DE3609338A1 - Vertikutier-anbaugeraet - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Gerät für einen Vertikutier-Vorgang zum Antrieb durch einen motorbetriebenen Rasenmäher mit senkrech­ ter Welle für das Mähmesser.

Es ist bereits bekannt, für das Vertikutieren des Rasenbodens ge­ sonderte Geräte zu verwenden, welche im Aufbau den herkömmlichen Rasenmähern mit Antrieb durch einen Elektromotor bzw. eine Brenn­ kraftmaschine ähnlich sind. Diese speziellen Vertikutiergeräte sind verhältnismäßig teuer, werden bekanntlich nur kurzzeitig, nämlich zwei- bis dreimal im Laufe des Jahres, gebraucht und be­ nötigen in der überwiegenden Zeit einen geschützten Stellplatz. Diese Gegebenheiten sind hinsichtlich eines gesonderten Vertiku­ tiergerätes nicht allzu günstig, weil demgegenüber ein Rasenmäher­ gerät zu häufigem Gebrauch im Laufe des Jahres in Bereitschaft gehalten wird.

Die Aufgabe der Erfindung ist es nun, es zu ermöglichen, daß der ständig bereitstehende Rasenmäher zusätzlich auch zu dem wenige Male im Jahr erforderlichen Vertikutiergang eingesetzt werden kann.

Die Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichen des Patentanspru­ ches 1 angegeben.

Mit einem derartigen Gerät als Zusatzgerät zu einem Rasenmäher wird es ohne weiteres möglich, auch einige wenige Male jährlich den Rasenboden zu vertikutieren, wobei Anschaffung und Aufbewah­ rung eines gesonderten Gerätes dazu nunmehr entbehrlich werden.

Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind jeweils Ge­ genstand von Unteransprüchen.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 ein Gerät gemäß der Erfindung in Seitenansicht geschnit­ ten;

Fig. 2 das Gerät gem. Fig. 1 in Draufsicht;

Fig. 3 eine Einzelheit des Gerätes gemäß der Schnittlinie III-III der Fig. 1.

In den Fig. 1 und 2 ist ein Vertikutiergerät, welches als An­ baugerät zu einem nicht gezeigten, motorbetriebenen Rasenmäher mit senkrechter Messerwelle ausgebildet ist, dargestellt. Zum Kuppeln an die Stelle des Mähbalkens dient ein Flansch 1, welcher oberhalb des Gerätegehäuseteiles 18 am Ende einer aus dem Gehäuse herausragenden Welle 2 angebracht ist. Der Flansch 1 ist dabei als Reibungskupplungsflansch ausgebildet und wird durch eine zur Welle 2 koaxiale Schraube 3 an der nicht dargestellten, senkrech­ ten Messerwelle des Rasenmähers angespannt. Mittels dieser Ver­ bindung wird von der Motorwelle des Rasenmähers die mit einem Ritzel versehene Welle 2, die im Gerätegehäuse in dessen Teilen 18 und 19 mittels Lagern 18 b und 19 b senkrecht aufgenommen ist, angetrieben. Das Ritzel auf der Welle 2 kämmt mit einem auf einer Welle 4 a in Lagern 18 a und 19 a angeordneten Zahnrad 4 mit großer Zähnezahl. Dieses Zahnrad 4 trägt einen Exzenter 5, auf welchem eine Schubstange 6 lagert. Wie Fig. 2 weiter erkennen läßt, ist am vorderen Ende der Schubstange 6 mittels eines Zapfens 7 a eine kurze Zahnstange 7 radial beweglich gelagert. Zur Führung der Schubstange 6 im Gehäuse 18 ist eine Zwischenscheibe 10 vorgese­ hen - zwischen der Schubstange 6 und dem die Ritzelwelle 2 füh­ renden, oberen Lager 18 b -, wie Fig. 1 erkennen läßt.

