DE3610503C2 - - Google Patents

Info

Publication number
DE3610503C2
DE3610503C2 DE19863610503 DE3610503A DE3610503C2 DE 3610503 C2 DE3610503 C2 DE 3610503C2 DE 19863610503 DE19863610503 DE 19863610503 DE 3610503 A DE3610503 A DE 3610503A DE 3610503 C2 DE3610503 C2 DE 3610503C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
tablets
fluorocarbons
metallurgical
melt
solid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19863610503
Other languages
English (en)
Other versions
DE3610503A1 (de
Inventor
Eckard Ing.(Grad.) 3000 Hannover De Mekus
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Chemex GmbH
Original Assignee
Chemex GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Chemex GmbH filed Critical Chemex GmbH
Priority to DE19863610503 priority Critical patent/DE3610503A1/de
Publication of DE3610503A1 publication Critical patent/DE3610503A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3610503C2 publication Critical patent/DE3610503C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B21/00Obtaining aluminium
    • C22B21/06Obtaining aluminium refining
    • C22B21/064Obtaining aluminium refining using inert or reactive gases
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B21/00Obtaining aluminium
    • C22B21/06Obtaining aluminium refining
    • C22B21/062Obtaining aluminium refining using salt or fluxing agents

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Powder Metallurgy (AREA)

