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Die Erfindung betrifft einen Luftreifen für Baufahrzeuge mit
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verringerter Gefahr der Beschädigung der Seitenwände durch Steinbrocken
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Reifen für Baufahrzeuge werden sehr oft auf nicht befestigten Straßen
und rauhem Gelände benutzt, auch morastigen Stellen, in denen Sand, Steine, Nägel
und dergleichen vorhanden sind.
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Aus diesem Grund wird, um den Reifen vor einer Beschädigung durch
Steine und Nägel zu schützen, eine Stahlcord-Gürtellage unter dem Laufflächengummi
angebracht, und eine Schutzlage aus Corden aus Metall oder organischen Fasern wird
zusätzlich an der Seitenwand angebracht.
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Es gibt auch Aufbauten, bei denen die der Karkasse benachbarte Gürtellage
bis zum Wulst oder in die Nähe desselben hinuntergezogen wird.
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Bei der ersten Verfahrensweise ergeben sich starre Stufen an beiden
Enden der Gürtellage und beiden Enden der Schutzlage, und an diesen relativ starren
Stellen kann sehr leicht eine Lagentrennung auftreten.
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Bei dem zweitgenannten Verfahren sind andererseits beide Enden der
Gürtellage frei, so daß sich dort die bei Deformationen auftretenden Spannungen
konzentrieren, und zwar zu wiederholtem Male bei der Fahrt, so daß hier wiederum
Lagentrennung oder sogar Abtrennen des Außengummis von der Karkasse auftreten kann.
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Damit liegt der Erfindung dieLAfgabe zugrunde, einen Reifen für Baufahrzeuge
zu schaffen, bei dem die Gefahr der Beschädigung der Seitenwände herabgesetzt ist,
ohne Lagentrennung oder ähnliche Erscheinungen befürchten zu müssen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Reifen für Baufahrzeuge geschaffen,
der zwei Wulstkerne am rechten und linken Ende des Reifens besitzt, eine Karkasse,
die durch Rückfalten der Karkasslagen um die Wulstkerne an diesen befestigt ist,
mit einer Gürtel-
schicht, die eine Vielzahl von Lagen umfaßt, welche außerhalb der Karkasskrone angeordnet
sind, einem außerhalb der Gürtelschicht angeordneten Laufstreifen, wobei beide Enden
der inneren, der Karkasse benachbarten Lage der Gürtelschicht bis zu einem Bereich
geführt sind, der 30 % bis 50 % der Querschnittshöhe des Reifens, vom Wulstgrund
zum Laufstreifen gemessen, umfaßt.
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Da beide Enden der innersten Lage der Gürtelschicht erfindungsgemäß
bis zu dem im Anspruch bestimmten Bereich der Seitenwand geführt sind, ist die Gefahr
vermieden, daß der Cordwinkel der innersten Lage in der gleichen Richtung wie die
Spannungsrichtung beim Gebrauch ist, so daß die Spannungskonzentration weitgehend
erleichtert ist am Ende der Lage und die Lagentrennung verhindert wird. Dazu besteht
die Gürtellage aus einem Cord hoher Steifigkeit, wie bei Gürtellagen üblich, und
sie verhindert eine Beschädigung durch Steine und Nägel beim Gebrauch.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert, in der die einzige Figur die linke Seite eines Querschnittes eines
erfindungsgemäßen Reifens zeigt.
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In der Figur enthält der Reifen T eine Karkasse 2, die an Wulstkernen
1 durch Zurückfalten der Karkasslage um den Wulstkern befestigt ist. Es ist eine
Gürtellage 3 vorgesehen, die zumindest aus Stahlcordlagen 3a und 3b besteht, welche
außerhalb der Karkasskrone angeordnet sind, und darauf folgt außerhalb der Gürtellage
3 die Lauffläche 4.
