DE7903108U1 - Isolierglasscheibe - Google Patents
IsolierglasscheibeInfo
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Description
Isolierglasscheiben mit einem zwischen zwei Außenscheiben eingeschlossenen Luftraum haben eine wesentlich niedrigere
Wärmedurchgangszahl als Einfachscheiben. Werte von weniger
als 2,0 kcal/m2h°C, die in einigen Ländern bereits gesetzliche
Vorschrift für Gebäudeverglasungen sind, lassen sich erst mit Verbundscheiben erreichen, die aus wenigstens drei Einzelscheiben
aufgebaut sind und wenigstens zwei dazwischen eingeschlossene Lufträume enthalten.
Die Verbindung von drei oder mehr Einzelscheiben aus Mineralglas zu einer Isolierglasscheibe ist technisch ohne weiteres
möglich, jedoch haben derartige Isolierglasscheiben ein unerwünscht hohes Gewicht. Gegenüber einer aus zwei Einzelscheiben
aufgebauten Isolierglasscheibe nimmt das Gewicht bei Einfügung einer dritten Scheibe um 50 % und bei einer vierten Scheibe um
100 % zu. Das hohe Gewicht ist nicht nur beim Transport und Einbau der Scheiben störend, sondern erfordert auch entsprechend
stabile Rahmen.
Die Gewichtszunahme läßt sich vermindern, wenn man eine Innenscheibe
aus Kunststoff einfügt. Jedoch muß man auch dann mit einer Gewichtszunähme von 20 bis 30 % für eine zusätzliche
Kunststoffscheibe bzw. 30 bis 40 % für zwei zusätzliche Kunststoffscheiben
von 3 mm Dicke rechnen. Für die Verbesserung der
-Z-
Wärmeisolierung sind dünne Zwischenschichten an sich ausreichend, ließen sich jedoch aus technischen Gründen bisher
nicht ohne weiteres verwirklichen. So bereitet es erhebliche Schwierigkeiten, Kunststoffolien, die in den erforderlichen
c Abmessungen keine ausreichende Eigensteifigkeit haben, faltenfrei
zwischen zwei Außenscheiben einzubauen. Erst ab einer Dicke von 1 mm ist eine ausreichende Eigensteifigkeit von
Kunststoffschichten gegeben. Derartige Kunststoffscheiben
waren jedoch zu einem für den vorgesehenen Zweck tragbaren
•lq Preis in befriedigender optischer Qualität nicht zugänglich.
Der Preis von gegossenen Acrylglasscheiben von etwa 1 mm Stärke
schließt ihre Verwendung in Isolierglasscheiben aus. Extrudierte Acrylglasscheiben von gleicher Stärke sind bruchempfindlich und
werden aus diesem Grund nicht hergestellt. Daher boten sich nur
•je extrudierte Kunststoff scheiben, insbesondere Acrylglasscheiben
von mindestens 3 mm Dicke als Material für die Zwischenschicht an. Preis und Gewicht von damit hergestellten Isolierglasscheiben
sind jedoch immer noch unerwünscht hoch.
2Q Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Gewicht von
wenigstens dreischichtigen Isolierglasscheiben unter.Verwendung von technisch leicht herstellbaren und daher preisgünstigen
Komponenten wesentlich herabzusetzen. Eine Lösung dieser Aufgabe wurde in der im Hauptanspruch angegebenen Gestaltung gefunden.
Durch die Verwendung einer Innenscheibe aus extrudiertem, biaxial gerecktem Kunststoff kommt man mit einer Scheibendicke
aus, die wesentlich, unter derjenigen von herkömmlichen, d.h..
nicht-gereckten extrudierten Kunststoffscheiben liegt, ohne daß die für die Verarbeitung erforderlichen Festigkeitseigenschaften
^q beeinträchtigt sind. Eine wesentliche Verbesserung der mechanischen
Eigenschaften gegenüber nicht-gereckten extrudierten Kunststoffscheiben wird beispielsweise schon bei einer biaxialen
Reckung·um jeweils 35 I erreicht; der bevorzugte Reckungsgrad
liegt bei 60 bis 80 %.
