DE3608734C1 - Beschichtete Keramik-Wendeschneidplatte - Google Patents
Beschichtete Keramik-WendeschneidplatteInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung geht aus von einem
Schneidwerkzeug für die spanabhhebende Bearbeitung nach
der Gattung des Hauptanspruchs.
Beschichtete Schneidplatten sind in der DE-PS 24 43
160 beschrieben. Die dort beschriebenen
Schneidplatten-Grundkörper bestehen aus keramischen
Oxiden oder aus verschleißfesten keramischen Oxiden,
die mit einem oder mehreren Hartkarbiden und/oder
Nitriden und/oder Bindemetall gemischt sind. Zur
Verbesserung der Verschleißfestigkeit weist die
bekannte Schneidplatte eine Beschichtung aus
keramischen Oxiden auf, vorzugsweise aus den Oxiden
von: Al, Zr, Si, Ca, Mg, Ti und/oder Hf. Zwischen der
oxidischen Verschleißschicht und dem Grundkörper kann
zusätzlich eine Zwischenschicht aus einem oder
mehreren Karbiden und/oder Nitriden von Ti, Zr, Hf, V,
Nb, Ta, Cr, MO, W, Si und/oder B angeordnet sein.
Die DE-PS 31 44 192 sieht bei einem Verfahren zur
PVD-Beschichtung von Sinterkarbiden oder Cermets mit
Karbiden, Nitriden oder Oxiden von Metallen aus der
Gruppe IVa, Va und VIa des PSE und/oder Al2O3 und ZrO2
eine Zerstäubungsreinigung mit Wasserstoff oder
anderem Gasgemisch zur Verbesserung der Haftung der
Beschichtung auf den Grundkörpern vor.
Für aus Al2O3 oder eine Al2O3-Schicht aufweisende
Substrate sieht die EP-OS 85 240 Zwischenlagen aus
Titanoxid vor, auf der Nutzschichten aus Titannitrid,
Titankarbid oder Titancarbonitrid nach dem
CVD-Verfahren aufgetragen werden.
In der DE-OS 28 25 009 werden Hartmetallkörper mit
einer Aluminiumoxidschicht beschrieben, wobei vor
Auftrag der Aluminiumoxidschicht noch eine
Zwischenschicht aus verschleißfestem Karbid, Nitrid,
Carbonitrid und/oder Borid, u. a. aus Titankarbid,
Titannitrid und Titancarbonitrid aufgebracht wird.
Die DE-AS 25 25 185 betrifft ebenfalls verschleißfeste
Formteile mit Grundkörpern aus Hartmetall und sieht
vor Aufbringung der verschleißfesten Schichten aus
Aluminiumoxid und/oder Zirkonoxid den Auftrag von
inneren Teilschichten aus einem oder mehreren Boriden,
insbesondere von Diboriden der Elemente Titan,
Zirkonium, Hafnium, Vanadium, Niob, Tantal, Chrom,
Molybdän und Wolfram vor.
Zur Verbesserung der Gleichmäßigkeit bei der
Aufbringung der Beschichtung mittels des
CVD-Verfahrens wurde in der EP-OS 45 291 auch bereits
vorgeschlagen, während der Abscheidung einer im
wesentlichen aus Aluminiumoxid bestehenden Nutzschicht
dem aus Hartmetall oder Keramik bestehenden Substrat
vor, eine kontrollierte Menge von Schwefel, Selen
und/oder Tellur zuzufügen. Diese Schrift sieht
Zwischenschichten aus Karbiden, Nitriden,
Carbonitriden und/oder Boriden von einem oder mehreren
der Elemente Titan, Zirkonium, Hafnium, Vanadium,
Niob, Tantal, Chrom, Molybdän, Wolfram, Silizium
und/oder Beryllium vor.
