DE3606325A1 - Laufwerkfederung fuer schienenfahrzeuge - Google Patents
Laufwerkfederung fuer schienenfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Laufwerkfederung für Schienenfahrzeuge
mit mindestens zwei Gummirollfedern, die jeweils
zwischen einem Dorn und einer Glocke angeordnet sind.
Laufwerkfederungen der voranstehend beschriebenen Art sind
bekannt. Sie haben den Nachteil, daß die Gummirollfeder einen
begrenzten Federweg in senkrechter Richtung, d. h. in Richtung
ihrer Abrollbewegung zwischen Dorn und Glocke hat und außerdem
quer zu dieser Hauptfederrichtung sehr steif ist. Dies
ergibt sich daraus, daß in dieser Richtung der Werkstoff der
Gummirollfeder vorwiegend auf Druck beansprucht wird. Außerdem
ist die Federwirkung in allen Richtungen quer zur Hauptfederrichtung
gleich.
Bei derartigen Laufwerkfederungen kann einerseits die Begrenzung
des Federweges in Hauptfederrichtung nachteilig sein;
andererseits ist insbesondere die ungenügende und in Fahrzeuglängs-
und -querrichtung gleiche Federwirkung für das
Laufverhalten des Schienenfahrzeugs unzureichend, weil keine
optimale Abfederung und Dämpfung insbesondere der seitlichen
Anlaufstöße der Räder an den Schienen möglich ist. Auch eine
radiale Einstellung der Laufwerke oder Radsätze bei Bogenfahrt
ist bei der bekannten Anordnung nicht möglich. Somit
ist sowohl der Fahrkomfort als auch das Verschleißverhalten
der bekannten Anordnungen ungenügend.
Um diese Nachteile der eingangs beschriebenen Laufwerkfederung
zu vermeiden, ist eine Vielzahl von Konstruktionen bekannt,
bei denen Gummirollfedern mit Gummischichtfedern,
Stahlfedern, Luftfedern und Lenker- bzw. Hebelanordnungen
kombiniert sind, um die als Hauptfederelement eingesetzte
Gummirollfeder mit ihren positiven Eigenschaften einsetzen zu
können und ihre Nachteile hinsichtlich ihrer Steifigkeit in
quer zur Hauptfederrichtung liegender Richtung zu vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Laufwerkfederung
mit mindestens zwei Gummirollfedern zu schaffen, die mit
geringstmöglichem Aufwand eine optimale Einstellmöglichkeit
der Laufwerke in Fahrzeuglängs- und -querrichtung gestattet
und einen größeren Federweg in Hauptfederrichtung hat.
Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils der zwischen zwei benachbarten
Gummirollfedern angeordnete Dorn mit der ebenfalls
zwischen diesen beiden Gummirollfedern angeordneten Glocke
verbunden ist.
Mit dieser erfindungsgemäßen Ausbildung ergibt sich eine
Hintereinanderschaltung der Gummirollfedern, durch die einerseits
deren Federweg in Hauptfederrichtung vergrößert und
andererseits eine Möglichkeit zur Beeinflussung der quer dazu
wirkenden Steifigkeiten geschaffen wird, indem sich die miteinander
verbundenen Teile (Glocke und Dorn) um eine rechtwinklig
zur Hauptfederrichtung liegende Achse verdrehen
können. Diese Verdrehung bewirkt eine Beanspruchung beider
Gummirollfedern im wesentlichen auf Schub, wobei diese Schubbeanspruchung
zu einer geringeren Steifigkeit führt als eine
Druckbeanspruchung der Gummirollfeder, so daß die erfindungsgemäße
Federkombination quer zur Hauptfederrichtung weicher
ist. Insbesondere über die wirksamen Hebelarmlängen läßt sich
die Steifigkeit der erfindungsgemäßen Laufwerkfederung quer
zur Hauptfederrichtung einstellen und den jeweiligen Erfordernissen
anpassen.
Um bei der erfindungsgemäßen Laufwerkfederung unterschiedliche
Steifigkeiten in Fahrzeuglängs- und -querrichtung zu
schaffen, weist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
mindestens eine der Gummirollfedern eine von der kreisrunden
Ringform abweichende Form auf.
Dasselbe Ergebnis läßt sich erzielen, wenn erfindungsgemäß
mindestens zwei Gummirollfederanordnungen parallel wirkend
nebeneinander angeordnet werden, wobei die jeweils miteinander
verbundenen Dorne und Glocken ihrerseits miteinander
durch einen Balken momentenschlüssig verbunden sind.
