DE3603006A1 - Polyester-copolymere - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G77/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing silicon with or without sulfur, nitrogen, oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule
- C08G77/42—Block-or graft-polymers containing polysiloxane sequences
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- C08G77/50—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing silicon with or without sulfur, nitrogen, oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule in which at least two but not all the silicon atoms are connected by linkages other than oxygen atoms by carbon linkages
Description
Die Erfindung betrifft neue Polyester-Copolymere, sie betrifft
insbesondere neue Polyester/Polysiloxan-Copolymere,
Neuerdings werden Harze oder harzartige bzw. harzhaltige Gemische, die ein Polysiloxan-Polymeres enthalten, mit
Interesse betrachtet. Wie allgemein bekannt, weisen PoIysiloxan-Polymere
ausgezeichnete physikalisch-chemische Eigenschaften, wie z.B. gute Wärmebeständigkeitseigenschaften
und gute Antigefrierexgenschaften auf und sie werden in der Praxis als Primärprodukte, wie z.B. Kautschuke (Silikon-Kautschuke)
, öle und Firnisse, sowie auch als verschiedene, daraus hergestellte Sekundärprodukte verwendet. Derzeit wer-
OQ den Untersuchungen auf vielen technischen Gebieten durchgeführt
mit dem Ziel, Polysiloxan-Polymere herzustellen, die unter Aufrechterhaltung ihrer o.g. physikalisch-chemischen
Eigenschaften vielen Funktionen gerecht werden. So wurden beispielsweise auf dem Gebiet der technischen Kunststoffe
„ Untersuchungen durchgeführt zur Herstellung von Rohren und
Schläuchen mit einer hohen Schockbeständigkeit bei tiefen Temperaturen unter Ausnutzung der Elastizität der Polysi-
loxan-Polymeren bei tiefen Temperaturen, und auf dem Gebiet
der medizinischen· Versorgung werden bereits viele Polysiloxan-Polymere
in der Praxis verwendet als orthopädische Materialien, Reparaturmaterialien für Blutgefäße, als Grundlagen
für Salben und dgl., unter Ausnutzung ihrer biochemischen Stabilität. Polysiloxan-Polymere sind auch auf
dem Markt erhältlich auf dem Gebiet der Gastrennmembranen unter dem Gesichtspunkt der wirtschaftlichen Ausnutzung
der natürlichen Resourcen und der Energieeinsparung. Gegenstände einer solchen Gastrennung sind z.B. die Trennung,
Reinigung und dgl. von Recyclisierungsgasen bei der Reinigung von Helium, die Trennung von Edelgasen, die Konzentration
von Uran, die Anreicherung von Sauerstoff, die Synthese von Ethanol, die Synthese von Essigsäure und dgl.
Eine Membran zur Anreicherung von Sauerstoff wird bereits praktisch verwendet im Hinblick auf ihre verbesserte
Treibstoffausnutzung in Boilern.
Als Verfahren zur Herstellung von Harzen oder harzhaltigen bzw. harzartigen Gemischen, die ein Polysiloxan-Polymeres
enthalten, sind bereits die folgenden bekannt:
(1) Ein Verfahren zum direkten Durchkneten eines Polysiloxan-Polymeren
mit einem anderen Harz, wie beispielsweise in der japanischen Offenlegungsschrift Sho 58-93 749,
"Plastics World", Seite 70, März 1983, und dgl. beschrieben;
(2) Ein Verfahren zur Herstellung eines Block-Copolymeren
durch chemisches Verbinden eines Polysiloxan-Polymeren mit einem anderen Polymeren, wie z.B. einem Polyester,
QQ Polyäther, Polyurethan, Polycarbonat oder dgl., wie beispielsweise
in "Ann. N.Y. Acd. Sei.", 146, 119, (1967), von W.L. Roff, "J. Mom.Sci.", 1, von W.J. Ward, in der
US-PS 3 781 378 und dgl. beschrieben;
(3) Ein Verfahren zur Pfropf-Copolymerisation eines Polysilogg
xans mit einem geeigneten Stamm-Polymeren, wie beispielsweise in der japanischen Offenlegungsschrift Sho
57-135007 und in den "Collected Manuscripts for High Molecular Society", 3J_, 461 (1982), beschrieben;
(4) Ein Verfahren zum Synthetisieren von hohen Molekülen durch anionische Polymerisation eines polymerisierenden
Restes, der ein Polysiloxan als Substituent an<ter Seitenkette enthält, wie beispielsweise in der japanischen
