkt
auflage verhindert Rahmenverwindung, zuzüglich einfach
ster Lenkung daher Leichtestbauweise möglich.
Aufwand: Der PKW wird gegenwärtig werktags bekanntlich
vorwiegend von 1 Person gefahren. Der "Zweitwagen" deutet
an, daß in Zukunft womöglich jeder, bedingt durch die
schwerfällige Bewegung des "homo sapiens sapiens", seinen
eigenen "fahrbaren Untersatz", eine Fortbewegungsprothese
benötigen wird, so klein wie möglich, am besten einen
fahrbaren Sessel mit Dach.
Anm.: Sessellehne wichtig, da z. B. beim Motorrad, wel
ches ja die "Fortbewegungsprothese" sein könnte, infolge
Strömung am Rücken des Fahrers Unterdruck entsteht, daher
erhöhte Verdampfung und Unterkühlung, siehe z. B. den
"Nierenschutzgürtel".
Der Roller mit vereinfachtem Aufbau wäre daher insbe
sondere für wärmere (Entwicklungs)länder geeignet, z. B.
als Ersatz für die eingezogene Rischka, welche der PKW
nicht ersetzen kann. Hierbei könnten wertvolle Erfahrungen
ohne Risiko gesammelt werden.
Allgemein ist wohl ein Wandel vom "Statussymbol" zum
Kleinstwagen festzustellen, u. a. sogar im Kleinstlaster
bau.
Parken: Das ca. 2 m lange und 1 m breite Fahrzeug, quer
zum Gehsteig geparkt, würde nicht mehr Fahrbahnbreite
einnehmen als das heutige Pkw- und Lkw-Parken. Auch würde
das Parken selbst, im Gegensatz zum heutigen beschwerli
chen Hineinzwängen in die enge Parklücke wesentlich ver
einfacht, (mit Rücklauf). Insbesondere aber würde das
Parkplatzangebot je Person vervielfacht.
Fazit: Im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Park
platzmangels Kabinenroller als Grundlagenforschungsthema
empfehlenswert (mit fester Hinterachse schon 1946 getes
tet, einschl. Übernachtung von 2 Personen im Fahrzeug).
Claims (9)
1. Roller, gekennzeichnet durch 2 nebeneinander gegenläufig und
parallel zur Fahrzeugsymmetrieebene schwingende Hinterräder,
deren Federungselement (5) sich gegen einen drehbar gelager
ten, mit je 1 Fußraste (11, 12) gekoppelten Ausgleichshebel
(6) stützen.
2. Roller gemäß 1, gekennzeichnet durch eine mit der Getriebe
schaltung gekoppelte Feststelleinrichtung wie Bremse, Zahn
segment (7) mit Sperrbolzen (8) u. dgl., die im Ruhezustand
des Fahrzeuges, sowie bei eingeschaltetem 1. Gang den Ausgleich
hebel (6) festhält, denselben jedoch beim Schalten auf den 2.
und die höheren Gangstufen freigibt, und umgekehrt, so daß
sich das Fahrzeug im Ruhezustand sowie im 1. Gang wie ein
Dreirad, in den höheren Gangstufen wie ein Motorrad verhält,
und mit seitlicher Neigung in die Kurve gefahren werden kann.
3. Roller gemäß 1 u. 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem
Ausgleichhebel (6) mitschwingenden, seitlich schwenkbaren
Fußrasten (11, 12) mit je einem, durch Auswärtsschwenken des
Fußes erreichbaren Bremspedal (13, 14) ausgestattet sind.
4. Roller gemäß 1-3, gekennzeichnet durch außenseitig an den
Radschwingen (1, 2) gelagerte, mittels Gelenkwelle (18) ange
triebene Antriebskettenräder (15).
5. Roller gemäß 1-4, gekennzeichnet durch Direktantrieb eines
der Hinterräder mittels Kugelgelenk (22) von einem an 2 in
Fahrtrichtung versetzten Pendeln (24) hängenden "Schwenk
triebsatz" (21), wobei die Pendel (24) bei voller Seiten-Nei
gung des Fahrzeuges in der Fahrzeugsymmetrieebene liegen.
6. Roller gemäß 1-5, gekennzeichnet durch einen in 2 Antriebs
gelenken (22) an den Rädern bzw. am Kettentrieb gelagerten,
sowie an einem dritten, möglichst nahe dem Schwerpunkt an
geordneten Pendel (24) hängenden "Schwenktriebsatz" (26).
7. Roller gemäß 1-6, gekennzeichnet durch Antrieb eines der
Hinterräder mittels vom Roller übernommener Triebsatz
schwinge (18).
8. Roller gemäß 1-6, gekennzeichnet durch beliebigen Wetter
schutz bis zur völlig geschlossenen Karosserie.
9. Roller gemäß 1-8, gekennzeichnet durch 2 Kühler vor den Fü
ßen des Fahrers, und Rückführung des Kühlwassers durch die
Sitzlehne (28).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863611417 DE3611417A1 (de) | 1986-04-05 | 1986-04-05 | Roller mit 2 gegenlaeufig schwingenden hinterraedern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863611417 DE3611417A1 (de) | 1986-04-05 | 1986-04-05 | Roller mit 2 gegenlaeufig schwingenden hinterraedern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3611417A1 true DE3611417A1 (de) | 1987-10-22 |
Family
ID=6297993
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863611417 Withdrawn DE3611417A1 (de) | 1986-04-05 | 1986-04-05 | Roller mit 2 gegenlaeufig schwingenden hinterraedern |
Country Status (1)
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