DE3610147C2 - - Google Patents

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DE3610147C2
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    • F02FCYLINDERS, PISTONS OR CASINGS, FOR COMBUSTION ENGINES; ARRANGEMENTS OF SEALINGS IN COMBUSTION ENGINES
    • F02F11/00Arrangements of sealings in combustion engines 
    • F02F11/002Arrangements of sealings in combustion engines  involving cylinder heads

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Description

Die Erfindung betrifft einen Hubkolbenmotor mit einer Zylinderkopfdichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Bei Hubkolbenmotoren mit auswechselbaren nassen Zylinderlauf­ büchsen ist es bekannt, zur Abdichtung gegen den Durchtritt von Brenngasen zwischen den Zylinderlaufbüchsen und dem zugehörigen Zylinderkopf flache Zylinderkopfdichtungen zu verwenden. Diese Flachdichtungen bestehen im allgemeinen aus einem metallisch verstärkten Weichstoffmaterial und sind im Bereich der Brennräume von einer im Querschnitt U-förmigen metallischen Randeinfassung umgeben. Beim Verschrauben von Zylinderkopf und Kurbelgehäuse wird die Brennraumbördeleinfassung der Flachdichtung auf den Einspannbund der Zylinderlaufbüchse gepreßt, wobei eine bestimmte Mindestpressung vorliegen muß, um eine einwandfreie Brennraumabdichtung zu erreichen. Die notwendige Konzentration der Pressung im Bereich des Dichtungsbördels gegenüber der Dichtungsrestfläche, welche die Abdichtung der Wasser- und Öldurchgänge zwischen Kurbelgehäuse und Zylinderkopf übernimmt, wird im allgemeinen dadurch erreicht, daß die Dichtungsbördel-Auflagefläche der Zylinderlaufbüchse gegenüber der Kurbelgehäuse-Dichtfläche einen möglichst genau tolerierten Überstand erhält.
An dieser Lösung ist folgendes nachteilig:
  • - Es ist, insbesondere sofern der Laufbüchsenbund im Bereich der Oberseite des Kurbelgehäuses aufliegt, eine äußerst genaue und schwer herstellbare Tolerierung von Einstichtiefe im Kurbelgehäuse sowie Bundhöhe der Zylinderlaufbüchse nötig.
  • - Die häufig aus mehreren Lagen zusammengesetzten Dicken der Zylinderkopfdichtungen im Bereich des Dichtungsbördels und der Dichtungsrestfläche bedürfen einer möglichst genauen Toleranzabstimmung.
  • - Die Vorspannkraft der Zylinderkopfschrauben muß möglichst eng toleriert aufgebracht werden.
  • - Die unvermeidlichen, verbleibenden Toleranzen von Abmessungen und Schraubenkräften verursachen eine sehr starke Streuung der Anpreßkräfte, insbesondere im Dichtungsbördelbereich. Hierdurch entstehende hohe Pressungen können zu Verformungen der Kolbenlaufbahn der Zylinderlaufbüchse führen, wobei gleichzeitig der Auflagebalkon im Kurbelgehäuse (für den Büchsenbund) überbeansprucht und bruchgefährdet werden kann, während andererseits die Pressung im Dichtungsrestflächenbereich verringert wird, was zu Wasser- und Ölundichtheiten führen kann. Umgekehrt kann eine Toleranzaddition von geringen Schraubenkräften und toleranzbedingt kleinem Über- oder gar Unterstand des Laufbüchsenbundes, welcher sich am Kurbelgehäuse abstützt, zur Gasundichtheit führen.
Die beschriebene Anordnung stellt daher, insbesondere für moderne Hochleistungsmotoren in leichter Bauart mit zwangs­ läufig geringem Zylinderkopfschrauben-Vorspannkraft-Überschuß bei gleichzeitig hohen Brennraumdrücken nur einen Kompromiß mit erheblichen Nachteilen dar.