5 Patentpublikation Sho 52-21021 beschrieben.
Es wird angenommen, daß unter den o.g. verschiedenen Verfahren das am besten geeignete Verfahren zur Herstellung
der Harze oder Harzgemische, die ihre mechanischen, elektrisehen und physikalischen Eigenschaften entsprechend ihrer
Verwendung betonen, das obige Verfahren (2) ist, bei dem ein Block-Copolymeres erhalten wird durch chemisches Verbinden
eines Polysiloxan-Polymeren mit einem anderen Polymeren,
vom Standpunkt der Leichtigkeit des Molekülaufbaus
15 aus betrachtet.
Andererseits ist bekannt, daß die sogenannten Polyesterharze, die herstellbar sind aus einer Dicarbonsäure-Komponente und
einer Glycol-Komponente, ausgezeichnete mechanische Eigenschäften,
eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit und Abriebbeständigkeit aufweisen und in großem Umfange für
Haushalts- oder Industrie-Instrumente oder -Vorrichtungen, elektronische Bauteile, Automobilteile und dgl. verwendet
werden. Bei der Verwendung für Automobilteile ist jedoch eine Flexibilität bei tiefer Temperatur erforderlich, die
besser ist als diejenige üblicher Polyesterharze. Daher werden für diesen Verwendungszweck Polyester-Elastomere, in
denen anstelle der Glycol-Komponente der Polyester ein Polyether verwendet wird, in großem Umfange eingesetzt.
Diese Polyester/Polyether-Copolymeren haben jedoch den
Nachteil, daß ihre Eigenschaften in einem Niedertemperaturbereich, beispielsweise bei O bis -4O°C, signifikant
schlechter sind. Darüber hinaus haben sie den Nachteil, daß gc ihre ölbeständigkeit schlechter ist wegen der verwendeten
Polyether-Komponente und daß ihre Hydrolysebeständigkeit unzureichend ist wegen ihrer Ester-Brückenbindungen.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, Harze zu schaffen, die frei von diesen Mangeln sind, insbesondere
eine Gruppe von neuen Harzen der aromatischen Polyester-Reihe mit einer Polyorganosiloxan-Komponente zu schaffen.
5
Die erfindungsgemäßen Polymeren sind bisher völlig unbekannt, obgleich in der US-PS 3 935 154 bereits vorgeschlagen
worden war, durch Einarbeitung einer Polyorganosiloxan-Komponente in eine aliphatische Polyesterkette ein Polymeres
herzustellen, da es vorteilhafte Eigenschaften aufweist als Formtrennmittel oder als Flächenstreckmittel,
und obwohl in der US-PS 4 348 510 bereits vorgeschlagen worden ist, ein Polymeres mit verbesserten Fixier- und
Blockierungseigenschaften herzustellen durch Umsetzung einer
geringeren Menge einer Polyorganosiloxan-Komponente mit einer Polyolyalkylen-Kette an beiden endständigen
Gruppen mit einem an Diol reichen aromatischen Polyester.
Nach umfangreichen Untersuchungen wurden nun neue Polyester-Copolymere
gefunden, welche die ausgezeichneten charakte ristischen Eigenschaften (Wärmebeständigkeit, Wasserabsorptionsbeständigkeit,
Hydrolysebeständigkeit, chemische Beständigkeit und dgl.) von Polyorganosiloxanen besitzen
unter gleichzeitiger Aufrechterhaltung der charakteristisehen Eigenschaften von aromatischen Polyestern. Darauf
beruht die vorliegende Erfindung.