Die Zahnstange 7, durch die Schubstange 6 oszillierend angetrie­ ben, greift in eine Verzahnung 8 a ein, welche auf einer Welle 8 vorgesehen ist, die ihrerseits senkrecht zur Ritzelwelle 2, d. h., waagrecht im Gerätegehäuse 18/19, angeordnet ist. Diese Welle 8 ragt beiderseits über das Gerätegehäuse hinaus, wie Fig. 2 deut­ lich erkennen läßt, und ist beiderseits mit Fortsätzen in Vier­ kantform 8 b, auf welchen Messerhalter 11 drehfest angebracht sind, versehen. Die Welle 8 ist in Fig. 2 beidseitig verkürzt dargestellt.

Die Messerhalter 11 weisen unterhalb der sie tragenden Welle 8 jeweils einen Bolzen 13 auf, woran jeweils ein Vertikutier-Messer 12 gelagert ist, und zwar derart, daß das Messer ausschließlich im Arbeitstakt des Gerätes, d. h., entsprechend Fig. 1 bei Bewegung nach rechts, mittels eines Anschlagendes 12 a an der an der Welle 8 vorgesehenen Vierkantflanke 8 b anliegt. Beim Zurückbewegen des Gerätes oder bei Betrieb ohne Antrieb hebt dieses Anschlagende 11 a ab, so daß das Messer 12 jeweils außer Eingriff mit dem Ra­ senboden ist. Auf Grund der vorstehend geschilderten speziellen Ausgestaltung dient die Welle 8 im Gerät als Vertikutierwelle. - Die Messerhalter 11 werden jeweils durch eingeprägte Abstands­ nocken 11 b und eine Zwischenhülse 14 auf der Vertikutierwelle 8 auf Abstand gehalten und am Ende der Welle 8 durch axiale Halte­ schrauben befestigt. Anordnung und Ausgestaltung der Messerhal­ ter 11 auf der Welle 8 sowie Lagerung der Messer 12 mittels Bol­ zen 13 an den Messerhaltern 11 sind insbesondere in Fig. 3 als Schnittansicht III-III aus Fig. 1 deutlich erkennbar.

Die Halterung des Gerätegehäuses 18, 19 am Rasenmäher selbst er­ folgt mittels Reibkupplung 1 und zur Mäherwelle koaxiale Schrau­ be 3. Am Gehäuse-Unterteil 19 ist an den Gehäuseflanschen ein fe­ stes, etwa gabelförmiges Teil 15 angeordnet, wie Fig. 2 deutlich zeigt, welches - wie Fig. 1 erkennen läßt - einen mittels Klemm­ schraube 17 einstellbaren Haltebügel 16 trägt, mit welchem das Gerätegehäuse 18, 19 am Gehäuse des hier nicht gezeigten Rasenmä­ hers drehfest angebracht werden kann. Auf diese Weise kann das Reaktionsmoment beim Betrieb des Vertikutier-Gerätes am Gehäuse des Rasenmähers selbst abgefangen werden.

In der vorstehenden Beschreibung ist der Antrieb der Vertikutier­ welle 8 mittels eines Zahnstangenantriebes von einer Schubstan­ ge 6, angetrieben von einem Exzenter 5, erläutert. Es ist jedoch auch möglich, den Antrieb der Vertikutierwelle mittels eines von der Messerwelle des Rasenmähers angetriebenen Schneckentriebes vorzunehmen.

