DE3607525A1 - Bruchsicherung an einer schlitzwand - Google Patents
Bruchsicherung an einer schlitzwandInfo
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- E02D19/06—Restraining of underground water
- E02D19/12—Restraining of underground water by damming or interrupting the passage of underground water
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schlitzwand zur Abdichtung flüssigkeitsführender
und/oder gasführender Erdschichten, wobei in das
Erdreich ein Schlitz eingebracht und mit Dichtungsmaterial verfüllt
wird, wobei als Dichtungsmaterial ein plastisches Material
in den Erdschlitz eingebracht, darin eine Abdichtungsbahn abgesenkt
wird und das plastische Material vorzugsweise durch Zugabe
und/oder Mischungsanteile von Zement verfestigt wird.
In der Bundesrepublik Deutschland und anderen Industrieländern
gibt es eine Vielzahl kontaminierter Standorte. Dabei handelt es
sich z. B. um Mülldeponien, Raffinerien, Altölentsorger, Tankstellen,
Kokereien. Für die Sanierung derartiger Flächen gibt es
verschiedene Konzepte. Diese Konzepte gliedern sich im wesentlichen
in zwei Hauptgruppen. Die eine sieht eine Dekontaminierung
des Erdreiches vor. Die Dekontaminierung kann in situ erfolgen,
aber auch durch Aushub des Erdreiches und dessen Dekontaminierung
in einer mobilen oder stationären Anlage.
Das andere Sanierungskonzept sieht eine Einkapselung des Erdreiches
vor. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Einkapselung ist
eine Schlitzwand, welche den kontaminierten Bereich umgibt. Diese
Schlitzwand kann durch eine Horizontalabdichtung ergänzt werden.
Mit der Horizontalabdichtung unterhalb des kontaminierten Erdreiches
und einer oben vorgesehenen Abdeckung ergibt sich eine
vollständige Einkapselung.
Die Horizontalabdichtung unterhalb des kontaminierten Bereiches
kann durch natürliche, dichte Bodenschichten gebildet werden.
Dazu sind insbesondere Tonschichten geeignet. Die Horizontalabdichtung
kann aber auch durch eine künstliche Dichtung herbeigeführt
werden. Derartige Dichtungen lassen sich z. B. unter bergmännischer
Unterfahrung des kontaminierten Bereiches einbringen.
Sie können aber auch durch Bohrungen und/oder das Einpressen
und/oder Einziehen von Dichtungselementen bzw. Dichtungsbahnen
hergestellt werden.
Vertikalabdichtungen in Form von Schlitzwänden können aber auch
ohne Horizontalabdichtung unterhalb des kontaminierten Bereiches
vorkommen. Dann ist der kontaminierte Bereich z. B. nicht
grundwassergefährdet und mit einer Abdeckung gegen eindringendes
Oberflächenwasser versehen. Das Oberflächenwasser würde zu einer
Auslaugung bzw. Lösung der schädlichen Stoffe und deren Weitertragen
in das Grundwasser und das umgebende Erdreich führen.
Auch ohne Abdeckung kann eine Vertikalabdichtung sinnvoll sein,
wenn ein Abfließen kontaminierter Wässer bzw. das Eindringen von
Grundwasser durch Abpumpen und/oder Verpressen von Wasser verhindert
werden.
Herkömmliche Schlitzwände werden in Abschnitten hergestellt.
Dabei kann man sich auf die Verfüllung der Erdschlitze mit Bentonit
oder dergleichen Materialien beschränken, wenn keine besonders
hohen Anforderungen an die Abdichtung gestellt werden. Bei
höheren Anforderungen an die Abdichtung wird in das plastische
Dichtungsmaterial (Bentonit) eine zusätzliche Abdichtung abgesenkt.
Dazu eignen sich Spundbohlenwände. Es ist aber auch seit
langem bekannt, Abdichtungsbahnen aus Kunststoffmaterial in die
Erdschlitze abzusenken. Bisher konnten sich derartige Systeme
jedoch in der Praxis nicht durchsetzen.
