DE69501587T2

DE69501587T2 - Schallschluckende systeme für innenwände, decken usw. in gebäuden und verfahren zur herstellung solcher schallschluckenden systeme

Info

Publication number: DE69501587T2
Application number: DE69501587T
Authority: DE
Inventors: John Fellert
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1994-05-10
Filing date: 1995-05-09
Publication date: 1998-09-10
Anticipated expiration: 2015-05-10
Also published as: EP0759110A1; DE69501587D1; AU2541295A; JPH09512871A; EP0759110B1; ES2115383T3; DK0759110T3; ATE163057T1; WO1995030804A1; SE9401615D0; SE9401615L; SE507187C2

Description

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schallschlucksystem für Innenwände, Decken usw. in Gebäuden, insbesondere in großen Gebäuden, wie Konzerthallen und dergleichen, und außerdem ein Verfahren zur Herstellung solcher Schallschlucksysteme.

Hintergrund der Erfindung

Verschiedene Gebäude sind auf unterschiedliche Weise konstruiert. Sie sind groß oder klein und bestehen aus einem Material, wie Stein, Beton, Backsteinen, Holz usw., und daher haben sie unterschiedliche Festigkeit, Wärmeisoliereigenschaften und Schallschluckeigenschaften in den Wänden, Fußböden und Decken. In Gebäuden, wo die Wärmeisolier- und Schallschluckeigenschaften unzureichend sind, ist es möglich, Wände und Decken mit weiterem Material zu überziehen, um diese unzureichenden Eigenschaften zu verbessern. Oftmals wird die Decke abgehängt, und die Wände werden verkleidet, wie beispielsweise mit Hilfe von Querbalken und Schallisoliermaterialien. Das Material besteht oftmals aus Faserplatten, Minarettplatten und Gips, und die Isolierung kann aus unterschiedlichen porösen Materialien, wie Mineralwolle, bestehen.
Die Arbeit einer Verbesserung der Gebäude in dieser Hinsicht ist oft teuer, und selbst wenn die Materialien für die Renovierung gut sein könnten, sind sie häufig in einiger Hinsicht ungenügend, besonders in bezug auf die Schallschluckfähigkeit.
Die schwedische Patentschrift Nr.210 391 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer schallschluckenden Platte, die aus Mineralwollplatten besteht, auf welchen ein organisches faserbildendes Material in geschmolzener, gelöster oder emulgierter Form aufgespriiht wird, wobei das organische Material nach der Aufbringung dünne Fäden bildet.
Es war daher beim Umbau von Gebäuden seit langem ein Problen, in der Lage zu sein, Wände und Decken derart zu beschichten, daß die Schallabsorption zufriedenstellend ist. Besonders in Konzerthallen, Konferenzräumen, Montagehallen, Büros und dergleichen führte dies zu einem ungleichmäßigen Überziehen der Wände, da die Akustik von einigen Wänden anders sein muß als von anderen Wänden und dergleichen. Es war daher seit langem ein Wunsch, ein Schallschlucksystem für solche Räume zu erzeugen, welches sowohl die Akustik als auch die anderen Eigenschaften einschließlich der Sichtoberfläche befriedigt.

Zusammenfassung der Erfindung

Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung wurde ein Schallschlucksystem für Innenwände, Decken usw. in Gebäuden erhalten, welches durch eine erste Schicht aus Mineralwolle, die an der Wand, Decke usw. durch Kleben, Aufschrauben oder dergleichen befestigt wird, und eine zweite Schicht im wesentlichen aus Baumwollfasern, die auf der ersten Schicht durch Aufsprühen aufgebracht wird, gekennzeichnet ist.
Gemäß der Erfindung ist es zweckmäßig, daß die erste Schicht aus einer Platte mit einer Dicke von 2 bis 4 cm besteht und die zweite Baumwollschicht eine Dicke von 2 bis 3 mm hat.
Die zweite Schicht kann gemäß der Erfindung andere Farben und Muster bildende Körner oder Fasern enthalten.
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung eines Schallschlucksystems für Innenwände, Decken usw. in Gebäuden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß auf einer ersten Mineralwollschicht in der Form einer Platte oder von Platten, die geeignet sind, durch Kleben, gegebenenfalls mit Hilfe von Profilen und/oder Schrauben, an dem Untergrund befestigt zu werden, eine zweite Schicht, die aus einer Baumwollsuspension besteht, aufgebracht wird, vorzugsweise durch Aufsprühen in einer oder mehreren Stufen.
Gemäß der Erfindung ist es weiterhin zweckmäßig, daß Fugen, Ecken oder dergleichen der Mineralwollplatten gefüllt, durch Glasfaserstreifen durch Aufkleben bedeckt oder beispielsweise durch Platten verstärkt werden, worauf an geeigneten Stellen eine Sperrschichtfarbenschicht aufgebracht wird und die Baumwollsuspension in zwei Stufen mit Zwischentrocknen aufgesprüht wird.