Der Balken kann gemäß einer erfindungsgemäßen Weiterbildung
elastisch ausgebildet bzw. elastisch mit mindestens einer der
Glocken verbunden sein. Je elastischer der Balken bzw. die
Verbindung ausgebildet ist, um so weicher ist die Federanordnung
in Balkenlängsrichtung, d. h. vorzugsweise in Fahrzeuglängsrichtung.
Eine weitere Möglichkeit zur Anpassung der Federsteifigkeit
quer zur Hauptfederrichtung besteht erfindungsgemäß darin,
daß die Beweglichkeit der mit einem Dorn verbundenen Glocke
in der quer zur Hauptfederrichtung liegenden Ebene durch Anschläge
begrenzt ist. Je größer die Bewegungsmöglichkeit der
Glocke ist, um so weicher ist die Federandordnung in dieser
Richtung. Auch auf diese Weise lassen sich somit unterschiedliche
Steifigkeiten bei einer Belastung der Federanordnung in
einer Ebene erzielen, die quer zur Hauptfederrichtung liegt,
wobei es in der Praxis insbesondere auf die Steifigkeit in
Fahrzeuglängs- und in Fahrzeugquerrichtung ankommt.
Mit der Erfindung wird schließlich vorgeschlagen, die Anschläge
elastisch auszubilden. Durch derartige elastische Anschläge
wird die Härteänderung der Federung quer zur Hauptfederrichtung
bei Anlage am Anschlag verringert, so daß nicht
nur durch unterschiedliche Abstände zwischen Glocke und Anschlag,
sondern auch durch unterschiedliche Elastizitäten der
Anschläge eine Anpassungsmöglichkeit der Federkennlinie an
den jeweiligen Bedarfsfall möglich ist. Insgesamt stehen
somit bei der erfindungsgemäßen Federanordnung ausreichende
Möglichkeiten zur Beeinflussung der Federkennlinie bei einer
Beanspruchung der Gummirollfedern quer zu ihrer Hauptfederrichtung
zur Verfügung.
Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der
erfindungsgemäßen Laufwerkfederung dargestellt, und zwar
zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel
einer Laufwerkfederung,
Fig. 2 einen waagerechten Schnitt durch die Laufwerkfederung
gemäß der Schnittlinie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer abgewandelten
Ausführungsform mit ovaler Gummirollfeder,
Fig. 4 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform
mit zwei nebeneinander angeordneten und parallel
wirkenden Gummirollfederanordnungen,
Fig. 5 einen senkrechten Schnitt durch die Laufwerkfederung
nach Fig. 4 und
Fig. 6 einen waagerechten Schnitt durch die Laufwerkfederung
nach den Fig. 4 und 5 entsprechend
der Schnittlinie VI-VI in Fig. 4.
Bei sämtlichen Ausführungsbeispielen ist ein Teil eines Drehgestellrahmens
1 zu erkennen, der über jeweils eine Laufwerkfederung
auf den Achszapfen 2 a mindestens zweier Achsen 2 abgestützt
ist. In den Zeichnungen ist jeweils ein Rad 2 b einer
Achse 2 zu erkennen.
Der Drehgestellrahmen 1 ist beim ersten Ausführungsbeispiel
gemäß den Fig. 1 und 2 sowie bei der abgewandelten Ausführungsform
nach Fig. 3 mit paarweise angeordneten Achshaltern
3 versehen, welche die Führung zwischen Drehgestellrahmen
1 und Achse 2 übernehmen. Um ein ungewolltes Abheben
des Drehgestellrahmens 1 von den Achsen 2 zu verhindern und
den Drehgestellrahmen 1 zu verstärken, sind die zusammenwirkenden
Achshalter 3 durch einen Achshalterschlüssel 4 miteinander
verbunden.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Laufwerkfederung umfaßt
zwei übereinander angeordnete Gummirollfedern 5 a und 5 b.
Die untere Gummirollfeder 5 a ist auf einem Dorn 6 angeordnet,
der beim Ausführungsbeispiel zugleich als Achslagergehäuse
ausgebildet ist, jedoch auch als Adapter ausgelegt sein kann,
der sich auf dem Achslager abstützt. Auf der unteren Gummirollfeder
5 a liegt als oberes Federgehäuse eine Glocke 7, die
mit dem Dorn 8 für die obere Gummirollfeder 5 b verbunden ist.
