DE3602540A1 - Scheibe mit durchscheinenden oder undurchsichtigen bereichen - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung geht aus von einer Scheibe aus mindestens zwei miteinander flächig verbundenen durchsichtigen Einzelscheiben, die einen oder mehrere durchscheinende oder undurchsichtige Bereiche aufweist. Insbesondere betrifft die Erfindung Scheiben mit teilweise oder vollständig undurchsichtigen Bereichen für Ganzglaskonstruktionen aller Art und Gebäudeverglasungen.

Um eine Scheibe mit teilweise oder vollständig undurchsichtigen Bereichen auszugestalten, hat man bisher vor allem bei Schaufensterscheiben auf bestimmte Bereiche der Scheibe Farbe aufgebracht oder auch Folien aufgeklebt. Dies hat jedoch den Nachteil, daß nur eine Scheibenseite eine durchgehende Glasschicht aufweist. Auf der Seite, auf der die Farbe oder Folie angebracht ist, besteht zudem insbesondere ein Nachteil darin, daß die Ränder dieser undurchsichtigen oder teilweise undurchsichtigen Bereiche leicht verschmutzen und beim Reinigen der Scheibe beschädigt werden. Auch weisen derartige Farbschichten und Folien bei mechanischen Beanspruchungen und unterschiedlichen Witterungseinflüssen und Umweltbedingungen nur eine bedingte Haltbarkeit auf und werden nicht nur an ihren Rändern schnell unansehnlich.

Es ist auch bereits versucht worden, zwei Glasscheiben mit einer sich zwischen den Scheiben befindlichen und auf einer Scheibe aufgeklebten Folie zu einer Scheibe zu verbinden, die beidseitig glatte Oberflächen aufweist. Hierbei ergibt sich jedoch der Nachteil, daß ein luftblasenfreies Anpressen der aneinanderzufügenden Scheiben schwierig ist, so daß durch gegebenenfalls eingeschlossene Luft unerwünschte, meist auch wandernde sichtbare Änderungen im Scheibeninnenraum auftreten. Diese können durch eintretende Feuchtigkeit noch wesentlich verstärkt werden, so daß die Scheibe unbrauchbar wird oder überklebt werden müßte.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von einer Scheibe der letztgenannten Art eine verbesserte Scheibe zu schaffen, die haltbar und widerstandsfähig ist.

Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.

Die erfindungsgemäße Scheibe, die als Verbundscheibe und vorzugsweise als Verbundglasscheibe ausgebildet ist, bietet einmal den Vorteil, daß die auf der oder den innenliegenden Seiten mindestens einer Einzelscheibe aufgebrachte Farbschicht vollständig gegen Umwelteinflüsse geschützt ist. Da die Verbundmasse den Raum zwischen den Einzelscheiben vollständig ausfüllt und sich auch dem kritischen Übergang von der Farbschicht zum durchsichtigen Scheibenbereich anpaßt, besteht nicht die Gefahr von Luftblasenbildung. Auch kann in den abgedichteten Zwischenraum keine Feuchtigkeit eindringen, so daß eine versiegelte Farbschicht geschaffen ist, die sehr haltbar ist.

Der beidseitige Einschluß der Farbschicht in zwei Scheiben bietet zudem eine hohe Kratzfestigkeit. Es können großflächige durchgehende Scheibenflächen und insbesondere auch Glasflächen hergestellt werden, die in beliebigen Bereichen unsichtbar oder teilweise unsichtbar ausgeführt sind. Da die Verbundmasse sich vollständig über die aufgebrachten Farbschichten legt, können letztere auch in beliebig großer Anzahl und über kleinste Bereiche ohne Gefahr von Luftblasenbildung wie im Fall der oben erwähnten Folien aufgetragen werden.

Durch die Verbundmasse besitzt die erfindungsgemäße Scheibe zudem eine hervorragende Stabilität. Die erfindungsgemäße Verbundscheibe eignet sich für einbruchhemmende Verglasungen hervorragend.

Derartige stabile Scheiben mit teilweise oder vollständig undurchsichtigen Bereichen können für vollständige Gebäudeverglasungen benutzt werden, bei denen die Scheiben mittels Halterungselementen auf ihren Innenseiten rahmenlos miteinander verbindbar sind. Bei solchen rahmenfreien Verglasungen ist der sonst durch das Abtropfen des Regenwassers von den Rahmen bedingte starke Verschmutzungseffekt bei verglasten Hochhausfronten vermieden. Durch die frei wählbare Anbringung der Farbschichten können die Fensterfronten darüber hinaus den architektonischen Gestaltungswünschen innen wie außen angepaßt werden, ohne daß teure Rahmen oder Innen- oder Außenverkleidungen angebracht werden müßten.

