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Die Erfindung betrifft eine Glasscheibe, insbesondere Verbundglasscheibe, für Fenster, Türen oder eine Glasfront, die auf einem Profil, insbesondere einem Flügel- und/oder Stockprofil, vorge- sehen ist, wobei die Glasscheibe, insbesondere mindestens eine äussere Glasscheibe der Ver- bundglasscheibe, über das Profil ragt, vorzugsweise mit dem Profil bündig abschliesst und mit dem Profil verbunden ist und der das Profil überragende Bereich der Glasscheibe, vorzugsweise an der dem Profil zugewandten Seite, mit einer Schicht versehen ist.
Derartige Glasscheiben bzw. Glasfronten, die mit Glasscheiben gebildet werden, haben den gravierenden Nachteil, dass die durch die Glasscheibe durchscheinenden Profile für die Befesti- gung der Glasscheiben den visuellen Eindruck einer einheitlichen Fläche massiv beeinträchtigen.
Der optische Effekt einer derartigen Glasfront ist dadurch schwerwiegend gestört.
Es ist an sich bekannt, die Glasscheiben einheitlich einzufärben und die Farbe der Profile an die so genannte Tönung anzupassen. Ein Nachteil derartiger Glasfronten liegt aber darin, dass sie nicht überall eingesetzt werden können. Ferner ist auch die farbliche Abstimmung zwischen Glas- farbe und Profilfarbe sehr schwierig. Da das komplette Glas farblich hergestellt werden muss, ist auch die Herstellung nur auftragsbezogen möglich und daher finanziell sehr aufwendig.
Aus der AT 408 014 B ist ein Fenster oder Türrahmen mit einer Isolierverglasung bekannt, bei dem die Befestigungsschienen auf eine Emailbeschichtung geklebt sind, die an der Innenseite der Randabschnitte der Glasscheibe vorgesehen ist.
Weiters ist aus der DE 200 11 112 U1 eine Bau-, Glas- oder Glasverbundplatte bekannt, auf der eine Emailschicht und auf diese Emailschicht eine Klebschicht oder Klebefolie aufgebracht ist.
Femer ist aus der EP 1 113 143 A2 ein Fenster oder eine Türe bekannt, bei dem bzw. der im Bereich des Überstandes der Glasscheibe eine Emailschicht aufweist.
Ebenso ist aus der WO 98/02632 A bzw. der EP 0 910 720 B1 eine rahmenlose Tür- oder Fensterflügelanordnung mit einer Isolierverglasung bekannt, wobei eine Emaillierung an der innen- liegenden Glasscheibe randseitig vorgesehen ist.
Schliesslich ist noch aus der WO 01/07744 A1 eine Brandschutztür oder-fenster bekannt, bei der bzw. bei dem der Rahmen durch eine Teilemaillierung der Glasscheiben abgedeckt wird.
Jede Emailschicht auf einer Glasscheibe hat aber den gravierenden Nachteil, dass der Auftrag des Emails mit sehr hoher Hitzeentwicklung verbunden ist. Durch diese Hitzeentwicklung wird das Glasgefüge gestört, wodurch es zu Bruchstellen kommen kann. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, dass ein Emailauftrag auf eine Glasscheibe nur in Fachbetrieben möglich ist, da ja das Einbrennen von Email sehr kompliziert ist. Der dadurch entstehende finanzielle Aufwand, ist wirt- schaftlich nicht vertretbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Glasscheibe zu schaffen, die einerseits die oben aufgezeig- ten Nachteile vermeidet und die anderseits auch wirtschaftlich am Markt angeboten werden kann.
Die Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Die erfindungsgemässe Glasscheibe ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht aus Lacken oder aus einer Kunststoffschicht gebildet ist. Mit der Erfindung ist es erstmals möglich, den durch- gehenden Glaseffekt, ohne einschneidende optische Unterbrechungen, einer Glasfront visuell zu erreichen, wobei die aus der Massenfertigung hervorgegangenen Glasscheiben bei den Montage- firmen mit Lacken in einfachster Weise entsprechend bearbeitet werden können.