Das wird auf die unterschiedlichen Festigkeiten von Spundbohlenwänden
gegenüber Abdichtungsbahnen aus Kunststoffmaterial zurückgeführt.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bereits ein Eingriff
in den Wasserhaushalt im Bereich der Erdschlitze zu einer
Änderung der Bodenmechanik und im Verfolg dessen zu mehr oder
weniger großen Setzbewegungen führt. Sobald das Erdreich an der
einen oder anderen Seite der Schlitzwand trocken fällt, entstehen
in den Erdschichten, die vorher wesentliche Wasseranteile hatten,
entsprechende Hohlräume, die leicht zu starken Setzbewegungen
führen.
Setzbewegungen finden ohne Änderung des Wasserhaushaltes auch in
Bergschadensgebieten statt.
Aufgrund der Setzbewegung kann eine Schlitzwand auf Biegung belastet
werden. Dem kann sich die Schlitzwand nicht anpassen, wenn
die Bentonitschlempe durch Zugabe von Zement verfestigt worden
ist. Ohne eine Armierung mit Baustahl oder dergl. muß es dann zu
einem Bruch der verfestigten Schlitzwand kommen.
Zwar hat das Kunststoffmaterial in der Regel eine erstaunliche
Dehnung, z. B. 500 bis 600%. Die hohe Dehnung des Kunststoffmaterials
wird gleichwohl in den meisten Fällen nicht ausreichend
sein, da die Abdichtungsbahn beiderseits der Bruchstelle vom
verfestigten Bentonit eingespannt ist und nur wenige Millimeter
breite Streifen der Abdichtungsbahn eine leicht mehrere Zentimeter
breite Bruchstelle überbrücken müssen.
Besonders empfindlich ist die Kunststoffabdichtungsbahn, wenn sie
an der Bruchstelle der Schlitzwand auf Abscherung belastet wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für die oben
beschriebenen Belastungsfälle eine Vorsorge zu treffen. Dies wird
nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die Abdichtungsbahn
mindestens einseitig eine zumindest lösbare Schutzlage und/oder
eine Gleitschicht aufweist und/oder Sollbruchstellen in der
Schlitzwand und/oder Fugen in der Schlitzwand vorgesehen sind.
Eine besonders vorteilhafte Lösung bietet die Schutzlage. Die
Schutzlage wird durch ein Vlies und/oder ein Gewebe uand/oder
Gummischrotmatten gebildet. Dazu können Fasern und/oder Fäden aus
Polyester und/oder Polypropylen und/oder Polyethylen verwendet
werden. Im Vlies liegen die Fasern oder Fäden ungeordnet, während
sich davon das Gewebe durch systematische Anordnung der Fäden
unterscheidet. Die systematische Anordnung gibt dem Gewebe eine
größere Festigkeit als dem Vlies.
Vliese sind zwar im Zusammenhang mit Kunststoffabdichtungsbahnen
bekannt, dabei handelt es sich aber um Glasvliese. Glasvlies wäre
hier als Schutzlage nicht geeignet, da die Glasfasern bei der zu
erwartenden Belastung an der Bruchstelle einer Schlitzwand brechen
würden. Indem die erfindungsgemäßen Vliese und Gewebe die
Schlitzwand an der Bruchstelle zusammenhalten, haben sie eine
ähnliche Funktion wie ein Baustahlgewebe als Armierung in einer
Betonwand.
Vorzugsweise sind die erfindungsgemäßen Vliese und Gewebe lösbar
mit der Kunststoffabdichtungsbahn befestigt. Das erleichtert die
Einbringung des Vlieses bzw. Gewebes. Das erfindungsgemäße Vlies
bzw. Gewebe wird vorzugsweise zusammen mit der Abdichtungsbahn
verlegt. Dabei kommt zwar auch eine vollständig lose Verlegung
des Vlieses bzw. Gewebes gegenüber der Abdichtungsbahn in Betracht.
Eine Verbindung zwischen Vlies bzw. Gewebe und Abdichtungsbahn
erleichtert jedoch die Montage und verringert den dazu
erforderlichen Aufwand. Bei einer Befestigung des Vlieses bzw.
Gewebes an der Abdichtungsbahn wird das Vlies bzw. Gewebe zwangsweise
mitgeführt, wenn die Abdichtungsbahn erfaßt und montiert
wird. Zu den ohnehin vorhandenen Gerätschaften für die Einbringung
der Abdichtungsbahn müssen keine gesonderten Gerätschaften
angeschafft werden.