Description

Zur Behandlung von Aluminium-Schmelzen (wobei in diesen Begriff auch die Schmelzen von Al-Legierungen eingeschlossen sind) sind metallurgische Präparate bekannt, die Hexachlorethan oder andere Chlorkohlenstoffe wie Hexachlorbenzol (DE-OS 32 32 850) enthalten. Beispielsweise erfolgt bei übereutektischen Al-Si-Legierungen eine Kornfeinungs-Behandlung der Schmelze in der Praxis häufig mit Preßkörpern (nachfolgend als "Tabletten" bezeichnet), die sich aus rotem Phosphor, Hexachlorethan und einem Gemisch verschiedener Alkalisalze zusammensetzen. Hierin hat der Phosphor die Funktion, daß die Schmelze mit sehr feinkörniger und kompakter Gefügestruktur erstarrt, eine geringere Neigung zur Lunkerbildung aufweist und somit zu Gußstücken mit besseren mechanischen Eigenschaften führt. Das Hexachlorethan unterstützt dabei über die Abspaltung von Chlor in der Gießhitze die Entgasung der Schmelze (insbesondere die Entfernung von störendem Wasserstoff) sowie die Beseitigung von Natrium, und außerdem besitzt es eine Treibmittelwirkung, die zum Austreiben des Phosphors (oder ggfs. anderer Wirkstoffe) aus den Tabletten sehr erwünscht ist.
Höchst unerwünscht ist es hingegen, daß die in den metallurgischen Präparaten eingesetzten Chlorkohlenstoffe in der Gießhitze nicht nur Chlor, sondern auch eine Anzahl von mehr oder weniger stark umgewandelten Chlorkohlenstoffen ergeben, welche gasförmig aus der Schmelze emittieren. Darunter befinden sich auch aromatische Produkte, die als krebserzeugend eingestuft sind und somit eine Umweltgefahr bilden.
Des weiteren ist es zur Behandlung von Aluminiumschmelzen bekannt (DE-AS 23 45 623), einen gasförmigen oder verdampfbaren perhalogenierten Kohlenwasserstoff mit bis zu 6 C-Atomen, der mindestens 1 Fluoratom enthält, mit einem inerten Trägergas durch die mit einer Schicht aus einem geschmolzenen Salzgemisch bedeckte Schmelze hindurchzuleiten. Dieses Verfahren führt ebenfalls zu guten metallurgischen Ergebnissen, erfordert jedoch einen erheblichen apparativen und verfahrenstechnischen Aufwand.
Der Anmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Präparat zur Behandlung von Aluminiumschmelzen (vorzugsweise in Tablettenform) bereitzustellen, das einen festen Wirkstoff enthält, aber frei von Chlorkohlenstoffen ist.
Die gestellte Aufgabe wird gelöst durch ein Präparat mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. In den Unteransprüchen 2 und 3 sind Ausbildungen des Präparates nach Anspruch 1 angegeben.
Die Erfindung nutzt konsequent die überraschende Erkenntnis aus, daß feste Fluorkohlenstoffe, die u. a. in Form des Polytetrafluoretylens (PTFE) marktgängig sind, sich hervorragend als Wirkstoffe für metallurgische Präparate zur Behandlung von Aluminiumschmelzen eignen. Sie zersetzen sich in der Gießhitze unter Bildung einer großen Menge an gasförmigen Umwandlungsprodukten, besitzen dementsprechend also ausgeprägt gute Treibmittelwirkung. Diese gasförmigen Umwandlungsprodukte enthalten im Gegensatz zu den Umwandlungsprodukten der Chlorkohlenstoffe keine krebserzeugenden Stoffe, sind also wesentlich umweltfreundlicher. Ihre metallurgische Wirksamkeit beruht auf dem Fluor, das analog dem sich aus Chlorkohlenstoffen abspaltenden Chlor entgasend wirkt und in der Schmelze Fluoride bildet, welche die Beseitigung des bei übereutektischen Al-Si-Legierungen unterwünschten Natriums begünstigen.
Der Gehalt des metallurgischen Präparats an festen Fluorkohlenstoffen richtet sich nach dem jeweiligen Einsatzgebiet und läßt sich für jeden Anwendungsfall rasch durch einfache Handversuche festlegen. Generell gilt, daß die Menge an Fluorkohlenstoffen wesentlich geringer sein kann als die für die gleiche Wirkung erforderliche Menge an Chlorkohlenstoffen und sich häufig sogar bis auf 10 Gew.-% der an Chlorkohlenstoffen erforderlichen Menge senken läßt. Das wirkt sich gleichermaßen auf die Wirtschaftlichkeit und die Umweltbelastung vorteilhaft aus.
Ein besonderer herstellungstechnischer Vorteil ist es überdies, daß feste Fluorkohlenstoffe Gleitmitteleigenschaften besitzen, insbesondere wenn sie in Form runder Teilchen mit geringem Körnungsdurchmesser eingesetzt werden. Dies ermöglicht eine bessere Verdichtung von Tabletten bei geringeren Preßdrücken.
Die Erfindung ist nicht auf diejenigen Anwendungsfälle beschränkt, bei denen bislang Chlorkohlenstoffe eingesetzt worden sind (wie dies auf übereutektische Al-Si-Legierungen zutrifft). Ebenso kann die Erfindung auch beispielsweise bei untereutektischen Al-Si-Legierungen eingesetzt werden, die anstelle einer Kornfeinung durch phosphorhaltige Präparate einer Veredelung durch Zugabe von metallischem Natrium bedürfen. Die Zugabe des Natriums erfolgt dabei meistens mit Hilfe von Tabletten, die Na-spendende Mischungen enthalten, insbesondere Mischungen aus NaF, Soda und Aluminium, die wegen des NaF hochtoxisch sind. Ein Zusatz von festen Fluorkohlenstoffen zu solchen Mischungen ergibt neben einer Verbesserung der Treibwirkung und des Preßverhaltens vor allem auch die Möglichkeit, auf den Gehalt an NaF völlig zu verzichten, weil die Fluorkohlenstoffe das NaF in situ bilden können.
Ein weiteres Beispiel für einen erfolgreichen Einsatz der Erfindung sind die Al-Mg-Legierungen, die üblicherweise mit Tabletten behandelt werden, welche Ti-B-F-Verbindungen (z. B. K₂TiF₆, KBF₄) enthalten. Auch bei derartigen Tabletten führt ein Zusatz von festen Fluorkohlenstoffen zu einer Verbesserung der Treibwirkung, des Preßverhaltens und der metallurgischen Wirkung infolge einer Fluoridbildung.
Im übrigen ist es auch nicht erforderlich, die festen Fluorkohlenstoffe im Gemisch mit anderen Wirkstoffen zum Einsatz zu bringen, vielmehr können sie auch den alleinigen Wirkstoff bilden. Auch ist die Tablettenform, wenngleich häufig praktiziert, nicht zwingend, ebenso können die Präparate auch in anderer geeigneter Form in die Schmelze eingebracht werden, z. B. in Pulverform eingeblasen werden.
Die Erfindung wird nunmehr anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Beispiel
Zur Kornfeinung einer übereutektischen Al-Si-Legierung wurden sowohl Tabletten mit einem Gehalt an Hexachlorethan (Vergleich) als auch solche mit einem Gehalt an feinpulverigem Polytetrafluorethylen (Erfindung) hergestellt, deren übrige Bestandteile jeweils die gleichen waren, nämlich roter Phosphor sowie ein gleich zusammengesetztes Gemisch aus Alkalisalzen. Diese Tabletten hatten im einzelnen die folgende Zusammensetzung (in Gew.-%):
In aufeinanderfolgenden, mit den gleichen Geräten unter gleichen Bedingungen durchgeführten Gießversuchen wurden jeweils 300 kg der Schmelze einer übereutektischen Al-Si-Legierung mit 1,25 kg der Tabletten V bzw. der Tabletten E behandelt. Die Reaktionszeit betrug in beiden Fällen 3½-4 min, wobei die Rauchentwicklung bei den Tabletten V gering und bei den Tabletten E sehr gering war. In beiden Fällen ergab sich ein Phosphoraustrag von 50-60 ppm, und die anfallende Schlacke war exotherm und trocken, enthielt also wenig Al.
Nach dieser Behandlung erfolgte noch eine übliche Chlorierung (10 min mit Cl₂), und dann wurden Probestücke gegossen. In beiden Fällen verlief der Abguß einwandfrei, und die Probestücke zeigten die gewünschten Eigenschaften, insbesondere ein Gefüge mit guter Feinung (Schliffbild), das frei von Gaseinschlüssen und Oxideinschlüssen war.
Damit ist gezeigt, daß feste Fluorkohlenstoffe hervorragend zur Behandlung von Aluminiumschmelzen geeignet sind. Dabei ist besonders darauf hinzuweisen, daß bei den Tabletten V der Gehalt von 8 Gew.-% Hexachlorethan an der unteren Grenze lag und ohne metallurgische Nachteile nicht mehr unterschritten werden konnte, während bei den Tabletten E ein Gehalt von nur 1 Gew.-% PTFE voll ausreichte.