Gegenstand der Erfindung sind neue Polyester-Copolymere, die als hauptsächliche Struktureinheiten aufweisen
wiederkehrende Einheiten der allgemeinen Formel
-I" t
worin R" für einen niederen Alkylenrest steht, und
C -f -K- C - O - R" - C -j- (I)
-+C-T 1-C-OfR-QfSi-O-J-Si-Q]-R-O+-
R, 1 R, m
1 wiederkehrende Einheiten der allgemeinen Formel
OO R' R'
JQ] (II)
L
>
R, m
worin 1 für eine ganze Zahl von 2 bis 50, m eine ganze Zahl
von 1 bis 6, Q für ein Sauerstoffatom oder eine Bindung,
R1 für ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe oder eine
Phenylgruppe und R für einen divalenten organischen Rest stehen, und
die einen J-Wert von 10 bis 300 ml/g aufweisen, wobei das Copolymerisationsgewichtsverhältnis zwischen den wiederkehrenden
Einheiten der allgemeinen Formel (I) und den wiederkehrenden Einheiten der allgemeinen Formel (II) 40-99:60-1
beträgt.
Die erfindungsgemäßen Polyester-Copolymeren weisen ausgezeichnete
Eigenschaften insbesondere in bezug auf ihre Flexibilität bei tiefer Temperatur und ihre Hydrolysebeständigkeit
auf, während sie gleichzeitig die verschiedenen charakteristischen Eigenschaften besitzen, die Polyestern
eigen sind. Sie eignen sich daher als Harze für die Herstellung von Schläuchen, Rohren, Abdichtungsmaterialien,
wie Dichtungen, Verpackungen u. dgl., oder Riemen (Bänder),wie z.B. Raupen-Treibriemen u. dgl.
Erfindungsgemäß ist das Verhältnis zwischen den Einheiten
der allgemeinen Formel (I) und den Einheiten der allgemeinen Formel (II) so, daß die Einheiten der allgemeinen Formel
(I) etwa 40 bis 99 Gew.-% ausmachen, d.h. daß die Einheiten der allgemeinen Formel (II) etwa 60 bis 1 Gew.-% ausmachen,
jeweils bezogen auf die Gesamtgewichtsmenge der beiden Einheiten. Wenn die Menge der Einheiten der allgemeinen
Formel (I) weniger als 40 Gew.-% beträgt, werden die charakteristischen Eigenschaften, die Polyestern eigen
sind, beeinträchtigt, und der J-Wert wird sehr niedrig. Wenn andererseits die Menge der Einheiten der allgemeinen
Formel (I) 99 Gew.-% übersteigt, wird die Menge der enthaltenen Polyorganosiloxan-Einheiten der allgemeinen Formel(II)
zu gering, so daß die charakteristischen Eigenschaften, die Polyorganosiloxanen eigen sind, wie z.B. eine gute Flexibilität
bei tiefer Temperatur, eine gute Wärmebeständigkeit, Hydrolysebeständigkeit, chemische Beständigkeit u. dgl.,
stark abnehmen. Das bevorzugte Verhältnis zwischen Einheiten der Formel (I) und Einheiten der Formel (II) beträgt
etwa 50 bis 97 Gew.-% zu etwa 50 bis 3 Gew.-%. 10
Die erfindungsgemäßen Polyester-Copolymeren haben einen
J-Wert von 10 bis 300, vorzugsweise von 20 bis 250 ml/g. Der J-Wert (ml/g) ist ein Index für die Beurteilung der
Lösungsviskosität eines Polymeren, der indirekt zusammenhängt mit dem Molekulargewicht der erfindungsgemäßen Copolymeren.
Die J-Werte werden nach dem folgenden Verfahren bestimmt (Deutsche Industrienorm (DIN) 16 779 Teil 2):
In einen Meßkolben mit einem Volumen von 50 ml werden 0,25 g einer Probe genau eingewogen und die Probe wird in einem
Lösungsmittelgemisch aus Phenol/o-Dichlorbenzol (1/1) bei
Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur aufgelöst, wodurch das Gesamtvolumen auf 50 ml eingestellt wird. Dann wird
mittels eines Viskometers vom uberode-Typ die Tropfzeit bei
25°C gemessen in bezug auf das Lösungsmittel allein und in bezug auf die Lösung der Probe. Die J-Werte werden nach der
folgenden Gleichung errechnet:
(Tropfzeit der Lösung/Tropfzeit des Lösungsmittels allein)-1
J-Wert =
30 Konzentration der Probe (= 0,5 g/ml)
Tropfzeit der Lösung
Im übrigen gilt >7 , (relative Viskosität) =
Tropfzeit des Lösungs mittels allein
In der Regel können die J-Werte in geeigneter Weise eingestellt werden durch die Menge des Veresterungskatalysators,
die Zeitdauer der Veresterung, die Zugabe der dritten mono-
funktionellen Komponente, wie nachstehend beschrieben, u. dgl.