Eine graduelle Verbesserung der Brennraumabdichtung kann dadurch erzielt werden, daß anstelle der zusammengesetzten eingangs geschilderten Zylinderkopfdichtung ein massives Dichtungsblech gleicher Dicke verwendet wird, das im Laufbüchsen-Abdichtbereich von einem umlaufenden Steg auf dem überstehenden Dichtbund der Zylinderlaufbüchse, welcher sich am Kurbelgehäuse abstützt, in eine umlaufende Nut im Zylinderkopf gedrückt wird, wodurch die Gasabdichtung zusätzlich zur Pressung auf den Laufbüchsendichtbund verbessert wird. Gleichzeitig kann - wie dies grundsätzlich auch bei der eingangs beschriebenen Anordnung möglich ist - die Abdichtung von Wasser- und Ölpassagen zwischen Kurbelgehäuse und Zylinderkopf noch gezielter durch eingelegte Elastomer-Elemente erfolgen. Durch diese Anordnung läßt sich bei Vermeidung einer Undichtheit an den Wasser- und Öldurchgängen infolge der Elastizität der Dichtelemente die Brennraumabdichtung bereits mit niedrigeren Zylinderkopfschrauben-Vorspannkräften sicherstellen.
Nachteilig an dem zuletzt beschriebenen System ist, daß ebenso wie bei der eingangs beschriebenen Anordnung toleranzbedingt auch unerwünscht hohe Pressungen auf der Dichtungsauflage der Zylinderlaufbüchse mit den beschriebenen negativen Folgen für Kolbenlaufbahnverformung und Überbeanspruchung des Gehäuses entstehen können. Ferner erfordert die Nut im Boden des Zylinderkopfes eine teure Drehbearbeitung. Auch ist eine genaue, aufwendige Zentrierung des Zylinderkopfes zur Laufbüchse erforderlich, damit überstehender Bund auf Laufbüchse und Nut im Zylinderkopf korrespondieren. Eine teilweise Auflage des Zylinderkopfes im Dichtungsrestflächenbereich entsteht erst nach Verbiegung des Zylinderkopfes durch den Schraubenanzug, wodurch keine eindeutig definierten Verhältnisse der Zylinderkopfauflage im Dichtungsrestflächenbereich vorliegen.
Durch DE-OS 25 29 984 ist eine Zylinderkopfdichtung vorbekannt, bei der die Zylinderlaufbüchse auf ihrer oberen dem Zylinderdeckel zugewandten Ringflächen einen kreisringförmig erhabenen Steg aufweist. Gleichzeitig weist jedoch auch der Zylinderblock in dem die Zylinderlaufbüchse steckt einen als Stütze bezeichneten erhabenen Bauteil auf. Diese Anordnung kann in alternativer Art und Weise auch umgekehrt sein, indem die Stützen dem Zylinderkopf zugeordnet sind und der gegenüberstehende Zylinderblock plan ist. In jedem Fall wird die Schraubkraft der Zylinderkopfschrauben von den Stützen aufgenommen, so daß sich die Kräfte zwischen Brennraumdichtung und den Stützen die Waage halten, so daß keine plastische Verformung der Zylinderkopfdichtungen im Bereich des Steges der Zylinderlaufbüchse stattfinden kann. Die Druckkraft auf die Zylinderkopfdichtung, welche sich im elastischen Bereich des Dichtungsmaterials bewegt, schwankt somit dem Linearitätsgesetz folgend im Bereich der Schwankungen der Anzugskräfte der Zylinderkopfschrauben bzw. sämtlicher sich aneinander reihender Material- und Bauteiltoleranzen. Eine zuverlässige Dichtheit ist mit einer Einrichtung dieser Art nicht zu erreichen.
