DE3611129C2 - Vorrichtung zum Gravieren oder Fräsen von ebenen und/oder gekrümmten Oberflächen eines Werkstückes - Google Patents
Vorrichtung zum Gravieren oder Fräsen von ebenen und/oder gekrümmten Oberflächen eines WerkstückesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Gravieren oder Fräsen von ebenen und/oder gekrümmten
Oberflächen eines Werkstückes nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Beim Gravieren von ebenen Oberflächen an Werkstücken besteht
ein Problem darin, daß diese Flächen oft nicht vollkommen
eben, sondern mit Wölbungen und Mulden versehen sind, so daß
es schwierig ist, über das gesamte zu gravierende Feld der
Fläche eine gleichmäßige Gravurtiefe zu erreichen.
Bei einer aus der DE 32 21 980 A1 bekannten Vorrichtung zum
Gravieren von Werkstücken der eingangs genannten Art ist der
Abtastkopf nach Art eines Fußes, wie er beispielsweise bei
Nähmaschinen Verwendung findet, ausgebildet und der
Arbeitskopf ist in einem Abstand dazu angeordnet. Dabei sind
der Abtastkopf und der Arbeitskopf während des
Graviervorgangs relativ zueinander unbewegbar miteinander
verbunden. Durch den Abtastkopf wird zwar die zu gravierende
Fläche des Werkstückes abgefahren, so daß die Welligkeit
bzw. Wölbungen und Mulden entsprechend berücksichtigt
werden, jedoch ergeben sich dabei Fehler, die darauf
zurückzuführen sind, daß der Arbeitskopf in einem Abstand
vom Abtastkopf angeordnet ist und der Abtastkopf mit einem
seiner Ränder auf der Werkstück-Oberfläche gleitet. Da die
Gleitfläche des Abtastkopfes eine bestimmte Größe aufweisen
muß, um die Oberfläche des zu gravierenden Werkstückes nicht
zu beschädigen, besitzen auch die Ränder, die auf der
Oberfläche einer Wölbung oder Mulde aufsitzen, einen
bestimmten Abstand, der sich ebenfalls auf die Genauigkeit
des Nachführens des Arbeitskopfes auf der
Werkstückoberfläche auswirkt. Somit ist auch bei dieser Art
der Werkstückoberflächenabtastung keine Genauigkeit und
Gleichmäßigkeit der Beschriftungstiefe erreicht. Nachteilig
wirkt sich dabei auch aus, daß bei der bekannten Vorrichtung
die Abtastfläche möglichst groß oder mit einer weichen
Beschichtung versehen sein muß, um die zu gravierende
Oberfläche des Werkstücks nicht zu beschädigen.
Auch bei einer aus der DE 23 44 775 A1 bekannten Vorrichtung
zum Gravieren von Werkstücken liegt der mittels des
Werkstückkopfes lediglich in zwei Koordinatenrichtungen
verfahrbare Abtastkopf auf der zu bearbeitenden Fläche des
Werkstücks auf. Insoweit ist diese bekannte Vorrichtung mit
denselben vorgenannten Nachteilen behaftet. Bei dieser
bekannten Vorrichtung sind zwar Ausblasöffnungen die mit
einer Druckluftleitung verbindbar sind, vorhanden, jedoch
sind diese Ausblasöffnungen im Bereich der kugeligen
Lagerfläche eines Aufnahmeelementes für das kugelig
gelagerte Element vorhanden. Das Vorhandensein der
Ausblasöffnungen an der Lageraufnahme des kugelig gelagerten
Elementes soll die Gleitlagerung zu dessen Leichtgängigkeit
unterstützen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung
zum Gravieren oder Fräsen von ebenen und/oder gekrümmten
Oberflächen eines Werkstückes der eingangs genannten Art zu
schaffen, mit der eine genaue konstante Beschriftungstiefe
in der betreffenden Oberflächen des Werkstücks erreichbar ist
und darüberhinaus gleichzeitig eine Beschädigung der
Werkstückoberfläche praktisch ausgeschlossen ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einer Vorrichtung zum
Gravieren oder Fräsen derartiger Oberflächen eines
Werkstückes der genannten Art die im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmale vorgesehen.