Auch im Bereich der Herstellung von Ausstellungsschränken und -regalen, sowie für Trennwände aller Art im Innenausbau, bietet sich die erfindungsgemäße Scheibe an, da sie sowohl einen optimalen optischen Eindruck vermittelt als auch durch Anbringung von Halterungselementen aller Art auf den innenliegenden Seiten der Farbschichtbereiche der Scheibe rahmenfreie Konstruktionen erlaubt.

Weiterhin ist die erfindungsgemäße Scheibe ohne weiteres in Massenproduktion herstellbar, wobei Änderungen der Farbschichtbereiche lediglich minimale Änderungen der Produktionsbedingungen erfordern.

Werden als Verbundmasse durch UV-Strahlung aushärtbare flüssige oder zähflüssige Materialien, wie Gießharz oder Kleber verwendet, so ist die erforderliche Herstellungszeit sehr kurz.

Bei Verwendung von Plakafarbschichten ergibt sich zudem der Vorteil, daß eine Gießharzverbundmasse durch die Plakafarbschicht wirkt und so eine optimale klebende Verbindung über die ganze Scheibe gewährleistet ist.

Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Scheibe.

In der FIGUR sind zwei Glasscheiben 2, 2 mittels einer Verbundmasse 3 aus Gießharz zu einer Verbundglasscheibe 1 miteinander verbunden. Eine der Scheiben weist vor dem Zusammenfügen der Scheiben aufgebrachte Lackfarbschichten 2 a, 2 b auf. Das im noch flüssigen Zustand eingebrachte Gießharz setzt sich vollständig in den Scheibenzwischenraum und umschließt insbesondere auch die Ränder der Schichten 2 a, 2 b völlig. Wenn es erwünscht ist, können ohne Schwierigkeiten auch auf der Innenseite der anderen Scheibe wahlweise Farbschichten vorgesehen werden. Auch ist anstelle von Gießharz ein ebenfalls mit UV-Licht aushärtbarer Klebstoff als Verbundmasse geeignet.

Neben dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind auch Ausführungsbeispiele mit drei oder mehreren miteinander verbundenen Scheiben denkbar. In derartigen Ausführungsbeispielen sind zahlreiche optisch interessante Farbüberlagerungseffekte erzielbar, indem geeignete Farbschichten verschiedenster Formen auf den innenliegenden Seiten der Einzelscheiben angebracht werden.

Neben der Möglichkeit des Eingießens der Verbundmasse zwischen die Einzelscheiben besteht auch die Möglichkeit, die Verbundmasse und vorzugsweise ein Klebemittel auf einer Einzelscheibe aufzutragen und eine andere Einzelscheibe aufzudrücken.

Den künstlerischen und architektonischen Gestaltungswünschen sind bei der Aufbringung der Farbschichten keine Grenzen gesetzt, und es können praktisch alle Arten von Farben und Lacken verwendet werden. Durch den optimalen Schutz der Farbschichten durch die Verbundmasse ist es auch möglich, sehr dünne Farbschichten aufzubringen, die transparent sind.

Im beschriebenen Ausführungsbeispiel bestehen die Einzelscheiben aus Glasscheiben, jedoch sind auch Ausführungsbeispiele denkbar, bei denen beispielsweise Plexiglasscheiben mit einer geeigneten Verbundmasse verwendet werden.

Claims (8)

1. Scheibe mit mindestens zwei miteinander flächig verbundenen durchsichtigen Einzelscheiben, die einen oder mehrere durchscheinende oder undurchsichtige Bereiche aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die durchscheinenden oder undurchsichtigen Bereiche durch auf einer oder mehreren innenliegenden Seiten mindestens einer der Einzelscheiben (2, 2) aufgebrachte Farbschichten (2 a, 2 b) gebildet sind und daß eine Verbundmasse (3) den Raum zwischen den Einzelscheiben (2, 2) ausfüllt.

2. Scheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelscheiben Glasscheiben sind.

3. Scheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbschicht aus einer aufgebrachten Lackschicht besteht.

4. Scheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbschicht eine Plakafarbschicht ist.

5. Scheibe nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbundmasse eine Klebmasse ist.

6. Scheibe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebmasse eine Siliconkautschukklebmasse ist.

7. Scheibe nach Anspruch 1 bis 4, insbesondere nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbundmasse aus Gießharz besteht.

8. Scheibe nach den Ansprüchen 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbundmasse eine mit UV-Strahlung aushärtbare, flüssige oder zähflüssige Masse ist.