DE3607438A1 - Verputzte aussen- oder innenwand und auf eine derartige wand aufzutragende schicht - Google Patents

Verputzte aussen- oder innenwand und auf eine derartige wand aufzutragende schicht

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DE3607438A1 DE19863607438 DE3607438A DE3607438A1 DE 3607438 A1 DE3607438 A1 DE 3607438A1 DE 19863607438 DE19863607438 DE 19863607438 DE 3607438 A DE3607438 A DE 3607438A DE 3607438 A1 DE3607438 A1 DE 3607438A1
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Description

  • Verputzte Außen- oder Innenwadand auf einer derartige
  • Wand~aufzutrageade~Sehleht Die in üblicher Weise gemauerten Außen-- oder Innenwände sind wegen der verwendeten Bausteine nicht maßhaltig und es entstehen ungenaue und windschiefe Wandflachen, die dureh vielfache Umwelteinflüsse beschädigt werden können.
  • Zum Abgleich dieser fehlenden Maßhaltigkeit ist ein spezieller Verputz sowohl innen als auch außen erforderlich. überlicherweise wird entweder ein etwa zwei bis drei Zentimeter dicker einlagiger Putz verwendet oder ein zweilagiger Putz, der ebenfalls eine Gesamtdicke von etwa zwei bis drei Zentimetern erreicht. Diese Arbeitsweise verursacht hohe Material- und Arbeitskosten und bedingt zwangsläufig bei größeren Bauwerken einen zu Buche schlagenden Raumverlust. Daruber hinaus müssen derartige Wände lange Zeit trocknen. Im allgemeinen wird mit einer Trocknungszeit von fünf bis sechs Wochen gerechnet.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine gemauerte, verputzte Außen- oder Innenwand zur Verfugung zu stellen, die optimal maßhaltig und in besonders vorteilhafter Weise verputzt ist und eine, auf derartige Wände aufzutragende schützende und dekorierende Schicht.
  • Erfindungsgemäß wird die Außen- oder Innenwand zunächst aus Gasbetonsteinen gemauert. Auf der gemauerten Wand- fläche werden wenigstens die Fugen entweder mittels Mörtel und/oder einem Material mit Gasbetongranulat oder durch aus den Fugen herausquellendem überschüssigem, abgestrichenem Klebstoff abgedeckt und eine schwer entflammbare, dehnungsfähige und feuchtigkeitsregulierende Schicht mit strukturierter Oberfläche aus einem Gemisch von Fasern wird auf diese Wand aufgetragen. Das Fasergemisch kann dabei nur aus Naturfasern oder nur aus KunststoffaCern oder aus einer beliebigen Zusammensetzung aus Natur- mit Kunststoffasern bestehen.
  • Die Fugenabdeckung ist vorgesehen, damit durchscheinende Fugen keine unerwünschte Musterung auf der Wand erzeugen. Die Fugenabdeckung kann mittels Mörtel oder eines Materials mit Gasbetongranulat erfolgen. Häufig werden die Steine unter Verwendung eines Klebstoffs, der im Uberschuß verwendet wird, aufeinandergesetzt. Der überschüssige Klebstoff quillt beim Zusammendrücken der Steine aus c:en Fugen. Der überschüssige, aus den Fugen herausquellende Klebstoff wird mit einer Kelle oder einem Spachtel so abgestrichen, daß die Fugen dadurch eben verschlossen sind.
  • Es liegt ir Rahmen der Erfindung, wenn gewünscht, die gesamte gemauerte Wand, die aus Gasbetonsteinen gemauert ist, mit einem Dünnbettmörtel zu beschichten, der etwa zwei bis drei Millimeter dick sein kann. Es kann aber auch eine Verschlemmung vorgenommen oder ein Dünnputz von etwa drei bis zwei Millimeter aufgetragen werden.
  • Diese außerordentlich dünne Wandbeschichtung dient zur Abdeckung der Wand und/oder Mörtelfugen. Auf diese Beschichtung wird dann die strukturierte Oberfläche aus einem Gemisch von Fasern aufgebracht. Die Beschichtung aus einem Gemisch von Naturfasern weist spezielle Materialeigenschaften wie Dehnungsfähigkeit, Feuehtigkeitsregulierung, Atmungsfähigkeit, Warmedämm- sowie Schalldämmeigenschaften auf.