Kurze Beschreibung der Zeichnung

Die Erfindung wird nachfolgend in weiteren Einzelheiten in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung beschrieben, in welcher
Fig. 1 ein Beispiel eines Schallschlucksystems zeigt, das auf einer Wand oder einer Decke in einer Ecke befestigt ist,
Fig. 2 das Schallschlucksystem gemäß der Erfindung auf Querbalken befestigt zeigt,
Fig. 3 das Schallschlucksystem auf einer Außenecke in einem Gebäude befestigt zeigt und
Fig. 4 ein Diagramm des Absorptionsfaktors α als eine Funktion der Frequenz, die man durch Absorptionstests von Schall in dem Schallschlucksystem nach der Erfindung erhält, zeigt.

Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen

Fig. 1 zeigt, wie das Schallschlucksystem nach der Erfindung in einer Innenecke befestigt wird. Dies erreicht man, indem man zunächst ein Profil 1 in einer geeigneten Weise, wie beispielsweise unter Verwendung einer Schraube, je nach dem Material in der Wand 2 befestigt. Danach werden die Isolierplatten 3 mit Hilfe eines geeigneten abbindenden Mörtels 4 aufgeklebt. Der abbindende Mörtel kann von unterschiedlicher Art sein, doch sollte er eine gewisse Elastizität haben. Die Mineralwollplatten 3 sollten auf jener Seite, die zu dem Raum hin blickt, glatt und auf jener Seite, auf welcher der abbindende Mörtel aufgebracht werden soll, rauh sein. Der abbindende Mörtel wird bequemerweise mit Hilfe eines gezahnten Kittmessers aufgebracht und in die Platte eingearbeitet. Danach wird die Platte gegen den Untergrund mit Hilfe eines Glättbrettes aufgedrückt, um Druckstellen zu vermeiden, wenn die Platte gegen den Untergrund gepreßt wird. Die Platten werden Kante an Kante bündig mit möglichst gleichmäßigen Fugen befestigt. Alle äußeren Fensterecken, Türecken und anderen äußeren Ecken werden mit U-förmigen Plattenleisten, Glasfaserbahnen oder Verstärkungskitt verstärkt.
Ein selbstklebender Glasfaserstreifen wird zweckmäßig auf allen Fugen ohne Verkitten aufgeklebt. Oberflächen, die in Verbindung mit Glasfaserbahn verkittet werden, sollten mit einem Sperranstrich versehen werden, so daß keine unerwünschte Farbe durch die Außenschicht sichtbar ist oder ein ungleichmäßiges Ansaugen in dem Untergrund auftritt.
Nach Befestigung der Isolierplatten 3 wird die Oberflächenschicht 5 zweckmäßig durch Aufsprühen aufgebracht. Diese besteht aus Fasern, vorzugsweise Baumwollfasern. Das Aufsprühen erfolgt zweckmäßig in zwei Stufen, wobei eine Menge Baumwollschicht entsprechend etwa 40 % der Gesamtmenge in einer ersten Stufe aufgebracht wird und der Rest, 60 %, in einer zweiten Stufe. Zwischen dem Besprühen sollte man die Oberfläche ungefähr 2 bis 3 h oder bis zum nächsten Tag etwas trocknen lassen.
Wenn eine gleichmäßige Oberfläche erwünscht ist, kann sie nach dem ersten Besprühen mit Hilfe eines Glättungsbrettes geglättet werden. Ein solches Glätten kann auch nach der ersten Aufbringung stattfinden, doch wenn eine strukturierte Oberfläche erwünscht ist, kann sowohl das erste als auch das zweite Glätten gespart werden.
Das Fasergemisch, das aufgesprüht wird, sollte aus Baumwolle mit einem geeigneten Feinzerkleinerungsgrad und Wasser bestehen. Das Gemisch kann auch Textilfasern, Pflanzenfasern aus Fichten, Zypressen und anderen Koniferen enthalten. Verschiedene Zusätze, wie Glimmer, Biolith, Muskovit und Silicaber, können vorteilhafterweise zugegeben werden, um unterschiedliche Effekte zu erzielen. Die Baumwollfasern, die im Handel erhältlich sind, werden einfach mit Wasser vermischt, um eine geeignete Konsistenz zu erhalten. Fasern auf Zellulosebasis, die von Baumwollfasern verschieden sind, können auch verwendet werden, doch zeigte sich, daß sie nicht die gleiche Qualität der Schicht ergeben. Die Baumwollfasern ergeben die geeignete Elastizität, während andere Zellulosefasern eine Neigung haben, eine harte schrumpfempfindliche Oberfläche zu ergeben, welche leicht bricht.
Die Gesamtdicke der Baumwollschicht sollte 2 bis 3 mm sein. Der Untergrund, nämlich die Mineralwollisolierplatte, besitzt am häufigsten eine Dicke von 2 oder 4 cm. Die Mineralwolltype, die verwendet wird, ist nicht kritisch und kann auch aus Glas- oder Steinwolle bestehen. Die Dichte liegt in der Größenordnung von 60 kg/m², doch kann sie auch höher oder niedriger sein, je nach der erwünschten Akustik.
Die Baumwollschicht kann mit der erwünschten Farbe angefärbt werden. Sie kann mit Körnern oder Fasern und färbendem Material vermischt werden, und Muster können in der Oberfläche durch Verwendung dieser unterschiedlichen Färbemittel erzeugt werden, besonders durch Besprühen in zwei Stufen mit einem Zwischentrocknen.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung. Hier wurde die Isolierplatte 3 auf Querbalken 6 auf einer Decke 7 befestigt. Die Isolierplatte 3 wurde in diesem Fall mit Hilfe von Profilen 1 und selbstbohrenden Schrauben 8 an Kunststoffscheiben befestigt.
Auf die gleiche Weise wie in Fig. 1 wird ein Baumwollüberzug 5 in zwei Schichten aufgesprüht Es ist in diesem Fall wichtig, daß die Profile und die Kunststoffunterlagescheiben vollständig von der Baumwollschicht bedeckt werden. Die Trocknungszeit zwischen den beiden Aufbringungen der Baumwollschichten hängt von der Feuchtigkeit und Temperatur in der Luft ab, doch können 2 bis 3 h manchmal ausreichen, während es manchmal erforderlich ist, mit dem zweiten Besprühen bis zum nächsten Tag zu warten, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist.
Fig. 3 zeigt, wie das Schallschlucksystem auf einer Außenecke aufgebracht wurde. Diese wurde mit Profilen 1 verstärkt, doch wurden die Isolierplatten 3 an den Wänden 2 nur mit Hilfe von abbindendem Mörtel 4 befestigt. Die Baumwollschicht 5 wurde in gleicher Weise wie oben aufgebracht.
Obwohl oben drei Ausführungsformen gezeigt wurden, ist festzustellen, daß diese nur Beispiele sind, wie die Erfindung angewendet werden kann. Andere und spezielle Lösungen können angewendet werden, ohne den Gedanken des Patentschutzes zu verlassen.
Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung wurde die Möglichkeit erreicht, Anlagen zu renovieren, während man die Struktur beibehält und eine gleichmäßige Anfärbung der gesamten Anlage erhält. Fugenfreie Akustikdecken und -wände erhält man, was eine große Zahl von Jahren erwünscht war. Die Befestigung kann direkt auf einer vorhandenen Oberfläche oder Querbalken erfolgen. Ein weiterer Vorteil mit den Baumwollfasern besteht darin, daß sie nicht mit statischer Elektrizität aufgeladen werden, so daß sie keinen Staub oder Schmutz anziehen.
Fig. 4 zeigt die Wirkung auf das Schallschlucksystem nach der vorliegenden Erfindung als einen Absorptionsfaktor α in Funktion der Schallfrequenz in Hertz (Hz).
Die Messungen wurden gemäß dem schwedischen Standard 55 5264 durchgeführt. Die Testergebnisse von Nachschalleiten ergeben sich aus der folgenden Tabelle.
Die Messungen wurden vor und nach der Renovierung durchgeführt. Um die Renovierung zu repräsentieren, wurde eine geschlitzte Platte von 20 mm, die auf die Decke aufgeklebt wurde, mit einer Baumwollschicht von etwa 3 mm versehen.
Wie ersichtlich, bekommt man auch für niedrige Schallfrequenzen eine sehr gute Absorptionskurve.
Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsformen beschränkt, sondern kann auf verschiedene Weise innerhalb des Gedankens der Ansprüche variiert werden.