Durch DE-AS 12 06 656 ist eine Zylinderkopfdichtung bekannt, bei der am oberen Bund der Zylinderlaufbüchse ein konzentrisch zu dieser aufliegender Dichtungsring vorgesehen ist. Zwischen dem Zylinderblock und dem Zylinderdeckel ist eine massive Platte eingelegt. Zwischen dieser Platte und dem Zylinderkopfdeckel ist vor dem Anzug der Zylinderkopfschrauben ein Spiel vorgesehen. Der Dichtring weist auf seiner Unterseite eine ringförmige Ausnehmung auf, wodurch bei Druck auf den Dichtungsring eine Elastizität auf Durchbiegung erzielt wird. Werden nun die Zylinderkopfschrauben angezogen, so wird zunächst Druck auf den Dichtungsring ausgeübt, dem dieser durch Durchbiegung ausweicht, bis der Zylinderkopf nach Ausschöpfung des Spiels auf der massiven Platte aufliegt. Bei einer Dichtung dieser Art ist durch die Kette hintereinander geschalteter Toleranzen bezüglich der Materialeigenschaften und der Bauteile keine Gewähr gegeben, daß bei stark schwankender Abhebtendenz des Zylinderkopfes als Folge der Gasdruckkräfte eine zuverlässige Dichtheit erzielt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Hubkolbenmotor der eingangs erwähnten Art die stark streuenden unerwünschten hohen Pressungen im Dichtungsverband auszuschließen und hierbei gleichzeitig auf teure, toleranzeinengende Maßnahmen zu verzichten; mit anderen Worten, es soll unter Zulassung großer Fertigungstoleranzen, d. h. Toleranzen für die maßliche Ausführung der zusammenwirkenden Teile sowie auch für den Zylinderkopfschraubenanzug stets eine zuverlässige Brennraumabdichtung gewährleistet sein.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruches 1 enthaltenen Merkmale gelöst.
Dadurch werden unerwünscht hohe Druckkräfte auf die Zylinder­ laufbüchse und das Kurbelgehäuse vermieden, wobei die Zylinderkopfdichtung im gesamten Restdichtungsbereich ohne zusätzliches Verbiegen des Zylinderkopfes auf der Stirnfläche (Dichtfläche) des Kurbelgehäuses zur definierten Anlage kommt. Die auf den Steg der Zylinderlaufbüchse übertragende Druckkraft wird lediglich durch die definierte, in engen Toleranzen herstellbare Druckfestigkeit der Stahl-Zylinderkopfdichtung bestimmt, da nach Überschreiten der Fließgrenze die Druckfestigkeit der Metalldichtung und damit die auf die Zylinderlaufbüchse übertragene Druckkraft unabhängig von der toleranzbedingt streuenden Eindringtiefe (Stegüberstand) praktisch konstant bleiben. Auch wird durch das Verkrallen des Steges der Zylinderlaufbüchse mit der Zylinderkopfdichtung eine zusätzliche Querfixierung der Laufbüchse erreicht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche 2 bis 4.
Die nachstehende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Hubkolbenmotor im Be­ reich eines Zylinders mit Zylinderlaufbüchse und zugehörigem Zylinderkopf und einer entsprechenden Dichtungsanordnung zwischen diesen Teilen.
Fig. 2 einen vergrößerten Teilausschnitt aus Fig. 1 ent­ sprechend der Ausschnittbegrenzung II in Fig. 1 zeigend einen nach dem Aufbringen des Zylinderkopfes bekannten Dichtungsverband zwischen Zylinderkopf und Zylinderlaufbüchse bzw. Kurbelgehäuse, wobei ein um­ laufender Steg auf dem überstehenden Dichtbund der Zy­ linderlaufbüchse die Dichtung in eine Ringnut im Zy­ linderkopf drückt.
Fig. 3 eine Ansicht ähnlich Fig. 2 eines erfindungsgemäßen Dichtungsverbandes in Verbindung mit einer unten auf­ liegenden Zylinderlaufbüchse.