Bei Verwendung einer Zwischenschicht aus extrudiertem, biaxial gerecktem Acrylglas von 1 bis 1,5 ram Dicke beträgt die Gewichtszunahme
gegenüber einer aus nur zwei Mineralglasscheiben aufgebauten Isolierglasscheibe nur etwa 6 bis 12 %. Bei Einfügung
von zwei derartigen Innenscheiben beträgt die Gewichtszunahme nur 12 bis 25 %, während bei Verwendung nicht-gereckter Kunststoffscheiben
von 3 mm Dicke eine Gewichtszunahme um 35 bis 50 % eintritt.
Die Herstellung von extrudierten biaxial gereckten Kunststoffscheiben
ist, beispielsweise mit Hilfe der aus der DE-OS 20 56 beschriebenen Vorrichtung, auf einfache Weise möglich. Die erhaltenen
gereckten Kunststoffscheiben von 1 bis 2,5 mm Dicke,
die sich durch eine hohe Steifigkeit, Zug- und Biegefestigkeit auszeichnen, lassen sich zu geringeren Kosten herstellen als
nicht-gereckte, extrudierte Kunststoffscheiben von größerer Dicke
und vergleichbaren Festigkeitseigenschaften. Der bevorzugte Kunststoff für die Innenscheibe ist extrudiertes biaxial gerecktes
Acrylglas. Es hat in der Regel ein Molekulargewicht von 100.000 bis 250.000. Weiterhin kommen z.B. Polyvinylchlorid und
Polycarbonat in Betracht. Vorzugsweise werden für die Außen- und Innenscheiben klar durchsichtige Scheiben mit planparallelen
Oberflächen verwendet.
Wenn trotz der erreichbaren Vorteile Isolierglasscheiben mit dem erfindungsgemäßen Aufbau bisher nicht bekannt geworden sind,
so kann dies nur darauf zurückgeführt werden, daß die erreichbaren Vorteile für den Fachmann nicht erkennbar waren.
-■4 -
Zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung sind in den
Figuren 1 bis 3 dargestellt.
Figur 1 stellt in verkürzter Schnittdarstellung
eine aus drei Einzelscheiben aufgebaute Isolierglasscheibe dar.
Figur 2 stellt in gleicher Darstellungsweise eine
Isolierglasscheibe aus vier Einzelscheiben dar. 10
Figur 3 zeigt eine andere Gestaltung der Rahmenelemente. '
Die Außenscheiben (1) und (2) bestehen vorzugsweise aus
Mineralglas von üblicher Dicke. Je nach Scheibengröße liegt die Dicke beispielsweise zwischen 2,5 und 8 mm. Eine weitere
Gewichtseinsparung ist erreichbar, wenn man Außenscheiben aus Kunststoff verwendet, wofür etwa die gleichen Dicken in Betracht
kommen. Wegen der gegenüber Mineralglas geringeren Oberflächenhärte der geeigneten Kunststoffe, wie z.B. Acrylglas oder PoIy-
I: 20 carbonat, sind kratzfest beschichtete Außenscheiben 0, 2) zweck
mäßig. Kratzfeste Beschichtungen sind an sich bekannt und lassen sich z.B. auf Basis von Silikon-Kunststoffen oder hochvernetzten
organischen Polymeren herstellen. Die kratzfeste Schicht hat in der Regel eine Dicke von etwa 10 um. Sie kann sich unmittelbar auf
der Außenscheibe befinden oder auf einer ablösbar aufgeklebten Kunststoffolie, die bei Bedarf ersetzbar ist. Wenn die Isolierglasscheibe
im Gebrauch nicht auf beiden Seiten der gleichen Beanspruchung ausgesetzt ist, kann auch eine Außenschicht aus
Mineralglas und die andere aus kratzfest beschichtetem Kunststoff bestehen.
Im Innern der Isolierglasscheibe ist in der Regel eine Innen-
I I I I 1
I 111
scheibe' (3) oder bei Bedarf eine weitere Innenscheibe (4)
angeordnet. Die Zwischenräume (5) zwischen den Einzelscheiben sind beispielsweise 5 bis 15 mm dick.