Da der Abtastkopf eine Abtastfläche aufweist, die mit drei
Freiheitsgraden versehen ist, ist eine genaue Nachführung
bzw. ein genaues Entlanggleiten des Abtastkopfes längs einer
mit Wölbungen und Mulden versehenen im wesentlichen ebenen
als auch längs einer gekrümmten Oberfläche möglich. Die
Abtastfläche wird sich stets im wesentlichen ganz flächig auf
der Oberfläche des Werkstücks bewegen, also nicht über ihre
Ränder oder Teile ihres Randes. Da der Arbeitskopf mittig im
Abtastkopf vorgesehen ist, ergibt sich stets im wesentlichen
derselbe Abstand zwischen Arbeitskopf und Abtastfläche,
unabhängig davon, ob eine Wölbung oder eine Mulde
durchfahren wird. Dadurch sind mögliche Fehler in der
Nachführung auf ein wirkliches Minimum begrenzt, so daß die
eingegebene Gravur- bzw. Frästiefe im Werkstück genau
eingehalten werden kann. Außerdem kann die Abtastfläche sehr
klein bzw. schmal gestaltet werden, so daß der Abstand
zwischen ihr und dem Arbeitskopf ein Minimum erreicht und
dadurch eine Beschädigung der Werkstückoberfläche praktisch
ausgeschlossen ist, da ein Luftkissen-Effekt erreicht ist,
der im wesentlichen berührungsloses Gleiten des Abtastkopfes
auf der zu bearbeitenden Werkstückoberfläche ermöglicht.
Gleichzeitig können die beim Gravieren oder Fräsen
anfallenden Späne aus dem Bereich der Abtastfläche des
Abtastkopfes weggeblasen werden, so daß der Abtastkopf stets
denselben Abstand zur Werkstückoberfläche beibehält und die
Späne keinen nachteiligen Einfluß auf die Werkstück-
Oberflächengüte besitzen.
In diesem Zusammenhang ist es sehr vorteilhaft, wenn die
Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 2 ausgestattet
ist, da dann zumindest ein Teil der weggeblasenen Späne und
dergleichen durch die Mitte des Abtastkopfes hindurch
abgesaugt werden können. Außerdem wird der Abtastkopf selbst
dadurch von Spänen befreit bzw. freigehalten.
Die Ausblasöffnungen im Bereich der Abtastfläche können in
gleichmäßigem Abstand in dieser angeordnet sein. Es ist
jedoch zweckmäßig, innerhalb der vorzugsweise ringförmig
ausgebildeten Abtastfläche eine im wesentlichen einzige
Ausblasöffnung vorzusehen, die einen konzentrischen Ring zur
Abtastfläche bildet. Vorteilhafterweise ist diese einzige
ringförmige Ausblasöffnung durch einen in das kugelig
gelagerte Element eingebrachten Einsatz gebildet.
Wie eingangs erwähnt, ist bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eine während des Bearbeitungsvorgangs zueinander
relativ starre Verbindung zwischen Arbeitskopf und
Abtastkopf vorgegeben. Die betreffende Beschriftungstiefe
wird vor dem Bearbeiten durch eine Verstellung des
Arbeitskopfes gegenüber dem Abtastkopf von Hand vorgenommen.
Dies bedeutet einerseits, daß in einem kontinuierlichen
Arbeitsvorgang nur mit einer konstanten voreingestellten
Gravur- bzw. Frästiefe gearbeitet werden kann. Es ist also
bei dieser bekannten Vorrichtung nicht möglich, während des
Beschriftungsvorganges Beschriftungsteile mit
unterschiedlicher Tiefe, beispielsweise zum Hervorheben,
vorzusehen. Um somit den genannten Bearbeitungsvorgang
beschleunigen und hinsichtlich einer einstellbaren Fräs- oder
Gravurtiefe differenzieren zu können, sind in
Ausgestaltung vorliegender Erfindung die im Anspruch 5
angegebenen Merkmale vorgesehen. Auf diese Weise kann die
Gravurtiefe während des Beschriftungsvorgangs verändert und
bei einer Absetzbewegung, beispielsweise zwischen zwei
Buchstaben, muß lediglich der Arbeitskopf angehoben werden,
während der Abtastkopf weiterhin auf der Werkstückoberfläche
verbleibt. Außerdem kann während des Beschriftens sowohl mit
als auch ohne Verwendung des Abtastkopfes die
Beschriftungstiefe verändert werden. Desweiteren kann die
Absenk- bzw. Eintauchgeschwindigkeit des Arbeitskopfes in
die Werkstückoberfläche materialgerecht vorgenommen werden,
indem zum Beispiel für Kunststoff einerseits und zum
Beispiel Edelstahl andererseits eine jeweils andere
Eintauchgeschwindigkeit vorgegeben wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Merkmalen des Anspruchs 7 und/oder 8.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden
Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand des
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
beschrieben und erläutert ist. Es zeigt:
Fig. 1 in schematischer Vorderansicht eine an sich
bekannte Maschine, die mit einer Vorrichtung zum
Gravieren oder Fräsen von Werkstücken gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender
Erfindung bestückt ist;
Fig. 2 in ebenfalls schematischer Darstellung eine
Seitenansicht der Maschine nach Fig. 1;
Fig. 3 in vergrößerter, teilweise geschnittener
Darstellung eine Seitenansicht einer bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2
verwendeten Einheit aus Arbeitskopf und
Abtastkopf in der oberen abgehobenen
Position;
Fig. 4 in gegenüber Fig. 3 nochmals
vergrößerter, teilweise geschnittener
Darstellung eine Seitenansicht einer bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2
verwendeten Einheit aus Arbeitskopf und
Abtastkopf in Arbeitsstellung;
Fig. 5 in schematischer, abgebrochener
Darstellung einen Schnitt längs der
Linie IV-IV der Fig. 4;
Fig. 6 eine der Fig. 3 entsprechende
Darstellung, jedoch in Arbeitsstellung
und ohne Verwendung des Abtastkopfes;
Fig. 7 in vergrößerter Darstellung im
Längsschnitt den Abtastkopf und in
abgebrochener Seitenansicht den
Arbeitskopf;
Fig. 8 eine Unteransicht gemäß Pfeil VIII der
Fig. 5, und
Fig. 9 eine der Fig. 7 entsprechende, jedoch
abgebrochene Darstellung von Abtast- und
Arbeitskopf während des Gravierens einer
leicht gekrümmten Werkstückoberfläche.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient zum programmgemäßen
Bearbeiten, nämlich Gravieren oder Fräsen von im
wesentlichen ebene Oberflächen 15 oder leicht gekrümmte
Oberflächen 15′ aufweisenden Werkstücken 11 bzw. 11′ unter
Ansteuerung einer programmierbaren Gravier- bzw. Fräs- und
Bewegungsansteuereinheit 12, im folgenden kurz als Ansteuereinheit bezeichnet. Die Werkstücke 11 können aus
Metall oder Kunststoff hergestellt und mit zu bearbeitenden
im wesentlichen ebenen oder leicht gekrümmten Oberflächen
15, 15′ beliebiger Geometrie versehen sein. Die
betreffenden im wesentlichen ebenen Oberflächen 15 der
Werkstücke 11 sind oft nicht genau eben, sondern mit mehr
oder weniger großen Wölbungen und/oder Mulden versehen. Die
leicht gekrümmten Oberflächen 15′ sind solche, die mit einer
maximalen Neigung von etwa 10° versehen sind. Dabei gilt
es, eine derartige Werkstück-Oberfläche 15 bzw. 15′
durchgehend in gleichmäßiger Tiefe zu beschriften. Die
mechanische Bearbeitung der Werkstückoberfläche erfolgt
mittels einer Fräs- oder Gravierspindel, wobei Gravuren
verschiedener Tiefe und auch Durchbrüche hergestellt
werden können.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10, die zusammen mit der
Ansteuereinheit 12 und einer Aufspannplatte 13 für die
Werkstücke 11 bspw. auf einem Arbeitstisch 14 angeordnet
ist, besitzt eine Gravier- bzw. Fräseinheit 16 aus einem
auswechselbaren Arbeitskopf 17 und einem abnehmbaren
Abtastkopf 18. Die Graviereinheit 16 ist an der Vorrichtung
10 derart angeordnet, daß sie sowohl in den beiden
Koordinatenachsen X und Y der horizontalen Ebene als auch
in der Z-Koordinatenachse der senkrechten Ebene hin und her
bzw. auf und ab verfahrbar ist. Hierzu besitzt die
Vorrichtung 10 eine Säule 21, deren ortsfester unterer Teil
23 an einer ortsfesten Platte 24 befestigt ist und deren
verfahrbarer oberer Teil 25 mittels eines reversierbaren
Schrittmotors 22 auf und ab in Z-Richtung verfahrbar ist.