  • Dieses Gemisch aus Naturfasern kann insbesondere aus Naturprodukten wie Baumwolle, Gräser und Pflanzen bestehen, die miteinander vermischt werden. Es werden hierzu Naturfasern verwendet, die sehr stabil und miteinander verträglich sind und deren Gewicht derart ist, daß nach erfolgter Beschichtung sich ein gleichmäßiges Oberflächenbild ergibt.
  • Die Naturfasern sind miteinander verankert. Dies führt zu einer hohen Verkettungszahl. Die Fasern iiegen nicht unabhängig voneinander aufeinander und nebeneinander sondern haben sich durch Verbindung mit Flüssigkeit, besonders mit Wasser miteinander verschlungen und verankert. Daraus ergibt sich eine große Dehnungsfähigkeit, so daß sich bei starken Temperaturunterschieden die Beschichtung zusammenziehen und dehnen kann, ohne daß sich die beschichtete Fläche verändert. Die Beschichtung löst sich ebenfalls nicht von der Wand ab. Die Beschichtung wird nach dem Auftragen und nach Trocknung ein Bestandteil des darunterliegenden Untergrundes, da sich die Fasern auch teilweise im Untergrund verankern.
  • Mit Vorteil wird ein Fasergemiseh aus Baumwollfasern folgender Zusammensetzung 12 7 - 23 7 Spinnbaumwolie 30 % - 40 % first cut (1. Schnitt) Linters 43 7 - 53 7 second eut (2. Schnitt) Linters verwendet. Eine besonders vorteilhafte, schwer entflammbare, dehnungfähige und feuchtigkeitsregulierende Schicht wird erhalten, wenn das Fasergemisch Baumwollfasern folgender Zusammensetzung 17 % Spinnbaumwolle 35 % first cut Linters 48 7 second cut Linters enthält. Die Fasern der Spinnbaumwolle bekönnen eine Länge von 20 mm - 50 mm haben. Die first cut Linters können Längen im Bereich von 2,5 mm - 6 mm aufweisen und die verwendeten second cut Linters eine Länge im Bereich von 2 mm - 3,5 mm. Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, Linters mit einer Länge von etwa 3 mm zu verwenden.
  • Die verwenceten Baumwollfasern haben eine perfekte kristalline Struktur (Beispiel: Linters 2,15 Zellstoff, 1,48 Kristallinität). Fasern mit einer hohen Orientierung der Micellarstränge und Fibrillen werden bevorzugt.
  • Bei der Verarbeitung der Fasern wird zunächst eine alkalische Druckkochung durchgeführt und dann eine mehrstufige Bleiche. Zum Bleichen werden insbesondere Natriumchlorid und Natronlauge verwendet. Nach dem Trocknen wird das Material kalandriert. Die Baumwolle wird wieder aufgeflockt.
  • Neben dem Hauptbestandteil Baumwolle können als Zusatz Kokosfasern, Reisschalen gemahlen, Reisschalen im ganzen und Andengras sowie Vermiculite vorgesehen sein kennen. £+ 0 Die für diese Baumwollbeschichtung verwendeten Baumwollfasern unterschiedlicher Länge sind mit Wasser dispergierbar.
  • Eine weitere Beschichtung weist unterschiedliche Baumwollanteile auf. Es werden Baumwollefasern unterschiedlichter Längen miteinander vermischt und beispielsweise asiatische Gräser, Pflanzen- und Baumbestandteile, z. B.
  • Bestandteile einer Japanischen Zypresse, hinzugefügt.
  • Alle genannten Zusatzstoffe können der erfindungsgemäßen Schicht einzeln oder in beliebiger Zusammensetzung zugesetzt werden.
  • Derartige Beschichtungen führen zu guten Schallisolationseigensehaften. Die Schallabsorbtion ist sehr gut.
  • Ferner wird eine gute Wärmeisolation erreicht. Die erfindungssemaße Schicht reguliert die Feuchtigkeit, da sie in der Lage ist, Feuchtigkeit ohne Strukturänderungen zu absorbieren. Feuchtigskeitsregulierung im Sinne der Patentanmeldung bedeutet nicht fließendes Wasser.
  • Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß verschmutzte oder beschädigte Wandteile in einfachster Weise durch eine Neubeschichtung oder Nachbeschichtung ausgebessert werden können.
  • Es können alle an Natur- und Kunststoffasern gestellten Dekorwünsche erfüllt werden.