Als Phthalsäurereste, welche die Einheiten (I) und die Ein- ° heiten (II) der Erfindung aufbauen, sind Terephthalsäure-
oder Isophthalsäurereste geeignet und diese beiden Reste können in Form einer Mischung vorliegen. In der Regel ist
es bevorzugt, daß sie aufgebaut sind zu 100 bis 20% aus dem Terephthalsäurerest und zu O bis 20% aus dem Isophthalsäurerest.
Beispiele für R" in der allgemeinen Formel (I) der vorliegenden
Erfindung sind niedere Alkylenreste, insbesondere Alkylenreste mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, die verzweigt
sein können. Besonders bevorzugt ist der Ethylenglycolrest oder der 1,4-Butylenglycolrest.
R in der allgemeinen Formel (II) der vorliegenden Erfindung steht für einen divalenten organischen Rest, bei dem es
sich zweckmäßig handeln kann um einen Alkylenrest, der verzweigt sein kann, um einen Polyoxyethylenrest mit 1 bis
4 Mol Oxyethyleneinheiten, einen divalenten alicyclischen
Rest oder einen divalenten aromatischen Rest. Als divalenter alicyclischer Rest kann ein divalenter Rest verwendet
werden, der mindestens einen alicyclischen Kohlenwasserstoff rest enthält, und als divalenter aromatischer Rest
kann ein divalenter Rest verwendet werden, der mindestens eine Arylgruppe enthält.
Als obengenannter Alkylenrest ist ein gera&kettiger oder
verzweigtkettiger C2-C2O-Alkylenrest bevorzugt. Bei dem
verzweigten Alkylenrest kann es sich beispielsweise handeln um Gruppen der Formeln
?3 CH3 CH3
- CH2 - C - CH2 - , - CH2 - CH - CH2 - , - CH - CH3, u. dgl.
CH,
Beispiele für den divalenten alicyclischen Rest sind Gruppen der Formeln
/ \* /—V H2\
u. dgl.
die durch eine oder mehr niedere Alkylgruppen weiter substituiert
sein können.
Beispiele für den divalenten aromatischen Rest sind Gruppen der Formeln
CH. -CH2-^o; ^™2-\°; 'CoVCH-(O ? u.dgl.,
CH. -CH2-^o; ^™2-\°; 'CoVCH-(O ? u.dgl.,
die durch eine oder mehr niedere Alky !gruppen weiter substituiert
sein können.
15
15
Bei dem divalenten aromatischen Rest kann es sich um solche handeln, die eine Äther-, Sulfonyl-, Sulfid- oder
Carbonat-Brückenbindung aufweisen, wie z.B. Gruppen der Formeln
O
O
.·—ν /—ν /—\ Π /—1V / \ /—\
u. dgl.
Bei jedem der obengenannten Reste kann (können) das (die) Wasserstoffatom(e) durch ein oder mehr Halogenatome ersetzt
sein.
R1 in der allgemeinen Formel (II) steht andererseits für
ein Wasserstoffatom, eine fiethylgruppe oder eine Phenyl-
gruppe. Obgleich die Reste R1 in der Regel gleich sind,
können sie auch voneinander verschieden sein, wenn dies gewünscht oder erforderlich ist.
Die erfindungsgemäßen Polyester-Copolymeren werden in der
^ Regel hergestellt durch Polymerisieren einer Phthalsäure der allgemeinen Formel
HOOC -\\· C00H
5 oder eines C1 - C.-Alkylesters davon, einer Diol-Komponente
der allgemeinen Formel
HO - R" - OH
(IV)
worin R" die oben angegebenen Bedeutungen hat, und einer
Polyorganosiloxan-Komponente der allgemeinen Formel
1 L1I1 1
--R- Q4— Si— 0 4- Si — Q -- R —
L ' p» / x ρ» /πι
R1 ' ·*■ R
OH . (V)
worin jedes Symbol die oben angegebenen Bedeutungen hat,
durch eine Veresterungsreaktion.