Auf dem freien Ende des oberen Teils 25 der Säule 21 ist
ein senkrecht dazu angeordnetes erstes Führungsteil 26, das
sich in der X-Achse erstreckend die Säule 21 beidseitig
überragt, mittels eines reversierbaren Schrittmotors 21 in
X-Richtung hin und her verfahrbar gehalten. Ein zweites
Führungsteil 28 erstreckt sich quer zum ersten Führungsteil
26 in Y-Richtung, überragt dieses beidseitig, trägt an
einem Ende die Graviereinheit 16 und ist mittels eines
reversierbaren Schrittmotors 29 am ersten Führungsteil 26
in Y-Richtung hin und her verfahrbar gehalten.
Die Ansteuereinheit 12, die programmierbare oder bereits
programmierte Untereinheiten enthält, ist über
Steuerleitungen 31, 32 und 33 mit dem Schrittmotor 22 für
die Z-Richtung bzw. mit dem Schrittmotor 27 für die
X-Richtung bzw. mit dem Schrittmotor 29 für die Y-Richtung
verbunden. Damit kann die den Arbeitskopf 17 und den
Abtastkopf 18 umfassende Graviereinheit 16 zur
programmgemäßen Beschriftung über die zu beschriftende
Oberfläche des Werkstücks 11 geführt werden, indem sie in
den 3 Koordinatenachsen verfahren wird.
Die Graviereinheit 16 ist an einem Bauteil 36 gehalten, das
mit dem zweiten Führungsteil 28 fest verbunden ist und das
somit in X- und Y-Richtung verfahrbar ist. Die
Graviereinheit 16 besitzt einen auf der Seite liegenden
U-förmigen Halter 37, dessen oberer und unterer
horizontaler Schenkel 38, 39 das Bauteil 36 über- bzw.
untergreift und an dessen vertikalem Verbindungsschenkel 41
eine Aufnahme 42 für den Arbeitskopf 17 befestigt ist. Die
Aufnahme 42 ist so gestaltet, daß verschiedene Arbeitsköpfe
17 auswechselbar aufgenommen werden können. Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Arbeitskopf 17
eine Gravierspindel 43, die von einem vorzugsweise
elektrischen Motor 44 rotierend angetrieben ist. Im Bereich
des freien Endes des oberen horizontalen Schenkels 38 sind
auf diesem nach oben abstehend zwei parallel angeordnete
pneumatische Zylinder 47 und 52 einer pneumatischen
Kolben-Zylinder-Einheit 46 bzw. 51 befestigt, deren
Kolbenstangen 48 bzw. 53 den oberen horizontalen Schenkel 38
verschiebbar durchdringen und sich auf dem Bauteil 36
abstützen. Die Kolben-Zylinder-Einheit 47 dient dazu, ggf.
das auf der zu bearbeitenden Werkstück-Oberfläche liegende
Eigengewicht der Graviereinheit 16 zu verringern, während
die pneumatische Kolben-Zylinder-Einheit 51 dazu dient, die
Graviereinheit 16 von einer angehobenen Ruhestellung (Fig.
3) in eine der abgesenkten Arbeitsstellungen (Fig. 4 oder
6) und umgekehrt zu bewegen.
Zwei parallele Führungsstangen 56, 57 durchdringen den
oberen horizontalen Schenkel 38, das Bauteil 36 und den
unteren horizontalen Schenkel 39 in der Weise, daß sie in
diesen mittels Lager auf und ab beweglich gehalten sind.
Die Führungsstangen 56, 57 sind an ihrem unteren Ende mit
einer Werkzeug-Halteplatte 58, im folgenden kurz als Halteplatte bezeichnet, für den Abtastkopf 18 fest verbunden
und sind an ihrem den oberen horizontalen Schenkel 38
überragenden oberen Ende mit einer Druckfeder 59 versehen,
die sich einerseits an der Oberseite des oberen
horizontalen Schenkels 38 und andererseits an einem an der
Führungsstange 56, 57 befestigten Sicherungsring 60 od. dgl.
abstützt. Am freien Ende der Halteplatte 58 ist der
Abtastkopf 18 derart befestigt, daß Arbeitskopf 17 und
Abtastkopf 18 konzentrisch zueinander angeordnet sind. Bei
dieser konzentrischen Anordnung ist der Arbeitskopf 17
teilweise innerhalb des Abtastkopfes 18 aufgenommen.