  • Gemäß weiterer Erfindung wird eine auf Außen- oder Innenwände, insbesondere als Verputz aufbringbare, schwer entflammbare, dehnungsfähige und feuchtigkYt-' regulierende Schicht mit einer strukturierten Oberfläehe, die ein Gemisch von miteinander verschlungenen und verankerten Fasern enthält, zur Verfügung gestellt. Es kann sich dabei um eine Schicht handeln, die für einen Neuverputz, d. h. für Renovierungsarbeiten verwendet wird, oder aber um eine Beschichtung bei einem Neubau, dessen Außen- oder Innenwände aus einem beliebigen Baumaterial hergestellt sind. Die in dieser Schicht verwendeten Fasern umfassen erfindungsgemäß ein Baumwollgemisch nach einem der Ansprüche 16 - 24. Das in dieser Schicht verwendete Gemisch aus Fasern kann neben Baumwolle noch Zusätze von Kork, Kokosfasern, Reisschalen gemahlen, F'eisschalen im ganzen und Andengras sowie Vericulite enthalten. Der Baumwolle können auch asiatische Gräser und Pflanzen- und Baumbestandteile zugemischt sein.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
  • Die Zeichnung zeigt eine perspektivische Teilansicht einer Außen oder Innenwand 1. Diese Außen- oder Innenwand 1 wird aus Gasbetonsteinen 2 ausgeführt. Die Verwendung von Gasbetonsteinen 2 ermöglicht eine sehr große Maßhaltigkeit der Außen- oder Innenwand 1. Die Außen-oder Innenwand 1 kann den verlangten Baumassen entsprechend o genau ausgeführt werden, daß nachträgliche Egalisieruna,sarbeiten nicht mehr erforderlich sind. Die Wandfläche 3 weist Fugen 4 auf. Zur Herstellung der Wandverkleidung können, wie schematisch dargestellt, die Fugen 4 mittels eines Mörtels 5 oder eines Materials auf der Basis von Gasbetongranulat abgedeckt werden. Diese Abdeckung erfolgt, um ein Durchscheinen der Fugen 4 zu verhindern. Auf die Wandflä.che 3 mit den, wie bei 5 dargestellt, abgedeckten Fugen 4 wird die strukturierte Beschichtung 6 aufgetragen. Diese strukturierte Beschichtung 6 bedeckt die gesamte Wandfläche 3 und dient sowohl der Dekoration als auch der Schall- und Wärmedämmung. Weiterhin kann ein weitgehender Brandschutz in Abhängigkeit von der Stärke der auf die Wand 1 aufzutragenden Schicht 6 erreicht werden.
  • Wie im rechten Abschnitt der Fig. dargestellt, kann aber auch die gesamte Wandfläche 3 mit einer Schicht aus einem Dünnbettmörtel 5 beschichtet sein. Dieser Dünnbettmörtel 5 ist etwa ein bis wei Millimeter stark.
  • Falls gewünscht, kann noch eine Verschlemmung aufgetragen werden. Als Schicht 5 kann ferner ein Dunnputz mit einer Dicke von etwa zwei bis drei Millimeter verwendet werden. Diese Beschichtung 5 dient hauptsächlich zur Abdeckung der Wand- und Mörtelfugen. Auf diese Schicht 5 wird dann die strukturierte Schicht 6 aus einem Gemisch von Fasern aufgetragen.
  • - Leerseite -

Claims (1)

  1. Verutzte Außen- oder Innenwand und auf eine derartige Wand aufzutragende Schicht Patentansprüche 1. Verputzte Außen- oder Innenwand, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Wandfläche (3) der aus Gasbetonsteinen (2) gemauerten Wand (1) die Fugen (4) entweder mittels Mörtel (5) und/oder einem Material mit Gasbetonrranulat oder durch aus den Fugen (4) herausquellendem, überschüssigem abgestrichenem Klebstoff abgedeckt sind, und daß eine schwer entflammbare, dehnungsfähige, feuchtigkeitsregulierende Schicht (6) mit strukturierter Oberfläche aus einem Gemisch von miteinander verschlungenen und verankerten Fasern auf diese Wand aufgebracht ist.
    2. Außen- oder Innenwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern Naturfasern sind.
    3. Außen- oder Innenwand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fasergemisch aus Baumwolle, Gattung Hirsutum folgende Zusammensetzung 12 X - 23 X Spinnbaumwolle 30 % - 40 Y. first cut (1. Schnitt) Linters 43 x. - 53 , second cut (2. Schnitt) Linters enthält.