Claims (3)

1. Metallurgisches Präparat enthaltend Halogenkohlenstoffe zur Behandlung von Aluminiumschmelzen zum Zwecke der Gefügeverbesserung der daraus hergestellten Gußstücke, dadurch gekennzeichnet, daß es feste Fluorkohlenstoffe enthält.
2. Präparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als feste Fluorkohlenstoffe feinpulveriges Polytetrafluorethylen enthält.
3. Präparat nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich Phosphor enthält.
DE19863610503 1986-03-25 1986-03-25 Metallurgisches praeparat zur behandlung von aluminiumschmelzen Granted DE3610503A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19863610503 DE3610503A1 (de) 1986-03-25 1986-03-25 Metallurgisches praeparat zur behandlung von aluminiumschmelzen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19863610503 DE3610503A1 (de) 1986-03-25 1986-03-25 Metallurgisches praeparat zur behandlung von aluminiumschmelzen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3610503A1 DE3610503A1 (de) 1987-10-01
DE3610503C2 true DE3610503C2 (de) 1988-07-21

Family

ID=6297463

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19863610503 Granted DE3610503A1 (de) 1986-03-25 1986-03-25 Metallurgisches praeparat zur behandlung von aluminiumschmelzen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE3610503A1 (de)

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CS219357B1 (en) * 1981-09-14 1983-03-25 Ivan Beranek Method of preparation of solid rafination preparation for rafination of aluminium and the alloys thereof

Also Published As

Publication number Publication date
DE3610503A1 (de) 1987-10-01

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2921222C2 (de)
DE2625939A1 (de) Strontiumhaltige grundzusammensetzung zur beigabe in eutektische und untereutektische silizium-aluminium-gusslegierungen
DE3047524A1 (de) "aluminium-titan-bor-vorlegierung"
DE3610503C2 (de)
DE733616C (de) Verfahren zum Entgasen von Aluminium und Aluminiumlegierungen im Schmelzfluss
DE2249638A1 (de) Phlegmatisierter, freifliessender, roter phosphor
DE3232850A1 (de) Verfahren zur vorbereitung von festen brikettenfoermigen raffiniermitteln zum raffinieren von aluminium und dessen legierungen
DE1408878C3 (de) Behandlungsgemisch für Stahlschmelzen
WO1988000620A2 (fr) Produit d'addition rapidement soluble pour bains de fusion
DE2740213C2 (de) Verwendung einer Wolfram-Titan-Aluminium-Legierung
DE60115328T2 (de) Verfahren zur Entsorgung einer Aluminiumschmelze von Phosphor und/oder Antimon
DE2719129C2 (de)
DE807332C (de) Verfahren zum Modifizieren von Aluminium-Silizium-Legierungen
DE60105142T2 (de) Verfahren zur entfernung von wismut aus einer bleischmelze durch zusatz von kalzium-magnesium-legierungen
DE1758005B2 (de) Schweissmittel fuer das verdeckte lichtbogenschweissen
DE3630711C1 (en) Process for degassing and refining molten aluminium and alloys thereof
DE2750347C2 (de) Verfahren zum Erniedrigen des Na-Gehalts einer magnesiumlegierten Aluminiumschmelze in einem Vakuumofen
DE2345623C3 (de) Verfahren zum Reinigen von Aluminium und seinen Legierungen in der Schmelze
DE1282867B (de) Verfahren zur Herstellung von Ferrophosphorpulver
EP1264903B1 (de) Reinigung von Aluminium-Gusslegierungen mittels Zugabe von Bor
DE594648C (de) Flussmittel zum Schmelzen von Beryllium und Berylliumlegierungen
DE2324636B2 (de)
DE2804914C3 (de) Ternäre Sprengstoffzusammensetzung
DE2233887B2 (de) Lunkerpulver
DE3617056A1 (de) Verfahren zum entgasen und raffinieren von leichtmetallschmelzen

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee