DE3608590A1 - Mobiler schraegaufzug - Google Patents
Mobiler schraegaufzugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen mobilen Schrägaufzug mit einem die
Führungsschienen und das Lastaufnahmemittel des Schrägaufzuges
tragenden Fahrgestell, an dem der hydraulische Antrieb für das
Teleskopieren der Führungsschienen, das Verfahren des Lastauf
nahmemittels und die Versorgung des Neigungsstellzylinders ange
ordnet ist.
Schrägaufzüge der vorgenannten Art finden Verwendung im Baugewerbe
und Bauhilfsgewerbe, insbesondere zum Transport von Lasten aus dem
ebenerdigen Bereich zum Dach, unter anderem jedoch auch als Möbel-
oder Gerüstaufzüge.
Derartige Aufzüge besitzen ein einachsiges Fahrgestell und können
mittels LKW, PKW oder dgl. von einem Einsatzort zum anderen ver
bracht werden. Zum Teleskopieren der einzelnen Führungsschienen, zum
Betreiben des Lastaufnahmemittels sowie zur hydraulischen Versor
gung des Neigungsstellzylinders, über den die Schräglage des Auf
zuges einstellbar ist, ist am Fahrgestell eine Antriebsvorrich
tung angeordnet, welche im Regelfall aus einem Benzinmotor be
steht, welcher eine nachgeschaltete Hydraulikpumpe antreibt, die
den Ölstrom für den Antrieb der Hydraulikmotore und damit der
Seilwinden bzw. für die Versorgung eines oder mehrerer hydrauli
scher Zylinder liefert.
Bei derartigen Schrägaufzügen wurde es als nachteilig empfunden,
daß das Transportfahrzeug den Aufzug in vielen Fällen aufgrund
örtlicher Gegebenheiten nur bis in den mittelbaren Bereich des
Einsatzortes verbringen kann. Das bedeutet, daß der Aufzug mit
entsprechendem Aufwand unter Zuhilfenahme mehrerer Personen zum
unmittelbaren Einsatzort gebracht werden muß. Dies gilt insbe
sondere auch, wenn - z. B. bei Dachdeckerarbeiten - die Position
des Aufzuges mit Bezug auf das Gebäude gewechselt werden muß, um
die Transportwege im Dachbereich so kurz wie möglich zu halten.
Ausgehend von dieser Problemstellung liegt der Erfindung die Auf
gabe zugrunde, den Aufzug unter Verzicht auf ein schleppendes Fahr
zeug im Bereich des Einsatzortes mobiler zu gestalten. Der Aufzug
soll - soweit es sich um relativ kurze Wege handelt - ohne Zuhilfe
nahme mehrerer Personen verfahren werden können. Dabei ist zu berück
sichtigen, daß die Fahrgestellräder jeweils einzeln oder gemein
sam Bodenunebenheiten überfahren können müssen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit der Lehre nach An
spruch 1. Hiernach wird auf die Versorgung durch einen Fremdan
trieb, wie z. B. ein fremdes Fahrzeug, verzichtet und gewisser
maßen von der ohnehin am Fahrgestell vorhandenen Eigenversorgung
für die einzelnen Funktionsabläufe des Aufzuges eine Leistungsver
zweigung abgenommen, die dem Antrieb des oder der Antriebsräder
des Aufzuges selbst dient. Hierdurch wird ermöglicht, daß der Be
dienungsmann, welcher das Ausfahren der Führungsschienen, die Bewe
gung des Lastaufnahmemittels und dgl. vornimmt, mittels der ohnehin
vorhandenen Antriebsvorrichtung den gesamten Aufzug von einer
Gebrauchsposition in eine andere verbringen kann.
Einzelheiten der Erfindung sind durch die Unteransprüche gekenn
zeichnet.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist jedem der beiden
Fahrgestellräder ein Hydraulikmotor zugeordnet, wobei der An
trieb von den Hydraulikmotoren auf die Fahrgestellräder über ein
Reibrad erfolgt, welches gegen die Lauffläche des Rades anpreßbar
ist. Dies erfolgt in Ausgestaltung der Erfindung derart, daß
beide Hydraulikmotore und damit beide Reibräder über eine ihnen
gemeinsame Schwenkachse verbunden sind; durch Verschwenken
der Schwenkachse wird auf beide Antriebsräder ein gleichmäßiger
Andruck ausgeübt, so daß beide Fahrgestellräder gleichmäßig von den
Hydraulikmotoren mitgenomnen werden. Die Hydraulikmotoren mit
ihren - vorzugsweise koaxial angeordneten - Reibrädern sind er
findungsgemäß an Lagerflanschen angeordnet, die ihrerseits un
drehbar mit der Schwenkachse verbunden sind. Die Schwenkbewegung
der Schwenkachse wird somit über die Lagerflansche und die Hy
draulikmotore auf die Reibräder übertragen. Da die Achse der Reib
räder somit zwar achsparallel , jedoch nicht koaxial zur Schwenk
achse liegt, ergibt sich eine Hebelwirkung, die ein ausreichend
starkes Anpressen der Reibräder an die Lauffläche der Fahrge
stellräder ermöglicht. Die Reibräder sind vorzugsweise an ihrer
Mantelfläche mit Nuten oder dgl. versehen, um eine optimale Kraft
übertragung mittels Reibschluß auf die Lauffläche der Antriebs
räder zu erzielen. Der Antrieb der Fahrgestellräder über die
Lauffläche kann sowohl über in Fahrrichtung vor den Fahrgestell
rädern als auch über in Fahrtrichtung hinter den Fahrgestellrädern
angeordnete Reibradantriebe erfolgen. Ausgehend von der dem Anspruch
1 zugrundeliegenden technischen Lehre kann die Erfindung auch so
verwirklicht werden, daß gemäß Anspruch 9 die Leistungsverzweigung
dem Antrieb der Fahrgestellräder über einen hydraulischen Radnaben
motor, einem auf die Radachse der Fahrgestellräder wirkenden Keil
riemenantrieb oder einem Kegelstirnradantrieb, welcher ebenfalls
unmittelbar auf die Radachse wirkt, dient.
Da bei dem Verfahren im Baustellenbereich unterschiedliche Boden
verhältnisse angetroffen werden, kann es zweckmäßig sein, die
Leistungsverzweigung so auszubilden, daß sie wahlweise mit Diffe
rential oder mit Differentialsperre gefahren werden kann, d.h.
daß beispielsweise mit Differentialsperre gefahren werden kann,
wenn bei einachsiger Ausbildung des Aufzuges ein Rad einen Bord
stein überfahren muß, wozu der gleichzeitige Antrieb beider Räder
erforderlich ist.
Sinngemäß wird in Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß
unter Verwendung der hydraulischen Antriebsvorrichtung für das
Teleskopieren der Führungsschienen, das Verfahren des Lastaufnahme
mittels und der Versorgung des Neigungsstellzylinders der Antriebs
vorrichtung ein Steuerblock zugeordnet ist, welcher ein in der
Pumpenleitung liegendes, als 4/3-Wegeventil ausgebildetes Steuer
ventil aufweist, dem in der zu den Hydraulikmotoren führenden
Leitung ein als Umschaltventil für Differentialbetrieb und
Differentialsperre dienendes 4/2-Wegeventil nachgordnet ist, wo
bei zwischen dem Steuerventil und dem Umschaltventil jeweils eine
zu jeweils einem Hydraulikmotor führende Versorgungsleitung vor
gesehen ist. Mittels dieser - an sich bekannten - Steuerung kann
mit bezug auf den hier in Frage stehenden mobilen Aufzug von dem
Bedienungsmann eine Anpassung an die örtlichen Verhältnisse vorge
nommen werden, in dem er den Antrieb wahlweise auf Differentialbe
trieb oder Differentialsperre umschalten kann.