Fig. 4 eine Abwandlung der Dichtungsanordnung gemäß Fig. 3 und
Fig. 5 eine graphische Darstellung der Beziehungen zwischen Druckspannung und Stauchung der in den Fig. 3 und 4 verwendeten Zylinderkopfdichtung.
Die Fig. 1 zeigt einen Hubkolbenmotor mit einem Kurbelgehäuse 1, einem Zylinderkopf 2 und einer Zylinderlaufbüchse 3. Diese wird in Paßsitzen 4, 4 a des Kurbelgehäuses 1 zentriert gehalten und außerdem mittels Dichtungen 5, 5 a gegenüber einem Kühlmantel 6 abgedichtet. In der Zylinderlaufbüchse 3 ist ein Kolben 7 ver­ schiebbar angeordnet, der in der üblichen Weise über eine nicht dargestellte Pleuelstange mit einer nicht dargestellten Kurbel­ welle verbunden ist. Im Kolbenboden 7 a ist dabei eine nicht dargestellte Brennraummulde ausgebildet, in der in üblicher Weise über eine nicht dargestellte Einspritzdüse Kraftstoff ein­ gespritzt wird. Dabei dienen die gezeigten Ventile 8 und 9 zur Steuerung des Hubkolbenmotors. Im übrigen wird zwischen dem Kolbenboden 7 a, dem Zylinderkopf 2 und dem jeweils zugeordneten Bereich der Innenwandung 10 (ist Kolbenlaufbahn) der Zylinder­ laufbüchse 3 ein nicht dargestellter Brennraum begrenzt.
An der dem Zylinderkopf 2 zugewandten Seite ist die Zylinderlauf­ büchse 3 mit einem Laufbüchsenbund 11 versehen, welcher axial auf einer Radialfläche 12 eines Einstiches 13 im Kurbelgehäuse 1 - in verspanntem Zustand - aufliegt. Zwischen der Außenfläche des Laufbüchsenbundes und der entsprechenden Innenfläche des Einstiches ist ein Spalt ausgebildet.
Die zylinderkopfseitige Fläche des Laufbüchsenbundes 11 weist in dem dem Brennraum benachbarten Bereich einen Feuerschutz­ kragen 14 auf, der nur geringes Spiel zum Zylinderkopf 2 hat. Der sich radial nach außen daran anschließende Bereich weist eine offene ringscheibenförmige Ausnehmung 15 auf, in der eine Zylinderkopfdichtung 16 angeordnet ist.
Die Fig. 2 zeigt einen bekannten Dichtungsverband zwischen Zylinderkopf 2 und Zylinderlaufbüchse 3 bzw. Kurbelgehäuse 1, welcher auch eingangs beschrieben wird. Hierbei findet eine Zylinderkopfdichtung 16 Anwendung, welche aus massivem Metallblech (Stahlblech) gleicher Dicke besteht. Dabei weist die gesamte Dichtungsauflagefläche 17 a der Zylinderlaufbüchse 3, d. h. der Bereich der Ausnehmung 15 des Laufbüchsenbundes 11 einen Überstand zur Kurbelgehäuse-Stirnfläche 1 a auf. Auf der Dichtungsauflagefläche 17 a befindet sich ein umlaufender Steg 18, der konzentrisch zu einer umlaufenden Nut 19 im Zylinderkopf 2 liegt. Beim Anziehen der Zylinderkopfschrauben wird die metallene Zylinderkopfdichtung 16 im Bereich der Nut 19 im Zylinderkopf 2 über den Steg 18 gebogen (Fig. 2), bis diese auf der Dichtungsauflagefläche 17 a anliegt. Bei einer derartigen Ausführung wird eine teilweise Auflage des Zylinderkopfes im Dichtungsrestbereich, d. h. im Dichtungsteil außerhalb des Laufbüchsenbundes (oder anders ausgedrückt im Dichtungsteil zwischen Kurbelgehäuse 1 und Zylinderkopf 2), erst nach Verbiegung des Zylinderkopfes 2 durch den Schrauben­ anzug erreicht. Dadurch liegen keine eindeutigen Verhältnisse der Zylinderkopfauflage im Dichtungsrestflächenbereich vor. Zur gezielteren Abdichtung der Wasser- und Öldurchgänge 20 zwischen Kurbelgehäuse 1 und Zylinderkopf 2 zeigt die Figur noch an sich bekannte Elastomer-Elemente 21, wobei die strichlierte Darstellung diese im ungepreßten Zustand zeigt.