Als ein derartiges Polymerisationsverfahren wird im allgemeinen
ein Verfahren zum Polymerisieren der Komponenten
der Formeln (III), (IV) und (V) angewendet, bei dem man diese gleichzeitig den Bedingungen für die Veresterungsreaktion (Ein -Stufen-Verfahren) unterwirft. Polyester-Copolymere
mit einem hohen Molekulargewicht gemäß der vorliegenden Erfindung werden insbesondere erhalten, wenn man
beispielsweise eine aromatische Dicarbonsäure-Komponente (der Formel (III)), wie z.B. Terephthalsäure und/oder Isophthalsäure,
eine Diol-Komponente (der Formel (IV)), wie z.B. Ethylenglycol oder 1,4-Butandiol, und ein Polyorganosiloxan
(der Formel (V)) vom endständigen Diol-Typ miteinander
mischt, die drei Komponenten durch Erhitzen der Mischung auf 170 bis 28O°C in einem inertgasstrom unter
Atmosphärendruck in Gegenwart eines Veresterungskatalysators reagieren läßt, dann eine Polykondensation durchführt
durch Erhitzen bei 200 bis 28O°C unter einem verminderten Druck von 30 mmHg oder weniger, vorzugsweise von 10 bis
15 mmHg oder weniger, und eine weitere Polykondensation durchführt durch Erhitzen auf 220 bis 28O°C unter Hochvakuum
(z.B. 1 mmHg oder weniger, vorzugsweise 0,1 mmHg
1 oder weniger).
In der Praxis ist es bevorzugt, diese Polymerisationsreaktion durchzuführen unter Verwendung einer nahezu äquimolaren
Menge der Gesamtmenge der Komponente der Formel (IV) und der Komponente der Formel (V) zur Komponente der Formel
(III). Außerdem ist es bevorzugt, die Komponente der Formel (IV) und die Komponente der Formel (V) in einem
Gewichtsverhältnis von etwa 40-99 : etwa 60-1 zu verwenden, so daß das obengenannte Copolymerisationsverhältnis zwischen
der Einheit (I) und der Einheit (II) erreicht werden kann.
Als Veresterungskatalysator zur Bildung von Esterbrückenbindungen können Katalysatoren der Zinnreihe, der Titanreihe,
der Bleireihe u. dgl. verwendet werden. Geeignet sind z.B. Dialkylzinnoxide, wie Dibutylzinnoxid, Dioctylzinnoxid
u. dgl.; Dialkylzinnalkylate, wie Dibutylzinnlaurylat, Dibutylzinn-bis(2-ethylhexanoat) u. dgl.; Tetraalkyltitanate,
wie Tetramethyltitanat, Tetrabutyltitanat, Tetraisopropyltitanat u. dgl.; Titanoxalate, wie Titankaliumoxalat
u. dgl.; Bleiverbindungen, wie Bleiacetat u. dgl. Zur Erzielung guter Ergebnisse werden vorzugsweise
Katalysatoren der Titanreihe verwendet, unter ihnen beispielsweise Tetraalkyltitanate und Titanoxalate.
Bei den auf diese Weise erhaltenen Polyester-Copolymeren handelt es sich hauptsächlich um geradkettige Copolymere,
die als Ergebnis einer im wesentlichen äquimolaren Reak-
tion der Komponente der Formel (IV) plus der Komponente 30
der Formel (V) mit der Komponente der Formel (III) erhalten werden und in denen die Einheit (I) und die Einheit (II)
willkürlich miteinander verbunden sind.
Die erfindungsgemäßen Polyester-Copolymeren können jedoch 35
in Abhängigkeit von den Umständen auch erhalten werden, indem man zuerst Prepolymere herstellt, die den Komponenten
der Einheit (I) und/oder der Einheit (II) entsprechen, die
an einem Ende eine Carboxylgruppe oder ihren niederen Alkylester
und am anderen Ende eine Hydroxylgruppe aufweisen, und dann diese unter den Bedingungen für die Veresterungsreaktion (Zwei-Stufen-Verfahren) polymerisiert. Die nach
diesem Verfahren erhaltenen Polyester-Copolymeren umfassen solche, in denen die Einheit (I) und/oder die Einheit (II)
in Blöcken gebunden ist (sind).