Auf dem oberen horizontalen Schenkel 38 sitzt in einem
Bereich nahe dem vertikalen Verbindungsschenkel 41 ein
Motor, der hier ein reversierbarer Schrittmotor 61 ist aber
auch als Gleichstrommotor ausgebildet sein kann, dessen
Abtriebsgewindespindel 62 den oberen horizontalen Schenkel
38 in Lagern durchdringt und mit einer Mutter 63 in
Wirkverbindung ist. Die Mutter 63 liegt mit ihrer
Unterseite 64 an der Bodenfläche 66 einer von vorne offenen
vertikalen Nut 67, in die die Mutter 63 eindringt, so
daß sie im Bauteil 36 unverdrehbar gehalten ist. An ihrem
der Nut 67 abgewandten Bereich ist die Mutter 63 mit einem
vertikal nach unten abstehenden Stab 68 verbunden, der den
unteren horizontalen Schenkel 39 des U-Halters 37 gleitend
durchdringt und mit seinem der Mutter 63 abgewandten Ende
69 der Oberseite der Halteplatte 58 gegenüberliegt.
Gemäß den Fig. 7 und 8 besitzt der Abtastkopf 18 eine
topfförmige Aufnahme 71, in deren Hülsenteil 72 der
Arbeitskopf 17 eintaucht, deren Bodenteil 73 eine
Ausnehmung 74 besitzt und in deren dem Hülsenteil 72
abgewandten hohlzylindrischen Ansatzteil 76 ein
Aufnahmering 77 festgehalten ist, der mit einer
kugelförmigen Innenfläche 78 versehen ist. In dem
Aufnahmering 77 ist ein Element 81 in Form einer
Kugelschicht, also mit einer kugelförmigen Umfangsfläche 82
versehen, in drei Freiheitsgeraden drehbeweglich gehalten.
Das Kugelschichtelement 81, das mit einer axialen
Durchgangsbohrung 83 versehen ist, ist koaxial zum
Hülsenteil 72 angeordnet und besitzt eine etwa ringförmige
Abtastfläche 84, die die Stirnfläche 79 des Aufnahmeringes
77 und diejenige des Ansatzteils 76 überragt.
Der Aufnahmering 77 ist quermittig und längs des
zylindrischen Außenumfanges mit einer Nut 86 versehen, die
an einem Umfangsbereich mit einer das Ansatzteil 76
durchdringenden radialen Gewindebohrung 87 in Verbindung
steht, in welche ein Schraubanschluß 88 eingeschraubt ist,
der mit einer Druckluft-Zuführleitung 89 verbindbar ist. An
mehreren über den Umfang verteilt angeordnete Stellen ist
der Aufnahmering 77 mit radialen Bohrungen 91 versehen, die
in radiale Bohrungen 92 im rotationsfesten
Kugelschichtelement 81 münden. Dabei sind die radialen
Bohrungen 92 im Durchmesser so groß bzw. mit einer derartig
vergrößerten Mündung versehen, daß eine Verbindung zwischen
den Bohrungen 91 und 92 auch denn besteht, wenn das
Kugelschichtelement 81 gegenüber dem Aufnahmering 77
maximal verschwenkt ist. In der Durchgangsbohrung 83 des
Kugelschichtelementes 81 ist ein ringförmiger Einsatz 93
befestigt, der im Querschnitt etwa winklig (als auf den
Kopf stehendes L) ausgebildet ist und damit zwischen seiner
Innenfläche und der gegenüberliegenden Innenfläche der
Durchgangsbohrung 83 eine Ringausnehmung 94 schafft, in die
die radialen Bohrungen 92 münden und die an ihrem der
Abtastfläche zugewandten Ende Ausblasöffnungen oder wie
hier eine einzige ringförmige Ausblasöffnung 95 schafft.