Von den vorstehend beschriebenen Schneidwerkzeugen
haben im wesentlichen nur diejenigen mit einem
Grundkörper auf Basis von Hartmetallen eine gewisse
Verbreitung erfahren. Im Vergleich zu keramischen
Werkstoffen haben Hartmetalle infolge ihres
Bindemetallanteils aber eine geringere
Temperaturbeständigkeit, so daß hier noch gewisse
Nachteile, insbesondere bei infolge von hohen
Schnittgeschwindigkeiten verursachtem
Temperaturanstieg bestehen. Als nachteilig müssen auch
komplizierte Verfahrensbedingungen angesehen werden,
wie z. B. der Schwefelzusatz beim Abscheiden der
Beschichtung oder die Bildung einer TiO-Schicht aus
zuvor abgeschiedenem TiO2, da eine reproduzierbare
Arbeitsweise im Produktionsmaßstab dabei nicht immer
möglich ist.
Die Nachteile der bisher bekannten Zwischenschichten
auf Borid-, Karbid-, Nitrid- und Carbonitridbasis
bestehen in der noch nicht ausreichenden
Haftfestigkeitsverbesserung.
Die vorliegende Erfindung sieht deshalb ihre Aufgabe
in der Entwicklung eines Schneidwerkzeuges mit
verbesserter Temperaturbeständigkeit, wobei die
Nutzschicht auf dem Substrat über eine ausreichende
Haftungfestigkeit verfügt. Das Schneidwerkzeug soll
ferner unter Verzicht auf aufwendige
Verfahrensmaßnahmen unter Rückgriff auf übliche
Rohstoffe kostengünstig und im industriellen Maßstab
reproduzierbar herstellbar sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei
einem Schneidwerkzeug gemäß dem Gattungsbegriff des
Hauptanspruches die kennzeichnenden Merkmale von
Anspruch 1 vor.
Wenngleich auch noch nicht geklärt ist, worin die
hervorragende Eignung von Siliziumdioxid als
Zwischenschicht begründet ist, muß die Auswahl von
Siliziumdioxid als Glücksgriff verstanden werden, denn
aufgrund der minimalen thermischen Ausdehnung von nur
0,5×10-6 K-1 dieser Substanz im Vergleich zu der
wesentlich höheren thermischen Ausdehnung der
Grundkörperwerkstoffe - Al2O3 : 8×10-6 K-1 - mußte
eigentlich damit gerechnet werden, daß sich das
abgeschiedene SiO2 beim Abkühlen nach der Beschichtung
vom Grundkörper mit höherer thermischer Ausdehnung
lösen und damit die Haftung eher vermindern als
steigern würde. Unerwarteterweise stellte sich jedoch
heraus, daß SiO2 entgegen dieser Überlegung zu einer
guten Haftung zwischen einem aus keramischen
Werkstoffen bestehenden Grundkörper und einer
Nutzschicht, die im wesentlichen aus Aluminiumoxid,
Zirkoniumoxid, Hafniumoxid, deren Mischung oder aus
einem Titancarbonitrid der allgemeinen Formel Ti (C x ,
N1- x ), wobei x=0 bis 1 ist, besteht, führt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
besteht der Grundkörper im wesentlichen aus:
Aluminiumoxid, Zirkoniumoxid, einer Mischung von
Aluminiumoxid mit bis zu 20 Vol.-% Zirkoniumoxid, wobei
insbesondere Zusatzmengen von 2 bis 15 Vol.-% bevorzugt
sind; ferner aus einem die üblichen Sinterhilfsmittel
enthaltenden Siliziumnitrid, das entweder drucklos
gesintert oder heißgepreßt ist, sowie aus gesintertem
oder heißgepreßtem Siliziumnitrid, dem Hartstoffe,
vorzugsweise Titankarbid, Titannitrid, Titanborid,
Niobborid, Niobkarbid und Siliziumkarbid zugesetzt
sind, sowie aus gesintertem und kein metallisches
Silizium enthaltendem Siliziumkarbid, ferner aus
Aluminiumoxid mit einem Zusatz von 1 bis 40 Vol.-%
Titankarbid. Vor dem Auftrag der Zwischenschicht aus
Siliziumdioxid werden die Grundkörper gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform zur Ausbildung der
genormten Geometrien allseitig geschliffen
Zwischenschichten sowie Nutzschichten, jeweils mit
einer Dicke von 0,1 bis 5 µm haben sich als gut
geeignet erwiesen. Als besonders geeignet erwiesen
haben sich infolge ihres weniger stark ausgeprägten
Glascharakters jedoch Zwischenschichten einer Dicke
µm. Zwischenschichten dieser Dicke gelten
daher als besonders bevorzugt, weil die hohe
Sprödigkeit von Siliziumdioxid sich bei diesen
geringen Schichtdicken in negativer Hinsicht kaum
bemerkbar macht. Um gleichmäßige Schichten dieser
geringen Dicke erzeugen zu können, hat sich die
Anwendung des CVD oder PVD-Verfahrens, insbesondere
des CVD-Verfahrens als besonders geeignet erwiesen.