Als Ausgangsverbindungen der Formel (V) können Verbindungen,
die erhältlich sind unter den Namen Polyorganosiloxan mit
endständigem Diol, Polyorganosiloxan mit endständigem Dihydroxy,
Silicondiol u. dgl. und ihre Modifikationen verwendet
werden. Bevorzugte Beispiele unter ihnen sind solche der folgenden Formeln:
HO(CH2)J OSi J-O(CH2) OH
* CH3 Jq
20
CH3 CH. CH^
I 3 / I M I 3
HOCH.-^-C—CH,4— °Si —OCH--C—CH2OH ,
1 1 1 1 1
25 CH3 CH3 q CH3
HO (CH-CHCH-) -f OSi
ι Ti
CH3 · CH
1-4 OSi —(
*i Tu
worin ρ die ganze Zahl 2, 4 oder 10 und q eine ganze Zahl bedeuten.
Die erfindungsgemäßen Polyester-Copolymeren weisen eine
ausgezeichnete Tieftemperatur-Flexibilität in einer Tief-
temperaturzone von O bis -4O°C auf wegen ihrer niedrigen
Tg (Glasumwandlungstemperatur), die eine charakteristische
Eigenschaft von Polyorganosiloxanen ist, und außerdem weisen sie eine ausgezeichnete Hydrolysebeständigkeit auf wegen
der überragenden Wasserbeständigkeit der Polyorganosiloxane, die als weiche Segmente wirken, trotz der Tatsache,
daß sie Polymere darstellen, die durch Esterbrückenbindungen gebildet wurden.
Es ist erforderlich, daß die erfindungsgemäßen Copolymeren
als hauptsächliche Struktureinheiten die Einheit (I) und die Einheit (II) umfassen. Soweit diese wesentliche Voraussetzung
erfüllt ist, können die Copolymeren in ihrer Polymerkette eine dritte Einheit enthalten. Als dritte Bestand-
!5 teile, die diese dritte Einheit bilden können, können beispielsweise
erwähnt werden verschiedene Dicarbonsäuren, Diole und Oxycarbonsäuren, die durch Esterbrückenbindungen
in eine gerade Kette eincopolymerisiert werden können. Es ist natürlich zweckmäßig, beim Copolymerisieren des dritten
2Q Bestandteils die Menge der gesamten Dicarbonsäure-Komponenten
auf eine äquimolare Menge zu derjenigen der gesamten Diol-Komponenten einzustellen. Es ist ferner in der Regel
zweckmäßig, die durch den dritten Bestandteil (die dritte Einheit) dargestellte Struktureinheit auf einen Wert inner-
2g halb von 50 Mol% der gesamten Struktureinheiten einzustellen.
Beispiele für diese dritte Komponente sind aromatische Dicarbonsäuren mit Ausnahme von Phthalsäure; aliphatische
Dicarbonsäuren, wie Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure, Dodecandicarbonsäure u. dgl.;
or. alicyclische Dicarbonsäuren, wie Hexahydroterephthalsäure,
Decalindicarbonsäure, Tetralindicarbonsäure u. dgl.; Hydroxysäuren, wie Glykolsäure, p-Oxybenzöesäure u. dgl.;
alicyclische Diole, wie Cyclohexandimethanol, Tricyclodecandimethylol
u. dgl.; aromatische Diole, wie Bisphenol A,
__ Bisphenol S, Bishydroxyethoxybisphenol A, Tetrabromo-35
bisphenol A u. dgl.; u. dgl.
Als anderer dritter Bestandteil können auch Carbonsäuren mit Ausnahme der Dicarbonsäuren und Alkohole mit Ausnahme
der Diole verwendet werden. Beispiele sind polyfunktionelle Verbindungen, wie Trimellithsäure, Trimesinsäure, Pyromellithsäure,
Tricarballylsäure, Trimethylolpropan, Glycerin,
Pentaerythrit u. dgl. und monofunktionelle Verbindungen, wie z.B. Benzoesäure, Naphthoesäure, Stearylalkohol,
Palmitinsäure u. dgl. und ihre Derivate. Die polyfunktionellen Verbindungen können in solchen Mengen verwendet werden,
daß die gebildeten erfindungsgemäßen Polyester als im wesentlichen linear angesehen werden können, und die monofunktionellen
Verbindungen werden zweckmäßig zur Einstellung des Molekulargewichtes der resultierenden Polymeren
verwendet.