Durch Zuführen von Druckluft durch die Zuleitung 89 gelangt
somit durch die Ausblasöffnung 95 Luft auf die zu
beschriftende Werkstückoberfläche 15, so daß in
"aufgesetztem" Zustand bzw. Arbeitsposition des
Abtastkopfes 18 dieser unter Zwischenfügen eines
Luftkissens 99 (Fig. 9) über die Werkstückoberfläche
gleiten kann.
In das Hülsenteil 72 mündet an einem Bereich des
Außenumfanges ein Ansaugstutzen 97, der mit einer
Saugvorrichtung verbunden werden kann. Der Ansaugstutzen 97
ist über den Innenraum des Hülsenteils 72, die Ausnehmung
74 im Bodenteil 73 und den Innenraum des Ansatzteils 76 mit
der Durchgangsbohrung 83 im Kugelschichtelement 81 bzw. dem
Innenraum des Einsatzes 93 verbunden.
In das Hülsenteil 72 ragt ein Teil des Arbeitskopfes 17
einschließlich eines Spannfutters 98 für die Gravierspindel
43, die konzentrisch bzw. genau mittig das
Kugelschichtelement 81 durchdringt. Innerhalb der
topfförmigen Aufnahme 71 des Abtastkopfes 18 ist der
Arbeitskopf 17 relativ zum letzteren auf und ab verfahrbar,
so daß das Maß einstellbar bzw. verstellbar ist, mit
welchem die Spitze der Gravierspindel 43 die Abtastfläche
84 des Abtastkopfes 18 überragt bzw. gegenüber dieser
eingezogen ist.
Die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 ist
folgende:
Für bspw. einen Graviervorgang wird die Graviereinheit 16 mittels der pneumatisch betriebenen Kolben-Zylinder-Einheit 51 aus ihrer oberen in einem größeren Abstand oberhalb des zu beschriftenden Werkstücks 11 angeordneten Ruheposition (Fig. 3) in eine ihrer unteren Arbeitsstellungen (Fig. 4 oder 6) abgesenkt, in welcher die Abtastfläche 84 des Abtastkopfes 18 bei zunächst zurückgezogenem Arbeitskopf 17 oder dieser ohne den Abtastkopf 18 auf der zu bearbeitenden Oberfläche 15, 15′ des Werkstücks 11 bzw. 11′ aufliegt.
Für bspw. einen Graviervorgang wird die Graviereinheit 16 mittels der pneumatisch betriebenen Kolben-Zylinder-Einheit 51 aus ihrer oberen in einem größeren Abstand oberhalb des zu beschriftenden Werkstücks 11 angeordneten Ruheposition (Fig. 3) in eine ihrer unteren Arbeitsstellungen (Fig. 4 oder 6) abgesenkt, in welcher die Abtastfläche 84 des Abtastkopfes 18 bei zunächst zurückgezogenem Arbeitskopf 17 oder dieser ohne den Abtastkopf 18 auf der zu bearbeitenden Oberfläche 15, 15′ des Werkstücks 11 bzw. 11′ aufliegt.
Die Ruheposition gemäß Fig. 3, in der bspw. der
Arbeitskopf 17 ausgewechselt, der Abtastkopf 18 angebracht
oder abgenommen oder ein Werkstück 11 eingesetzt wird, wird
dadurch erreicht, daß Druckluft der Kolben-Zylinder-Einheit
51 zugeführt wird, so daß sich der Halter 37 anhebt, da die
Kolbenstange 53 sich auf dem Bauteil 36 abstützt. Über die
Verbindung Druckfedern 59 - Führungsstangen 56, 57 wird die
Halteplatte 58 für den Abtastkopf 18 mitgenommen.