Bei der Darstellung in Fig. 1 sind die Glocke 7 und der Dorn 8
einstückig ausgebildet. Auf der oberen Gummirollfeder 5 b
stützt sich schließlich eine Glocke 9 ab, die fest am Drehgestellrahmen
1 angeordnet ist.
Durch die voranstehend beschriebene Anordnung ergibt sich
eine Hintereinanderschaltung der Gummirollfedern 5 a und 5 b,
wobei jede dieser Gummirollfedern 5 a und 5 b bei identischer
Ausbildung die Hälfte des senkrechten Federweges übernimmt.
Hierdurch sind die Abmessungen jeder Gummirollfeder 5 a bzw.
5 b, insbesondere bezüglich ihrer Höhe und ihres Durchmessers
derart günstig, daß die Gummirollfedern 5 a und 5 b über den
Achslagern angeordnet werden können. Außerdem läßt sich aufgrund
dieser Hintereinanderschaltung der beiden Gummirollfedern
5 a und 5 b ein ausreichender Federweg in senkrechter
Richtung, d. h. in Hauptfederrichtung erzielen.
Durch die Verbindung der Glocke 7 für die untere Gummirollfeder
5 a mit dem Dorn 8 für die obere Gummirollfeder 5 b ergibt
sich die Möglichkeit, daß sich diese beiden Teile in der
Art eines stehenden Pendels um eine rechtwinklig zur Hauptfederrichtung
liegende Achse bewegen. Diese Bewegung bewirkt
eine Beanspruchung beider Gummirollfedern 5 a und 5 b im
wesentlichen auf Schub und eine Elastizität der Laufwerkfederung
quer zur Hauptfederrichtung, wobei durch die Schubbeanspruchung
der Gummirollfedern 5 a und 5 b Rückstellkräfte entstehen.
Die Laufwerkfederung kann somit in Fahrzeugquerrichtung
und in Fahrzeuglängsrichtung auftretende Relativbewegungen
zwischen Drehgestellrahmen 1 und Achse 2 aufnehmen,
die insbesondere zur optimalen Abfederung und Dämpfung insbesondere
der seitlichen Anlaufstöße der Räder 2 b an den
Schienen und zur radialen Einstellung der Radsätze bei Bogenfahrt
erforderlich sind.
Um unterschiedliche Steifigkeiten der Laufwerkfederung in
Fahrzeuglängsrichtung und Fahrzeugquerrichtung zu schaffen,
können die Gummirollfedern 5 a und 5 b eine von der kreisrunden
Ringform abweichende Form aufweisen. Während die Gummirollfedern
5 a und 5 b beim ersten Ausführungsbeispiel nach den Fig.
1 und 2 kreisringförmig ausgeführt sind, zeigt die Abwandlung
nach Fig. 3 eine ovale Ausbildung der Gummirollfedern
5 a und 5 b und damit auch der Dorne 6 und 8 bzw. Glocken 7 und
9. Da die größere Achse der ovalen Form in Fahrzeuglängsrichtung
liegt, ergibt sich in dieser Richtung eine höhere
Steifigkeit als in Fahrzeugquerrichtung.
Bei der dritten Ausführungsform nach den Fig. 4 bis 6 sind
zwei Gummirollfederanordnungen parallel wirkend nebeneinander
angeordnet. Der Dorn 6 der unteren Gummirollfedern 5 a liegt
hierbei auf einem in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Tragstück
10 des Achslagergehäuses 11 auf, wogegen die Glocken 9
der oberen Gummirollfedern 5 b am Drehgestellrahmen 1 befestigt
sind. Wie aus den Fig. 4 und 6 hervorgeht, können
in diesem Fall die jeweils miteinander verbundenen Glocken 7
und Dorne 8 ihrerseits miteinander durch einen Balken 12
momentschlüssig verbunden sein, wodurch sich ebenfalls eine
unterschiedliche Steifigkeit in Fahrzeuglängsrichtung und in
Fahrzeugquerrichtung ergibt. Um die Steifigkeiten zu beeinflussen,
kann der Balken 12 elastisch ausgebildet bzw. elastisch
mit mindestens einer der Glocken 7 verbunden sein. Gemäß
Fig. 4 ist zwischen dem linken Ende des Balkens 12 und der
zugehörigen Glocke 7 ein elastisches Zwischenelement 13 angeordnet.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 bis 6 ist
schließlich dargestellt, daß die Beweglichkeit der mit dem
Dorn 8 verbundenen Glocke 7 einer der beiden zu einer Achse 2
gehörenden Gummirollfederanordnungen durch einen Anschlag 14 a
begrenzt ist, der auch als elastischer Anschlag 14 b ausgebildet
sein kann. Auch auf diese Weise lassen sich somit
unterschiedliche Steifigkeiten in Fahrzeuglängsrichtung und
Fahrzeugquerrichtung erzielen, wobei die Federanordnung um so
weicher ist, je größer die Bewegungsmöglichkeit der Glocke 7
ist. Um die notwendige Führung des Achslagergehäuses 11
sicherzustellen, ist beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5
auch die obere Glocke 9 mit einem Anschlag 15 a bzw. 15 b versehen.