Im Ergebnis wird eine Verbesserung der Mobilität des Aufzuges unter
Nutzung der ohnehin vorhandenen Energieversorgung erreicht.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spieles näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die Vorderansicht des Fahrgestells gegen die Fahrgestell
räder gesehen
Fig. 2 eine Seitenansicht gemäß Fig. 1
Fig. 3 den Reibradantrieb gemäß Fig. 2 in gelöster Position
Fig. 4 den Schaltplan für die Antriebsvorrichtung
In der Vorderansicht gemäß Fig. 1 wurde aus Gründen der Übersicht
lichkeit die die beiden Fahrgestellräder 3 verbindende Radachse 12
nur strichpunktiert angedeutet. Das Fahrgestell 1 weist in bekann
ter Weise einen Fahrgestellrahmen 7 auf, von dem nur die Seiten
holme 23 dargestellt sind. Über einen Winkel 24 ist an den Seiten
holmen 23 eine Tragplatte 25 (jeweils rechts und links) angeordnet,
an welcher das Lager 8 für ein Schwenkelement 6 befestigt ist. Das
Schwenkelement 6 besteht im wesentlichen aus einer Schwenkachse 9,
die endseitig undrehbar mit Lagerflanschen 11 verbunden ist. Wie
die Fig. 2 ausweist, ragen diese Lagerflansche 11 von der Schwenk
achse 9 nach unten und bilden gleichzeitig das Lager bzw. die Be
festigung für zwei Hydraulikmotore 2 und 2′, an die ausgangsseitig
koaxial die Reibräder 5 angeschlossen sind.
Die Verschwenkung der Schwenkachse 9 erfolgt über einen Stellhebel 10,
welcher in an sich bekannter Weise mit einer Rastvorrichtung 26 aus
gerüstet ist, deren Exzenter mit einer entsprechenden Kulisse
27 zusammenwirkt.
Am unteren Ende des Stellhebels 10 sind Winkelhebel 28 angeordnet,
welche ihrerseits fest mit der Schwenkachse 9 verbunden sind und
die Bewegung auf die Schwenkachse 9 übertragen.
Aus der Fig. 2 ist ersichtlich, daß bei Bewegung des Stellhebels
10 in Pfeilrichtung 28 beide Reibräder gegen die Lauffläche
(Mantelfläche 4) des jeweiligen Fahrgestellrades angepreßt werden.
Fig. 3 zeigt die Stellung des Stellhebels in gelöster Position.
Der Stellhebel 10 ist in der Nähe eines Steuerblockes 13 angeord
net, von dem die hydraulischen Leitungen, welche im Schaltbild
näher beschrieben sind, zu den beiden Hydraulikmotoren 2 und 2′
führen.
Aus der Fig. 4 ist ersichtlich, daß der von der Pumpe 18 - welche
der Energieversorgung der Teleskopschienen, des Lastaufnahme
mittels und des Neigungsstellzylinders dient - kommende Ölstrom
über die Pumpenleitung 15 dem Steuerventil 14 zugeführt wird. In
der dargestellten Schaltstellung b fließt der Pumpenstrom über die
Rücklaufleitung 19 zurück in den Tank.
Bei der Schaltstellung a des Steuerventils 14 und entsprechender
Schaltstellung a des nachgeordneten Umschaltventils 16 wird der
Ölstrom über die Versorungsleitung 17 dem Hydraulikmotor 2 und
über die weitere Leitung 22 dem Hydraulikmotor 2′ sowie die Leitung
17′ und die Rücklaufleitung 19 dem Tank 20 zufließen. Beide Hydro
motore werden gleichsinnig im geschlossenen Ölstrom liegend ange
trieben, d.h. es wird mit Differentialsperre gefahren.
Bei entsprechender Schaltstellung c des Steuerventils 14 und Bei
behaltung der Schaltstellung a des Umschaltventils 16 werden beide
Hydromotore in gleicher Weise, jedoch in umgekehrter Drehrichtung
angetrieben.
In der Schaltstellung a des Steuerventils 14 und der Schaltstellung b
des Umschaltventils 16 gelangt die Druckflüssigkeit über die Leitung
17 zum Hydraulikmotor 2 und über die Leitung 22 und die Rücklauflei
tung 19 zum Tank zurück. Gleichzeitig wird über die Leitung 15
und die Leitung 22 der Hydraulikmotor 2′ angetrieben, wobei die
Druckflüssigkeit über die Leitung 17′ und die Rücklaufleitung 19
ebenfalls zum Tank 20 zurückfließt. Es findet somit ein Belastungs
ausgleich zwischen den beiden Motoren statt, d.h. es wird im
Differentialbetrieb gefahren.
Die strichpunktiert dargestellte Leitung 21 dient als Leckölleitung.
- Bezugszeichenliste
1 Fahrgestell
2, 2′ Hydraulikmotore
3 Fahrgestellräder
4 Mantelfläche des Fahrgestellrades
5 Reibrad
6 Schwenkelement
7 Fahrgestellrahmen
8 Lager der Schwenkachse 9
9 Schwenkachse
10 Stellhebel
11 Lagerflansche
12 Radachse
13 Steuerblock
14 Steuerventil
15 Pumpenleitung
16 Umschaltventil
17, 17′ Versorgungsleitung
18 Pumpe
19 Rücklauf
20 Tank
21 Leckölleitung
22 Leitung
23 Seitenholme des Fahrgestells
24 Winkel
25 Tragplatte
26 Rastvorrichtung
27 Kulisse
28 Pfeilrichtung
a Schaltstellungen
b Schaltstellungen
c Schaltstellungen
Claims (11)
1. Mobiler Schrägaufzug mit einem die Führungsschienen und
das Lastaufnahmemittel des Schrägaufzuges tragenden Fahr
gestell, an dem der hydraulische Antrieb für das Teleskopieren
der Führungsschienen, das Verfahren des Lastaufnahmemittels
und die Versorgung des Neigungsstellzylinders angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der hydraulische Antrieb
der Versorgung mindestens eines weiteren Hydraulikmotors
zum Antrieb wenigstens eines der Fahrgestellräder dient.
2. Schrägaufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
jedem der beiden Fahrgestellräder ein Hydraulikmotor zugeord
net ist.
3. Schrägaufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Antrieb des Fahrgestellrades oder der Fahrgestellräder über
Reibschluß erfolgt.
4. Schrägaufzug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
oder die Hydraulikmotore (2, 2′) ausgangsseitig ein gegen die
Mantelfläche (4) (Lauffläche) des Fahrgestellrades anpreßbares
Reibrad (5) aufweisen.
5. Schrägaufzug nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedem der beiden Fahrgestellräder (3) ein mit
einem Reibrad versehener Hydraulikmotor (2, 2′) zugeordnet ist
und beide Hydraulikmotore mit den Ihnen zugeordneten Reib
rädern (5) über ein gemeinsames Schwenkelement (6) gegen
über dem Fahrgestellrahmen (7) gegen die Mantelfläche (4)
(Lauffläche) der Fahrgestellräder schwenkbar sind.
6. Schrägaufzug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
den beiden Hydraulikmotoren (2, 2′) gemeinsame Schwenkelement
(6) eine in Lagern (8) des Fahrgestells (1) drehbar gelagerte
Schwenkachse (9) ist.
7. Schrägaufzug nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschwenkung der Schwenkachse (9) durch einen selbst
sperrenden Stellhebel (10) erfolgt.
8. Schrägaufzug nach Anspruch 5-7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydraulikmotore (2, 2′) achsversetzt mit der Schwenk
achse (9) an undrehbar mit dieser verbundenen Lagerflanschen
(11) befestigt sind.
9. Schrägaufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb der Fahrgestellräder (3) über einen hydraulischen
Radnabenmotor, einen auf die Radachse (12) der Fahrgestell
räder wirkenden Keilriemenantrieb, einen Kegelstirnradantrieb,
oder dgl. erfolgt.
10. Schrägaufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb vorderseitig (in Fahrtrichtung gesehen) gegen die
Mantelfläche (4) (Lauffläche) des oder der Fahrgestellräder
(3) erfolgt.
11. Steuerung für die Versorgung zweier Hydraulikmotore zum Antrieb
zweier Fahrgestellräder des Fahrgestells eines einachsigen
Schrägaufzuges, dadurch gekennzeichnet, daß unter Verwendung
der hydraulischen Antriebsvorrichtung für das Teleskopieren
der Führungsschienen, das Verfahren des Lastaufnahmemittels
oder dgl. der Antriebsvorrichtung ein Steuerblock (13) zuge
ordnet ist, welcher ein in der Pumpenleitung (15) liegendes,
als 4/3-Wegeventil ausgebildetes Steuerventil (14) aufweist,
dem in der zu den Hydraulikmotoren (2, 2′) führenden Pumpen
leitung ein als Umschaltventil (16) für Differentialbetrieb
und Differentialsperre dienendes 4/2-Wegeventil nachgeordnet
ist, wobei zwischen dem Steuerventil und dem Umschaltventil
jeweils eine zu jeweils einem Hydraulikmotor (2, 2′) führende
Versorgungsleitung (17, 17′) vorgesehen ist.
Priority Applications (7)
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