Zum Absenken der Gravier- bzw. Fräseinheit 16 in die
Arbeitsstellung gemäß Fig. 4 bzw. 9 oder 6 wird die
Kolben-Zylinder-Einheit 51 entlüftet, so daß die erstere
unter ihrem Eigengewicht sich nach unten bewegt, bis die
Abtastfläche 84 des Abtastkopfes 18 entsprechend Fig. 4
bzw. 9 oder die Werkzeugspitze des Arbeitskopfes 17 gemäß
Fig. 6 auf die Werkstückoberfläche 15, 15′ gelangt. Zum
Gravieren und/oder Fräsen oder Entgraten unter Verwendung
des Abtastkopfes 18 gemäß Fig. 4 bzw. 9 wird mit dem
Absenken des Abtastkopfes 18 Druckluft durch die Leitung 89
zugeführt, so daß zwischen der Abtastfläche 84 und der
Werkstückoberfläche 15 ein dünnes Luftpolster 99 besteht,
das ein direktes Berühren zwischen Abtastkopf 18 und
Werkstückoberfläche 15 vermeidet. Mit dem programmgemäßen
Bearbeiten wird an derjenigen Stelle, an der das Gravieren
oder Fräsen beginnt, der Schrittmotor 61 in eine
vorgegebene Richtung gedreht, derart, daß sich die
Gewindespindel 62 weiter in die Mutter 63 einschraubt. Da
sich die Mutter 63 über den Stab 68 auf der Oberfläche der
Halteplatte 58 abstützt, wobei zwischen ihrer Unterseite 64
und dem Hintergrund 66 ein Abstand besteht, bewegt sich der
Halter 37 und damit der Arbeitskopf 17 unter deren
Eigengewicht weiter nach unten, und zwar relativ zum
Abtastkopf 18. Diese Bewegung erfolgt solange, bis die
gewünschte Fräs- oder Graviertiefe in der Oberfläche 15
bzw. 15′ des Werkstücks 11, 11′ erreicht ist.
Während des Bearbeitens verbleibt der Abtastkopf 18 mit
seiner Abtastfläche 84 unter Zwischenwirken des
Luftpolsters auf bzw. über der Werkstückoberfläche 15 und
bewegt sich längs dieser. Dabei werden alle Wölbungen und
Mulden in der Werkstückoberfläche 15 nachvollzogen, wobei
ein Anheben oder Absenken des Abtastkopfes 18 aufgrund
dieser Abtastbewegung ein entsprechendes synchrones und
weggleiches Heben oder Absenken des Arbeitskopfes 17 zur Folge
hat, da die beiden bei abgeschaltetem Schrittmotor 61 über die
Verbindung Halteplatte 58 - Stab 68 - Mutter 63 -
Antriebsspindel 62 - Schrittmotor 61 - Halter 37
bewegungsstarr miteinander verbunden ist. Bei dem
Entlanggleiten über Wölbungen und Mulden verschwenkt sich das
Kugelschichtelement 81 entsprechend der Form der Wölbung oder
Mulde entsprechend seiner Freiheitsgrade, so daß die
Abtastfläche 84 stets ganzflächig auf der Werkstückoberfläche
15 entlanggleitet. Dabei bleibt die Spitze der Gravierspindel
43 stets zentrisch innerhalb des Kugelschichtelementes 81.
Durch die Verschwenkbarkeit der Abtastfläche 84 ist bis zu
einer Neigung der Oberfläche von etwa 10° der entstehende
Fehler verschwindend klein. Während der Bearbeitung wird über
die Durchgangsbohrung 83 und den Ansaugstutzen 97 Schmutz,
Späne u. dgl. abgesaugt, so daß eine genaue Gravur ohne eine
Beschädigung der Werkstückoberfläche 15 erreicht ist. Muß
bspw. zwischen zwei Buchstaben das Gravieren zwischenzeitlich
unterbrochen werden, so wird der Schrittmotor 61 in
umgekehrter Richtung wieder in Gang gesetzt, d. h. die
Antriebs-Gewindespindel 62 wird quasi aus der Mutter 63
herausgeschraubt, wodurch sich der U-Halter 37 entgegen der
Wirkung der Druckfeder 39 nach oben bewegt, da sich die Mutter
63 über den Stab 68 an der Halteplatte 58 abstützt. Die
mögliche Relativbewegung des Arbeitskopfes 17 relativ zum
Abtastkopf 18 ermöglicht es auch, die Graviertiefe (H1 bzw.
H2) während des Bearbeitens zu verstellen, um bspw. bestimmte
Gravurteile hervorheben zu können, wie dies in Fig. 9
angedeutet ist.