Bei sämtlichen Ausführungsformen übertragen die übereinanderliegenden
Gummirollfedern 5 a und 5 b die senkrechte Federung
sowie alle Quer- und Längskräfte vom Radsatz zum Drehgestellrahmen
1. Außerdem lassen die Gummirollfedern 5 a und 5 b die
notwendigen Längs- und Querwege zu, um Achseinstellungen bei
Bogenfahrt und die Dämpfung von Anlaufstößen zu ermöglichen,
wobei die Gummirollfedern 5 a und 5 b zugleich die notwendigen
Rückstellkräfte erzeugen, um den Radsatz stets in seine
Mittelstellung zurückzuführen.
Da bei ansteigender Belastung der voranstehend beschriebenen
Laufwerkfederung die Länge des stehenden Pendels durch zunehmende
Einfederung kleiner wird, d. h. mit zunehmender Last
sich eine Pendelverkürzung ergibt, werden die Rückstellkräfte
anteilmäßig zu dieser Last größer, so daß sich trotz der einfachen
und kompakten Konstruktion sowohl der Laufwerkfederung
als auch der Aufhängepunkte am Drehgestellrahmen eine optimale
Funktion ergibt.
Die voranstehend beschriebene Laufwerkfederung kann nicht
nur für die in den Ausführungsbeispielen dargestellten Drehgestelle,
sondern auch für zweiachsige Schienenfahrzeuge verwendet
werden. Sie ist sowohl als Primärfederung als auch als
Sekundärfederung von Reisezugwagen-Drehgestellen einsetzbar
und kann darüber hinaus als Abfederung von Lokomotivkasten
gegenüber Trieb-Laufdrehgestellen oder Einzelachsen verwendet
werden.
- Bezugsziffernliste:
1 Drehgestellrahmen
2 Achse
2 a Achszapfen
2 b Rad
3 Achshalter
4 Achshalterschlüssel
5 a Gummirollfeder
5 b Gummirollfeder
6 Dorn
7 Glocke
8 Dorn
9 Glocke
10 Tragstück
11 Achslagergehäuse
12 Balken
13 Zwischenelement
14 a Anschlag
14 b Anschlag
15 a Anschlag
15 b Anschlag
Claims (6)
1. Laufwerkfederung für Schienenfahrzeuge mit mindestens zwei
Gummirollfedern, die jeweils zwischen einem Dorn und einer
Glocke angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils der zwischen zwei benachbarten Gummirollfedern
(5 a, 5 b) angeordnete Dorn (8) mit der ebenfalls zwischen
diesen beiden Gummirollfedern (5 a, 5 b) angeordneten Glocke
(7) verbunden ist.
2. Laufwerkfederung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Gummirollfedern (5 a, 5 b) eine von
der kreisrunden Ringform abweichende Form aufweist.
3. Laufwerkfederung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Gummirollfederanordnungen parallel
wirkend nebeneinander angeordnet sind, wobei die jeweils
miteinander verbundenen Dorne (8) und Glocken (7) ihrerseits
miteinander durch einen Balken (12) momentenschlüssig
verbunden sind.
4. Laufwerkfederung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Balken (12) elastisch ausgebildet bzw. elastisch
mit mindestens einer der Glocken (7) verbunden ist.
5. Laufwerkfederung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Beweglichkeit der mit
einem Dorn (8) verbundenen Glocke (7) in der quer zur
Hauptfederrichtung liegenden Ebene durch Anschläge
(14 a, 14 b) begrenzt ist.
6. Laufwerkfederung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschläge (14 b) elastisch ausgebildet sind.
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