Im Verbindungsbereich von Glasscheibe und Profil wird dieser Bereich mit einer Lack- oder Kunststoffschicht versehen, die den visuellen Eindruck von aussen einer einheitlichen Fläche er- weckt. Eine derartige Schicht kann einfach, insbesondere ohne Fachpersonal, nach der Herstel- lung der Glasscheibe, aufgebracht werden. Durch die entsprechende Wahl der Farbgestaltung dieser Schicht ist die farbliche Gestaltung des Profils nicht von Interesse. Dies kann für die Aus- gestaltung des Innenraumes von unschätzbarem Wert sein, da der Innenarchitekt die Profilfarbe festlegen kann.
Ausserdem kann eine derartige Schicht auch, unabhängig von der Zusammensetzung des Glasmaterials, das für den farblichen, optischen Eindruck verantwortlich zeichnet, an die Glas- scheibe angepasst werden. Durch die Vielfalt in der Farbauswahl, insbesondere bei Lacken, aber auch bei Kunststoffschichten, ist dies
Ein weiterer Vorteil ist ferner darin zu sehen, dass durch die nachträgliche Aufbringung der Schicht, keine Auftragsbezogene Fertigung von Glasscheiben und Profilen notwendig ist. Aus der Palette der Massenfertigung kann ausgewählt werden und der Auftrag den individuellen Gegeben-
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heiten bzw. Bedürfnissen entsprechend abgewickelt werden. Ein, vor allem in finanzieller Hinsicht, wirtschaftliches Konzept kann damit gewährleistet werden.
Mit einer Lack- oder Kunststoffschicht, die mitunter der Materialzusammensetzung des Glases nahe kommt, wird der so genannte Glaseffekt hervorragend erreicht. Ausserdem ist durch die eventuelle Materialverwandtschaft eine gute Bindung der Schicht am Glas gewährleistet. Auch der verfahrensmässige Schritt des Aufbringens einer Kunststoffschicht ist dem Glashersteller meist geläufig, wodurch eine wirtschaftliche und qualitätsmässig hoch stehende Herstellung gegeben ist.
Auf Grund der heute am Markt angebotenen Kunststoffe ist eine qualitätsmässig rationelle Adaptie- rung der Glasscheibe sichergestellt.
Gemäss einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist der Lack ein Kunstlack, vorzugswei- se mit Metalliceffekt. Insbesondere mit Metalliclacken werden ausgezeichnete Ergebnisse für den visuellen, optischen Eindruck erzielt.
Verfahrensmässig kann der Bereich der Glasscheibe der das Profil überdeckt, vor dem Verbin- den mit dem Profil mit der Lack- oder Kunststoffschicht versehen werden. Es ist also möglich, die aus der so genannten B-Teil-Fertigung stammenden Komponenten, also Glasscheiben und Profile, bei den Montagefirmen für den individuellen Auftrag montagefertig vorzubereiten. Die Aufbringung der Schicht, entsprechend dem gewählten Material, kann durchwegs von Mitarbeitern der Monta- gefirmen durchgeführt werden. Eine individuelle rasche Auftragsabwicklung ist dadurch gewährleistet.
Die mit der Lack- oder Kunststoffschicht versehene Glasscheibe wird als äussere Glasscheibe einer Verbundglasscheibe verwendet, wobei sich die Schicht gegebenenfalls auch über den Be- reich der Abstandhalter der Verbundglasscheibe erstrecken kann. Wie bereits erwähnt, werden Glasfronten heute bereits oft mit Verbundglasscheiben ausgeführt. Günstigere Wärmedämmzahlen geben dafür den Ausschlag. Auch bei diesem Glasscheibentyp ist dieses Verfahren durchaus anwendbar und hat sich bestens bewährt. Eine wirtschaftliche Herstellung verbunden mit einem optisch hervorragenden Resultat gewährleistet eine hohe Kundenzufriedenheit.
Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispieles, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert.
Die Fig. zeigt einen Querschnitt durch Profile, die mit einer Glasscheibe versehen sind.
Einführend sei festgehalten, dass in der beschriebenen Ausführungsform gleiche Teile bzw.
Zustände mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäss auf gleiche Teile bzw. Zustände mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen wer- den können.
Gemäss der Fig. 1 ist ein im Mauerwerk vorgesehenes Stockprofil 1 für ein Fenster oder eine Tür dargestellt, das mit einem Flügelprofil 2 korrespondiert. Sowohl das Stockprofil 1, als auch das Flügelprofil 2 sind aus Profilen, insbesondere Hohlprofilen, hergestellt, wobei jedes Profil aus drei Teilprofilen 3 besteht. Jedes Profil weist zwei thermische Trennungen 4 auf, die zwei Teilprofile 3 miteinander verbinden. Im geschlossenen Zustand sind zwischen den angrenzenden, korrespon- dierenden Profilen drei Dichtungsebenen 5 vorgesehen.
Auf dem Flügel- 2 und/oder Stockprofil 1, ist vorzugsweise an der Aussenseite eine Glasscheibe 6, insbesondere eine Verbundglasscheibe, vorgesehen. Diese Glasscheibe 6 kann für Fenster, Türen oder eine Glasfront dienen. Die Glasscheibe 6, insbesondere die äussere Scheibe der Ver- bundglasscheibe ragt über das Profil und schliesst mit dem Profil bündig ab und ist natürlich mit dem Profil verbunden.
Entsprechend dem gewünschten visuellen Eindruck könnte natürlich die Anordnung der Glas- scheibe 6 auch an der Rauminnenseite erfolgen.
Der das Profil überragende Bereich der Glasscheibe 6, vorzugsweise an der dem Profil zuge- wandten Seite, ist mit einer Schicht 7, insbesondere einer Lack- oder Kunststoffschicht, versehen.
Bei Verwendung einer Verbundglasscheibe erstreckt sich der Bereich der Schicht 7 auch über den Bereich der Abstandhalter 8.
Um den Glaseffekt zu erreichen, könnte die Schicht 7, insbesondere die Kunstlackschicht, ei- nen Metalliceffekt aufweisen.
Durch diese Schicht 7 wird für den Betrachter ein durchgehender visueller Glaseffekt, ohne ein- schneidende optische Unterbrechungen, einer Glasfront erreicht.
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Im Verbindungsbereich von Glasscheibe 6 und Profil wird dieser Bereich mit einer Schicht 7 versehen, die den visuellen Eindruck von aussen einer einheitlichen Fläche erweckt. Eine derartige Schicht 7 kann einfach, auch nach der Herstellung der Glasscheibe 6, aufgebracht werden. Durch die entsprechende Wahl der Farbgestaltung dieser Schicht 7 ist die farbliche Gestaltung des Profils nicht von Interesse.
Abschliessend sei der Ordnung halber darauf hingewiesen, dass in der Zeichnung einzelne Bauteile und Baugruppen zum besseren Verständnis der Erfindung unproportional und massstäb- lich verzerrt dargestellt sind.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Glasscheibe, insbesondere Verbundglasscheibe, für Fenster, Türen oder eine Glasfront, die auf einem Profil, insbesondere einem Flügel- und/oder Stockprofil, vorgesehen ist, wo- bei die Glasscheibe, insbesondere mindestens eine äussere Glasscheibe der Verbundglas- scheibe, über das Profil ragt, vorzugsweise mit dem Profil bündig abschliesst und mit dem
Profil verbunden ist und der das Profil überragende Bereich der Glasscheibe, vorzugswei- se an der dem Profil zugewandten Seite, mit einer Schicht versehen ist, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Schicht (7) aus Lacken oder aus einer Kunststoffschicht gebildet ist.