    4. Außen- oder Innenwand nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasergemisch Baumwollfasern folgender Zusammen- Setzung 17 % Spinnbaumwolle 35 7. first cut Linters 48 % second cut Linters enthält.
    5. Außen- oder Innenwand nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnbaumwolle eine Länge von 20 mm - 50 mm hat.
    6. Außen- oder Innenwand nach einem der Ansprüche 3 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnbaumwolle Querschnitt mit einer Längsachse von 19 um und einer Querachse von 8 um aufweist.
    7. Außen- oder Innenwand nach einem der Ansprüche 3 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß die first cut Linters eine Länge von 2,5 mm - 6 mm, insbesondere von etwa 3 mm, aufweisen.
    8. Außen- oder Innenwand nach eine der Ansprüche 3 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß die first cut Linters einen Faserdurchmesser im- B- - -reich von 17 /um - 27 µm aufweisen.
    9. Außen- oder Innenwand nach einem der Ansprüche 3 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß die first cut Linters einen Cellulosegehalt von 83 7.
    - 86 % haben.
    10. Außen- ocer Innenwand nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß die seccnd cut Linters eine Länge von 2 mm - 3 mm haben.
    11. Außen- oder Innenwand nach einem der Ansprüche 1 -10, dadurch gekennzeichnet, daß die second cut Linters einen Faserdurchmesser von 17 um - 27 pm haben.
    12. Außen- oder Innenwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern Kunststoffasern sind.
    13. Außen- oder Innenwand nach einem der Ansprüche 1 -12, dadurch gekennzeichnet, daß auf die gesamte gemauerte Wand (1) ein Dunnbettmortei (5) und/oder eine Verschlemmung und/oder ein Dünnputz oder eine quarzsandhaltige Dispersionsfarbe aufgetragen ist.
    14. Außen- oder Innenwand nach einem der Ansprüche 2 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aus Naturfasern aus Baumwolle mit Zusatz von Kork, Kokosfasern, Reisschalen gemahlen, Reisschalen im ganzen und Andengras sowie Vermiculite besteht.
    15. Außen- oder Innenwand nach einem der Ansprüche 2 11 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aus Naturfasern Baumwolle unterschiedlicher Längen, asiatische Gräser und Pflanzen- und Baumbestandteile umfaßt.
    16. Eine auf eine Außen- oder Innenwand aufzutragende Schicht, insbesondere Verputz, bestehend aus einem Gemisch von miteinander verschlungenen und verankerten Baumwollfasern der Gattung Hirsutum folgender Zusammensetzung: 12 % - 23 % Spinnbaumwolle 30 % - 40 % first cut (1. Schnitt) Linters 43 X - 53 % second cut (2. Schnitt) Linters !7. Schicht nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasergemisch Baumwollfasern folgender Zusammensetzung 17 % Spinnbaumwolle 35 % first eut Linters 48 % second cut Linters enthält.
    18. Schicht nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnbaumwolle eine Länge von 20 mm - 50 mm hat.
    19. Schicht nach einem der Ansprüche 16 - 18, dadurch gekennzeichnet, daß die first cut Linters eine Länge von 2,5 mm - 6 mm und einen Faserdurchmesser im Bereieh von 17 um - 27 pm aufweisen, 20. Schicht nach einem der Ansprüche 16 - 19, dadurch gekennzeichnet, daß die first cut und second cut Linters einen Celiulosegehalt von 83 % - 86 7 haben.
    21. Schicht nach einem der Ansprüche 16 - 20, dadurch gekennzeichnet, daß die second cut Linters eine Länge von 2 mm - 3 mm, haben.
    22. Schicht nach einem der Ansprüche 16 - 21, dadurch gekennzeichnet, daß die second cut Linters einen Faserdurchmesser von 17 pm - 27 jum haben.
    23. Schicht nach einem der Ansprüche 16 - 22, gekennzeichnet durch einen Zusatz von Kork, Kokosfasern, Reissehalen gemahlen, Reisschalen im ganzen und Andengras sowie Vermiculite enthält.
    24. Schicht nach einem der Ansprüche 16 - 23, dadurch gekennzeiehnet, daß das Gemisch aus Naturfasern Baumwolle unterschiedlicher Längen, asiatische Gräser und Pflanzen- und Baumbestandteile umfaßt.
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