Das Bearbeiten einer genau ebenen Werkstückoberfläche 15 ohne
den Abtastkopf 18 erfolgt gemäß Fig. 6 in der Weise, daß die
Mutter 63 auf Anschlag mit der Bodenfläche bzw. dem Ende 66
der Nut 67 gebracht wird. Das Ende 69 des Stab 68 hat dabei
einen Abstand von der Halteplatte 58, von der der Abtastkopf
18 abgenommen ist. Dadurch kann mittels des Schrittmotors 61
der Arbeitskopf 17 über den U-förmigen Halter 37 relativ zum Bauteil 36
verfahren werden, wodurch die Graviertiefe und ein
zwischenzeitliches Abheben bestimmt bzw. durchgeführt werden.
Claims (8)
1. Vorrichtung (10) zum Gravieren oder Fräsen von ebenen
und/oder gekrümmten Oberflächen eines Werkstückes (11),
mit einem einen Arbeitskopf (17) aufnehmenden
Werkzeughalter (37) und mit einem auf die zu
beschriftende Oberfläche des Werkstücks absenkbaren
Abtastkopf (18), wobei der Arbeitskopf (17) und der
Abtastkopf (18) miteinander relativ zum Werkstück (11)
in drei Koordinatenachsen (X, Y, Z) verfahrbar sind und
wobei der Abtastkopf (18) eine ringförmige Abtastfläche
(84) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abtastkopf (18) ein kugelig gelagertes Element (81)
aufweist, welches eine axiale Durchgangsbohrung (83)
aufweist, die von einem mit dem Arbeitskopf (17)
verbundenen Werkzeug (43) zentrisch durchdrungen ist
und daß das kugelig gelagerte, in drei Freiheitsgraden
gegenüber dem Arbeitskopf (17) verschwenkbare Element
(81) im Bereich seiner Abtastfläche (84) mit mindestens
einer Ausblasöffnung (95), die mit mindestens einer
Druckluft-Zuführleitung (89) verbunden ist, versehen
ist, derart, daß zwischen der Abtastfläche (84) und der
Werkstückoberfläche (15) ein Druckluftpolster (99)
gebildet ist und daß der Arbeitskopf (17) zur
Einstellung der Gravier- oder Frästiefe während des
Gravier- oder Fräsvorganges gegenüber dem Abtastkopf
(18) in Richtung zum Werkstück (11) verfahrbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchgangsbohrung (83) mit einer Absaugleitung
(97) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Aufnahmering (77) an einem Bereich seines mit
einer Umfangsnut (86) versehenen Umfanges mit der
Druckluft-Zuführleitung (89) verbunden und mit über den
Umfang gleichmäßig verteilt angeordneten radialen
Bohrungen (91) versehen ist, die in im Element (81)
radial angeordnete Bohrungen (92) münden, welche in
parallel zur Durchgangsbohrung (83) angeordnete
Ausblasöffnungen (95) münden.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausblasöffnung (95) durch einen
in der Durchgangsbohrung (83) koaxial angeordneten
hülsenartigen Einsatz (93) begrenzt ist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Werkzeughalter
(37) für den Arbeitskopf (17) an einem in Z-Richtung
ortsfesten Bauteil (36) über einen Teil (53) einer
pneumatisch angetriebenen Kolben-Zylinder-Einheit (51)
abstützt, daß zwischen dem Werkzeughalter (37) und dem
Abtastkopf (18) in Z-Richtung federnd nachgiebige,
relativ zum Werkzeughalter (37) bewegbare
Vorrichtungsteile (56, 57, 59) vorgesehen sind, und daß
ein Schritt- oder Gleichstrommotor (61) zum Verfahren
des Arbeitskopfes (17) auf dem Werkzeughalter (37)
befestigt ist und seine Antriebsspindel (62) mit einer
unverdrehbar gehaltenen, sich axial mittelbar an einer
mit dem Abtastkopf (18) zu dessen Lagerung verbundenen
Werkzeughalteplatte (58) abstützenden Mutter (63)
zusammenwirkt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtungsteile (56, 57, 59) mindestens eine
Verbindungsstange (56; 57) aufweisen, die einendig mit
dem Abtastkopf (18) fest verbunden ist, den
Werkzeughalter (37) durchdringt und anderenends sich
über eine Druckfeder (59) an der oberseitigen Fläche
des Werkzeughalters (37) abstützt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Mutter (63) mit einer Stirnfläche (64)
unmittelbar am Bauteil (36) abstützt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Mutter (63) über einen abstehenden Stab
(68) an der Werkzeughalteplatte (58) abstützt.
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