Der erfindungsgemäße Dichtungsverband ist aus der Fig. 3 ersichtlich. Da dieser bei einer Motorenbauart mit "unten" aufliegender Zylinderlaufbüchse 3 besondere Vorteile aufweist, wird die Erfindung anhand dieser Figur für eine derartige Ausführung beschrieben.
Die Fig. 3 zeigt wie die Fig. 2 als Zylinderkopfdichtung 16 ein massives Metallblech gleicher Dicke. Dieses kann aus Stahlblech oder einem anderen Werkstoff gleicher Charakteristik bestehen. Gegenüber der Fig. 2 weist aber nur der umlaufende Steg 18 auf dem Laufbüchsenbund 11 einen Überstand x zur Kurbelgehäuse-Stirnfläche 1 a auf. Beim Anziehen der Zylinderkopfschrauben dringt der Steg 18 soweit in das Stahlblech ein, bis die Restfläche der Dichtung 16 (d. h. der Dichtungsteil zwischen Kurbelgehäuse 1 und Zylinderkopf 2) auf der Kurbelgehäuse-Stirnfläche 1 a zur Anlage kommt (d. h. die Dichtung 16 kommt nicht im Bereich der Grundfläche 17 der Ausnehmung 15 zur Anlage). Hierbei wird das Stahlblech der Zylinderkopfdichtung 16 unabhängig von den Toleranzen von Überstand x und Dichtungsdicke in jedem Fall über seine Fließgrenze hinaus plastisch verformt. Erfindungsgemäß ist die Druckkraft auf den Steg 18 des Laufbüchsenbundes 11 so ausgelegt, daß das Stahlblech über der Fließgrenze die Grenzfestigkeit erreicht, wobei die Druckkraft innerhalb des horizontalen Verlaufes des Verformungsbereiches 30 der Spannungs-Dehnungs-Kennlinie 31 für den Werkstoff (Fig. 5) liegt. Da nach Überschreiten der Fließgrenze die Druckfestigkeit des Stahlbleches und damit die auf die Laufbüchse 3 übertragene Druckkraft unabhängig von der toleranzbedingt streuenden Eindringtiefe des Überstands x praktisch konstant bleiben, wird die über den Steg 18 übertragene Druckkraft lediglich durch die definierte, wirtschaftlich auch in engen Toleranzen herstellbare Druckfestigkeit des Stahlbleches bestimmt. Die gegenüber dem Steg 18 geringe Druckfestigkeit des Stahlbleches sowie die Breite des Steges werden so fest­ gelegt, daß die entstehende Flächenpressung ein Mehrfaches des maximalen Zylinder-Innendruckes beträgt, was zur ein­ wandfreien Gasabdichtung des Brennraumes notwendig ist. Gleichzeitig wird die Zylinderlaufbüchse 3 im Kurbelgehäuse 1 durch Verkrallen mit dem Steg 18 querfixiert.
Sollte eine derartige Fixierung nicht erwünscht sein, kann als Variante gemäß Fig. 4 die Brennraumabdichtung im Zylinderlauf­ büchsenbereich durch einen von dem Dichtungsteil 23 getrennten Dichtungsring 22 erfolgen. Die beiden Dichtungen 22, 23 können aus verschiedenen Werkstoffen bestehen. Auch können diese eine unterschiedliche Dicke aufweisen.