Das vorstehend beschriebene Gerät hat folgende Betriebsweise:

Bei Antrieb über die Messerbalkenwelle des Rasenmähers wird über Ritzelwelle 2/2 a, Vorgelegezahnrad 4 und Exzenter 5 die Schub­ stange 6 angetrieben, welche ihrerseits über die Zahnstange 7 die Vertikutierwelle 8 oszillierend antreibt und damit über die Mes­ serhalter 11 und die Vertikutiermesser 12 schwenkend bewegt. Ent­ sprechend der Anordnung des jeweiligen Anschlages 12 a jeden Ver­ tikutiermessers 12 mit Anlage an der Fläche 8 b der Vertikutier­ welle 8 stehen im Arbeitstakt, d. h., bei Fahren nach rechts, die Messer 12 radial gerichtet von der Welle 8 ab und greifen vor­ wärtsschwenkend in den Rasenboden ein. Bei einer Rückwärtsbewe­ gung der Welle 8 oder bei einem Schieben des Gerätes ohne Antrieb der Vertikutierwelle 8 heben die Messer 12 ab; ein Eingreifen in den Rasenboden erfolgt nicht.

Die vorerwähnte oszillierende Bewegung der Vertikutiermesser 12 auf der Vertikutierwelle 8 hat u. a. den Vorteil, daß bei der kurz­ zeitigen Vorwärtsbewegung der Messer 12 das Gras selbst nur unwe­ sentlich beeinträchtigt wird; ein Aufwickeln langer Grashalme oder langstieliger Unkräuter kann auf Grund der oszillierenden Bewegung der Welle 8 nicht vorkommen.

Insgesamt ist beim erfindungsgemäß ausgestalteten Gerät besonders günstig, daß es praktisch an jedem Rasenmäher mit senkrechter Mähbalkenwelle angebracht werden kann. Auf diese Weise wird aus einem Rasenmäher mittels des erfindungsgemäß ausgestalteten und anbaufähigen Gerätes ein vollwertiges Vertikutiergerät. Der klare, einfache Aufbau des vorbeschriebenen, anbaubaren Gerätes mit ei­ nem robusten, preisgünstigen Stirnrad-Getriebe ist ein weiterer Vorteil des neuen Gerätes.

Claims (4)

1. Gerät für einen Vertikutier-Vorgang zum Antrieb durch einen motorbetriebenen Rasenmäher mit senkrechter Welle für das Mäh­ messer, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

• a) Das Gerät ist zum Anbau an die Messerwelle des Rasenmähers ausgebildet;
• b) das Gerät weist ein aus zwei flachen Teilen (18, 19) beste­ hendes Gehäuse auf - zur Anordnung im Bereich des Mähmes­ sers des Rasenmähers;
• c) zur Drehmomentübertragung auf das Gerät weist dieses eine Reibungskupplung mit Flansch (1) auf;
• d) das Gerät weist zur Bearbeitung des Rasenbodens mehrere Vertikutier-Messer (12) auf, welche jeweils in einer Linie in den Rasenboden eindringbar angeordnet sind;
• e) die Vertikutier-Messer (12) sind an einer oszillierend an­ getriebenen Welle (8) angeordnet;
• f) die Vertikutier-Messer (12) sind mit einem in Arbeitsrich­ tung wirkenden Anschlag (12 a) versehen;
• g) die Vertikutier-Messer (12) sind in Gegenarbeitsrichtung und/oder im ohne Motorantrieb erfolgenden Schiebebetrieb des Gerätes aus der Eingriffsstellung herausschwenkbar und frei pendelnd angeordnet.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der die Vertikutier-Messer (12) tragenden Welle (8) von der Messerwelle des Rasenmähers über ein Vorgelege (2, 4) mittels eines Exzenters (5, 6) erfolgt, welcher über ein Zahnsegment (7, 8 a) auf die Messerwelle (8) einwirkt.

3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der die Vertikutier-Messer (12) tragenden Welle (8) mittels eines Winkelgetriebes mit Schneckentrieb erfolgt, der von der Welle des Rasenmähers angetrieben wird.

4. Gerät nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch ge­ kennzeichnet, daß dem Gerätegehäuse (18, 19) ein Halter (15, 16, 17) zugeordnet ist, der zur Abstützung des Reaktionsmomen­ tes am Gehäuse des mit dem Vertikutier-Anbaugerät ausgerüste­ ten Rasenmähers dient.