Am Rand sind die Einzelscheiben mittels Klebschichten (6)
und Rahmenelementen (7) miteinander in der Weise verbunden, daß die Innenräume (5) von der Atmosphäre hermetisch abgeschlossen
sind. Derartige Randelemente sind bei der Herstellung von Isolierglasscheiben gebräuchlich und enthalten
; im Innern eine Füllung (8) aus einem Trockenmittel, welches durch eine Perforierung oder einen Schlitz (9) Feuchtigkeit
aus der in dem Zwischenraum (5) eingeschlossenen Gasfüllung
aufnimmt. Wenn die Außenscheiben (1,2) aus Mineralglas bestehen,
werden weichelastische Klebschichten (6) verwendet.
Da Kunststoffe eine wesentlich höhere thermische Ausdehnung als Mineralglas haben, führt der Rand der Kunststoffscheiben (3,4)
größere thermische Expansions- und Kontraktionsbewegungen durch als die Mineralglasscheiben 0,2). Die Differenzen dieser Bewegungen
müssen durch Scherbewegungen in den Klebschichten (6) aufgenommen werden. Um derartige Scherbewegungen auszuschließen,
kann man auch die Außenscheiben (1,2) mit Rahmenelementen (10) verbinden, welche an der Innenseite eine Nut (11) von solcher
Tiefe aufweisen, daß für die gleitend eingesetzte Innenscheibe (3) ein ausreichender Expansionsraum zur Verfügung steht.
Claims (6)
- • · · «ti • · · · ■ Il I I 1 IIsolierglasscheibeSchut zansprücheIsolierglasscheibe, bestehend aus zwei Außenscheiben, wenigstens einer im Abstand dazu angeordneten Innenscheibe und Rahmenelementen, die die Scheiben zusammenhalten und die zwischen der Innenscheibe und den Außenscheiben gelegenen Zwischenräume hermetisch abschließen,dadurch gekennzeichnet,. daß die Innenscheibe aus extrudiertem, biaxial gerecktem Kunststoff besteht.
- 2. Isolierglasscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenscheibe wenigstens um jeweils 35 % biaxial gereckt ist.
- 3. Isolierglasscheibe nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenscheibe aus extrudiertem biaxialgerecktem Acrylglas besteht.20
- 4. Isolierglasscheibe nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenscheiben dünner als die Außenscheiben und 1 bis 2,5 mm dick sind.
- 5. Isolierglas nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Außenscheibe aus Mineralglas besteht.
- 6. Isolierglas nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn- -^O zeichnet, daß wenigstens eine Außenscheibe aus kratzfest beschichtetem Kunststoff besteht.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7903108U1 true DE7903108U1 (de) | 1979-05-10 |
Family
ID=1324361
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE7903108U Expired DE7903108U1 (de) | Isolierglasscheibe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE7903108U1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19728849A1 (de) * | 1997-01-27 | 1998-12-03 | Innovative Glassysteme Gmbh & | Vorrichtung zur Lichtlenkung, insbesondere in Form von Isolierglas |
DE10217045A1 (de) * | 2002-04-17 | 2003-11-13 | Interpane Glasbeschichtungsgmb | Passivhaus-taugliches Verglasungselement |
DE102010000862A1 (de) * | 2010-01-13 | 2011-07-14 | Fenster + Türen Franz Karl GmbH & Co. KG, 86707 | Glaselement für ein Fenster oder eine Tür |
-
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- DE DE7903108U patent/DE7903108U1/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19728849A1 (de) * | 1997-01-27 | 1998-12-03 | Innovative Glassysteme Gmbh & | Vorrichtung zur Lichtlenkung, insbesondere in Form von Isolierglas |
DE10217045A1 (de) * | 2002-04-17 | 2003-11-13 | Interpane Glasbeschichtungsgmb | Passivhaus-taugliches Verglasungselement |
DE10217045B4 (de) * | 2002-04-17 | 2005-09-29 | Interpane Glasbeschichtungsgesellschaft Mbh & Co | Passivhaus-taugliches Verglasungselement |
DE102010000862A1 (de) * | 2010-01-13 | 2011-07-14 | Fenster + Türen Franz Karl GmbH & Co. KG, 86707 | Glaselement für ein Fenster oder eine Tür |
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