Der Vorteil für die Motorenbauart mit unten im Kurbelgehäuse 1 auf der Radialfläche 12 aufliegenden verspannten Zylinderlauf­ büchse 3 besteht darin, daß deren Neigung zu unzulässiger Ver­ formung durch die über die Zylinderkopfdichtung 16 einge­ leiteten Druckkräfte infolge der erfindungsgemäßen Vermei­ dung toleranzbedingt hoher Druckkräfte ausgeschlossen wird. Somit werden neben guter Brennraumabdichtung auch einwand­ freie "Rundheit" der Kolbenlaufbahn sichergestellt.
Bei dynamischer Belastung des Dichtverbandes durch den Gas­ druck entsteht infolge der Abhubtendenz des Zylinderkopfes 2 eine Reduzierung der Pressung auf den Dichtsteg 18 sowie der Laufbüchsenauflage 12, wodurch sowohl Festsitz der Zylinder­ laufbüchse 2 als auch Abdichtgüte beeinträchtigt werden können. Ein weiterer (ganz allgemeiner) Vorteil der unten aufliegenden Büchse besteht nun darin, daß die dynamische Pressungsreduzie­ rung infolge der großen, elastisch verspannten Länge 24 der Zylinderlaufbüchse 3 wesentlich geringer ausfällt als bei oben auf­ liegenden Büchsen, da die auf großer Länge elastisch ver­ spannte Zylinderlaufbüchse 3 der Abhubtendenz des Zylinderkopfes 2 wesentlich besser folgt als eine nur kurz verspannte Lauf­ büchse.
Außer der durch die Abhubtendenz des Zylinderkopfes 2 ein­ tretenden Pressungsverminderung im Abdichtverband kann zu­ sätzlich und örtlich durch pulsierende, kalottenförmige Verbiegung (Atmung) des punktförmig von den Schrauben niedergehaltenen Zylinderkopfes 2 eine Pressungsreduzierung stattfinden. Der durch diese Verbiegung des Zylinderkopfes 2 in sich selbst verursachten örtlichen Pressungsverminderung (bedingt durch pulsierende Brennraumdruckspitzen) kann die mit der Länge 24 elastisch verspannte Zylinderlaufbüchse 3 allein nicht folgen. Es werden deshalb die Höhe 25 des umlaufenden Steges 18 und die Dicke des Stahlbleches 16 so ausgelegt, daß die nach dem Einbau entstehende elastisch verspannte Dichtungshöhe 26 ausreicht, um unzulässige, örtliche Pres­ sungsminderungen durch elastisches Nachfedern zu vermeiden.
Die Fig. 5 zeigt ein Spannungs-Dehnungsschaubild für Druck. Auf der Ordinate ist dabei die Druckspannung in N/mm2 auf­ getragen und auf der Abszisse die Stauchung in Prozent. Hierbei ergibt sich für die verwendete Zylinderkopfmetall­ dichtung (Stahldichtung mit festgelegter Charakteristik oder andere Dichtungswerkstoffe mit gleicher Charakteristik) eine ganz bestimmte Spannungs-Dehnungs-Kennlinie 31 für den Werkstoff. Aus dieser ist folgendes ersichtlich: Der Bereich 27 (zeigend einen großen steigungs­ abhängigen Druckspannungsbereich) liefert nur einen kleinen Stauchungsbereich 28. Dagegen treten nach Überschreiten der Fließgrenze nur noch kleine Druckspannungsunterschiede 29 auf; die Materialverformung, besser gesagt der Verformungs­ bereich 30, ist aber sehr groß. Dabei gewährleistet der waag­ rechte Verlauf des Verformungsbereiches 30 der Kennlinie 31 praktisch eine konstante Druckkraft auf die Zylinderlaufbüchse 3.