Die zumindest lösbare Verbindung zwischen Abdichtungsbahn und
Schutzlage - das schließt auch die lose Verlegung der Schutzlage
gegenüber der Abdichtungsbahn ein - gewährleistet bei einem Bruch
der Schlitzwand ein Nachfließen von Material der Abdichtungsbahn
zur Bruchstelle hin. Dann kommt die hohe Dehnfähigkeit der Abdichtungsbahn
über einen großen Teil der Gesamtlänge der Abdichtungsbahn
zum Tragen. Zugleich ist von Vorteil, daß Kunststoffbahnen
einen geringen Gleitwiderstand besitzen, Polyethylen beispielsweise
einen mit zunehmendem Druck geringer werdenden Reibungsfaktor,
d. h. die Einspannung der Abdichtungsbahn in dem
verfestigten Bentonit wirkt dem erfindungsgemäßen Fließvorgang
zur Bruchstelle hin nur geringfügig entgegen.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist eine Mindestfestigkeit
für die Schutzlage vorgesehen. Die Festigkeit der durch Vlies
oder Gewebe gebildeten Schutzlage wird durch deren Gewicht bestimmt.
Eine ausreichende Festigkeit ist bereits bei 500 g/m2
gegeben. Die Obergrenze notwendiger Festigkeiten liegt voraussichtlich
bei Vliesen oder Geweben mit 2 000 g/m2.
Die erfindungsgemäße lösbare Verbindung zwischen Schutzlage und
Abdichtungsbahn wird vorzugsweise durch Klebung herbeigeführt.
Ausreichend sind Klebepunkte. Ihre Anzahl liegt zwischen 0,5 und
2,5/m2 bei einem Durchmesser von 5 bis 25 mm.
Eine Alternative zu der erfindungsgemäßen Schutzlage wird durch
ein der Abdichtungsbahn aufkaschiertes Gleitmittel gebildet. Das
Gleitmittel fördert lediglich das Nachfließen von Material der
Abdichtungsbahn, besitzt jedoch nicht die armierungsähnliche
Funktion der erfindungsgemäßen Schutzlage.
Eine weitere Alternative ist nach der Erfindung mit Sollbruchstellen
in der Schlitzwand gegeben, an denen die Abdichtungsbahn
mit einer Verdickung versehen ist. An der Verdickung, welche die
Form einer Wulst haben kann, besteht ein hohes Materialangebot.
Die Sollbruchstelle entsteht durch Ausbildung einer Schwachstelle
an der Schlitzwand. Im Falle des Bruches an dieser Schwachstelle
steht für eine Dehnung der Abdichtungsbahn dann bedeutend mehr
Material zur Verfügung als an anderen Stellen, d. h. an der
Bruchstelle kann sich eine Fuge mit einem Vielfachen der Breite
sonstiger Fugen an Bruchstellen bilden, bevor die Abdichtungsbahn
zerreißt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Verdickung durch ein
Hohlprofil gebildet wird. Bei ausreichend großen Abmessungen der
Verdickung bzw. des Hohlprofiles entsteht zwangsläufig an diesen
Stellen in der Schlitzwand eine Sollbruchstelle ohne zusätzliche
Maßnahmen, da dort die Materialstärke der Schlitzwand erheblich
verringert worden ist.
Das Hohlprofil gibt eine zusätzliche Sicherheit gegen Abscheren
der Abdichtungsbahn, indem die ggf. die Scherwirkung verursachenden
Bruchkanten einen dem äußeren Maß des Hohlprofiles entsprechenden
Abstand aufweisen, d. h. bevor es zu einer Scherwirkung
kommt, muß die gebrochene Schlitzwand sich um dieses Maß an der
Bruchstelle quer zur Schlitzwandebene versetzt haben.
Wahlweise wird die Verdickung bzw. das Hohlprofil mit der Verbindungsstelle
zwischen zwei Abdichtungsbahnen zusammengelegt, wenn
die Schlitzwand in Abschnitten gefertigt wird. An diesen Verbindungsstellen
können auch mit der Bahn einstückige oder angeschweißte
Fugenprofile eingesetzt werden.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen Horizontalschnitt durch eine erfindungsgemäße
Schlitzwand. Die Schlitzwand befindet sich im Erdreich 1 und
besitzt eine Tiefe von 30 m. Die Schlitzwand wird durch Bentonit
2 und eine Abdichtungsbahn 3 gebildet, die beidseitig mit einer
Gewebeschutzlage 4 versehen ist. Die Abdichtungsbahn 3 besteht
aus einem Hochdruckpolyethylen oder aus einem Ethylencopolymer.