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Die Karkasse 2 besteht üblicherweise aus einer Vielzahl von organischen
Fasercordlagen, d.h. es sind drei bis zwanzig Schichten von Corden aus Nylon-, Polyester-,
Rayon- oder Aramid-Fasern vorhanden, und es ist ein sog. Radialaufbau vorgesehen,
bei dem der Cord mit einem Winkel von 80 - 900 zur Umfangsrichtung des Reifens angeordnet
ist, oder ein Schräglauf-Aufbau, bei dem die Corde sich
gegenseitig
überschneidenundin einem Winkel von 300 bis 700 zu beiden Seiten der Umfangsrichtung
des Reifens erstrecken. Es können für die Karkasse auch Metallcorde, beispielsweise
Stahlcorde verwendet werden, jedoch wird in diesem Fall die Karkasse nur mit einer
bis drei Lagen aufgebaut.
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Die Gürtelschicht 3 besteht aus mindestens zwei Lagen außerhalb der
Karkasse 2, und die innerste, der Karkasse 2 benachbarte Lage 3b der Gürtelschicht
3 ist so weit geführt, daß die Höhe h von dem Wulstgrund an beiden Enden bis zum
Beginn der innersten Lage 3b 30 % bis 50 % der Gesamthöhe H des Reifenquerschnittes
beträgt. Die Corde dieser innersten Lage 3b sind mit einem Winkel im Bereich von
450 bis 750 zur Umfangsrichtung des Reifens gelegt.
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Bei der Untersuchung der Beschädigungen von Seitenwänden und der Lagentrennungserscheinungen,
die bei der derartigen Reifen im Gebrauch auftreten, wurde das Spannungsmaß an verschiedenen
Teilen des Reifens im Gebrauch gemessen. Wenn man die Druckspannung besonders untersucht,
so wurde gefunden, daß die maximale Spannung in Teilen auftritt, die nicht mit dem
Boden in Berührung sind, d.h.
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daß Spannungsspitzen in der Umgebung der Wulst und beiden Enden der
Laufflächen auftreten, und daß derartige Spannungen in Seitenrichtung in Umgebung
des Wulstserzeugt werden, während Spannungen in Längsrichtung in der Umgebung der
maximalen Breite des Reifens in der Seitenwand auftreten. Wenn diese Druckspannungen
in Richtung des Cordes auftreten, ergibt sich eine Lagentrennung durch die an den
Cordenden konzentrierten Spannungen, wodurch der Gummi um diese Cordenden durchstoßen
und beschädigt wird, so daß eine Lagentrennung dort beginnt. Es hat sich so gezeigt,
daß es Nachteile bringt, wenn die Corde in Richtung der auftretenden Spannungen
verlaufen.
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Andererseits hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Innenlage 3b
der Gürtelschicht mit einem Cordwinkel zu versehen, der in der Nähe des Cordwinkels
der benachbarten Karkasslage liegt, d.h.
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einem Winkel von 450 bis 750 zur Umfangsrichtung des Reifens, da auf
diese Weise die Spannung zwischen der Innenlage und der benachbarten Cordlage verringert
wird. Es ist so höchst vorteilhaft, die beiden Enden der Innen-Gürtellage 3b in
der Seitenwand so auszugestalten, daß die Cordrichtung der Innenlage 3b sehr weit
von der Richtung der auftretenden Spannungen abweicht.
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Dazu hat sich die genannte Höhenbestimmung der Höhe h von 30 % bis
50% der Querschnittshöhe H des Reifens, vom Nutgrund an gemessen als vorteilhaft
erwiesen.
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Die Außenlage 3a der Gürtelschicht besitzt wie bei der üblichen Gürtelschicht
eine Breite, die etwa der des Laufstreifens entspricht, und die Stahlcorde in dieser
Lage liegen in einem Winkel von 100 bis 350 zur Umfangsrichtung des Reifens. Dabei
ist, wenn auch vorstehend nur zwei Lagen beschrieben sind, die Anzahl der Lagen
des Gürtels nicht auf zwei beschränkt, sondern es können drei und mehr Lagen benutzt
werden, und es ist auch möglich, Cordlagen mit Corden aus organischen Fasern und
Stahlcorden zu verwenden.