Claims

1. Schallschlucksystem für Innenwände, Decken und so weiter in Gebäuden, gekennzeichnet durch eine erste Schicht (3) aus Mineralwolle, die an der Wand, Decke und so weiter (2, 6, 7) durch Kleben, Aufschrauben oder dergleichen befestigt wird, und eine zweite Schicht (5) im wesentlichen aus Baumwollfasern, die auf der ersten Schicht (3) durch Aufsprühen aufgebracht wird.

2. Schallschlucksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Schicht (3) aus einer Platte mit einer Dicke von 2 bis 4 cm besteht und die zweite Schicht (5) aus Baumwolle eine Dicke von 2 bis 3 mm hat.

3. Schallschlucksystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Schicht (5) verschiedene Farben oder ein Körner oder Fasern erzeugendes Muster enthält.

4. Verfahren zur Herstellung eines Schallschlucksystems nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine Schicht (3) aus Mineralwolle in der Form einer Platte oder von Platten durch Aufkleben (4), gegebenenfalls mit Unterstützung von Profilen (1) und/oder Schrauben (8), auf dem Untergrund (2, 6, 7) befestigt wird und eine zweite Schicht (5) durch Aufsprühen einer Baumwollsuspension in einer oder mehreren Stufen aufgebracht wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Fugen und Ecken der Mineralwollplatten gefüllt, Glasfaserstreifen daraufgeklebt oder sie durch Platten verstärkt werden, worauf an geeigneten Stellen Sperrschichtfarbe aufgebracht und die Baumwollsuspension in zwei Stufen mit Zwischentrocknen aufgesprüht werden.