Der Auftrag der Siliziumdioxidschicht kann
beispielsweise erfolgen in Anlehnung an das in der
US-PS 40 99 990 beschriebene Verfahren zum Auftrag von
SiO2 -Schichten auf die innere Oberfläche von
Reaktorröhren.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Schneidplatte wird ein Grundkörper aus z., B. Al2O3,
jedoch ohne die in der vorerwähnten US-PS 40 99 990
beschriebene Voroxidierung, direkt mit SiO2
beschichtet durch Einwirkung einer Atmosphäre aus
einem 0,5% H2O enthaltendem Stickstoffträgergas, das
als Si-Träger 0,5% TEOS (Tetraethylorthosilikat)
enthält und bei 50 mbar und 780°C während einer
Behandlungsdauer von 1 h eine SiO2-Schicht von 0,5
µm Dicke abgeschieden. Es folgt eine nochmalige
Behandlung in einer Wasserdampfatmosphäre von 1 bar
bei 1000°C während 30 min. Die Abscheidung der
Nutzschicht erfolgt nach den bekannten CVD-Verfahren
zum Auftrag von TiC-Al2O3, TiC, TiN, Ti(C, N).
Die nachfolgenden Beispiele dienen der näheren
Erklärung der Erfindung.
Ein Grundkörper aus einer Mischung von Aluminiumoxid
und 12 Vol.-% Zirkoniumoxid wurde mit einer nach dem
CVD-Verfahren aufgebrachten Schicht aus Siliziumdioxid
mit einer Dicke von 0,5 µm versehen und
anschließend im gleichen Reaktor mit einer Schicht aus
Titancarbonitrid einer Dicke von 1,5 µm
beschichtet. Die Haftfestigkeit der
Titancarbonitrid-Schicht betrug 23 N.
Die Messung der Haftfestigkeit erfolgte nach dem
REVETEST-Verfahren, bei der das Substrat unter einer
mit steigender Last beaufschlagten Diamantspitze
fortbewegt wird.
Zum Vergleich wurde die gleiche
Titancarbonitridschicht auf dem Grundkörper aus
Aluminiumoxid mit 12 Vol.-% Zirkoniumoxid, ohne Auftrag
einer Siliziumdioxidzwischenschicht aufgebracht. Die
dabei ermittelte Haftfestigkeit betrug nur 4 N.
In weiteren Versuchen wurden Grundkörper aus:
Aluminiumoxid mit Zusatz von Magnesiumoxid und Siliziumdioxid als Sinterhilfsmittel,
Aluminiumoxid mit einem Zusatz von 20 Vol.-% Titankarbid
Siliziumnitrid mit Zusätzen von Magnesiumoxid und Yttriumoxid sowie Kalziumoxid als Sinterhilfsmittel,
Siliziumnitrid, das außer den vorerwähnten Sinterhilfsmitteln noch 20 Vol.-% Titankarbid enthält,
Siliziumnitrid, das außer den vorerwähnten Sinterhilfsmitteln noch 20 Vol.-% Titannitrid enthält,
Siliziumnitrid, das außer den vorerwähnten Sinterhilfsmitteln noch je 10 Vol.-% Titandiborid und Titankarbid enthält,
Siliziumkarbid mit einer Zwischenschicht aus: SiO2 und Nutzschichten aus jeweils: Aluminiumoxid, Titankarbid, Titannitrid und Titancarbonitrid versehen.