Zusätzlich können die erfindungsgemäßen Polyester-Copolymeren
außerdem Zusätze enthalten, wie sie üblicherweise Polyestern zugesetzt werden, beispielsweise thermische Stabilisierungsmittel,
wie Phosphor u. dgl.; Antioxidationsmittel, wie sterisch gehinderte Phenole u. dgl.; ultraviolette
Strahlung absorbierende Agentien, wie z.B. Benzotriazol, Hydroxybenzophenon, Cyanoacrylat u. dgl.; Pigmente
und Farbstoffe, wie z.B. Titanoxid, Ruß, Tetrazolblau u. dgl.; Keimbildner, wie z.B. Talk u. dgl.; Kristallisationsmittel,
wie z.B. höhere Fettsäuresalze u. dgl.; Formtrennmittel u. dgl.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
30
In einen cylindrischen Kolben mit einem Volumen von 1 1 wurden 29,15 g (0,15 Mol) Dimethylterephthalat, 1,35 g (5 Gew.-%
der gesamten Diol-Komponente) Polydimethylsiloxan mit endständigem
Dibutanoloxy mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht (Mw) von 1247, dargestellt durch die Formel
HO(CH2J4
und 25,65 g 1,4-Butandiol eingeführt und es wurden 0,9 g
einer Isopropylalkohollösung (10%) von Isopropyl (Ti(OC3H7).)
als Katalysator zugegeben. Die Mischung wurde 3 Stunden lang bei 180°C (mit einem Metallbad) gerührt, während Stickstoff
gas eingeleitet wurde. Dann wurde die Temperatur des Metallbades um 70°C erhöht und der Druck wurde mittels
einer Wasserstrahlpumpe auf 15 mmHg verringert für 30 Minuten. Das Erhitzen wurde eine weitere Stunde lang bei 25O°C
fortgesetzt, während unter vermindertem Druck gerührt wurde.
Dann wurde der Druck mittels einer Hochvakuumpumpe auf 0,05 mmHg oder weniger verringert und das Rühren wurde
eine weitere Stunde lang bei 250 C fortgesetzt. Beim Herausnehmen des Produkts unter einer Stickstoffatmosphäre
erhielt man ein weißes, hochviskoses Polymeres.
Der J-Wert des Polymeren betrug 99, bestimmt bei 25°C unter
Verwendung von Phenol/o-Dichlorbenzol (1/1) als Lösungsmittel.
In einem Infrarotabsorptionsspektrum des Polymeren wurden die fürPolydimethylsiloxane charakteristischen Absorp-
OC _1
tionen bei 800 und 1000 - 1100 cm beobachtet, obgleich
sie schwach waren. Beim H-NMR-Spektrum des Polymeren wurde eine Absorption bei 0,1 ppm festgestellt, die auf die an
die Silylgruppe der Polydimethylsiloxane gebundenen Methylgruppen
zurückzuführen war.
30
30
Aufgrund dieser Ergebnisse wurde das Polymere als Copolymeres von Polyester und Polydimethylsiloxan angesehen. Mittels
DSC (Mettler TA-2000-Typ und Perkin-Elmer 2C-Typ) wurde gefunden, daß das Polymere eine Tg von 54°C und einen
Tm (Schmelzpunkt) von 223°C aufwies.
Beispiele 2-6
Auf die gleiche Weise wie im Beispiel 1 wurden verschiedene Polyester-Copolymere hergestellt. Die verwendeten
Ausgangsmaterialien und die Eigenschaften der erhaltenen Copolymeren sind in der Tabelle I angegeben.