Der erfindungsgemäße Dichtungsverband bewirkt insbesondere eine für moderne Hochdruckmotoren (Motoren hoher Aufladung und hohen Zylinderdrücken) geeignete Brennraumabdichtung bei gleichzeitiger Sicherstellung der für zuverlässigen Langzeitbetrieb besonders wichtigen guten "Rundheit" der Kolbenlauffläche.
Selbstverständlich können auch andere Dichtverbände mit ähn­ licher Problemstellung durch das erfindungsgemäße Dicht­ system gelöst werden. Auch ist es möglich, den umlaufenden Steg 18 statt auf der Laufbüchse 3 auf dem Zylinderkopf 2 anzubringen.

Claims (4)

1. Hubkolbenmotor, mit einem Kurbelgehäuse, mindestens einem Zylinderkopf und mindestens einer auswechselbaren Zylinderlaufbüchse, wobei in jeder Zylinderlaufbüchse ein Hubkolben verschiebbar angeordnet ist und ein vom Zy­ linderkopf, von der Zylinderlaufbüchse und vom Hubkolben umgrenzter Brennraum vorgesehen ist, wobei die Zylinder­ laufbüchse sich mittels eines Laufbüchsenbundes am Kurbelgehäuse abstützt und wobei die zylinderkopfseitige Stirnfläche des Laufbüchsenbundes in dem dem Brennraum benachbarten Bereich einen Feuerschutzkragen und im übrigen Bereich eine radial nach außen offene Ausnehmung mit einem in Richtung Zylinderkopf zeigenden umlaufenden Steg aufweist, in die eine zwischen Zylinderkopf und Kurbelgehäuse liegende flache Zylinderkopfdichtung, welche aus massivem Metall besteht, hineinragt, dadurch gekennzeichnet, daß nur der umlaufende Steg (18) im Bereich der Ausnehmung (15), welche die abdichtseitige Grundfläche (17) der Zylinderlaufbüchse (3) bildet, einen Überstand (x) zur Stirnfläche (1 a) des Kurbelgehäuses (1), welche - wie an sich bekannt - über der Grundfläche (17) der Ausnehmung (15) liegt, aufweist, und daß zwischen diesem Steg (18) und der eine definierte Druckfestigkeit aufweisenden Zylinderkopfdichtung (16) eine Abstimmung vorliegt, die beim Aufschrauben des Zylinderkopfes (2) auf das Kurbelgehäuse (1) eine im Stegbereich immer über die Fließgrenze hinausgehende Beanspruchung der Zylinderkopfdichtung (16) gewährleistet, die sich dabei infolge plastischer Verformung mit dem Steg (18) formschlüssig verkrallt, wobei das Eindringen des Steges (18) in die Zylinderkopfdichtung (16) beendet ist, sobald der Dichtungsrestbereich auf der Stirnfläche (1 a) des Kurbelgehäuses (1) zur Anlage kommt, und wobei die sich ergebende Spannungs-Dehnungs-Kennlinie (31) der Zylinderkopfdichtung (16) nach Überschreiten der Fließgrenze einen möglichst großen, druckspannungskonstanten Verformungsbereich (30) aufweist.
2. Hubkolbenmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe (25) des umlaufenden Steges (18) und die Dicke der metallenen Zylinderkopfdichtung (16) sowie die nach dem Einbau entstehende elastisch verspannte Dichtungshöhe (26) ausreichen, unzulässige örtliche Pressungsminderungen durch elastisches Nachfedern auszuschließen.
3. Hubkolbenmotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderkopfdichtung (16) in einen Dichtungsring (22) speziell für die Gasabdichtung im Zylinderlaufbüchsenbereich und einen Dichtungsteil (23) für den Kurbelgehäusebereich unterteilt ist.
4. Hubkolbenmotor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Dichtungsring (22) vom Dichtungsteil (23) sowohl durch Werkstoff als auch Dicke unterscheiden.
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