Aluminiumoxid mit Zusatz von Magnesiumoxid und Siliziumdioxid als Sinterhilfsmittel,
Aluminiumoxid mit einem Zusatz von 20 Vol.-% Titankarbid
Siliziumnitrid mit Zusätzen von Magnesiumoxid und Yttriumoxid sowie Kalziumoxid als Sinterhilfsmittel,
Siliziumnitrid, das außer den vorerwähnten Sinterhilfsmitteln noch 20 Vol.-% Titankarbid enthält,
Siliziumnitrid, das außer den vorerwähnten Sinterhilfsmitteln noch 20 Vol.-% Titannitrid enthält,
Siliziumnitrid, das außer den vorerwähnten Sinterhilfsmitteln noch je 10 Vol.-% Titandiborid und Titankarbid enthält,
Siliziumkarbid mit einer Zwischenschicht aus: SiO2 und Nutzschichten aus jeweils: Aluminiumoxid, Titankarbid, Titannitrid und Titancarbonitrid versehen.
Die Haftfestigkeit der Nutzschicht auf dem Substrat
bzw. der Zwischenschicht betrug in jedem Fall mehr als
20 N.
Die Figur zeigt in schematischer
Darstellung - im Querschnitt - einen Ausschnitt eines
Schneidwerkzeuges.
Die in der Figur gezeigte Schneidplatte (1) besteht
aus einem Grundkörper (2) aus Aluminiumoxid, auf dem
eine Zwischenschicht (4) aus Siliziumdioxid angeordnet
ist, die mit der Nutzschicht (3) aus Titancarbonitrid
abgedeckt ist.
Claims (6)
1. Schneidwerkzeug für die spanabhebende Bearbeitung
mit einem im wesentlichen aus gesinterten
keramischen Werkstoffen bestehenden Grundkörper,
einer auf den Grundkörper aufgetragenen
keramischen Zwischenschicht und einer äußeren
keramischen Nutzschicht, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf dem Grundkörper (2) angeordnete
Zwischenschicht (4) aus Siliziumdioxid und die
äußere Nutzschicht (3) im wesentlichen aus
Aluminiumoxid, Zirkoniumoxid, Hafniumoxid, deren
Mischung oder aus einem Titancarbonitrid der
allgemeinen Formel: Ti (C x , N1- x ) besteht, wobei x
= 0 bis 1 ist.
2. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Grundkörper (2) im
wesentlichen besteht: aus Aluminiumoxid oder
Zirkonoxid, aus einer Mischung von Aluminiumoxid
mit bis zu 20 Vol.-% Zirkoniumoxid, aus
Siliziumnitrid, aus Siliziumkarbid, einer
Siliziumnitrid und Hartstoffe umfassenden
Zusammensetzung oder aus einer
Mischung aus Aluminiumoxid mit 1 bis 40 Vol.-%
Titankarbid.
3. Schneidwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hartstoffe Titankarbid,
Titannitrid, Titanborid, Niobborid, Niobkarbid und
Siliziumkarbid sind.
4. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht
(4) eine Dicke von 0,1 bis 5 µm hat.
5. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nutzschicht (3)
eine Dicke von 0,1 bis 5 µm hat.
6. Schneidwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht
(4) und Nutzschicht (3) nach dem CVD oder
PVD-Verfahren aufgetragen sind.
Priority Applications (3)
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1987
- 1987-03-16 JP JP5911387A patent/JPS62224676A/ja active Pending
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