DE360340C

DE360340C - Verfahren, um Rohren aus Glas oder anderen in erhitztem Zustande plastischen Massen eine genau vorgeschriebene Aussengestalt zu geben

Info

Publication number: DE360340C
Application number: DEK65913D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1918-03-31
Filing date: 1918-03-31
Publication date: 1922-10-02

Description

Verfahren, um Rohren aus Glas oder anderen in erhitztem Zustande plastischen Massen eine genau vorgeschriebene Außengestalt zu geben. Um Rohren aus Glas oder anderen in erhitztem Zustande plastischen Massen eine genau vorgeschriebene Gestalt zu geben, ist vorgeschlagen worden, das Rohr auf einen der herzustellenden Gestalt entsprechenden Formkern zu bringen, auf diesem Kern bis zur ausreichenden Erweichung zu erhitzen und darauf zum Anschmiegen an den Formkern zu bringen. Hierbei liegt der Formkern innerhalb des Rohres. Dieses wird zweckmäßig entlüftet. Die Erhitzungseinrichtung befindet sich außerhalb des Rohres, und durch Gegenbewegung zwischen Erhitzungseinrichtung und Rohr wird das erweichende Rohr allmählich fortschreitend durch den äußeren Luftdruck auf den Formkern niedergeschlagen. Statt des äußeren Luftdruckes könnte auch ein mechanisches Preßmittel angewendet werden, idäs idann entsprechend der Bewegung des Heizkörpers mitfolgt. Auf diese Weise ist eine genaue Innenabmessung des Rohres zu erzielen.
Nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung soll auf dieser Grundlage bei Rohren aus Glas oder anderen in erhitztem Zustande plastischen Massen eine genaue Außengestalt erzielt werden. Erfindungsgemäß wird das Glasrohr in einer der herzustellenden Außengestalt genau entsprechenden Form untergebracht. Das Erhitzen geschieht durch eine außerhalb der Form angebrachte Wärmequelle, und zum Anschmiegen dient ein von innen gegen das Rohr wirkendes Druckwerkzeug. Dieses behält seine Lage zur Wärmequelle bei, mag sieh nun @d@ie Wärmequelle bewegen oder das Rohr mit dem äußeren Formkörper.
Im Gegensatz zu der eingangs beschriebenen Arbeitsart wirkt bei dem neuen Verfahren die Wärmequelle nicht unmittelbar auf das Glasrohr, sondern durch den Formkörper hindurch .mittelbar auf das Glas, während der innere Druckkörper unmittelbar das Glas beeinflußt. Die Erwärmung des Glases ist verhältnismäßig milde, wenn selbstverständlich auch ausreichend, und gerade diese milde Erwärmung ist für Anwendung des mechanisch wirkenden inneren Schmiegemittels besonders günstig. Die innere mechanische Druckeinrichtung wird hierbei auch nicht durch die Wärmeanlage beeinträchtigt. Das Werkzeug zum Anschmiegen besteht am zweckmäßigsten aus Fliehkörpern, die an Gelenkarmen einer in der Rohrachse gelagerten Stange befestigt sind und mit dieser in rasche Umdrehung versetzt werden, so daß die Arme mit den eigentlichen Druckwerkzeugen sich auseinanderspreizen und an das Glas andrücken.
Es ist bekannt, ganz kurze, becherartige Körper durch Anschmiegen in einer äußeren Form die Gestalt dieser Form annehmen zu lassen. Hierbei wird der Glaskörper erst von innen her erhitzt und dann durch rasche Drehung, also durch die Fliehkraft, oder durch innere Preßmittel, z. B. Druckluft, an die äußere Form angeschmiegt. Die Behandlung ist zweistufig, denn das Anschmiegen findet erst nach der Erhitzung statt. Außerdem geht die Arbeit nicht fortschreitend vor und scann infolgedessen nur für kurze, beeherartige Körper verwendet werden.
Auf der Zeichnung ist schematisch eine Durchführungsart des Verfahrens dargestellt. a ist der Formhohlkörper, dessen Innenwandung dem Glasrohre b genaue Außengestalt geben soll. In Lagern g ruht eine Welle i. an der bei e die Druckkörper d gelenkig angeordnet sind. c ist eine äußere Wärmequelle, z. B. ein von elektrischem Strom durchflossener Metallring. Die Zeichnung stellt dar, wie durch allmähliches Senken der Einrichtung c, d das Rohr b allmählich von innen her an die Innenwandung des Formrohres a angeschmiegt wird. Die Welle j wird hierbei in Umdrehung versetzt, wodurch die Druckkörper b sich unter dem Einfluß der Fliehkraft gegen die Glasrohrwand legen und diese andrücken. Die Druckhöhe ist von der Umdrehungsgeschwindigkeit und der Masse der Körper d abhängig.
Die Arbeit kann in Formräumen erfolgen, in denen sich träge Gase von mehr oder weniger Unterdruck befinden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren, um Rohren aus Glas oder anderen in erhitztem Zustande plastischen Massen eine genau vorgeschriebene Gestalt zu geben, durch Erhitzen des Rohres mit der Form bis zu seiner ausreichenden Erweichung und Anschmiegen des Rohres an die Form durch ein samt der Erhitzung längs des Rohres fortschreitendes Druckwerkzeug, dadurch gekennzeichnet, daß das Glasrohr (b) in einer der herzustellenden Außengestalt genau entsprechenden Form (a) untergebracht, das Erhitzen durch eine außerhalb der Form angebrachte Wärmequelle (c) und das Anschmiegen durch ein von innen gegen das Rohr wirkendes Druckwerkzeug (d) bewirkt wird.