Tabelle ι
Phthalsäure-Komponente
Pontel (III)
Organo-
siloxan-
Konponente
Formel (V)
Diol-Konponente
Pormal (IV)
Dimethylterephthalat
29f15 g (0,15 MDl)
Polydimethylsiloxan mit endständigem Dibutanoloxy (Mw = 907)
2,72 g (10 Gew.-% des gesamten Diols)
Wie in i3eispiel 2 Wie in Beispiel 2 Wie in Beispiel 2
CII3 (Mw
1,4-Butandiol
24,34 g (90 Gew.-% des gesamten Diols) Polydimethylsiloxan Tetramethyls iloxan mit
mit endständigem endständigem Dibutanoloxy
Dibutanoloxy
mit endständigem endständigem Dibutanoloxy
Dibutanoloxy
^OSi-f-OCH2CHCIl2OII (Mw = 719) ' Cl'3
I-L I 2^17 g
"»-'*» CH3 (S Gew.-% des gesamten
Diols) g ' CU3
613) 2.71
1IU(CII2) 4 —1OSi--0(CH2) 4OII
(10 Gew.-% des gesamten Diols)
Wie in Beispiel 2 (Mw = 310) 4,06 3
Dimethyl-
phthalat
24,24 g (90 Mol%)
Isophthalsäure 2,50 g (10 Mol%)
Polydiraethylsiloxan mit endständigem
Dibutanoloxy
(Mw = 719) 2,69 g.
(10 Gewi-% des gesamten Diols)
1,4,-Butandiol
24,88 g
(92 Gew.-% des gesamten Diols)
(15 Gew.-% des gesamten Diols)
1,4-Butandiol 1,4-Butandioi
22,99 g 24,35 g
(85 Gew.-% des gesamten Diols) (90 Gew.-% des gesamten Diols),
Katalysator
Ti (0-1C3H7)4 0,09 g
Eigenschaften
1H-NMR
1H-NMR
Signal der an die Silylgruppe gebundenen Methylgruppen bei 0,1 ppm
J-Wert
110
84 95
74
CO O) CD CO
O CD (J)
Die Erfindung wurde zwar vorstehend unter Bezugnahme auf
spezifische bevorzugte Ausführungsformen näher erläutert, es ist jedoch für den Fachmann selbstverständlich, daß sie
darauf keineswegs beschränkt ist, sondern daß diese in vielfacher Hinsicht abgeändert und modifiziert werden können,
ohne daß dadurch der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen wird.
10
20
25
30
35
Claims (4)
1. Polyester-Copolymeres, dadurch gekennzeich
rii e t , daß es als hauptsächliche Struktureinheiten aufweist
wiederkehrende Einheiten der allgemeinen Formel:
O O
JL "c-O-R" - C
worin R11 für einen niederen Alkylenrest steht, und
wiederkehrende Einheiten der allgemeinen Formel
ο O R1 R'
1 \ ^\ c - O-i- R - Q-(^ Si - O X- Sit ^X \ \ I Al
worin 1 für eine ganze Zahl von 2 bis 50, m für eine ganze Zahl von 1 bis 6, Q für ein Sauerstoffatom oder eine Bindung,
R1 für ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe oder eine
Phenylgruppe und R für einen divalenten organischen Rest stehen,
und das einen J-Wert von 10 bis 300 ml/g aufweist, wobei das 25
Copolymerisationsgewichtsverhältnis zwischen den wiederkehrenden Einheiten der allgemeinen Formel (I) und den wiederkehrenden
Einheiten der allgemeinen Formel (II) 40-99:60-1 beträgt.
2. Polyester-Copolymeres nach Anspruch 1, dadurch gekenn-30
zeichnet, daß in der allgemeinen Formel (II) R steht für einen C2-C2o-Alkylenrest, der verzweigt sein kann, für einen
Polyoxyethylenrest mit 1 bis 4 Mol Oxyethylenexnheiten, für einen divalenten alicyclischen Rest oder einen divalenten
aromatischen Rest, der eine Äther-, Sulfonyl-, Sulfid- oder Carbonat-Brückenbindung aufweisen kann, wobei das (die) Wasserstoff
atom(e) in jedem der Reste ggf. durch ein oder mehr
1 Wasserstoffatome ersetzt sein kann.
3. Polyester-Copolymeres nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Phthalsäurereste in den
wiederkehrenden Einheiten der Formeln (I) und (II) zu bis 20 % aus dem Terephthalsäurerest und zu O bis 80 % aus
dem Isophthalsäurerest bestehen.
4. Polyester-Copolymeres nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3/ dadurch gekennzeichnet, daß die wiederkehrenden
Einheiten der Formel (I) und die wiederkehrenden Einheiten der Formel (II) in der Polymerkette in Form von
Blöcken und/oder in willkürlicher Anordnung vorliegen.
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