Die Gewebefasern der Gewebeschutzlagen 4 aus Polyethylen oder
Polyamid 2 umschließen die Abdichtungsbahn mit den beiden Schutzlagen
4 und sind infolge einer Zementzumischung verfestigt.
Zwischen den Gewebeschutzlagen 4 und der Abdichtungsbahn 3 sind
Klebestellen 5 vorgesehen. Die Anzahl der Klebestellen ist 1/m2.
Der Durchmesser beträgt 10 mm. Die Klebung ist durch Heißklebung
entstanden.
Die Gewebeschutzlagen haben ein Flächengewicht von 1 000 g/m2, die
Abdichtungsbahn eine Dicke von 3 mm.
Im Falle eines Bruches der Schlitzwand werden die Bruchenden
durch die Gewebeschutzlagen aneinandergehalten bzw. wird verhindert,
daß an der Bruchstelle ein übermäßiger Spalt entsteht.
Zugleich lösen sich die Klebestellen 5 infolge der auf die Abdichtungsbahn
3 wirkenden Zugkräfte. Die Abdichtungsbahn kann
sich dann über eine relativ große Länge dehnen und so den an der
Bruchstelle entstandenen Spalt überbrücken ohne die Dichtwirkung
zu verlieren.
Nach Fig. 2 ist die Abdichtungsbahn 6 in Abständen mit einem
Hohlprofil 7 versehen. Aufgrund seiner großen Abmessungen ist die
durch Zement verfestigte Schlitzwand in ihrer Materialstärke
derart verringert, daß Setzbewegungen, welche die Schlitzwand
quer zur Schlitzwandebene belasten, im Bereich des Hohlprofils 7
zu einem Bruch führen. Das Hohlprofil verformt sich in dem entstehenden
Bruchspalt ohne zu zerreißen. Damit bleibt die Abdichtung
gewahrt.
Claims (11)
1. Schlitzwand zur Abdichtung flüssigkeitsführender und/oder
gasführender Erdschichten, wobei in das Erdreich ein Schlitz
eingebracht und mit Dichtungsmaterial verfüllt wird, wobei als
Dichtungsmaterial ein plastisches Material in den Erdschlitz
eingebracht, darin eine Abdichtungsbahn abgesenkt wird und das
plastische Material vorzugsweise durch Zugabe und/oder Mischungsanteile
von Zement verfestigt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abdichtungsbahn
mindestens einseitig eine zumindest lösbare Schutzlage (4)
und/oder eine Gleitschicht aufweist und/oder Sollbruchstellen
in der Schlitzwand und/oder Fugen in der Schlitzwand vorgesehen
sind.
2. Schlitzwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzlage (4) durch ein Vlies
und/oder ein Gewebe und/oder Gummischrotmatten gebildet wird.
3. Schlitzwand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzlage (4) durch Fasern
und/oder Fäden aus Polyester und/oder Polypropylen und/oder
Polyethylen und/oder Polyamid gebildet wird.
4. Schlitzwand nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schutzlage (4) mindestens ein Gewicht von 500 g/m2 aufweist.
5. Schlitzwand nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schutzlage (4) mit der Abdichtungsbahn verklebt ist.
6. Schlitzwand nach Anspruch 5, gekennzeichnet
durch Klebepunkte (5).
7. Schlitzwand nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der Klebepunkte 0,5 bis
2,5/m2 beträgt und die Klebepunkte (5) einen Durchmesser von 5
-25 mm aufweisen.
8. Schlitzwand nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine aufkaschierte Gleitmittelschicht.
9. Schlitzwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdichtungsbahn an der Sollbruchstelle
eine Verdickung aufweist.
10. Schlitzwand nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdickung durch ein Hohlprofil
(7) gebildet wird.
11. Schlitzwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitzwand in Abschnitten gefertigt
wird, wobei zwischen den Abschnitten eine Verbindung der
Abdichtungsbahn vorgesehen ist, die durch ein mit der Bahn
einstückiges oder angeschweißtes Fugenprofil gebildet wird.
Priority Applications (4)
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Family Applications (2)
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Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (3)
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